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STADTRAT REICHT STRAFANZEIGE EIN

Zürcher Entsorgungs-Chef Urs Pauli freigestellt

Zürcher Entsorgungs-Chef Urs Pauli freigestellt

ZÜRICH - Urs Pauli, Direktor von ERZ Entsorgung + Recycling Zürich (ERZ), wird per sofort freigestellt. Die Stadt hat eine Strafanzeige eingereicht: Neu habe sich der Verdacht auf ungetreue Amtsführung im Zusammenhang mit Dienstfahrzeugen ergeben. Bereits seit längerer Zeit sind Versäumnisse in der ERZ-Buchhaltung bekannt.

ZÜRICH - Urs Pauli, Direktor von ERZ Entsorgung + Recycling Zürich (ERZ), wird per sofort freigestellt. Die Stadt hat eine Strafanzeige eingereicht: Neu habe sich der Verdacht auf ungetreue Amtsführung im Zusammenhang mit Dienstfahrzeugen ergeben. Bereits seit längerer Zeit sind Versäumnisse in der ERZ-Buchhaltung bekannt.

Der freigestellte ERZ-Direktor Urs Pauli (58).

Der freigestellte ERZ-Direktor Urs Pauli (58).

    Für Pauli gelte in Sachen Dienstfahrzeuge bis auf Weiteres die Unschuldsvermutung, teilte die Stadt Zürich am Montag weiter mit. Pauli selbst nimmt am Nachmittag zu den Vorwürfen Stellung.

    Gemäss Mitteilung hat der 58-Jährige dem Stadtrat seinen frühzeitigen Altersrücktritt eingereicht. Der Stadtrat hat diesen bestätigt. Auf Antrag von Filippo Leutenegger (FDP), Vorsteher des Tiefbau- und Entsorgungsdepartementes, wurde Pauli mit sofortiger Wirkung von allen Ämtern freigestellt.
    Leutenegger hat im Namen des Stadtrates gegen den ERZ-Direktor eine Strafanzeige eingereicht. Es bestehe Verdacht auf ungetreue Amtsführung im Zusammenhang mit Dienstfahrzeugen, heisst es weiter.

Bereits früher ermahnt
    Dies ist nicht das erste Mal, dass Pauli in die Kritik gerät. Ende 2015 wurde bekannt, dass im ERZ-Kehrichtheizkraftwerk Hagenholz gegen das Submissionsrecht und interne Vorschriften verstossen worden war.
    Eine Administrativuntersuchung zeigte ausserdem, dass der Objektkredit für das Logistikzentrum Hagenholz wegen zahlreicher interner Verfehlungen um 14,7 Millionen Franken überschritten wurde. Indizien für strafrechtlich relevante Verstösse wurden damals keine festgestellt, der Stadtrat ermahnte den Direktor von ERZ allerdings.
    Trotz des unschönen Abgangs gibt es von der Stadt auch Lob für Pauli: Er habe erhebliche Verdienste am Wandel des früheren Abfuhrwesens zu einem strategisch und organisatorisch stark aufgestellten Betrieb, heisst es in der Mitteilung.
    Pauli trat 1997 bei der damaligen Stadtentwässerung als Leiter des Finanz- und Rechnungswesens ein. Später nahm er Einsitz in die Geschäftsleitung von ERZ, 1999 folgte die Ernennung zum Vizedirektor. 2008 wurde er Direktor.
    Die operative Führung von ERZ wird interimistisch von Peter Wiederkehr, Leiter des Klärwerks Werdhölzli, wahrgenommen. Die Stelle von Pauli wird öffentlich ausgeschrieben.

Für Pauli gelte in Sachen Dienstfahrzeuge bis auf Weiteres die Unschuldsvermutung, teilte die Stadt Zürich am Montag weiter mit. Pauli selbst nimmt am Nachmittag zu den Vorwürfen Stellung. Gemäss Mitteilung hat der 58-Jährige dem Stadtrat seinen frühzeitigen Altersrücktritt eingereicht. Der Stadtrat hat diesen bestätigt. Auf Antrag von Filippo Leutenegger (FDP), Vorsteher des Tiefbau- und Entsorgungsdepartementes, wurde Pauli mit sofortiger Wirkung von allen Ämtern freigestellt. Leutenegger hat im Namen des Stadtrates gegen den ERZ-Direktor eine Strafanzeige eingereicht. Es bestehe Verdacht auf ungetreue Amtsführung im Zusammenhang mit Dienstfahrzeugen, heisst es weiter. Bereits früher ermahnt Dies ist nicht das erste Mal, dass Pauli in die Kritik gerät. Ende 2015 wurde bekannt, dass im ERZ-Kehrichtheizkraftwerk Hagenholz gegen das Submissionsrecht und interne Vorschriften verstossen worden war. Eine Administrativuntersuchung zeigte ausserdem, dass der Objektkredit für das Logistikzentrum Hagenholz wegen zahlreicher interner Verfehlungen um 14,7 Millionen Franken überschritten wurde. Indizien für strafrechtlich relevante Verstösse wurden damals keine festgestellt, der Stadtrat ermahnte den Direktor von ERZ allerdings. Trotz des unschönen Abgangs gibt es von der Stadt auch Lob für Pauli: Er habe erhebliche Verdienste am Wandel des früheren Abfuhrwesens zu einem strategisch und organisatorisch stark aufgestellten Betrieb, heisst es in der Mitteilung. Pauli trat 1997 bei der damaligen Stadtentwässerung als Leiter des Finanz- und Rechnungswesens ein. Später nahm er Einsitz in die Geschäftsleitung von ERZ, 1999 folgte die Ernennung zum Vizedirektor. 2008 wurde er Direktor. Die operative Führung von ERZ wird interimistisch von Peter Wiederkehr, Leiter des Klärwerks Werdhölzli, wahrgenommen. Die Stelle von Pauli wird öffentlich ausgeschrieben.

22. Mai 2017 11:00



KNALL IM ZÜRCHER ENTSORGUNGSAMT

Filippo Leutenegger stellt ERZ-Direktor Urs Pauli frei

Filippo Leutenegger stellt ERZ-Direktor Urs Pauli frei

Der Direktor des Zürcher Entsorgungsamtes Urs Pauli ist mit sofortiger Wirkung von allen Ämtern freigestellt worden. Der Stadtrat hat wegen Verdachts auf ungetreue Amtsführung eine Strafanzeige gegen ihn eingereicht.

Der Direktor des Zürcher Entsorgungsamtes Urs Pauli ist mit sofortiger Wirkung von allen Ämtern freigestellt worden. Der Stadtrat hat wegen Verdachts auf ungetreue Amtsführung eine Strafanzeige gegen ihn eingereicht.

Filippo Leutenegger (im Bild) hat im Namen des Stadtrats den langjährigen ERZ-Direktor Urs Pauli freigestellt.

Filippo Leutenegger (im Bild) hat im Namen des Stadtrats den langjährigen ERZ-Direktor Urs Pauli freigestellt.

    Die Trennung erfolgt mit einem Knall: Der langjährige Direktor des Zürcher Entsorgungsamtes (ERZ) Urs Pauli ist per sofort von all seinen Ämtern freigestellt worden. Wie das Tiefbau- und Entsorgungsamt der Stadt Zürich mitteilt, geschah dies auf Antrag des Vorstehers Filippo Leutenegger an den Stadtrat. Der 58-jährige Pauli hatte zuvor seinen frühzeitigen Altersrücktritt eingereicht. Im Namen der Stadt Zürich hat Leutenegger zudem gegen den ERZ-Direktor eine Strafanzeige eingereicht. Es bestehe der Verdacht auf ungetreue Amtsführung im Zusammenhang mit Dienstfahrzeugen.

    Wie Leutenegger an einer kurzfristig anberaumten Medienorientierung bekannt gab, hatte Pauli Ende 2012 einen BMW der oberen Preisklasse zum Neupreis von 127 000 Franken als Dienstwagen angeschafft. Widerrechtlich – denn er hatte sich die Genehmigung zur Nutzung als Dienstfahrzeug selbst ausgestellt.

    Es ist nicht das erste Mal, dass Urs Pauli in die Schlagzeilen gerät. Bereits im Dezember wurde Kritik an seiner Amtsführung laut. Damals ging es um kaschierte Millionenbeträge beim Bau des neuen Logistikzentrums für das Kehrichtheizkraftwerk Hagenholz. Der Neubau wurde 15 Millionen Franken teurer als geplant. Anstatt einen Zusatzkredit beim Gemeinderat vorzulegen, buchten ERZ-Mitarbeiter die Rechnungen über falsche Konten ab, um die Mehrkosten zu verschleiern. Zudem waren ganze 132 Dokumente plötzlich nicht mehr auffindbar. Dafür kassierte Pauli eine Ermahnung des Departementsvorstehers Leutenegger, der von einer «inakzeptablen Nachlässigkeit» sprach.

    Im März dieses Jahres folgte eine weitere Rüge, diesmal vonseiten des Stadtrates. ERZ-Buchhalter hatten demnach bei Kreditabrechnungen die Fristen über Jahre hinweg und in einem nicht tolerierbaren Ausmass verletzt. Tatsächlich sind bei zwei Projekten die Abrechnungen über Millionenhöhe nicht mehr nachvollziehbar, weil die Kredite teilweise bis in die 1980er Jahre zurückreichen.

    Der Stil von Paulis Amtsführung wurde in der Vergangenheit bereits mehrmals kritisiert. Der 58-Jährige wolle am liebsten alles selber machen, sich nicht dreinreden lassen, sagte etwa AL-Gemeinderat Andreas Kirstein Anfang Mai gegenüber der NZZ. Durch eine ständige Überbudgetierung habe sich das Entsorgungsamt einen Speckgürtel an Investitionsgeldern angesammelt, um möglichst unkompliziert und schnell handeln zu können.

    Urs Pauli war seit 1997 in verschiedenen Kaderfunktionen bei ERZ tätig. Von 2008 bis 2017 war der 58-Jährige Direktor des Entsorgungsamtes. Um 11 Uhr informiert Stadtrat Filippo Leutenegger über die Freistellung des ERZ-Direktors. Und um 14 Uhr will der geschasste Urs Pauli seine Stellungnahme veröffentlichen.

Die Trennung erfolgt mit einem Knall: Der langjährige Direktor des Zürcher Entsorgungsamtes (ERZ) Urs Pauli ist per sofort von all seinen Ämtern freigestellt worden. Wie das Tiefbau- und Entsorgungsamt der Stadt Zürich mitteilt, geschah dies auf Antrag des Vorstehers Filippo Leutenegger an den Stadtrat. Der 58-jährige Pauli hatte zuvor seinen frühzeitigen Altersrücktritt eingereicht. Im Namen der Stadt Zürich hat Leutenegger zudem gegen den ERZ-Direktor eine Strafanzeige eingereicht. Es bestehe der Verdacht auf ungetreue Amtsführung im Zusammenhang mit Dienstfahrzeugen. Wie Leutenegger an einer kurzfristig anberaumten Medienorientierung bekannt gab, hatte Pauli Ende 2012 einen BMW der oberen Preisklasse zum Neupreis von 127 000 Franken als Dienstwagen angeschafft. Widerrechtlich denn er hatte sich die Genehmigung zur Nutzung als Dienstfahrzeug selbst ausgestellt. Es ist nicht das erste Mal, dass Urs Pauli in die Schlagzeilen gerät. Bereits im Dezember wurde Kritik an seiner Amtsführung laut. Damals ging es um kaschierte Millionenbeträge beim Bau des neuen Logistikzentrums für das Kehrichtheizkraftwerk Hagenholz. Der Neubau wurde 15 Millionen Franken teurer als geplant. Anstatt einen Zusatzkredit beim Gemeinderat vorzulegen, buchten ERZ-Mitarbeiter die Rechnungen über falsche Konten ab, um die Mehrkosten zu verschleiern. Zudem waren ganze 132 Dokumente plötzlich nicht mehr auffindbar. Dafür kassierte Pauli eine Ermahnung des Departementsvorstehers Leutenegger, der von einer «inakzeptablen Nachlässigkeit» sprach. Im März dieses Jahres folgte eine weitere Rüge, diesmal vonseiten des Stadtrates. ERZ-Buchhalter hatten demnach bei Kreditabrechnungen die Fristen über Jahre hinweg und in einem nicht tolerierbaren Ausmass verletzt. Tatsächlich sind bei zwei Projekten die Abrechnungen über Millionenhöhe nicht mehr nachvollziehbar, weil die Kredite teilweise bis in die 1980er Jahre zurückreichen. Der Stil von Paulis Amtsführung wurde in der Vergangenheit bereits mehrmals kritisiert. Der 58-Jährige wolle am liebsten alles selber machen, sich nicht dreinreden lassen, sagte etwa AL-Gemeinderat Andreas Kirstein Anfang Mai gegenüber der NZZ. Durch eine ständige Überbudgetierung habe sich das Entsorgungsamt einen Speckgürtel an Investitionsgeldern angesammelt, um möglichst unkompliziert und schnell handeln zu können. Urs Pauli war seit 1997 in verschiedenen Kaderfunktionen bei ERZ tätig. Von 2008 bis 2017 war der 58-Jährige Direktor des Entsorgungsamtes. Um 11 Uhr informiert Stadtrat Filippo Leutenegger über die Freistellung des ERZ-Direktors. Und um 14 Uhr will der geschasste Urs Pauli seine Stellungnahme veröffentlichen.

22. Mai 2017 10:57



ERZ

Strafanzeige gegen Zürcher Behörden-Direktor

Strafanzeige gegen Zürcher Behörden-Direktor

ERZ-Direktor Urs Pauli ist per sofort von allen Ämtern freigestellt. Grund ist der Verdacht auf ungetreue Amtsführung im Zusammenhang mit Dienstfahrzeugen.

ERZ-Direktor Urs Pauli ist per sofort von allen Ämtern freigestellt. Grund ist der Verdacht auf ungetreue Amtsführung im Zusammenhang mit Dienstfahrzeugen.

Wegen Verdachts auf ungetreue Amtsführung wurde bei der Stadt Zürich Strafanzeige gegen Urs Pauli, den 58-jährigen Direktor von ERZ Entsorgung + Recycling Zürich, eingereicht.

Wegen Verdachts auf ungetreue Amtsführung wurde bei der Stadt Zürich Strafanzeige gegen Urs Pauli, den 58-jährigen Direktor von ERZ Entsorgung + Recycling Zürich, eingereicht.

    Der 58-jährige Direktor von ERZ Entsorgung + Recycling Zürich, Urs Pauli, hat beim Stadtrat seinen frühzeitigen Altersrücktritt eingereicht. Laut einer Mitteilung vom Dienstag, hat der Stadtrat diesen bereits bestätigt. Zudem habe Filippo Leutenegger (FDP), Vorsteher des Tiefbau- und Entsorgungsdepartementes, Urs Pauli mit sofortiger Wirkung von allen Ämtern freigestellt.

    Damit nicht genug: Leutenegger hat im Namen der Stadt Zürich auch noch Strafanzeige gegen Pauli eingereicht. «Es besteht Verdacht auf ungetreue Amtsführung im Zusammenhang mit Dienstfahrzeugen», heisst es in der Mitteilung. Es gelte aber die Unschuldsvermutung.

Baukredit um 14,7 Millionen Franken überschritten
    Ende 2015 sorgte das ERZ unter der Leitung von Pauli erstmals für negative Schlagzeilen: Eine Stichprobe der Finanzkontrolle hatte im Dezember 2015 die Verfehlungen bei der Abteilung Entsorgung und Recycling Zürich (ERZ) ans Tageslicht gebracht. Während rund sieben Jahren hatten Mitarbeiter unbemerkt Rechnungen am falschen Ort verbucht, weil die Kosten für den Bau des Logistikzentrums aus dem Ruder gelaufen waren.

    Die darauf folgende Untersuchung zeigte im Herbst 2016, dass der Kredit beim Bau des Logistikzentrums Hagenholz von 72,1 Millionen Franken um rund 14,7 Millionen Franken überschritten worden war. Damals kommunizierte der Stadtrat, dass der Hauptverantwortliche für die Verfehlungen und die Kreditüberschreitung ERZ-Direktor Urs Pauli gewesen ist. Es folgte aber lediglich eine Ermahnung – «Indizien für strafrechtlich relevante Verstösse wurden keine festgestellt», hiess es damals. Auch für weitere Mitarbeitende des ERZ hatte die Verfehlungen keine personalrechtlichen Folgen.

Leutenegger und Pauli haben Pressekonferenz angekündigt
    Bereits damals war ERZ-Direktor Pauli für einige Politiker nicht mehr tragbar: «Ich frage mich, was es alles braucht, bis man bei der Stadt entlassen wird», sagte CVP-Gemeinderat Christian Traber im Oktober 2016. Auch SVP-Fraktionschef Martin Götzl war der Ansicht, dass solche Verfehlungen in der Privatwirtschaft personelle Konsequenzen hätten.

    Trotz des unschönen Abgangs gibt es von der Stadt auch Lob für Pauli: Er habe erhebliche Verdienste am Wandel des früheren Abfuhrwesens zu einem strategisch und organisatorisch stark aufgestellten Betrieb, heisst es in der Mitteilung.

Stelle wird öffentlich ausgeschrieben
    Pauli trat 1997 bei der damaligen Stadtentwässerung als Leiter des Finanz- und Rechnungswesens ein. Später nahm er Einsitz in die Geschäftsleitung von ERZ, 1999 folgte die Ernennung zum Vizedirektor. 2008 wurde er Direktor.

    Die operative Führung von ERZ wird interimistisch von Peter Wiederkehr, Leiter des Klärwerks Werdhölzli, wahrgenommen. Die Stelle von Pauli wird öffentlich ausgeschrieben.

Stadtrat Filippo Leutenegger sowie auch Urs Pauli haben für Montag eine Pressekonferenz angekündigt.

Update folgt ...

Der 58-jährige Direktor von ERZ Entsorgung + Recycling Zürich, Urs Pauli, hat beim Stadtrat seinen frühzeitigen Altersrücktritt eingereicht. Laut einer Mitteilung vom Dienstag, hat der Stadtrat diesen bereits bestätigt. Zudem habe Filippo Leutenegger (FDP), Vorsteher des Tiefbau- und Entsorgungsdepartementes, Urs Pauli mit sofortiger Wirkung von allen Ämtern freigestellt. Damit nicht genug: Leutenegger hat im Namen der Stadt Zürich auch noch Strafanzeige gegen Pauli eingereicht. «Es besteht Verdacht auf ungetreue Amtsführung im Zusammenhang mit Dienstfahrzeugen», heisst es in der Mitteilung. Es gelte aber die Unschuldsvermutung. Baukredit um 14,7 Millionen Franken überschritten Ende 2015 sorgte das ERZ unter der Leitung von Pauli erstmals für negative Schlagzeilen: Eine Stichprobe der Finanzkontrolle hatte im Dezember 2015 die Verfehlungen bei der Abteilung Entsorgung und Recycling Zürich (ERZ) ans Tageslicht gebracht. Während rund sieben Jahren hatten Mitarbeiter unbemerkt Rechnungen am falschen Ort verbucht, weil die Kosten für den Bau des Logistikzentrums aus dem Ruder gelaufen waren. Die darauf folgende Untersuchung zeigte im Herbst 2016, dass der Kredit beim Bau des Logistikzentrums Hagenholz von 72,1 Millionen Franken um rund 14,7 Millionen Franken überschritten worden war. Damals kommunizierte der Stadtrat, dass der Hauptverantwortliche für die Verfehlungen und die Kreditüberschreitung ERZ-Direktor Urs Pauli gewesen ist. Es folgte aber lediglich eine Ermahnung «Indizien für strafrechtlich relevante Verstösse wurden keine festgestellt», hiess es damals. Auch für weitere Mitarbeitende des ERZ hatte die Verfehlungen keine personalrechtlichen Folgen. Leutenegger und Pauli haben Pressekonferenz angekündigt Bereits damals war ERZ-Direktor Pauli für einige Politiker nicht mehr tragbar: «Ich frage mich, was es alles braucht, bis man bei der Stadt entlassen wird», sagte CVP-Gemeinderat Christian Traber im Oktober 2016. Auch SVP-Fraktionschef Martin Götzl war der Ansicht, dass solche Verfehlungen in der Privatwirtschaft personelle Konsequenzen hätten. Trotz des unschönen Abgangs gibt es von der Stadt auch Lob für Pauli: Er habe erhebliche Verdienste am Wandel des früheren Abfuhrwesens zu einem strategisch und organisatorisch stark aufgestellten Betrieb, heisst es in der Mitteilung. Stelle wird öffentlich ausgeschrieben Pauli trat 1997 bei der damaligen Stadtentwässerung als Leiter des Finanz- und Rechnungswesens ein. Später nahm er Einsitz in die Geschäftsleitung von ERZ, 1999 folgte die Ernennung zum Vizedirektor. 2008 wurde er Direktor. Die operative Führung von ERZ wird interimistisch von Peter Wiederkehr, Leiter des Klärwerks Werdhölzli, wahrgenommen. Die Stelle von Pauli wird öffentlich ausgeschrieben. Stadtrat Filippo Leutenegger sowie auch Urs Pauli haben für Montag eine Pressekonferenz angekündigt. Update folgt ...

22. Mai 2017 11:11



KNALL IM ZÜRCHER ENTSORGUNGSAMT

Filippo Leutenegger stellt ERZ-Direktor Urs Pauli frei

Filippo Leutenegger stellt ERZ-Direktor Urs Pauli frei

Der Direktor des Zürcher Entsorgungsamtes Urs Pauli ist mit sofortiger Wirkung von allen Ämtern freigestellt worden. Der Stadtrat hat wegen Verdachts auf ungetreue Amtsführung eine Strafanzeige gegen ihn eingereicht.

Der Direktor des Zürcher Entsorgungsamtes Urs Pauli ist mit sofortiger Wirkung von allen Ämtern freigestellt worden. Der Stadtrat hat wegen Verdachts auf ungetreue Amtsführung eine Strafanzeige gegen ihn eingereicht.

Filippo Leutenegger (im Bild) hat im Namen des Stadtrats den langjährigen ERZ-Direktor Urs Pauli freigestellt.

Filippo Leutenegger (im Bild) hat im Namen des Stadtrats den langjährigen ERZ-Direktor Urs Pauli freigestellt.

    Die Trennung erfolgt mit einem Knall: Der langjährige Direktor des Zürcher Entsorgungsamtes (ERZ) Urs Pauli ist per sofort von all seinen Ämtern freigestellt worden. Wie das Tiefbau- und Entsorgungsamt der Stadt Zürich mitteilt, geschah dies auf Antrag des Vorstehers Filippo Leutenegger an den Stadtrat. Der 58-jährige Pauli hatte zuvor seinen frühzeitigen Altersrücktritt eingereicht. Im Namen der Stadt Zürich hat Leutenegger zudem gegen den ERZ-Direktor eine Strafanzeige eingereicht. Es bestehe der Verdacht auf ungetreue Amtsführung im Zusammenhang mit Dienstfahrzeugen.

    Wie Leutenegger an einer kurzfristig anberaumten Medienorientierung bekannt gab, hatte Pauli Ende 2012 einen BMW der oberen Preisklasse zum Neupreis von 127 000 Franken als Dienstwagen angeschafft. Widerrechtlich – denn er hatte sich die Genehmigung zur Nutzung als Dienstfahrzeug selbst ausgestellt.

    Es ist nicht das erste Mal, dass Urs Pauli in die Schlagzeilen gerät. Bereits im Dezember wurde Kritik an seiner Amtsführung laut. Damals ging es um kaschierte Millionenbeträge beim Bau des neuen Logistikzentrums für das Kehrichtheizkraftwerk Hagenholz. Der Neubau wurde 15 Millionen Franken teurer als geplant. Anstatt einen Zusatzkredit beim Gemeinderat vorzulegen, buchten ERZ-Mitarbeiter die Rechnungen über falsche Konten ab, um die Mehrkosten zu verschleiern. Zudem waren ganze 132 Dokumente plötzlich nicht mehr auffindbar. Dafür kassierte Pauli eine Ermahnung des Departementsvorstehers Leutenegger, der von einer «inakzeptablen Nachlässigkeit» sprach.

    Im März dieses Jahres folgte eine weitere Rüge, diesmal vonseiten des Stadtrates. ERZ-Buchhalter hatten demnach bei Kreditabrechnungen die Fristen über Jahre hinweg und in einem nicht tolerierbaren Ausmass verletzt. Tatsächlich sind bei zwei Projekten die Abrechnungen über Millionenhöhe nicht mehr nachvollziehbar, weil die Kredite teilweise bis in die 1980er Jahre zurückreichen.

    Der Stil von Paulis Amtsführung wurde in der Vergangenheit bereits mehrmals kritisiert. Der 58-Jährige wolle am liebsten alles selber machen, sich nicht dreinreden lassen, sagte etwa AL-Gemeinderat Andreas Kirstein Anfang Mai gegenüber der NZZ. Durch eine ständige Überbudgetierung habe sich das Entsorgungsamt einen Speckgürtel an Investitionsgeldern angesammelt, um möglichst unkompliziert und schnell handeln zu können.

    Urs Pauli war seit 1997 in verschiedenen Kaderfunktionen bei ERZ tätig. Von 2008 bis 2017 war der 58-Jährige Direktor des Entsorgungsamtes. Um 11 Uhr informiert Stadtrat Filippo Leutenegger über die Freistellung des ERZ-Direktors. Und um 14 Uhr will der geschasste Urs Pauli seine Stellungnahme veröffentlichen.

Die Trennung erfolgt mit einem Knall: Der langjährige Direktor des Zürcher Entsorgungsamtes (ERZ) Urs Pauli ist per sofort von all seinen Ämtern freigestellt worden. Wie das Tiefbau- und Entsorgungsamt der Stadt Zürich mitteilt, geschah dies auf Antrag des Vorstehers Filippo Leutenegger an den Stadtrat. Der 58-jährige Pauli hatte zuvor seinen frühzeitigen Altersrücktritt eingereicht. Im Namen der Stadt Zürich hat Leutenegger zudem gegen den ERZ-Direktor eine Strafanzeige eingereicht. Es bestehe der Verdacht auf ungetreue Amtsführung im Zusammenhang mit Dienstfahrzeugen. Wie Leutenegger an einer kurzfristig anberaumten Medienorientierung bekannt gab, hatte Pauli Ende 2012 einen BMW der oberen Preisklasse zum Neupreis von 127 000 Franken als Dienstwagen angeschafft. Widerrechtlich denn er hatte sich die Genehmigung zur Nutzung als Dienstfahrzeug selbst ausgestellt. Es ist nicht das erste Mal, dass Urs Pauli in die Schlagzeilen gerät. Bereits im Dezember wurde Kritik an seiner Amtsführung laut. Damals ging es um kaschierte Millionenbeträge beim Bau des neuen Logistikzentrums für das Kehrichtheizkraftwerk Hagenholz. Der Neubau wurde 15 Millionen Franken teurer als geplant. Anstatt einen Zusatzkredit beim Gemeinderat vorzulegen, buchten ERZ-Mitarbeiter die Rechnungen über falsche Konten ab, um die Mehrkosten zu verschleiern. Zudem waren ganze 132 Dokumente plötzlich nicht mehr auffindbar. Dafür kassierte Pauli eine Ermahnung des Departementsvorstehers Leutenegger, der von einer «inakzeptablen Nachlässigkeit» sprach. Im März dieses Jahres folgte eine weitere Rüge, diesmal vonseiten des Stadtrates. ERZ-Buchhalter hatten demnach bei Kreditabrechnungen die Fristen über Jahre hinweg und in einem nicht tolerierbaren Ausmass verletzt. Tatsächlich sind bei zwei Projekten die Abrechnungen über Millionenhöhe nicht mehr nachvollziehbar, weil die Kredite teilweise bis in die 1980er Jahre zurückreichen. Der Stil von Paulis Amtsführung wurde in der Vergangenheit bereits mehrmals kritisiert. Der 58-Jährige wolle am liebsten alles selber machen, sich nicht dreinreden lassen, sagte etwa AL-Gemeinderat Andreas Kirstein Anfang Mai gegenüber der NZZ. Durch eine ständige Überbudgetierung habe sich das Entsorgungsamt einen Speckgürtel an Investitionsgeldern angesammelt, um möglichst unkompliziert und schnell handeln zu können. Urs Pauli war seit 1997 in verschiedenen Kaderfunktionen bei ERZ tätig. Von 2008 bis 2017 war der 58-Jährige Direktor des Entsorgungsamtes. Um 11 Uhr informiert Stadtrat Filippo Leutenegger über die Freistellung des ERZ-Direktors. Und um 14 Uhr will der geschasste Urs Pauli seine Stellungnahme veröffentlichen.

22. Mai 2017 10:57



Leutenegger stellt Chefbeamten frei

Leutenegger stellt Chefbeamten frei

Die Stadt hat Strafanzeige gegen ERZ-Chef Urs Pauli eingereicht. Der ehemalige Vorzeigebeamte soll bei Dienstfahrzeugen gemauschelt haben.

Die Stadt hat Strafanzeige gegen ERZ-Chef Urs Pauli eingereicht. Der ehemalige Vorzeigebeamte soll bei Dienstfahrzeugen gemauschelt haben.

Tiefbauvorsteher Filippo Leutenegger (FDP) greift durch: Er trennt sich per sofort von seinem umstrittenen Chefbeamten. Bild: Urs Flüeler/Keystone

Tiefbauvorsteher Filippo Leutenegger (FDP) greift durch: Er trennt sich per sofort von seinem umstrittenen Chefbeamten. Bild: Urs Flüeler/Keystone

    Tiefbauvorsteher Filippo Leutenegger (FDP) trennt sich vom ERZ-Direktor Urs Pauli. Dies weil sich zusätzlich zu den bereits bekannten Versäumnissen in der ERZ-Buchhaltung gegen den Amtsdirektor neu der Verdacht auf ungetreue Amtsführung ergeben habe, teilt der Stadtrat mit.

    Die vermuteten Verfehlungen stehen in Zusammenhang mit ERZ-Dienstfahrzeugen. Die Stadt Zürich hat deshalb Strafanzeige gegen Pauli eingereicht. Details zum Entscheid kommuniziert Leutenegger an einer kurzfristig auf Montagmorgen anberaumten Medienkonferenz.

Bereits 2015 in der Kritik
    Es ist nicht das erste Mal, dass Pauli in die Kritik gerät. Ende 2015 wurde bekannt, dass im ERZ-Kehrichtheizkraftwerk Hagenholz gegen das Submissionsrecht und interne Vorschriften verstossen worden war. Eine Administrativuntersuchung zeigte ausserdem, dass der Objektkredit für das Logistikzentrum nicht eingehalten wurde.Weil jedoch keine Indizien für strafrechtlich relevante Verstösse vorlagen, hat der Stadtrat den Direktor von ERZ damals nur ermahnt.

    Der 58-jährige Pauli habe dem Stadtrat nun seinen frühzeitigen Altersrücktritt eingereicht. Der Stadtrat habe diesen bestätigt und auf Antrag von Leutenegger Pauli zudem mit sofortiger Wirkung von allen Ämtern freigestellt.

Defizitäres ERZ neu aufgestellt
    Trotz allem: Es gibt von der Stadt auch Lob für Pauli. Dieser war seit 1997 in verschiedenen Kaderfunktionen bei ERZ tätig. 1999 wurde er zum ERZ-Vizedirektor ernannt, 2008 wurde er Direktor. Noch in den Neunzigerjahren habe sich das damalige Zürcher Abfuhrwesen (AWZ) in einem desolaten Zustand befunden, mit Schulden in dreistelliger Millionenhöhe, heisst es in der Mitteilung. Heute hingegen sei ERZ finanziell, organisatorisch und strategisch sehr gut aufgestellt. Der Stadtrat anerkenne, dass dies auch das Verdienst von Urs Pauli ist, und dankt ihm dafür.

    Paulis Stelle wird nun öffentlich ausgeschrieben. Die operative Führung von ERZ übernimmt interimistisch Peter Wiederkehr, Leiter des Klärwerks Werdhölzli.

Tiefbauvorsteher Filippo Leutenegger (FDP) trennt sich vom ERZ-Direktor Urs Pauli. Dies weil sich zusätzlich zu den bereits bekannten Versäumnissen in der ERZ-Buchhaltung gegen den Amtsdirektor neu der Verdacht auf ungetreue Amtsführung ergeben habe, teilt der Stadtrat mit. Die vermuteten Verfehlungen stehen in Zusammenhang mit ERZ-Dienstfahrzeugen. Die Stadt Zürich hat deshalb Strafanzeige gegen Pauli eingereicht. Details zum Entscheid kommuniziert Leutenegger an einer kurzfristig auf Montagmorgen anberaumten Medienkonferenz. Bereits 2015 in der Kritik Es ist nicht das erste Mal, dass Pauli in die Kritik gerät. Ende 2015 wurde bekannt, dass im ERZ-Kehrichtheizkraftwerk Hagenholz gegen das Submissionsrecht und interne Vorschriften verstossen worden war. Eine Administrativuntersuchung zeigte ausserdem, dass der Objektkredit für das Logistikzentrum nicht eingehalten wurde.Weil jedoch keine Indizien für strafrechtlich relevante Verstösse vorlagen, hat der Stadtrat den Direktor von ERZ damals nur ermahnt. Der 58-jährige Pauli habe dem Stadtrat nun seinen frühzeitigen Altersrücktritt eingereicht. Der Stadtrat habe diesen bestätigt und auf Antrag von Leutenegger Pauli zudem mit sofortiger Wirkung von allen Ämtern freigestellt. Defizitäres ERZ neu aufgestellt Trotz allem: Es gibt von der Stadt auch Lob für Pauli. Dieser war seit 1997 in verschiedenen Kaderfunktionen bei ERZ tätig. 1999 wurde er zum ERZ-Vizedirektor ernannt, 2008 wurde er Direktor. Noch in den Neunzigerjahren habe sich das damalige Zürcher Abfuhrwesen (AWZ) in einem desolaten Zustand befunden, mit Schulden in dreistelliger Millionenhöhe, heisst es in der Mitteilung. Heute hingegen sei ERZ finanziell, organisatorisch und strategisch sehr gut aufgestellt. Der Stadtrat anerkenne, dass dies auch das Verdienst von Urs Pauli ist, und dankt ihm dafür. Paulis Stelle wird nun öffentlich ausgeschrieben. Die operative Führung von ERZ übernimmt interimistisch Peter Wiederkehr, Leiter des Klärwerks Werdhölzli.

22. Mai 2017 10:36



ERZ

Strafanzeige gegen Zürcher Behörden-Direktor

Strafanzeige gegen Zürcher Behörden-Direktor

ERZ-Direktor Urs Pauli ist per sofort von allen Ämtern freigestellt. Grund ist der Verdacht auf ungetreue Amtsführung im Zusammenhang mit Dienstfahrzeugen.

ERZ-Direktor Urs Pauli ist per sofort von allen Ämtern freigestellt. Grund ist der Verdacht auf ungetreue Amtsführung im Zusammenhang mit Dienstfahrzeugen.

Wegen Verdachts auf ungetreue Amtsführung wurde bei der Stadt Zürich Strafanzeige gegen Urs Pauli, den 58-jährigen Direktor von ERZ Entsorgung + Recycling Zürich, eingereicht.

Wegen Verdachts auf ungetreue Amtsführung wurde bei der Stadt Zürich Strafanzeige gegen Urs Pauli, den 58-jährigen Direktor von ERZ Entsorgung + Recycling Zürich, eingereicht.

    Der 58-jährige Direktor von ERZ Entsorgung + Recycling Zürich, Urs Pauli, hat beim Stadtrat seinen frühzeitigen Altersrücktritt eingereicht. Laut einer Mitteilung vom Dienstag, hat der Stadtrat diesen bereits bestätigt. Zudem habe Filippo Leutenegger (FDP), Vorsteher des Tiefbau- und Entsorgungsdepartementes, Urs Pauli mit sofortiger Wirkung von allen Ämtern freigestellt.

    Damit nicht genug: Leutenegger hat im Namen der Stadt Zürich auch noch Strafanzeige gegen Pauli eingereicht. «Es besteht Verdacht auf ungetreue Amtsführung im Zusammenhang mit Dienstfahrzeugen», heisst es in der Mitteilung. Es gelte aber die Unschuldsvermutung.

Baukredit um 14,7 Millionen Franken überschritten
    Ende 2015 sorgte das ERZ unter der Leitung von Pauli erstmals für negative Schlagzeilen: Eine Stichprobe der Finanzkontrolle hatte im Dezember 2015 die Verfehlungen bei der Abteilung Entsorgung und Recycling Zürich (ERZ) ans Tageslicht gebracht. Während rund sieben Jahren hatten Mitarbeiter unbemerkt Rechnungen am falschen Ort verbucht, weil die Kosten für den Bau des Logistikzentrums aus dem Ruder gelaufen waren.

    Die darauf folgende Untersuchung zeigte im Herbst 2016, dass der Kredit beim Bau des Logistikzentrums Hagenholz von 72,1 Millionen Franken um rund 14,7 Millionen Franken überschritten worden war. Damals kommunizierte der Stadtrat, dass der Hauptverantwortliche für die Verfehlungen und die Kreditüberschreitung ERZ-Direktor Urs Pauli gewesen ist. Es folgte aber lediglich eine Ermahnung – «Indizien für strafrechtlich relevante Verstösse wurden keine festgestellt», hiess es damals. Auch für weitere Mitarbeitende des ERZ hatte die Verfehlungen keine personalrechtlichen Folgen.

Leutenegger und Pauli haben Pressekonferenz angekündigt
    Bereits damals war ERZ-Direktor Pauli für einige Politiker nicht mehr tragbar: «Ich frage mich, was es alles braucht, bis man bei der Stadt entlassen wird», sagte CVP-Gemeinderat Christian Traber im Oktober 2016. Auch SVP-Fraktionschef Martin Götzl war der Ansicht, dass solche Verfehlungen in der Privatwirtschaft personelle Konsequenzen hätten.

    Trotz des unschönen Abgangs gibt es von der Stadt auch Lob für Pauli: Er habe erhebliche Verdienste am Wandel des früheren Abfuhrwesens zu einem strategisch und organisatorisch stark aufgestellten Betrieb, heisst es in der Mitteilung.

Stelle wird öffentlich ausgeschrieben
    Pauli trat 1997 bei der damaligen Stadtentwässerung als Leiter des Finanz- und Rechnungswesens ein. Später nahm er Einsitz in die Geschäftsleitung von ERZ, 1999 folgte die Ernennung zum Vizedirektor. 2008 wurde er Direktor.

    Die operative Führung von ERZ wird interimistisch von Peter Wiederkehr, Leiter des Klärwerks Werdhölzli, wahrgenommen. Die Stelle von Pauli wird öffentlich ausgeschrieben.

Stadtrat Filippo Leutenegger sowie auch Urs Pauli haben für Montag eine Pressekonferenz angekündigt.

Update folgt ...

Der 58-jährige Direktor von ERZ Entsorgung + Recycling Zürich, Urs Pauli, hat beim Stadtrat seinen frühzeitigen Altersrücktritt eingereicht. Laut einer Mitteilung vom Dienstag, hat der Stadtrat diesen bereits bestätigt. Zudem habe Filippo Leutenegger (FDP), Vorsteher des Tiefbau- und Entsorgungsdepartementes, Urs Pauli mit sofortiger Wirkung von allen Ämtern freigestellt. Damit nicht genug: Leutenegger hat im Namen der Stadt Zürich auch noch Strafanzeige gegen Pauli eingereicht. «Es besteht Verdacht auf ungetreue Amtsführung im Zusammenhang mit Dienstfahrzeugen», heisst es in der Mitteilung. Es gelte aber die Unschuldsvermutung. Baukredit um 14,7 Millionen Franken überschritten Ende 2015 sorgte das ERZ unter der Leitung von Pauli erstmals für negative Schlagzeilen: Eine Stichprobe der Finanzkontrolle hatte im Dezember 2015 die Verfehlungen bei der Abteilung Entsorgung und Recycling Zürich (ERZ) ans Tageslicht gebracht. Während rund sieben Jahren hatten Mitarbeiter unbemerkt Rechnungen am falschen Ort verbucht, weil die Kosten für den Bau des Logistikzentrums aus dem Ruder gelaufen waren. Die darauf folgende Untersuchung zeigte im Herbst 2016, dass der Kredit beim Bau des Logistikzentrums Hagenholz von 72,1 Millionen Franken um rund 14,7 Millionen Franken überschritten worden war. Damals kommunizierte der Stadtrat, dass der Hauptverantwortliche für die Verfehlungen und die Kreditüberschreitung ERZ-Direktor Urs Pauli gewesen ist. Es folgte aber lediglich eine Ermahnung «Indizien für strafrechtlich relevante Verstösse wurden keine festgestellt», hiess es damals. Auch für weitere Mitarbeitende des ERZ hatte die Verfehlungen keine personalrechtlichen Folgen. Leutenegger und Pauli haben Pressekonferenz angekündigt Bereits damals war ERZ-Direktor Pauli für einige Politiker nicht mehr tragbar: «Ich frage mich, was es alles braucht, bis man bei der Stadt entlassen wird», sagte CVP-Gemeinderat Christian Traber im Oktober 2016. Auch SVP-Fraktionschef Martin Götzl war der Ansicht, dass solche Verfehlungen in der Privatwirtschaft personelle Konsequenzen hätten. Trotz des unschönen Abgangs gibt es von der Stadt auch Lob für Pauli: Er habe erhebliche Verdienste am Wandel des früheren Abfuhrwesens zu einem strategisch und organisatorisch stark aufgestellten Betrieb, heisst es in der Mitteilung. Stelle wird öffentlich ausgeschrieben Pauli trat 1997 bei der damaligen Stadtentwässerung als Leiter des Finanz- und Rechnungswesens ein. Später nahm er Einsitz in die Geschäftsleitung von ERZ, 1999 folgte die Ernennung zum Vizedirektor. 2008 wurde er Direktor. Die operative Führung von ERZ wird interimistisch von Peter Wiederkehr, Leiter des Klärwerks Werdhölzli, wahrgenommen. Die Stelle von Pauli wird öffentlich ausgeschrieben. Stadtrat Filippo Leutenegger sowie auch Urs Pauli haben für Montag eine Pressekonferenz angekündigt. Update folgt ...

22. Mai 2017 11:11



ERZ

Strafanzeige gegen Zürcher Behörden-Direktor

Strafanzeige gegen Zürcher Behörden-Direktor

ERZ-Direktor Urs Pauli ist per sofort von allen Ämtern freigestellt. Grund ist der Verdacht auf ungetreue Amtsführung im Zusammenhang mit Dienstfahrzeugen.

ERZ-Direktor Urs Pauli ist per sofort von allen Ämtern freigestellt. Grund ist der Verdacht auf ungetreue Amtsführung im Zusammenhang mit Dienstfahrzeugen.

Wegen Verdachts auf ungetreue Amtsführung wurde bei der Stadt Zürich Strafanzeige gegen Urs Pauli, den 58-jährigen Direktor von ERZ Entsorgung + Recycling Zürich, eingereicht.

Wegen Verdachts auf ungetreue Amtsführung wurde bei der Stadt Zürich Strafanzeige gegen Urs Pauli, den 58-jährigen Direktor von ERZ Entsorgung + Recycling Zürich, eingereicht.

    Der 58-jährige Direktor von ERZ Entsorgung + Recycling Zürich, Urs Pauli, hat beim Stadtrat seinen frühzeitigen Altersrücktritt eingereicht. Laut einer Mitteilung vom Dienstag, hat der Stadtrat diesen bereits bestätigt. Zudem habe Filippo Leutenegger (FDP), Vorsteher des Tiefbau- und Entsorgungsdepartementes, Urs Pauli mit sofortiger Wirkung von allen Ämtern freigestellt.

    Damit nicht genug: Leutenegger hat im Namen der Stadt Zürich auch noch Strafanzeige gegen Pauli eingereicht. «Es besteht Verdacht auf ungetreue Amtsführung im Zusammenhang mit Dienstfahrzeugen», heisst es in der Mitteilung. Es gelte aber die Unschuldsvermutung.

Baukredit um 14,7 Millionen Franken überschritten
    Ende 2015 sorgte das ERZ unter der Leitung von Pauli erstmals für negative Schlagzeilen: Eine Stichprobe der Finanzkontrolle hatte im Dezember 2015 die Verfehlungen bei der Abteilung Entsorgung und Recycling Zürich (ERZ) ans Tageslicht gebracht. Während rund sieben Jahren hatten Mitarbeiter unbemerkt Rechnungen am falschen Ort verbucht, weil die Kosten für den Bau des Logistikzentrums aus dem Ruder gelaufen waren.

    Die darauf folgende Untersuchung zeigte im Herbst 2016, dass der Kredit beim Bau des Logistikzentrums Hagenholz von 72,1 Millionen Franken um rund 14,7 Millionen Franken überschritten worden war. Damals kommunizierte der Stadtrat, dass der Hauptverantwortliche für die Verfehlungen und die Kreditüberschreitung ERZ-Direktor Urs Pauli gewesen ist. Es folgte aber lediglich eine Ermahnung – «Indizien für strafrechtlich relevante Verstösse wurden keine festgestellt», hiess es damals. Auch für weitere Mitarbeitende des ERZ hatte die Verfehlungen keine personalrechtlichen Folgen.

Leutenegger und Pauli haben Pressekonferenz angekündigt
    Bereits damals war ERZ-Direktor Pauli für einige Politiker nicht mehr tragbar: «Ich frage mich, was es alles braucht, bis man bei der Stadt entlassen wird», sagte CVP-Gemeinderat Christian Traber im Oktober 2016. Auch SVP-Fraktionschef Martin Götzl war der Ansicht, dass solche Verfehlungen in der Privatwirtschaft personelle Konsequenzen hätten.

    Trotz des unschönen Abgangs gibt es von der Stadt auch Lob für Pauli: Er habe erhebliche Verdienste am Wandel des früheren Abfuhrwesens zu einem strategisch und organisatorisch stark aufgestellten Betrieb, heisst es in der Mitteilung.

Stelle wird öffentlich ausgeschrieben
    Pauli trat 1997 bei der damaligen Stadtentwässerung als Leiter des Finanz- und Rechnungswesens ein. Später nahm er Einsitz in die Geschäftsleitung von ERZ, 1999 folgte die Ernennung zum Vizedirektor. 2008 wurde er Direktor.

    Die operative Führung von ERZ wird interimistisch von Peter Wiederkehr, Leiter des Klärwerks Werdhölzli, wahrgenommen. Die Stelle von Pauli wird öffentlich ausgeschrieben.

Stadtrat Filippo Leutenegger sowie auch Urs Pauli haben für Montag eine Pressekonferenz angekündigt.

Update folgt ...

Der 58-jährige Direktor von ERZ Entsorgung + Recycling Zürich, Urs Pauli, hat beim Stadtrat seinen frühzeitigen Altersrücktritt eingereicht. Laut einer Mitteilung vom Dienstag, hat der Stadtrat diesen bereits bestätigt. Zudem habe Filippo Leutenegger (FDP), Vorsteher des Tiefbau- und Entsorgungsdepartementes, Urs Pauli mit sofortiger Wirkung von allen Ämtern freigestellt. Damit nicht genug: Leutenegger hat im Namen der Stadt Zürich auch noch Strafanzeige gegen Pauli eingereicht. «Es besteht Verdacht auf ungetreue Amtsführung im Zusammenhang mit Dienstfahrzeugen», heisst es in der Mitteilung. Es gelte aber die Unschuldsvermutung. Baukredit um 14,7 Millionen Franken überschritten Ende 2015 sorgte das ERZ unter der Leitung von Pauli erstmals für negative Schlagzeilen: Eine Stichprobe der Finanzkontrolle hatte im Dezember 2015 die Verfehlungen bei der Abteilung Entsorgung und Recycling Zürich (ERZ) ans Tageslicht gebracht. Während rund sieben Jahren hatten Mitarbeiter unbemerkt Rechnungen am falschen Ort verbucht, weil die Kosten für den Bau des Logistikzentrums aus dem Ruder gelaufen waren. Die darauf folgende Untersuchung zeigte im Herbst 2016, dass der Kredit beim Bau des Logistikzentrums Hagenholz von 72,1 Millionen Franken um rund 14,7 Millionen Franken überschritten worden war. Damals kommunizierte der Stadtrat, dass der Hauptverantwortliche für die Verfehlungen und die Kreditüberschreitung ERZ-Direktor Urs Pauli gewesen ist. Es folgte aber lediglich eine Ermahnung «Indizien für strafrechtlich relevante Verstösse wurden keine festgestellt», hiess es damals. Auch für weitere Mitarbeitende des ERZ hatte die Verfehlungen keine personalrechtlichen Folgen. Leutenegger und Pauli haben Pressekonferenz angekündigt Bereits damals war ERZ-Direktor Pauli für einige Politiker nicht mehr tragbar: «Ich frage mich, was es alles braucht, bis man bei der Stadt entlassen wird», sagte CVP-Gemeinderat Christian Traber im Oktober 2016. Auch SVP-Fraktionschef Martin Götzl war der Ansicht, dass solche Verfehlungen in der Privatwirtschaft personelle Konsequenzen hätten. Trotz des unschönen Abgangs gibt es von der Stadt auch Lob für Pauli: Er habe erhebliche Verdienste am Wandel des früheren Abfuhrwesens zu einem strategisch und organisatorisch stark aufgestellten Betrieb, heisst es in der Mitteilung. Stelle wird öffentlich ausgeschrieben Pauli trat 1997 bei der damaligen Stadtentwässerung als Leiter des Finanz- und Rechnungswesens ein. Später nahm er Einsitz in die Geschäftsleitung von ERZ, 1999 folgte die Ernennung zum Vizedirektor. 2008 wurde er Direktor. Die operative Führung von ERZ wird interimistisch von Peter Wiederkehr, Leiter des Klärwerks Werdhölzli, wahrgenommen. Die Stelle von Pauli wird öffentlich ausgeschrieben. Stadtrat Filippo Leutenegger sowie auch Urs Pauli haben für Montag eine Pressekonferenz angekündigt. Update folgt ...

22. Mai 2017 11:11



STADTRAT REICHT STRAFANZEIGE EIN

Zürcher Entsorgungs-Chef Urs Pauli freigestellt

Zürcher Entsorgungs-Chef Urs Pauli freigestellt

ZÜRICH - Urs Pauli, Direktor von ERZ Entsorgung + Recycling Zürich (ERZ), wird per sofort freigestellt. Die Stadt hat eine Strafanzeige eingereicht: Neu habe sich der Verdacht auf ungetreue Amtsführung im Zusammenhang mit Dienstfahrzeugen ergeben. Bereits seit längerer Zeit sind Versäumnisse in der ERZ-Buchhaltung bekannt.

ZÜRICH - Urs Pauli, Direktor von ERZ Entsorgung + Recycling Zürich (ERZ), wird per sofort freigestellt. Die Stadt hat eine Strafanzeige eingereicht: Neu habe sich der Verdacht auf ungetreue Amtsführung im Zusammenhang mit Dienstfahrzeugen ergeben. Bereits seit längerer Zeit sind Versäumnisse in der ERZ-Buchhaltung bekannt.

Der freigestellte ERZ-Direktor Urs Pauli (58).

Der freigestellte ERZ-Direktor Urs Pauli (58).

    Für Pauli gelte in Sachen Dienstfahrzeuge bis auf Weiteres die Unschuldsvermutung, teilte die Stadt Zürich am Montag weiter mit. Pauli selbst nimmt am Nachmittag zu den Vorwürfen Stellung.

    Gemäss Mitteilung hat der 58-Jährige dem Stadtrat seinen frühzeitigen Altersrücktritt eingereicht. Der Stadtrat hat diesen bestätigt. Auf Antrag von Filippo Leutenegger (FDP), Vorsteher des Tiefbau- und Entsorgungsdepartementes, wurde Pauli mit sofortiger Wirkung von allen Ämtern freigestellt.
    Leutenegger hat im Namen des Stadtrates gegen den ERZ-Direktor eine Strafanzeige eingereicht. Es bestehe Verdacht auf ungetreue Amtsführung im Zusammenhang mit Dienstfahrzeugen, heisst es weiter.

Bereits früher ermahnt
    Dies ist nicht das erste Mal, dass Pauli in die Kritik gerät. Ende 2015 wurde bekannt, dass im ERZ-Kehrichtheizkraftwerk Hagenholz gegen das Submissionsrecht und interne Vorschriften verstossen worden war.
    Eine Administrativuntersuchung zeigte ausserdem, dass der Objektkredit für das Logistikzentrum Hagenholz wegen zahlreicher interner Verfehlungen um 14,7 Millionen Franken überschritten wurde. Indizien für strafrechtlich relevante Verstösse wurden damals keine festgestellt, der Stadtrat ermahnte den Direktor von ERZ allerdings.
    Trotz des unschönen Abgangs gibt es von der Stadt auch Lob für Pauli: Er habe erhebliche Verdienste am Wandel des früheren Abfuhrwesens zu einem strategisch und organisatorisch stark aufgestellten Betrieb, heisst es in der Mitteilung.
    Pauli trat 1997 bei der damaligen Stadtentwässerung als Leiter des Finanz- und Rechnungswesens ein. Später nahm er Einsitz in die Geschäftsleitung von ERZ, 1999 folgte die Ernennung zum Vizedirektor. 2008 wurde er Direktor.
    Die operative Führung von ERZ wird interimistisch von Peter Wiederkehr, Leiter des Klärwerks Werdhölzli, wahrgenommen. Die Stelle von Pauli wird öffentlich ausgeschrieben.

Für Pauli gelte in Sachen Dienstfahrzeuge bis auf Weiteres die Unschuldsvermutung, teilte die Stadt Zürich am Montag weiter mit. Pauli selbst nimmt am Nachmittag zu den Vorwürfen Stellung. Gemäss Mitteilung hat der 58-Jährige dem Stadtrat seinen frühzeitigen Altersrücktritt eingereicht. Der Stadtrat hat diesen bestätigt. Auf Antrag von Filippo Leutenegger (FDP), Vorsteher des Tiefbau- und Entsorgungsdepartementes, wurde Pauli mit sofortiger Wirkung von allen Ämtern freigestellt. Leutenegger hat im Namen des Stadtrates gegen den ERZ-Direktor eine Strafanzeige eingereicht. Es bestehe Verdacht auf ungetreue Amtsführung im Zusammenhang mit Dienstfahrzeugen, heisst es weiter. Bereits früher ermahnt Dies ist nicht das erste Mal, dass Pauli in die Kritik gerät. Ende 2015 wurde bekannt, dass im ERZ-Kehrichtheizkraftwerk Hagenholz gegen das Submissionsrecht und interne Vorschriften verstossen worden war. Eine Administrativuntersuchung zeigte ausserdem, dass der Objektkredit für das Logistikzentrum Hagenholz wegen zahlreicher interner Verfehlungen um 14,7 Millionen Franken überschritten wurde. Indizien für strafrechtlich relevante Verstösse wurden damals keine festgestellt, der Stadtrat ermahnte den Direktor von ERZ allerdings. Trotz des unschönen Abgangs gibt es von der Stadt auch Lob für Pauli: Er habe erhebliche Verdienste am Wandel des früheren Abfuhrwesens zu einem strategisch und organisatorisch stark aufgestellten Betrieb, heisst es in der Mitteilung. Pauli trat 1997 bei der damaligen Stadtentwässerung als Leiter des Finanz- und Rechnungswesens ein. Später nahm er Einsitz in die Geschäftsleitung von ERZ, 1999 folgte die Ernennung zum Vizedirektor. 2008 wurde er Direktor. Die operative Führung von ERZ wird interimistisch von Peter Wiederkehr, Leiter des Klärwerks Werdhölzli, wahrgenommen. Die Stelle von Pauli wird öffentlich ausgeschrieben.

22. Mai 2017 11:00



Trump lässt Netanyahu auf dem roten Teppich warten

Trump lässt Netanyahu auf dem roten Teppich warten

Bei Gesprächen in Israel will der US-Präsident Friedensverhandlungen im Nahen Osten anstossen. Das Weisse Haus dämpft jedoch die Erwartungen.

Bei Gesprächen in Israel will der US-Präsident Friedensverhandlungen im Nahen Osten anstossen. Das Weisse Haus dämpft jedoch die Erwartungen.

Mit der Hand auf der Brust, wie man auf diesem Foto erkennen kann.

Mit der Hand auf der Brust, wie man auf diesem Foto erkennen kann.

    Als nächster Termin auf seiner ersten Auslandsreise steht für Präsident Trump am Montag ein Besuch in Israel auf dem Programm. Am Vormittag ist er in Tel Aviv gelandet. Eine halbe Stunde lang hat Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu mit seiner Ehefrau Sara gewartet, bis US-Präsident Donald Trump und dessen Gattin Melania aus der Air Force One ausgestiegen sind.

    Bei dem zweitägigen Aufenthalt sind getrennte Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas geplant. Er wird zudem die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem und die Klagemauer besuchen. Grosses Ziel ist die Wiederbelebung der Friedensverhandlungen im Nahen Osten.

    Begleitet wird Trump dafür unter anderem von seinem Schwiegersohn Jared Kushner und dem Gesandten Jason Greenblatt, die für ihn daran arbeiten, dass die israelisch-palästinensischen Friedensgespräche wieder aufgenommen werden. Diese hat Trump als den «ultimativen Deal» bezeichnet.

«Besuch eher symbolischer Natur»
    Doch das Weisse Haus dämpfte schon vor der Ankunft Trumps in Israel die Erwartungen. Berater sagten, der Besuch sei eher symbolischer Natur. Zudem könnte der US-Präsident auf Schwierigkeiten treffen: Eventuell muss er sich wegen hochsensibler Geheimdienstinformationen aus Israel über die Terrormiliz Islamischer Staat rechtfertigen, die er ohne Erlaubnis des Landes an die russische Regierung weitergab.

    Israel hat zudem Bedenken wegen eines Militärdeals, den die USA mit Saudiarabien in Höhe von 110 Milliarden Dollar abschlossen. Ein hochrangiges israelisches Kabinettsmitglied, Yuval Steinitz, sagte, Saudiarabien sei ein «feindliches Land». Die Vereinbarung solle die Regierung definitiv beunruhigen, sagte der Netanjahu-Vertraute.

«Wir sind der Nummer-eins-Spender»
    Das israelische Sicherheitskabinett hat am Sonntagabend Erleichterungen für Palästinenser beschlossen. Dazu gehören Bauerlaubnisse im Westjordanland. Nach Angaben eines hochrangigen Vertreters aus dem Sicherheitskabinett wurden noch weitere Zugeständnisse gemacht; darunter wirtschaftliche Erleichterungen und die Grenzöffnung zwischen dem Westjordanland und Jordanien.

    In Jordanien war am Sonntag die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, unterwegs. Sie besuchte syrische Flüchtlinge in einem Camp. Dabei sagte sie mehr Hilfe für die Menschen vor Ort zu. «Wir sind der Nummer-eins-Spender in dieser Krise. Das wird nicht aufhören. (...) Der Fakt, dass ich hier bin, zeigt, dass wir sehen wollen, was noch getan werden muss», betonte sie.

Trumps Europareise
    Für den 70-jährigen Trump hält seine erste Auslandsreise noch weitere Stationen bereit: Nach seiner Zeit in Israel wird er zu einer Audienz bei Papst Franziskus in den Vatikan reisen, anschliessend zum Nato-Gipfel in Brüssel und schliesslich zum G7-Treffen auf Sizilien.

Als nächster Termin auf seiner ersten Auslandsreise steht für Präsident Trump am Montag ein Besuch in Israel auf dem Programm. Am Vormittag ist er in Tel Aviv gelandet. Eine halbe Stunde lang hat Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu mit seiner Ehefrau Sara gewartet, bis US-Präsident Donald Trump und dessen Gattin Melania aus der Air Force One ausgestiegen sind. Bei dem zweitägigen Aufenthalt sind getrennte Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas geplant. Er wird zudem die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem und die Klagemauer besuchen. Grosses Ziel ist die Wiederbelebung der Friedensverhandlungen im Nahen Osten. Begleitet wird Trump dafür unter anderem von seinem Schwiegersohn Jared Kushner und dem Gesandten Jason Greenblatt, die für ihn daran arbeiten, dass die israelisch-palästinensischen Friedensgespräche wieder aufgenommen werden. Diese hat Trump als den «ultimativen Deal» bezeichnet. «Besuch eher symbolischer Natur» Doch das Weisse Haus dämpfte schon vor der Ankunft Trumps in Israel die Erwartungen. Berater sagten, der Besuch sei eher symbolischer Natur. Zudem könnte der US-Präsident auf Schwierigkeiten treffen: Eventuell muss er sich wegen hochsensibler Geheimdienstinformationen aus Israel über die Terrormiliz Islamischer Staat rechtfertigen, die er ohne Erlaubnis des Landes an die russische Regierung weitergab. Israel hat zudem Bedenken wegen eines Militärdeals, den die USA mit Saudiarabien in Höhe von 110 Milliarden Dollar abschlossen. Ein hochrangiges israelisches Kabinettsmitglied, Yuval Steinitz, sagte, Saudiarabien sei ein «feindliches Land». Die Vereinbarung solle die Regierung definitiv beunruhigen, sagte der Netanjahu-Vertraute. «Wir sind der Nummer-eins-Spender» Das israelische Sicherheitskabinett hat am Sonntagabend Erleichterungen für Palästinenser beschlossen. Dazu gehören Bauerlaubnisse im Westjordanland. Nach Angaben eines hochrangigen Vertreters aus dem Sicherheitskabinett wurden noch weitere Zugeständnisse gemacht; darunter wirtschaftliche Erleichterungen und die Grenzöffnung zwischen dem Westjordanland und Jordanien. In Jordanien war am Sonntag die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, unterwegs. Sie besuchte syrische Flüchtlinge in einem Camp. Dabei sagte sie mehr Hilfe für die Menschen vor Ort zu. «Wir sind der Nummer-eins-Spender in dieser Krise. Das wird nicht aufhören. (...) Der Fakt, dass ich hier bin, zeigt, dass wir sehen wollen, was noch getan werden muss», betonte sie. Trumps Europareise Für den 70-jährigen Trump hält seine erste Auslandsreise noch weitere Stationen bereit: Nach seiner Zeit in Israel wird er zu einer Audienz bei Papst Franziskus in den Vatikan reisen, anschliessend zum Nato-Gipfel in Brüssel und schliesslich zum G7-Treffen auf Sizilien.

22. Mai 2017 11:40



TRUMP IM HEILIGEN LAND

Israel zeigt gute Miene

Israel zeigt gute Miene

Unmittelbar vor dem Besuch des amerikanischen Präsidenten am Montag kommt die israelische Regierung den Palästinensern mit Reiseerleichterungen und Baubewilligungen entgegen. Der Beschluss sorgt allerdings für Streit im Kabinett.

Unmittelbar vor dem Besuch des amerikanischen Präsidenten am Montag kommt die israelische Regierung den Palästinensern mit Reiseerleichterungen und Baubewilligungen entgegen. Der Beschluss sorgt allerdings für Streit im Kabinett.

Vorbereitungen für den Empfang Trumps am Flughafen von Tel Aviv. (Bild: Jim Hollander / EPA)

Vorbereitungen für den Empfang Trumps am Flughafen von Tel Aviv. (Bild: Jim Hollander / EPA)

    Kurz nach dem Mittag wird das Flugzeug des amerikanischen Präsidenten am Montag in Tel Aviv erwartet. Donald Trumps Besuch hätte eigentlich ein Heimspiel werden sollen, besonders bei den rechtsnationalen Teilen der israelischen Regierung und der Siedlerbewegung. Hatte er doch versprochen, an seinem ersten Amtstag die amerikanische Botschaft nach Jerusalem zu verlegen. Doch auch diese vollmundige Ankündigung aus Trumps Munde blieb bisher ohne Folgen. Ganz im Gegenteil: Anstatt eine Carte blanche zu erteilen, stellt die amerikanische Regierung nun auch Forderungen an Israel. Sie verlangt vertrauensfördernde Massnahmen, um direkte Friedensverhandlungen zu ermöglichen.

Nationalreligiöse gegen Netanyahu


    Bemüht um eine Geste des guten Willens, machte die israelische Regierung am Sonntag einen Schritt in diese Richtung. Palästinensische Arbeiter sollen die Checkpoints vom Westjordanland nach Israel leichter passieren können, der Grenzübergang nach Jordanien an der König-Hussein-Brücke soll rund um die Uhr geöffnet bleiben, und in von Israel kontrollierten Gebieten im Westjordanland sollen Tausende von Baubewilligungen für palästinensische Häuser erteilt sowie Industriezonen erweitert werden.

    Laut der israelischen Tageszeitung «Haaretz» dauerte die Sitzung des Sicherheitskabinetts volle fünf Stunden. Während die Reiseerleichterungen einstimmig beschlossen wurden, kam es bei der Abstimmung über die Baubewilligungen offenbar zu einem Streit. Regierungschef Benjamin Netanyahu und sieben andere Minister stimmten für die Massnahmen. Doch die Minister der nationalreligiösen Partei Jüdisches Heim, Naftalie Bennett und Ayelet Shaked, lehnten diese Zugeständnisse für die Palästinenser ab. Und dies, obwohl dadurch kaum neue palästinensische Häuser entstehen. Vielmehr soll es bei der Massnahme darum gehen, illegal errichtete Bauten am Rande palästinensischer Siedlungen im Nachhinein zu legalisieren.

Trumps fehlende Vision
    Ob die Geste der israelischen Regierung der Friedenssuche im Nahost-Konflikt neuen Schwung verleihen kann, ist indes fraglich. Trump hatte versprochen, für «eine ultimative Friedenslösung» zu sorgen. Bis jetzt ist jedoch völlig unklar, wie er sich eine Beilegung des Konflikts vorstellt. Es müsse nicht unbedingt eine Zweistaatenlösung sein, verkündete der amerikanische Präsident im Februar. Jeder Kompromiss, auf den sich die Israeli und die Palästinenser einigen würden, sei für ihn akzeptabel. Ein solch breiter Gesprächsrahmen ist für die Palästinenser jedoch wenig attraktiv, verfügen sie doch über wesentlich weniger Macht- und Druckmittel als ihre israelischen Verhandlungspartner. Mahmud Abbas, der Präsident der palästinensischen Autonomiebehörde, dürfte sich deshalb kaum auf Verhandlungen einlassen, solange die USA ihre Position und Vision nicht näher definiert haben.

    Es ist deshalb gut möglich, dass der mit Spannung erwartete Besuch des amerikanischen Präsidenten im Heiligen Land vor allem von viel Symbolik begleitet sein wird, ohne handfeste Resultate zu bringen. So wird Trump am Montag als erster amerikanischer Präsident die Klagemauer in Jerusalem besuchen. Die Visite an der heiligen Stätte des Judentums wurde im Vorfeld allerdings als privat bezeichnet, damit Israel sie nicht als Anerkennung seines Anspruches auf Jerusalem als seine ewige, unteilbare Hauptstadt interpretieren kann.

Kurze Visite im Westjordanland
    Nach einem Abendessen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Netanyahu am Montag wird Trump am Dienstagmorgen bei einem Besuch in Bethlehem den Palästinenserpräsidenten Abbas treffen. Ein Besuch der Geburtskirche wurde allerdings in letzter Minute abgesagt, schreibt «Haaretz». Offenbar wurde eine Begegnung mit Demonstranten befürchtet, die einen gegenwärtigen Hungerstreik von Hunderten von Palästinensern in israelischen Gefängnissen unterstützen.

Kurz nach dem Mittag wird das Flugzeug des amerikanischen Präsidenten am Montag in Tel Aviv erwartet. Donald Trumps Besuch hätte eigentlich ein Heimspiel werden sollen, besonders bei den rechtsnationalen Teilen der israelischen Regierung und der Siedlerbewegung. Hatte er doch versprochen, an seinem ersten Amtstag die amerikanische Botschaft nach Jerusalem zu verlegen. Doch auch diese vollmundige Ankündigung aus Trumps Munde blieb bisher ohne Folgen. Ganz im Gegenteil: Anstatt eine Carte blanche zu erteilen, stellt die amerikanische Regierung nun auch Forderungen an Israel. Sie verlangt vertrauensfördernde Massnahmen, um direkte Friedensverhandlungen zu ermöglichen. Nationalreligiöse gegen Netanyahu Bemüht um eine Geste des guten Willens, machte die israelische Regierung am Sonntag einen Schritt in diese Richtung. Palästinensische Arbeiter sollen die Checkpoints vom Westjordanland nach Israel leichter passieren können, der Grenzübergang nach Jordanien an der König-Hussein-Brücke soll rund um die Uhr geöffnet bleiben, und in von Israel kontrollierten Gebieten im Westjordanland sollen Tausende von Baubewilligungen für palästinensische Häuser erteilt sowie Industriezonen erweitert werden. Laut der israelischen Tageszeitung «Haaretz» dauerte die Sitzung des Sicherheitskabinetts volle fünf Stunden. Während die Reiseerleichterungen einstimmig beschlossen wurden, kam es bei der Abstimmung über die Baubewilligungen offenbar zu einem Streit. Regierungschef Benjamin Netanyahu und sieben andere Minister stimmten für die Massnahmen. Doch die Minister der nationalreligiösen Partei Jüdisches Heim, Naftalie Bennett und Ayelet Shaked, lehnten diese Zugeständnisse für die Palästinenser ab. Und dies, obwohl dadurch kaum neue palästinensische Häuser entstehen. Vielmehr soll es bei der Massnahme darum gehen, illegal errichtete Bauten am Rande palästinensischer Siedlungen im Nachhinein zu legalisieren. Trumps fehlende Vision Ob die Geste der israelischen Regierung der Friedenssuche im Nahost-Konflikt neuen Schwung verleihen kann, ist indes fraglich. Trump hatte versprochen, für «eine ultimative Friedenslösung» zu sorgen. Bis jetzt ist jedoch völlig unklar, wie er sich eine Beilegung des Konflikts vorstellt. Es müsse nicht unbedingt eine Zweistaatenlösung sein, verkündete der amerikanische Präsident im Februar. Jeder Kompromiss, auf den sich die Israeli und die Palästinenser einigen würden, sei für ihn akzeptabel. Ein solch breiter Gesprächsrahmen ist für die Palästinenser jedoch wenig attraktiv, verfügen sie doch über wesentlich weniger Macht- und Druckmittel als ihre israelischen Verhandlungspartner. Mahmud Abbas, der Präsident der palästinensischen Autonomiebehörde, dürfte sich deshalb kaum auf Verhandlungen einlassen, solange die USA ihre Position und Vision nicht näher definiert haben. Es ist deshalb gut möglich, dass der mit Spannung erwartete Besuch des amerikanischen Präsidenten im Heiligen Land vor allem von viel Symbolik begleitet sein wird, ohne handfeste Resultate zu bringen. So wird Trump am Montag als erster amerikanischer Präsident die Klagemauer in Jerusalem besuchen. Die Visite an der heiligen Stätte des Judentums wurde im Vorfeld allerdings als privat bezeichnet, damit Israel sie nicht als Anerkennung seines Anspruches auf Jerusalem als seine ewige, unteilbare Hauptstadt interpretieren kann. Kurze Visite im Westjordanland Nach einem Abendessen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Netanyahu am Montag wird Trump am Dienstagmorgen bei einem Besuch in Bethlehem den Palästinenserpräsidenten Abbas treffen. Ein Besuch der Geburtskirche wurde allerdings in letzter Minute abgesagt, schreibt «Haaretz». Offenbar wurde eine Begegnung mit Demonstranten befürchtet, die einen gegenwärtigen Hungerstreik von Hunderten von Palästinensern in israelischen Gefängnissen unterstützen.

22. Mai 2017 10:14



US-PRÄSIDENT IN ISRAEL

Schock-Moment vor Trump-Besuch

Schock-Moment vor Trump-Besuch

Terror-Angst in Tel Aviv kurz vor Landung der Air Force One

Terror-Angst in Tel Aviv kurz vor Landung der Air Force One

11.40 Uhr: Melania und Donald Trump bei ihrer Ankunft in Tel Aviv Foto: AMIR COHEN / Reuters

11.40 Uhr: Melania und Donald Trump bei ihrer Ankunft in Tel Aviv Foto: AMIR COHEN / Reuters

    Es ist sein erster Besuch als US-Präsident in Israel! Es ist ein historischer Tag und ein kritischer – Donald Trump (70) will den Nahost-Konflikt lösen und das nicht unbedingt mittels einer Zwei-Staaten-Lösung.
Das Problem: Bisher ist der 45. Präsident der Vereinigten Staaten nicht durch diplomatisches Geschick aufgefallen. Zu Hause droht ihm ein Amtsenthebungsverfahren, doch 10 000 Kilometer entfernt übt er große Außenpolitik.

► Kurz vor der Landung der Air Force One der erste Schockmoment: In Tel Aviv rast ein Auto in eine Menschenmenge. Terror-Angst! Fünf Personen werden verletzt, zwei davon schwer, berichten israelische Medien. Die Polizei lenkt kurz darauf ein: Autounfall, kein Terror. Der israelische Journalist Dov Lieber via Twitter: „Mindestens 30 Polizisten. Es gab definitiv Befürchtungen.“

► 11.40 Uhr, Ben Gurion Flughafen Tel Aviv: Israels Staatspräsident Reuven Rivlin (77) und Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (67) empfangen Trump mit militärischen Ehren. Melania (47, weißes Kostüm, schwarze Sonnenbrille) herzt Sara Netanjahu (58, rotes Kleid).

    „Sie sind ein wahrer Freund Israels und des jüdischen Volkes“, begrüßt Rivlin den US-Präsidenten. „Die Welt braucht eine starke USA, der Nahe Osten braucht eine starke USA, Israel braucht eine starke USA“, erklärt er. Trump besuche in einer Reise die drei großen Religionen. „Wir haben unterschiedliche Ansichten, aber einen Gott“, so der Staatspräsident. „Gott schütze Amerika, Gott schütze Israel!“
    Mit einem Hubschrauber geht es weiter nach Jerusalem, wo Trump sich zu einem Gespräch mit Rivlin zurückzieht. Am Nachmittag dann das, was Barack Obama (55) nie als US-Präsident getan hat: Trump besucht die Grabeskirche in der Jerusalemer Altstadt, anschließend die Klagemauer. Am späten Nachmittag kommt er mit Netanjahu im historischen Hotel „King David“ zusammen, wo er auch übernachtet. Der Tag endet für Trump mit einem Abendessen in der Residenz des Premierministers, fünf Minuten vom Hotel „King David“ entfernt.
JERUSALEM IM AUSNAHMEZUSTAND!
    Mehr als 10 000 israelische Soldaten sind im Einsatz, Hubschrauber kreisen über der Stadt. Für den Besuch in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem morgen müssen mehrere Hundert Mitarbeiter aus Sicherheitsgründen zu Hause bleiben.

Was bedeutet diese erste große Reise?
    Rückblick nach Riad: Dort hielt Donald Trump am Sonntag seine erste große außenpolitische Rede, suchte den Schulterschluss mit den Saudis. Eine „Schlacht zwischen Gut und Böse“ prophezeite der Republikaner. Die Plätze darin sind bereits verteilt. Gut: Saudis, USA, Israel. Böse: Iran, Libanon – damit aber auch die EU, die sich für den Atomdeal mit dem Iran eingesetzt haben, den Trumps Regierung zurückdrehen will. Trump will den Iran – anders als Barack Obama – isolieren und in die Enge treiben.

Das Problem: „Trump übernimmt im Nahen Osten das schlimmste Erbe, was man nur übernehmen kann“, sagt USA-Experte Christian Hacke (74).

    „Sein Versprechen man wolle nicht belehren, kommt vor dem Hintergrund der letzten beiden Präsidenten, die versucht haben, in islamischen Ländern Demokratien zu errichten, aber sehr gut an.“ Hacke weiter: Trump macht die Achse Jerusalem, Kairo, Riad öffentlich und will diese auch stärken. Das ist auf der einen Seite gut, auf der anderen aber hinsichtlich des Terror-Problems brüchig. Denn der Terror kommt auch aus dem Wahabismus.“
    Trumps persönliche Note bei diesem Besuch: Präsident und Geschäftsmann kommen gleichzeitig. Christian Hacke: „Trump geht als Waffenverkäufer in den Nahen Osten, verquickt wirtschaftliche und politische Interessen. Das Thema Menschenrechte spricht er nicht an.“

► Auf dem Flug von Riad nach Tel Aviv, stellt sich US-Außenminister Rex Tillerson (65) den Fragen der mitreisenden Journalisten. „Wir haben eine speziellen Moment in der Zeitgeschichte hier“, sagt er im Hinblick auf den Nahost-Konflikt. Trump sei dazu bereit viel persönliche Mühe in eine Lösung zu investieren.

Es ist sein erster Besuch als US-Präsident in Israel! Es ist ein historischer Tag und ein kritischer Donald Trump (70) will den Nahost-Konflikt lösen und das nicht unbedingt mittels einer Zwei-Staaten-Lösung. Das Problem: Bisher ist der 45. Präsident der Vereinigten Staaten nicht durch diplomatisches Geschick aufgefallen. Zu Hause droht ihm ein Amtsenthebungsverfahren, doch 10 000 Kilometer entfernt übt er große Außenpolitik. Kurz vor der Landung der Air Force One der erste Schockmoment: In Tel Aviv rast ein Auto in eine Menschenmenge. Terror-Angst! Fünf Personen werden verletzt, zwei davon schwer, berichten israelische Medien. Die Polizei lenkt kurz darauf ein: Autounfall, kein Terror. Der israelische Journalist Dov Lieber via Twitter: „Mindestens 30 Polizisten. Es gab definitiv Befürchtungen.“ ► 11.40 Uhr, Ben Gurion Flughafen Tel Aviv: Israels Staatspräsident Reuven Rivlin (77) und Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (67) empfangen Trump mit militärischen Ehren. Melania (47, weißes Kostüm, schwarze Sonnenbrille) herzt Sara Netanjahu (58, rotes Kleid). „Sie sind ein wahrer Freund Israels und des jüdischen Volkes“, begrüßt Rivlin den US-Präsidenten. „Die Welt braucht eine starke USA, der Nahe Osten braucht eine starke USA, Israel braucht eine starke USA“, erklärt er. Trump besuche in einer Reise die drei großen Religionen. „Wir haben unterschiedliche Ansichten, aber einen Gott“, so der Staatspräsident. „Gott schütze Amerika, Gott schütze Israel!“ Mit einem Hubschrauber geht es weiter nach Jerusalem, wo Trump sich zu einem Gespräch mit Rivlin zurückzieht. Am Nachmittag dann das, was Barack Obama (55) nie als US-Präsident getan hat: Trump besucht die Grabeskirche in der Jerusalemer Altstadt, anschließend die Klagemauer. Am späten Nachmittag kommt er mit Netanjahu im historischen Hotel „King David“ zusammen, wo er auch übernachtet. Der Tag endet für Trump mit einem Abendessen in der Residenz des Premierministers, fünf Minuten vom Hotel „King David“ entfernt. JERUSALEM IM AUSNAHMEZUSTAND! Mehr als 10 000 israelische Soldaten sind im Einsatz, Hubschrauber kreisen über der Stadt. Für den Besuch in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem morgen müssen mehrere Hundert Mitarbeiter aus Sicherheitsgründen zu Hause bleiben. Was bedeutet diese erste große Reise? Rückblick nach Riad: Dort hielt Donald Trump am Sonntag seine erste große außenpolitische Rede, suchte den Schulterschluss mit den Saudis. Eine „Schlacht zwischen Gut und Böse“ prophezeite der Republikaner. Die Plätze darin sind bereits verteilt. Gut: Saudis, USA, Israel. Böse: Iran, Libanon damit aber auch die EU, die sich für den Atomdeal mit dem Iran eingesetzt haben, den Trumps Regierung zurückdrehen will. Trump will den Iran anders als Barack Obama isolieren und in die Enge treiben. Das Problem: „Trump übernimmt im Nahen Osten das schlimmste Erbe, was man nur übernehmen kann“, sagt USA-Experte Christian Hacke (74). „Sein Versprechen man wolle nicht belehren, kommt vor dem Hintergrund der letzten beiden Präsidenten, die versucht haben, in islamischen Ländern Demokratien zu errichten, aber sehr gut an.“ Hacke weiter: Trump macht die Achse Jerusalem, Kairo, Riad öffentlich und will diese auch stärken. Das ist auf der einen Seite gut, auf der anderen aber hinsichtlich des Terror-Problems brüchig. Denn der Terror kommt auch aus dem Wahabismus.“ Trumps persönliche Note bei diesem Besuch: Präsident und Geschäftsmann kommen gleichzeitig. Christian Hacke: „Trump geht als Waffenverkäufer in den Nahen Osten, verquickt wirtschaftliche und politische Interessen. Das Thema Menschenrechte spricht er nicht an.“ ► Auf dem Flug von Riad nach Tel Aviv, stellt sich US-Außenminister Rex Tillerson (65) den Fragen der mitreisenden Journalisten. „Wir haben eine speziellen Moment in der Zeitgeschichte hier“, sagt er im Hinblick auf den Nahost-Konflikt. Trump sei dazu bereit viel persönliche Mühe in eine Lösung zu investieren.

22. Mai 2017 11:05



DONALD TRUMP

Präsident im israelischen Porzellanladen

Präsident im israelischen Porzellanladen

Trump in Saudi-Arabien US-Präsident spricht von Kampf von "Gut gegen Böse"

Trump in Saudi-Arabien US-Präsident spricht von Kampf von "Gut gegen Böse"

– US-Präsident Trump besucht zum ersten Mal Israel - dort wundert man sich über die chaotische Planung.

– Zudem wird das Treffen mit Israels Regierungschef Netanjahu von Trumps Plaudereien über Geheimdienstinformationen überschattet. Diese kamen offenbar aus Israel.

– Unmut erregt auch ein geplanter Besuch an der Klagemauer und in Bethlehem, wo Trump sich mit den Palästinensern treffen will.

    So schnell ist noch kein US-Präsident zu Besuch nach Israel gekommen: Barack Obama sparte sich die Reise nach Jerusalem für die zweite Amtsperiode auf, auch George W. Bush ließ sich lange bitten, doch Donald Trump gibt dem jüdischen Staat gleich auf seinem ersten Auslandstrip die Ehre. Gewiss, es gibt da diesen Schönheitsfehler eines Reisebeginns in Riad, und obendrein will sich Trump auch noch in Bethlehem mit den Palästinensern treffen. Doch Premierminister Benjamin Netanjahu will die glänzende Symbolik nicht davon überschatten lassen. Die an diesem Montag beginnende Visite hat er deshalb vorab schon mal als "historisch" eingeordnet. Es kommt ja jener Präsident, der stets betont hat, es gebe "keinen, der mehr pro Israel ist als ich". Folglich kann man den Besuch durchaus als Liebes- und Treuebeweis werten. Aber man muss es nicht.

    Denn die anfängliche Euphorie über die Wahl Trumps ist auch in Israels rechtem Regierungslager mittlerweile einer verkaterten Unsicherheit gewichen, und der Vorlauf dieser Reise hat das noch einmal bestärkt. Da ist zum einen die Verwunderung über die chaotische Planung des exakt 28 Stunden langen Aufenthalts durch die Trump-Truppe, die fast bis zur letzten Minute ständig die Orte und Termine durcheinanderwirbelte. Von "Amateuren" und von "Balagan" ist da nun in Jerusalem verärgert die Rede, und mit Balagan - zu Deutsch: Durcheinander - wird ansonsten eigentlich immer nur die israelische Planungskompetenz beschrieben. Doch zusätzlich zu den Schweißperlen haben die Amerikaner bei ihren Gastgebern auch noch manche Zornesfalte auf der Stirn provoziert, weil sie an kaum einer Falle oder einem Fettnapf vorbeikamen.

Der Reise ging ein gefahrvoller Vertrauensbruch voraus
    Die Liste dazu fängt an mit der unglückseligen Meldung, dass Trump israelische Geheimdienst-Informationen aus Syrien an die Russen weitergereicht haben soll. Ausgerechnet an die Russen, die dort mit Israels Erzfeinden Iran und Hisbollah verbündet sind. Netanjahu und die Seinen bemühen sich zwar öffentlich recht tapfer, das herunterzuspielen. Aber hinter den Kulissen ist der Ärger über den gefahrvollen Vertrauensbruch deutlich spürbar.

    Dann leisteten sich Außenminister Rex Tillerson und der für die sozialen Medien zuständige Dienst des Weißen Hauses den Lapsus, von "Palästina" zu sprechen, obwohl die USA den Staat natürlich längst noch nicht anerkannt haben und korrekterweise von den "palästinensischen Gebieten" reden müssten. Schlimmer war aus israelischer Sicht nur, was dann noch kam, als es um die Klagemauer ging. Die will Trump am Montagnachmittag besuchen, und als die Israelis ihre Hilfe bei der Vorbereitung anboten und Netanjahu wissen ließ, dass er dort am heiligsten Ort des Judentums gern an seiner Seite stehe, gab es eine Abfuhr: Die Klagemauer, so sagten die amerikanischen Emissäre, liege nicht in Israel, sondern im palästinensischen Westjordanland.

    Besser hätte man die rechte Regierung in Jerusalem nicht auf die Palme bringen können, und auf lautstarken Protest folgten ein paar verschlungene Distanzierungen aus Washington. Das ändert jedoch nichts daran, dass diese Sichtweise völkerrechtlich korrekt ist, denn die Jerusalemer Altstadt gehört zu den von Israel 1967 besetzten Gebieten. Die spätere Annexion des arabischen Ostteils der Stadt ist international nicht anerkannt worden. Besonders schmerzhaft für die Israelis war nun aber, dass es ja gerade Trump gewesen ist, der in Israel die Hoffnung auf eine Änderung genährt hat mit seinem Versprechen, die US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen. Doch daran will er heute lieber nicht mehr erinnert werden. Den Besuch an der Klagemauer hat er jetzt als "privat" deklariert. Zumindest weiß er nach diesem ganzen Ärger, warum noch kein amtierender US-Präsident vor ihm den Wunsch zu einem Besuch dort verspürte.

Trump fordert Zurückhaltung beim Siedlungsbau
    Wenn Trump nun in Israel landet, markiert dies also auch eine Landung auf dem Boden der Wirklichkeit. Konkret heißt das: im politischen Minenfeld. Wenn der US-Präsident tatsächlich den "ultimativen" Friedensschluss zwischen Israelis und Palästinensern befördern will, wie er es oft und gern betont, dann muss er streng auf einen Ausgleich der Interessen achten. Für die israelische Seite birgt das die enttäuschende Einsicht, dass es anders als verheißen nun keine freie Hand beim Siedlungsbau gibt oder gar eine Beerdigung des Konzepts der Zweistaatenlösung. Vielmehr wird Trump beim Abendessen mit Netanjahu ein paar Gesten des guten Willens gegenüber den Palästinensern einfordern. Vorauseilend kam am Sonntag bereits das israelische Sicherheitskabinett zusammen, um über wirtschaftliche Erleichterungen zu reden. Schwieriger wird es, wenn es um die von Trump bereits angemahnte Zurückhaltung beim Siedlungsbau geht. Diese Frage könnte Netanjahus Koalition zerreißen.

    Fast angenehmer dürfte es da für den US-Präsidenten am Dienstag in Bethlehem werden. Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas hat schon jüngst bei seinem Besuch in Washington eine erstaunliche Geschmeidigkeit demonstriert, um Trump für sich und seine Sache einzunehmen. Das Ergebnis der fast peinlichen Schmeicheleien kann sich sehen lassen: Obwohl es Trump bislang vermieden hat, sich öffentlich auf eine Zweistaatenlösung festzulegen, sprechen amerikanische Offizielle plötzlich fast standardisiert von "Würde und Selbstbestimmungsrecht der Palästinenser". Besser könnte das auch Abbas nicht ausdrücken, und so hat er es ja auch im Weißen Haus zu Trump gesagt.

    Trump selbst lässt keine Gelegenheit mehr aus, die "großartige Möglichkeit" zum Friedensschluss anzupreisen. Spekuliert worden war sogar über ein Dreier-Treffen zwischen ihm, Netanjahu und Abbas, doch davon steht nichts im Programm. Zum Abschluss des Besuchs will der US-Präsident nun am Dienstag im Jerusalemer "Israel Museum" noch eine programmatische Rede halten. Die Erwartungen, dass er einfach mal den gordischen Knoten durchschlägt, werden sich wohl kaum so schnell erfüllen. Am Ende könnten eher viele froh sein, wenn er wieder im Flugzeug sitzt und keinen weiteren Schaden angerichtet hat.

US-Präsident Trump besucht zum ersten Mal Israel - dort wundert man sich über die chaotische Planung. Zudem wird das Treffen mit Israels Regierungschef Netanjahu von Trumps Plaudereien über Geheimdienstinformationen überschattet. Diese kamen offenbar aus Israel. Unmut erregt auch ein geplanter Besuch an der Klagemauer und in Bethlehem, wo Trump sich mit den Palästinensern treffen will. So schnell ist noch kein US-Präsident zu Besuch nach Israel gekommen: Barack Obama sparte sich die Reise nach Jerusalem für die zweite Amtsperiode auf, auch George W. Bush ließ sich lange bitten, doch Donald Trump gibt dem jüdischen Staat gleich auf seinem ersten Auslandstrip die Ehre. Gewiss, es gibt da diesen Schönheitsfehler eines Reisebeginns in Riad, und obendrein will sich Trump auch noch in Bethlehem mit den Palästinensern treffen. Doch Premierminister Benjamin Netanjahu will die glänzende Symbolik nicht davon überschatten lassen. Die an diesem Montag beginnende Visite hat er deshalb vorab schon mal als "historisch" eingeordnet. Es kommt ja jener Präsident, der stets betont hat, es gebe "keinen, der mehr pro Israel ist als ich". Folglich kann man den Besuch durchaus als Liebes- und Treuebeweis werten. Aber man muss es nicht. Denn die anfängliche Euphorie über die Wahl Trumps ist auch in Israels rechtem Regierungslager mittlerweile einer verkaterten Unsicherheit gewichen, und der Vorlauf dieser Reise hat das noch einmal bestärkt. Da ist zum einen die Verwunderung über die chaotische Planung des exakt 28 Stunden langen Aufenthalts durch die Trump-Truppe, die fast bis zur letzten Minute ständig die Orte und Termine durcheinanderwirbelte. Von "Amateuren" und von "Balagan" ist da nun in Jerusalem verärgert die Rede, und mit Balagan - zu Deutsch: Durcheinander - wird ansonsten eigentlich immer nur die israelische Planungskompetenz beschrieben. Doch zusätzlich zu den Schweißperlen haben die Amerikaner bei ihren Gastgebern auch noch manche Zornesfalte auf der Stirn provoziert, weil sie an kaum einer Falle oder einem Fettnapf vorbeikamen. Der Reise ging ein gefahrvoller Vertrauensbruch voraus Die Liste dazu fängt an mit der unglückseligen Meldung, dass Trump israelische Geheimdienst-Informationen aus Syrien an die Russen weitergereicht haben soll. Ausgerechnet an die Russen, die dort mit Israels Erzfeinden Iran und Hisbollah verbündet sind. Netanjahu und die Seinen bemühen sich zwar öffentlich recht tapfer, das herunterzuspielen. Aber hinter den Kulissen ist der Ärger über den gefahrvollen Vertrauensbruch deutlich spürbar. Dann leisteten sich Außenminister Rex Tillerson und der für die sozialen Medien zuständige Dienst des Weißen Hauses den Lapsus, von "Palästina" zu sprechen, obwohl die USA den Staat natürlich längst noch nicht anerkannt haben und korrekterweise von den "palästinensischen Gebieten" reden müssten. Schlimmer war aus israelischer Sicht nur, was dann noch kam, als es um die Klagemauer ging. Die will Trump am Montagnachmittag besuchen, und als die Israelis ihre Hilfe bei der Vorbereitung anboten und Netanjahu wissen ließ, dass er dort am heiligsten Ort des Judentums gern an seiner Seite stehe, gab es eine Abfuhr: Die Klagemauer, so sagten die amerikanischen Emissäre, liege nicht in Israel, sondern im palästinensischen Westjordanland. Besser hätte man die rechte Regierung in Jerusalem nicht auf die Palme bringen können, und auf lautstarken Protest folgten ein paar verschlungene Distanzierungen aus Washington. Das ändert jedoch nichts daran, dass diese Sichtweise völkerrechtlich korrekt ist, denn die Jerusalemer Altstadt gehört zu den von Israel 1967 besetzten Gebieten. Die spätere Annexion des arabischen Ostteils der Stadt ist international nicht anerkannt worden. Besonders schmerzhaft für die Israelis war nun aber, dass es ja gerade Trump gewesen ist, der in Israel die Hoffnung auf eine Änderung genährt hat mit seinem Versprechen, die US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen. Doch daran will er heute lieber nicht mehr erinnert werden. Den Besuch an der Klagemauer hat er jetzt als "privat" deklariert. Zumindest weiß er nach diesem ganzen Ärger, warum noch kein amtierender US-Präsident vor ihm den Wunsch zu einem Besuch dort verspürte. Trump fordert Zurückhaltung beim Siedlungsbau Wenn Trump nun in Israel landet, markiert dies also auch eine Landung auf dem Boden der Wirklichkeit. Konkret heißt das: im politischen Minenfeld. Wenn der US-Präsident tatsächlich den "ultimativen" Friedensschluss zwischen Israelis und Palästinensern befördern will, wie er es oft und gern betont, dann muss er streng auf einen Ausgleich der Interessen achten. Für die israelische Seite birgt das die enttäuschende Einsicht, dass es anders als verheißen nun keine freie Hand beim Siedlungsbau gibt oder gar eine Beerdigung des Konzepts der Zweistaatenlösung. Vielmehr wird Trump beim Abendessen mit Netanjahu ein paar Gesten des guten Willens gegenüber den Palästinensern einfordern. Vorauseilend kam am Sonntag bereits das israelische Sicherheitskabinett zusammen, um über wirtschaftliche Erleichterungen zu reden. Schwieriger wird es, wenn es um die von Trump bereits angemahnte Zurückhaltung beim Siedlungsbau geht. Diese Frage könnte Netanjahus Koalition zerreißen. Fast angenehmer dürfte es da für den US-Präsidenten am Dienstag in Bethlehem werden. Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas hat schon jüngst bei seinem Besuch in Washington eine erstaunliche Geschmeidigkeit demonstriert, um Trump für sich und seine Sache einzunehmen. Das Ergebnis der fast peinlichen Schmeicheleien kann sich sehen lassen: Obwohl es Trump bislang vermieden hat, sich öffentlich auf eine Zweistaatenlösung festzulegen, sprechen amerikanische Offizielle plötzlich fast standardisiert von "Würde und Selbstbestimmungsrecht der Palästinenser". Besser könnte das auch Abbas nicht ausdrücken, und so hat er es ja auch im Weißen Haus zu Trump gesagt. Trump selbst lässt keine Gelegenheit mehr aus, die "großartige Möglichkeit" zum Friedensschluss anzupreisen. Spekuliert worden war sogar über ein Dreier-Treffen zwischen ihm, Netanjahu und Abbas, doch davon steht nichts im Programm. Zum Abschluss des Besuchs will der US-Präsident nun am Dienstag im Jerusalemer "Israel Museum" noch eine programmatische Rede halten. Die Erwartungen, dass er einfach mal den gordischen Knoten durchschlägt, werden sich wohl kaum so schnell erfüllen. Am Ende könnten eher viele froh sein, wenn er wieder im Flugzeug sitzt und keinen weiteren Schaden angerichtet hat.

22. Mai 2017 09:46



US-PRÄSIDENT IN ISRAEL

Schock-Moment vor Trump-Besuch

Schock-Moment vor Trump-Besuch

Terror-Angst in Tel Aviv kurz vor Landung der Air Force One

Terror-Angst in Tel Aviv kurz vor Landung der Air Force One

11.40 Uhr: Melania und Donald Trump bei ihrer Ankunft in Tel Aviv Foto: AMIR COHEN / Reuters

11.40 Uhr: Melania und Donald Trump bei ihrer Ankunft in Tel Aviv Foto: AMIR COHEN / Reuters

    Es ist sein erster Besuch als US-Präsident in Israel! Es ist ein historischer Tag und ein kritischer – Donald Trump (70) will den Nahost-Konflikt lösen und das nicht unbedingt mittels einer Zwei-Staaten-Lösung.
Das Problem: Bisher ist der 45. Präsident der Vereinigten Staaten nicht durch diplomatisches Geschick aufgefallen. Zu Hause droht ihm ein Amtsenthebungsverfahren, doch 10 000 Kilometer entfernt übt er große Außenpolitik.

► Kurz vor der Landung der Air Force One der erste Schockmoment: In Tel Aviv rast ein Auto in eine Menschenmenge. Terror-Angst! Fünf Personen werden verletzt, zwei davon schwer, berichten israelische Medien. Die Polizei lenkt kurz darauf ein: Autounfall, kein Terror. Der israelische Journalist Dov Lieber via Twitter: „Mindestens 30 Polizisten. Es gab definitiv Befürchtungen.“

► 11.40 Uhr, Ben Gurion Flughafen Tel Aviv: Israels Staatspräsident Reuven Rivlin (77) und Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (67) empfangen Trump mit militärischen Ehren. Melania (47, weißes Kostüm, schwarze Sonnenbrille) herzt Sara Netanjahu (58, rotes Kleid).

    „Sie sind ein wahrer Freund Israels und des jüdischen Volkes“, begrüßt Rivlin den US-Präsidenten. „Die Welt braucht eine starke USA, der Nahe Osten braucht eine starke USA, Israel braucht eine starke USA“, erklärt er. Trump besuche in einer Reise die drei großen Religionen. „Wir haben unterschiedliche Ansichten, aber einen Gott“, so der Staatspräsident. „Gott schütze Amerika, Gott schütze Israel!“
    Mit einem Hubschrauber geht es weiter nach Jerusalem, wo Trump sich zu einem Gespräch mit Rivlin zurückzieht. Am Nachmittag dann das, was Barack Obama (55) nie als US-Präsident getan hat: Trump besucht die Grabeskirche in der Jerusalemer Altstadt, anschließend die Klagemauer. Am späten Nachmittag kommt er mit Netanjahu im historischen Hotel „King David“ zusammen, wo er auch übernachtet. Der Tag endet für Trump mit einem Abendessen in der Residenz des Premierministers, fünf Minuten vom Hotel „King David“ entfernt.
JERUSALEM IM AUSNAHMEZUSTAND!
    Mehr als 10 000 israelische Soldaten sind im Einsatz, Hubschrauber kreisen über der Stadt. Für den Besuch in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem morgen müssen mehrere Hundert Mitarbeiter aus Sicherheitsgründen zu Hause bleiben.

Was bedeutet diese erste große Reise?
    Rückblick nach Riad: Dort hielt Donald Trump am Sonntag seine erste große außenpolitische Rede, suchte den Schulterschluss mit den Saudis. Eine „Schlacht zwischen Gut und Böse“ prophezeite der Republikaner. Die Plätze darin sind bereits verteilt. Gut: Saudis, USA, Israel. Böse: Iran, Libanon – damit aber auch die EU, die sich für den Atomdeal mit dem Iran eingesetzt haben, den Trumps Regierung zurückdrehen will. Trump will den Iran – anders als Barack Obama – isolieren und in die Enge treiben.

Das Problem: „Trump übernimmt im Nahen Osten das schlimmste Erbe, was man nur übernehmen kann“, sagt USA-Experte Christian Hacke (74).

    „Sein Versprechen man wolle nicht belehren, kommt vor dem Hintergrund der letzten beiden Präsidenten, die versucht haben, in islamischen Ländern Demokratien zu errichten, aber sehr gut an.“ Hacke weiter: Trump macht die Achse Jerusalem, Kairo, Riad öffentlich und will diese auch stärken. Das ist auf der einen Seite gut, auf der anderen aber hinsichtlich des Terror-Problems brüchig. Denn der Terror kommt auch aus dem Wahabismus.“
    Trumps persönliche Note bei diesem Besuch: Präsident und Geschäftsmann kommen gleichzeitig. Christian Hacke: „Trump geht als Waffenverkäufer in den Nahen Osten, verquickt wirtschaftliche und politische Interessen. Das Thema Menschenrechte spricht er nicht an.“

► Auf dem Flug von Riad nach Tel Aviv, stellt sich US-Außenminister Rex Tillerson (65) den Fragen der mitreisenden Journalisten. „Wir haben eine speziellen Moment in der Zeitgeschichte hier“, sagt er im Hinblick auf den Nahost-Konflikt. Trump sei dazu bereit viel persönliche Mühe in eine Lösung zu investieren.

Es ist sein erster Besuch als US-Präsident in Israel! Es ist ein historischer Tag und ein kritischer Donald Trump (70) will den Nahost-Konflikt lösen und das nicht unbedingt mittels einer Zwei-Staaten-Lösung. Das Problem: Bisher ist der 45. Präsident der Vereinigten Staaten nicht durch diplomatisches Geschick aufgefallen. Zu Hause droht ihm ein Amtsenthebungsverfahren, doch 10 000 Kilometer entfernt übt er große Außenpolitik. Kurz vor der Landung der Air Force One der erste Schockmoment: In Tel Aviv rast ein Auto in eine Menschenmenge. Terror-Angst! Fünf Personen werden verletzt, zwei davon schwer, berichten israelische Medien. Die Polizei lenkt kurz darauf ein: Autounfall, kein Terror. Der israelische Journalist Dov Lieber via Twitter: „Mindestens 30 Polizisten. Es gab definitiv Befürchtungen.“ ► 11.40 Uhr, Ben Gurion Flughafen Tel Aviv: Israels Staatspräsident Reuven Rivlin (77) und Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (67) empfangen Trump mit militärischen Ehren. Melania (47, weißes Kostüm, schwarze Sonnenbrille) herzt Sara Netanjahu (58, rotes Kleid). „Sie sind ein wahrer Freund Israels und des jüdischen Volkes“, begrüßt Rivlin den US-Präsidenten. „Die Welt braucht eine starke USA, der Nahe Osten braucht eine starke USA, Israel braucht eine starke USA“, erklärt er. Trump besuche in einer Reise die drei großen Religionen. „Wir haben unterschiedliche Ansichten, aber einen Gott“, so der Staatspräsident. „Gott schütze Amerika, Gott schütze Israel!“ Mit einem Hubschrauber geht es weiter nach Jerusalem, wo Trump sich zu einem Gespräch mit Rivlin zurückzieht. Am Nachmittag dann das, was Barack Obama (55) nie als US-Präsident getan hat: Trump besucht die Grabeskirche in der Jerusalemer Altstadt, anschließend die Klagemauer. Am späten Nachmittag kommt er mit Netanjahu im historischen Hotel „King David“ zusammen, wo er auch übernachtet. Der Tag endet für Trump mit einem Abendessen in der Residenz des Premierministers, fünf Minuten vom Hotel „King David“ entfernt. JERUSALEM IM AUSNAHMEZUSTAND! Mehr als 10 000 israelische Soldaten sind im Einsatz, Hubschrauber kreisen über der Stadt. Für den Besuch in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem morgen müssen mehrere Hundert Mitarbeiter aus Sicherheitsgründen zu Hause bleiben. Was bedeutet diese erste große Reise? Rückblick nach Riad: Dort hielt Donald Trump am Sonntag seine erste große außenpolitische Rede, suchte den Schulterschluss mit den Saudis. Eine „Schlacht zwischen Gut und Böse“ prophezeite der Republikaner. Die Plätze darin sind bereits verteilt. Gut: Saudis, USA, Israel. Böse: Iran, Libanon damit aber auch die EU, die sich für den Atomdeal mit dem Iran eingesetzt haben, den Trumps Regierung zurückdrehen will. Trump will den Iran anders als Barack Obama isolieren und in die Enge treiben. Das Problem: „Trump übernimmt im Nahen Osten das schlimmste Erbe, was man nur übernehmen kann“, sagt USA-Experte Christian Hacke (74). „Sein Versprechen man wolle nicht belehren, kommt vor dem Hintergrund der letzten beiden Präsidenten, die versucht haben, in islamischen Ländern Demokratien zu errichten, aber sehr gut an.“ Hacke weiter: Trump macht die Achse Jerusalem, Kairo, Riad öffentlich und will diese auch stärken. Das ist auf der einen Seite gut, auf der anderen aber hinsichtlich des Terror-Problems brüchig. Denn der Terror kommt auch aus dem Wahabismus.“ Trumps persönliche Note bei diesem Besuch: Präsident und Geschäftsmann kommen gleichzeitig. Christian Hacke: „Trump geht als Waffenverkäufer in den Nahen Osten, verquickt wirtschaftliche und politische Interessen. Das Thema Menschenrechte spricht er nicht an.“ ► Auf dem Flug von Riad nach Tel Aviv, stellt sich US-Außenminister Rex Tillerson (65) den Fragen der mitreisenden Journalisten. „Wir haben eine speziellen Moment in der Zeitgeschichte hier“, sagt er im Hinblick auf den Nahost-Konflikt. Trump sei dazu bereit viel persönliche Mühe in eine Lösung zu investieren.

22. Mai 2017 11:05



DONALD TRUMP

Präsident im israelischen Porzellanladen

Präsident im israelischen Porzellanladen

Trump in Saudi-Arabien US-Präsident spricht von Kampf von "Gut gegen Böse"

Trump in Saudi-Arabien US-Präsident spricht von Kampf von "Gut gegen Böse"

– US-Präsident Trump besucht zum ersten Mal Israel - dort wundert man sich über die chaotische Planung.

– Zudem wird das Treffen mit Israels Regierungschef Netanjahu von Trumps Plaudereien über Geheimdienstinformationen überschattet. Diese kamen offenbar aus Israel.

– Unmut erregt auch ein geplanter Besuch an der Klagemauer und in Bethlehem, wo Trump sich mit den Palästinensern treffen will.

    So schnell ist noch kein US-Präsident zu Besuch nach Israel gekommen: Barack Obama sparte sich die Reise nach Jerusalem für die zweite Amtsperiode auf, auch George W. Bush ließ sich lange bitten, doch Donald Trump gibt dem jüdischen Staat gleich auf seinem ersten Auslandstrip die Ehre. Gewiss, es gibt da diesen Schönheitsfehler eines Reisebeginns in Riad, und obendrein will sich Trump auch noch in Bethlehem mit den Palästinensern treffen. Doch Premierminister Benjamin Netanjahu will die glänzende Symbolik nicht davon überschatten lassen. Die an diesem Montag beginnende Visite hat er deshalb vorab schon mal als "historisch" eingeordnet. Es kommt ja jener Präsident, der stets betont hat, es gebe "keinen, der mehr pro Israel ist als ich". Folglich kann man den Besuch durchaus als Liebes- und Treuebeweis werten. Aber man muss es nicht.

    Denn die anfängliche Euphorie über die Wahl Trumps ist auch in Israels rechtem Regierungslager mittlerweile einer verkaterten Unsicherheit gewichen, und der Vorlauf dieser Reise hat das noch einmal bestärkt. Da ist zum einen die Verwunderung über die chaotische Planung des exakt 28 Stunden langen Aufenthalts durch die Trump-Truppe, die fast bis zur letzten Minute ständig die Orte und Termine durcheinanderwirbelte. Von "Amateuren" und von "Balagan" ist da nun in Jerusalem verärgert die Rede, und mit Balagan - zu Deutsch: Durcheinander - wird ansonsten eigentlich immer nur die israelische Planungskompetenz beschrieben. Doch zusätzlich zu den Schweißperlen haben die Amerikaner bei ihren Gastgebern auch noch manche Zornesfalte auf der Stirn provoziert, weil sie an kaum einer Falle oder einem Fettnapf vorbeikamen.

Der Reise ging ein gefahrvoller Vertrauensbruch voraus
    Die Liste dazu fängt an mit der unglückseligen Meldung, dass Trump israelische Geheimdienst-Informationen aus Syrien an die Russen weitergereicht haben soll. Ausgerechnet an die Russen, die dort mit Israels Erzfeinden Iran und Hisbollah verbündet sind. Netanjahu und die Seinen bemühen sich zwar öffentlich recht tapfer, das herunterzuspielen. Aber hinter den Kulissen ist der Ärger über den gefahrvollen Vertrauensbruch deutlich spürbar.

    Dann leisteten sich Außenminister Rex Tillerson und der für die sozialen Medien zuständige Dienst des Weißen Hauses den Lapsus, von "Palästina" zu sprechen, obwohl die USA den Staat natürlich längst noch nicht anerkannt haben und korrekterweise von den "palästinensischen Gebieten" reden müssten. Schlimmer war aus israelischer Sicht nur, was dann noch kam, als es um die Klagemauer ging. Die will Trump am Montagnachmittag besuchen, und als die Israelis ihre Hilfe bei der Vorbereitung anboten und Netanjahu wissen ließ, dass er dort am heiligsten Ort des Judentums gern an seiner Seite stehe, gab es eine Abfuhr: Die Klagemauer, so sagten die amerikanischen Emissäre, liege nicht in Israel, sondern im palästinensischen Westjordanland.

    Besser hätte man die rechte Regierung in Jerusalem nicht auf die Palme bringen können, und auf lautstarken Protest folgten ein paar verschlungene Distanzierungen aus Washington. Das ändert jedoch nichts daran, dass diese Sichtweise völkerrechtlich korrekt ist, denn die Jerusalemer Altstadt gehört zu den von Israel 1967 besetzten Gebieten. Die spätere Annexion des arabischen Ostteils der Stadt ist international nicht anerkannt worden. Besonders schmerzhaft für die Israelis war nun aber, dass es ja gerade Trump gewesen ist, der in Israel die Hoffnung auf eine Änderung genährt hat mit seinem Versprechen, die US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen. Doch daran will er heute lieber nicht mehr erinnert werden. Den Besuch an der Klagemauer hat er jetzt als "privat" deklariert. Zumindest weiß er nach diesem ganzen Ärger, warum noch kein amtierender US-Präsident vor ihm den Wunsch zu einem Besuch dort verspürte.

Trump fordert Zurückhaltung beim Siedlungsbau
    Wenn Trump nun in Israel landet, markiert dies also auch eine Landung auf dem Boden der Wirklichkeit. Konkret heißt das: im politischen Minenfeld. Wenn der US-Präsident tatsächlich den "ultimativen" Friedensschluss zwischen Israelis und Palästinensern befördern will, wie er es oft und gern betont, dann muss er streng auf einen Ausgleich der Interessen achten. Für die israelische Seite birgt das die enttäuschende Einsicht, dass es anders als verheißen nun keine freie Hand beim Siedlungsbau gibt oder gar eine Beerdigung des Konzepts der Zweistaatenlösung. Vielmehr wird Trump beim Abendessen mit Netanjahu ein paar Gesten des guten Willens gegenüber den Palästinensern einfordern. Vorauseilend kam am Sonntag bereits das israelische Sicherheitskabinett zusammen, um über wirtschaftliche Erleichterungen zu reden. Schwieriger wird es, wenn es um die von Trump bereits angemahnte Zurückhaltung beim Siedlungsbau geht. Diese Frage könnte Netanjahus Koalition zerreißen.

    Fast angenehmer dürfte es da für den US-Präsidenten am Dienstag in Bethlehem werden. Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas hat schon jüngst bei seinem Besuch in Washington eine erstaunliche Geschmeidigkeit demonstriert, um Trump für sich und seine Sache einzunehmen. Das Ergebnis der fast peinlichen Schmeicheleien kann sich sehen lassen: Obwohl es Trump bislang vermieden hat, sich öffentlich auf eine Zweistaatenlösung festzulegen, sprechen amerikanische Offizielle plötzlich fast standardisiert von "Würde und Selbstbestimmungsrecht der Palästinenser". Besser könnte das auch Abbas nicht ausdrücken, und so hat er es ja auch im Weißen Haus zu Trump gesagt.

    Trump selbst lässt keine Gelegenheit mehr aus, die "großartige Möglichkeit" zum Friedensschluss anzupreisen. Spekuliert worden war sogar über ein Dreier-Treffen zwischen ihm, Netanjahu und Abbas, doch davon steht nichts im Programm. Zum Abschluss des Besuchs will der US-Präsident nun am Dienstag im Jerusalemer "Israel Museum" noch eine programmatische Rede halten. Die Erwartungen, dass er einfach mal den gordischen Knoten durchschlägt, werden sich wohl kaum so schnell erfüllen. Am Ende könnten eher viele froh sein, wenn er wieder im Flugzeug sitzt und keinen weiteren Schaden angerichtet hat.

US-Präsident Trump besucht zum ersten Mal Israel - dort wundert man sich über die chaotische Planung. Zudem wird das Treffen mit Israels Regierungschef Netanjahu von Trumps Plaudereien über Geheimdienstinformationen überschattet. Diese kamen offenbar aus Israel. Unmut erregt auch ein geplanter Besuch an der Klagemauer und in Bethlehem, wo Trump sich mit den Palästinensern treffen will. So schnell ist noch kein US-Präsident zu Besuch nach Israel gekommen: Barack Obama sparte sich die Reise nach Jerusalem für die zweite Amtsperiode auf, auch George W. Bush ließ sich lange bitten, doch Donald Trump gibt dem jüdischen Staat gleich auf seinem ersten Auslandstrip die Ehre. Gewiss, es gibt da diesen Schönheitsfehler eines Reisebeginns in Riad, und obendrein will sich Trump auch noch in Bethlehem mit den Palästinensern treffen. Doch Premierminister Benjamin Netanjahu will die glänzende Symbolik nicht davon überschatten lassen. Die an diesem Montag beginnende Visite hat er deshalb vorab schon mal als "historisch" eingeordnet. Es kommt ja jener Präsident, der stets betont hat, es gebe "keinen, der mehr pro Israel ist als ich". Folglich kann man den Besuch durchaus als Liebes- und Treuebeweis werten. Aber man muss es nicht. Denn die anfängliche Euphorie über die Wahl Trumps ist auch in Israels rechtem Regierungslager mittlerweile einer verkaterten Unsicherheit gewichen, und der Vorlauf dieser Reise hat das noch einmal bestärkt. Da ist zum einen die Verwunderung über die chaotische Planung des exakt 28 Stunden langen Aufenthalts durch die Trump-Truppe, die fast bis zur letzten Minute ständig die Orte und Termine durcheinanderwirbelte. Von "Amateuren" und von "Balagan" ist da nun in Jerusalem verärgert die Rede, und mit Balagan - zu Deutsch: Durcheinander - wird ansonsten eigentlich immer nur die israelische Planungskompetenz beschrieben. Doch zusätzlich zu den Schweißperlen haben die Amerikaner bei ihren Gastgebern auch noch manche Zornesfalte auf der Stirn provoziert, weil sie an kaum einer Falle oder einem Fettnapf vorbeikamen. Der Reise ging ein gefahrvoller Vertrauensbruch voraus Die Liste dazu fängt an mit der unglückseligen Meldung, dass Trump israelische Geheimdienst-Informationen aus Syrien an die Russen weitergereicht haben soll. Ausgerechnet an die Russen, die dort mit Israels Erzfeinden Iran und Hisbollah verbündet sind. Netanjahu und die Seinen bemühen sich zwar öffentlich recht tapfer, das herunterzuspielen. Aber hinter den Kulissen ist der Ärger über den gefahrvollen Vertrauensbruch deutlich spürbar. Dann leisteten sich Außenminister Rex Tillerson und der für die sozialen Medien zuständige Dienst des Weißen Hauses den Lapsus, von "Palästina" zu sprechen, obwohl die USA den Staat natürlich längst noch nicht anerkannt haben und korrekterweise von den "palästinensischen Gebieten" reden müssten. Schlimmer war aus israelischer Sicht nur, was dann noch kam, als es um die Klagemauer ging. Die will Trump am Montagnachmittag besuchen, und als die Israelis ihre Hilfe bei der Vorbereitung anboten und Netanjahu wissen ließ, dass er dort am heiligsten Ort des Judentums gern an seiner Seite stehe, gab es eine Abfuhr: Die Klagemauer, so sagten die amerikanischen Emissäre, liege nicht in Israel, sondern im palästinensischen Westjordanland. Besser hätte man die rechte Regierung in Jerusalem nicht auf die Palme bringen können, und auf lautstarken Protest folgten ein paar verschlungene Distanzierungen aus Washington. Das ändert jedoch nichts daran, dass diese Sichtweise völkerrechtlich korrekt ist, denn die Jerusalemer Altstadt gehört zu den von Israel 1967 besetzten Gebieten. Die spätere Annexion des arabischen Ostteils der Stadt ist international nicht anerkannt worden. Besonders schmerzhaft für die Israelis war nun aber, dass es ja gerade Trump gewesen ist, der in Israel die Hoffnung auf eine Änderung genährt hat mit seinem Versprechen, die US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen. Doch daran will er heute lieber nicht mehr erinnert werden. Den Besuch an der Klagemauer hat er jetzt als "privat" deklariert. Zumindest weiß er nach diesem ganzen Ärger, warum noch kein amtierender US-Präsident vor ihm den Wunsch zu einem Besuch dort verspürte. Trump fordert Zurückhaltung beim Siedlungsbau Wenn Trump nun in Israel landet, markiert dies also auch eine Landung auf dem Boden der Wirklichkeit. Konkret heißt das: im politischen Minenfeld. Wenn der US-Präsident tatsächlich den "ultimativen" Friedensschluss zwischen Israelis und Palästinensern befördern will, wie er es oft und gern betont, dann muss er streng auf einen Ausgleich der Interessen achten. Für die israelische Seite birgt das die enttäuschende Einsicht, dass es anders als verheißen nun keine freie Hand beim Siedlungsbau gibt oder gar eine Beerdigung des Konzepts der Zweistaatenlösung. Vielmehr wird Trump beim Abendessen mit Netanjahu ein paar Gesten des guten Willens gegenüber den Palästinensern einfordern. Vorauseilend kam am Sonntag bereits das israelische Sicherheitskabinett zusammen, um über wirtschaftliche Erleichterungen zu reden. Schwieriger wird es, wenn es um die von Trump bereits angemahnte Zurückhaltung beim Siedlungsbau geht. Diese Frage könnte Netanjahus Koalition zerreißen. Fast angenehmer dürfte es da für den US-Präsidenten am Dienstag in Bethlehem werden. Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas hat schon jüngst bei seinem Besuch in Washington eine erstaunliche Geschmeidigkeit demonstriert, um Trump für sich und seine Sache einzunehmen. Das Ergebnis der fast peinlichen Schmeicheleien kann sich sehen lassen: Obwohl es Trump bislang vermieden hat, sich öffentlich auf eine Zweistaatenlösung festzulegen, sprechen amerikanische Offizielle plötzlich fast standardisiert von "Würde und Selbstbestimmungsrecht der Palästinenser". Besser könnte das auch Abbas nicht ausdrücken, und so hat er es ja auch im Weißen Haus zu Trump gesagt. Trump selbst lässt keine Gelegenheit mehr aus, die "großartige Möglichkeit" zum Friedensschluss anzupreisen. Spekuliert worden war sogar über ein Dreier-Treffen zwischen ihm, Netanjahu und Abbas, doch davon steht nichts im Programm. Zum Abschluss des Besuchs will der US-Präsident nun am Dienstag im Jerusalemer "Israel Museum" noch eine programmatische Rede halten. Die Erwartungen, dass er einfach mal den gordischen Knoten durchschlägt, werden sich wohl kaum so schnell erfüllen. Am Ende könnten eher viele froh sein, wenn er wieder im Flugzeug sitzt und keinen weiteren Schaden angerichtet hat.

22. Mai 2017 09:46



TRUMP IN ISRAEL

Besuch bei skeptischen Freunden

Besuch bei skeptischen Freunden

Wenn Donald Trump am Montag in Tel Aviv landet, dann ist die Begeisterung in Israel nicht mehr so groß wie noch vor Monaten. Das Waffengeschäft mit Saudi-Arabien und der Geheimdienstskandal trüben die Stimmung.

Wenn Donald Trump am Montag in Tel Aviv landet, dann ist die Begeisterung in Israel nicht mehr so groß wie noch vor Monaten. Das Waffengeschäft mit Saudi-Arabien und der Geheimdienstskandal trüben die Stimmung.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in Jerusalem

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in Jerusalem

    Donald Trump ist ein Mann für den Pomp, nicht für Gedrucktes oder gar Kleingedrucktes, und die Saudis haben den amerikanischen Präsidenten entsprechend empfangen. König Salman holte Trump persönlich vom Rollfeld in Riad ab und schüttelte sogar die Hand der unverschleierten First Lady Melania. Höhepunkt der Schmeichelei war neben einem gemeinsamen Schwerttanz die seltene Übergabe der goldenen Medaille des wahhabitischen Königshauses, die Salman Trump um den Hals hängte.

    Nach Betrachtung des saudischen Gebarens versuchen die Israelis nun nachzuziehen, um nicht gänzlich ins Hintertreffen zu geraten: Denn seit 2002 haben amerikanische Präsidenten Saudi-Arabien immerhin sieben Mal besucht, Israel dagegen lediglich vier Mal. Und so änderte die israelische Regierung am Wochenende praktisch in letzter Minute die Willkommenszeremonie am Flughafen von Tel Aviv. Statt eines einfachen Handschlages von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und unmittelbarem Weiterflug per Helikopter in die Präsidentenresidenz in Jerusalem wird am Rollfeld jetzt ein Militärorchester aufspielen.

    Zudem wird Netanjahu schon am Flughafen eine Rede halten. Netanjahu ordnete am Sonntag an, dass jeder Minister seines Kabinetts der erweiterten Willkommenszeremonie am Flughafen beizuwohnen habe, ohne Ausnahmen. Wenn der amerikanische Präsident am Montagmittag in Israel für einen 26-stündigen Besuch landet, dann werde er mit „offenen Armen“ empfangen, sagte Netanjahu. Doch so weit ausgestreckt wie noch nach der Wahl Trumps vor einigen Monaten sind die Arme nicht mehr.

    Trump sieht Israel nicht als ein Land, das den Terror bekämpft Entgegen anfänglicher israelischer Hoffnungen hat Trump die amerikanische Botschaft nicht von Tel Aviv nach Jerusalem verlegt, das Atomabkommen mit Iran nicht aufgekündigt und Netanjahu bei dessen Besuch in Washington zur „Zurückhaltung“ im Siedlungsbau aufgefordert. Vor wenigen Wochen empfing Trump den Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas im Weißen Haus vor der Flagge Palästinas, jenen Staates im ewigen Werden, den es nach dem Willen vieler in der israelischen Regierung nie geben darf.

    In seiner Rede in Riad erwähnte Trump Israel nicht in seiner Liste jener Länder, die Terror bekämpfen und verlangte auch nicht, dass die arabischen Staaten Israel als Staat anerkennen. Das ist in Israel nicht gut angekommen.

    Zu alledem wurde Anfang der Woche außerdem bekannt, dass Trump gegenüber dem russischen Außenminister Staatsgeheimnisse über den „Islamischen Staat“ offenbart hatte, die wahrscheinlich vom israelischen Militärgeheimdienst stammen und dessen Quelle und Zugänge jetzt in höchste Gefahr gebracht haben. Netanjahu hatte dazu öffentlich nichts gesagt, um den schönen Schein des Besuchs nicht zu trüben.

Waffendeal mit Saudi-Arabien macht Israel nervös
    Aber hinter den Kulissen sollen israelische Geheimdienstler toben. Dass Trump seinen für Dienstag angekündigten Besuch in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem auf lediglich 15 Minuten terminieren ließ, beruhigte die Gemüter in Israel ebenfalls nicht. Für mehr als das Niederlegen eines Kranzes mit entsprechender Fotogelegenheit wird kaum Zeit sein.

    Und nun ist dazu noch der außerordentliche Empfang Trumps in Riad gekommen. Dort schloss Trump ein Rüstungsabkommen im Umfang von 110 Milliarden Dollar ab. Es soll sich über einen Zeitraum von zehn Jahren erstrecken. Für ebenfalls zehn Jahre hatte die amerikanische Regierung unter Barack Obama vergangenen September mit Israel eine Waffenhilfe von 38 Milliarden Dollar abgeschlossen – das ist weniger als ein Drittel dessen, was nun Saudi-Arabien an Militärgütern aus Amerika erhalten soll.

    Auch wenn Washington bei der erklärten amerikanischen Politik bleibt, dass Israel immer einen qualitativen Waffenvorsprung gegenüber anderen Staaten in der Region behält, so dürfte Netanjahu das schiere Ausmaß des Transfers modernster Waffen an Riad nicht gefallen - selbst wenn es sich gegen den gemeinsamen Feind Iran richtet.

Bessern sich die Beziehungen?
    Offenbar war das Rüstungsgeschäft vom Wochenende kaum mit Israel abgesprochen gewesen. „Hunderte Millionen Dollar an Waffendeals sind etwas, wofür wir eine Erklärung bekommen sollten“, sagte Israels Energieminister Yuval Steinitz im israelischen Fernsehen. Saudi-Arabien sei immer noch ein „feindliches Land“, und niemand wisse, was die Zukunft bringt.

    Allerdings bessern sich die Beziehungen zwischen dem wahhabitischen Königreich und dem jüdischen Staat zusehends. Insbesondere im nachrichtendienstlichen Bereich sollen Israel und Riad enger zusammenarbeiten. Nach einem Bericht des „Wall Street Journal“ sollen die Golfstaaten Israel eine Reihe von Gesten der Normalisierung anbieten, wenn Israel im Gegenzug den Siedlungsbau im Westjordanland einschränkt und die Blockade gegen den Gazastreifen lockert.

    Dafür wollen die Golfstaaten Handelsbeschränkungen lockern, Telekommunikationsverbindungen erlauben und Überflugrechte gewähren. Sollte dieses Angebot zutreffen, dann fiele es hinter die sogenannte Arabische Initiative von 2002 zurück, in der von Israel für eine Normalisierung weit härtere Bedingungen verlangt wurden. Doch Netanjahu könnte diesem Angebot also eher zustimmen. Geht Trumps angekündigter „ultimativer Deal“ für den Nahen Osten in diese Richtung?

„Zeichen des guten Willens“
    Einen ersten Flug zwischen Riad und Tel Aviv könnte jedenfalls ausgerechnet der amerikanische Präsident unternehmen. Schon durch den ersten offiziellen Direktflug hätte Trump Geschichte im Nahen Osten geschrieben. Auch der angekündigte „private religiöse“ Besuch in der Grabeskirche und an der Klagemauer am Montagnachmittag wäre der erste eines amtierenden amerikanischen Präsidenten.

    Trump und seine Familie wollen dort ohne offizielle israelische Begleitung beten, denn völkerrechtlich gesehen gehört dieser Teil zu Ostjerusalem, dessen Annexion durch Israel die Vereinigten Staaten nicht anerkannt haben. Diplomaten des amerikanischen Konsulats in Jerusalem hatten die Klagemauer im Zuge der Reiseplanung als einen Teil des Westjordanlandes bezeichnet und eine Karte Israels veröffentlicht, auf der weder das Westjordanland noch die annektierten Golanhöhen zu sehen waren.

    Sie eröffneten einen weiteren Konfliktherd zwischen Israel und Washington, der sogar dazu führte, dass Netanjahus Büro den Namen des betreffenden amerikanischen Diplomaten öffentlich machte. Ein mit den Reisevorbereitungen betrauter Beobachter äußerte, die Israelis wollen, dass „Trump kommt und wieder geht – mehr nicht“.

    Wie sich das Gegengewicht der Palästinenser auswirken wird, ist wohl erst am Dienstag zu ermessen, wenn Trump Palästinenserpräsident Mahmud Abbas Vormittags in Bethlehem getroffen hat – es ist der einzige gemeinsame Programmpunkt Trumps mit den Palästinensern.

    Allerdings gehörte Abbas auch schon zur arabischen Delegation während Trumps Besuchs in Riad. Als „Zeichen des guten Willens“ wollte das israelische Sicherheitskabinett noch bis zu Trumps Ankunft eine Reihe von Baugenehmigungen für Palästinenser in einigen von Israel verwalteten Teilen des Westjordanlandes erteilen, zwei palästinensische Industriegebiete erlauben und Reiseerleichterungen genehmigen.

Donald Trump ist ein Mann für den Pomp, nicht für Gedrucktes oder gar Kleingedrucktes, und die Saudis haben den amerikanischen Präsidenten entsprechend empfangen. König Salman holte Trump persönlich vom Rollfeld in Riad ab und schüttelte sogar die Hand der unverschleierten First Lady Melania. Höhepunkt der Schmeichelei war neben einem gemeinsamen Schwerttanz die seltene Übergabe der goldenen Medaille des wahhabitischen Königshauses, die Salman Trump um den Hals hängte. Nach Betrachtung des saudischen Gebarens versuchen die Israelis nun nachzuziehen, um nicht gänzlich ins Hintertreffen zu geraten: Denn seit 2002 haben amerikanische Präsidenten Saudi-Arabien immerhin sieben Mal besucht, Israel dagegen lediglich vier Mal. Und so änderte die israelische Regierung am Wochenende praktisch in letzter Minute die Willkommenszeremonie am Flughafen von Tel Aviv. Statt eines einfachen Handschlages von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und unmittelbarem Weiterflug per Helikopter in die Präsidentenresidenz in Jerusalem wird am Rollfeld jetzt ein Militärorchester aufspielen. Zudem wird Netanjahu schon am Flughafen eine Rede halten. Netanjahu ordnete am Sonntag an, dass jeder Minister seines Kabinetts der erweiterten Willkommenszeremonie am Flughafen beizuwohnen habe, ohne Ausnahmen. Wenn der amerikanische Präsident am Montagmittag in Israel für einen 26-stündigen Besuch landet, dann werde er mit „offenen Armen“ empfangen, sagte Netanjahu. Doch so weit ausgestreckt wie noch nach der Wahl Trumps vor einigen Monaten sind die Arme nicht mehr. Trump sieht Israel nicht als ein Land, das den Terror bekämpft Entgegen anfänglicher israelischer Hoffnungen hat Trump die amerikanische Botschaft nicht von Tel Aviv nach Jerusalem verlegt, das Atomabkommen mit Iran nicht aufgekündigt und Netanjahu bei dessen Besuch in Washington zur „Zurückhaltung“ im Siedlungsbau aufgefordert. Vor wenigen Wochen empfing Trump den Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas im Weißen Haus vor der Flagge Palästinas, jenen Staates im ewigen Werden, den es nach dem Willen vieler in der israelischen Regierung nie geben darf. In seiner Rede in Riad erwähnte Trump Israel nicht in seiner Liste jener Länder, die Terror bekämpfen und verlangte auch nicht, dass die arabischen Staaten Israel als Staat anerkennen. Das ist in Israel nicht gut angekommen. Zu alledem wurde Anfang der Woche außerdem bekannt, dass Trump gegenüber dem russischen Außenminister Staatsgeheimnisse über den „Islamischen Staat“ offenbart hatte, die wahrscheinlich vom israelischen Militärgeheimdienst stammen und dessen Quelle und Zugänge jetzt in höchste Gefahr gebracht haben. Netanjahu hatte dazu öffentlich nichts gesagt, um den schönen Schein des Besuchs nicht zu trüben. Waffendeal mit Saudi-Arabien macht Israel nervös Aber hinter den Kulissen sollen israelische Geheimdienstler toben. Dass Trump seinen für Dienstag angekündigten Besuch in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem auf lediglich 15 Minuten terminieren ließ, beruhigte die Gemüter in Israel ebenfalls nicht. Für mehr als das Niederlegen eines Kranzes mit entsprechender Fotogelegenheit wird kaum Zeit sein. Und nun ist dazu noch der außerordentliche Empfang Trumps in Riad gekommen. Dort schloss Trump ein Rüstungsabkommen im Umfang von 110 Milliarden Dollar ab. Es soll sich über einen Zeitraum von zehn Jahren erstrecken. Für ebenfalls zehn Jahre hatte die amerikanische Regierung unter Barack Obama vergangenen September mit Israel eine Waffenhilfe von 38 Milliarden Dollar abgeschlossen das ist weniger als ein Drittel dessen, was nun Saudi-Arabien an Militärgütern aus Amerika erhalten soll. Auch wenn Washington bei der erklärten amerikanischen Politik bleibt, dass Israel immer einen qualitativen Waffenvorsprung gegenüber anderen Staaten in der Region behält, so dürfte Netanjahu das schiere Ausmaß des Transfers modernster Waffen an Riad nicht gefallen - selbst wenn es sich gegen den gemeinsamen Feind Iran richtet. Bessern sich die Beziehungen? Offenbar war das Rüstungsgeschäft vom Wochenende kaum mit Israel abgesprochen gewesen. „Hunderte Millionen Dollar an Waffendeals sind etwas, wofür wir eine Erklärung bekommen sollten“, sagte Israels Energieminister Yuval Steinitz im israelischen Fernsehen. Saudi-Arabien sei immer noch ein „feindliches Land“, und niemand wisse, was die Zukunft bringt. Allerdings bessern sich die Beziehungen zwischen dem wahhabitischen Königreich und dem jüdischen Staat zusehends. Insbesondere im nachrichtendienstlichen Bereich sollen Israel und Riad enger zusammenarbeiten. Nach einem Bericht des „Wall Street Journal“ sollen die Golfstaaten Israel eine Reihe von Gesten der Normalisierung anbieten, wenn Israel im Gegenzug den Siedlungsbau im Westjordanland einschränkt und die Blockade gegen den Gazastreifen lockert. Dafür wollen die Golfstaaten Handelsbeschränkungen lockern, Telekommunikationsverbindungen erlauben und Überflugrechte gewähren. Sollte dieses Angebot zutreffen, dann fiele es hinter die sogenannte Arabische Initiative von 2002 zurück, in der von Israel für eine Normalisierung weit härtere Bedingungen verlangt wurden. Doch Netanjahu könnte diesem Angebot also eher zustimmen. Geht Trumps angekündigter „ultimativer Deal“ für den Nahen Osten in diese Richtung? „Zeichen des guten Willens“ Einen ersten Flug zwischen Riad und Tel Aviv könnte jedenfalls ausgerechnet der amerikanische Präsident unternehmen. Schon durch den ersten offiziellen Direktflug hätte Trump Geschichte im Nahen Osten geschrieben. Auch der angekündigte „private religiöse“ Besuch in der Grabeskirche und an der Klagemauer am Montagnachmittag wäre der erste eines amtierenden amerikanischen Präsidenten. Trump und seine Familie wollen dort ohne offizielle israelische Begleitung beten, denn völkerrechtlich gesehen gehört dieser Teil zu Ostjerusalem, dessen Annexion durch Israel die Vereinigten Staaten nicht anerkannt haben. Diplomaten des amerikanischen Konsulats in Jerusalem hatten die Klagemauer im Zuge der Reiseplanung als einen Teil des Westjordanlandes bezeichnet und eine Karte Israels veröffentlicht, auf der weder das Westjordanland noch die annektierten Golanhöhen zu sehen waren. Sie eröffneten einen weiteren Konfliktherd zwischen Israel und Washington, der sogar dazu führte, dass Netanjahus Büro den Namen des betreffenden amerikanischen Diplomaten öffentlich machte. Ein mit den Reisevorbereitungen betrauter Beobachter äußerte, die Israelis wollen, dass „Trump kommt und wieder geht mehr nicht“. Wie sich das Gegengewicht der Palästinenser auswirken wird, ist wohl erst am Dienstag zu ermessen, wenn Trump Palästinenserpräsident Mahmud Abbas Vormittags in Bethlehem getroffen hat es ist der einzige gemeinsame Programmpunkt Trumps mit den Palästinensern. Allerdings gehörte Abbas auch schon zur arabischen Delegation während Trumps Besuchs in Riad. Als „Zeichen des guten Willens“ wollte das israelische Sicherheitskabinett noch bis zu Trumps Ankunft eine Reihe von Baugenehmigungen für Palästinenser in einigen von Israel verwalteten Teilen des Westjordanlandes erteilen, zwei palästinensische Industriegebiete erlauben und Reiseerleichterungen genehmigen.

22. Mai 2017 10:58



Trump lässt Netanyahu auf dem roten Teppich warten

Trump lässt Netanyahu auf dem roten Teppich warten

Bei Gesprächen in Israel will der US-Präsident Friedensverhandlungen im Nahen Osten anstossen. Das Weisse Haus dämpft jedoch die Erwartungen.

Bei Gesprächen in Israel will der US-Präsident Friedensverhandlungen im Nahen Osten anstossen. Das Weisse Haus dämpft jedoch die Erwartungen.

Air Force One in Tel Aviv gelandet US-Präsident Donald Trump ist in Israel angekommen.

Air Force One in Tel Aviv gelandet US-Präsident Donald Trump ist in Israel angekommen.

    Als nächster Termin auf seiner ersten Auslandsreise steht für Präsident Trump am Montag ein Besuch in Israel auf dem Programm. Am Vormittag ist er in Tel Aviv gelandet. Eine halbe Stunde lang hat Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu mit seiner Ehefrau Sara gewartet, bis US-Präsident Donald Trump und dessen Gattin Melania aus der Air Force One ausgestiegen sind.

    Bei dem zweitägigen Aufenthalt sind getrennte Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas geplant. Er wird zudem die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem und die Klagemauer besuchen. Grosses Ziel ist die Wiederbelebung der Friedensverhandlungen im Nahen Osten.

    Begleitet wird Trump dafür unter anderem von seinem Schwiegersohn Jared Kushner und dem Gesandten Jason Greenblatt, die für ihn daran arbeiten, dass die israelisch-palästinensischen Friedensgespräche wieder aufgenommen werden. Diese hat Trump als den «ultimativen Deal» bezeichnet.

«Besuch eher symbolischer Natur»
    Doch das Weisse Haus dämpfte schon vor der Ankunft Trumps in Israel die Erwartungen. Berater sagten, der Besuch sei eher symbolischer Natur. Zudem könnte der US-Präsident auf Schwierigkeiten treffen: Eventuell muss er sich wegen hochsensibler Geheimdienstinformationen aus Israel über die Terrormiliz Islamischer Staat rechtfertigen, die er ohne Erlaubnis des Landes an die russische Regierung weitergab.

    Israel hat zudem Bedenken wegen eines Militärdeals, den die USA mit Saudiarabien in Höhe von 110 Milliarden Dollar abschlossen. Ein hochrangiges israelisches Kabinettsmitglied, Yuval Steinitz, sagte, Saudiarabien sei ein «feindliches Land». Die Vereinbarung solle die Regierung definitiv beunruhigen, sagte der Netanjahu-Vertraute.

«Wir sind der Nummer-eins-Spender»
    Das israelische Sicherheitskabinett hat am Sonntagabend Erleichterungen für Palästinenser beschlossen. Dazu gehören Bauerlaubnisse im Westjordanland. Nach Angaben eines hochrangigen Vertreters aus dem Sicherheitskabinett wurden noch weitere Zugeständnisse gemacht; darunter wirtschaftliche Erleichterungen und die Grenzöffnung zwischen dem Westjordanland und Jordanien.

    In Jordanien war am Sonntag die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, unterwegs. Sie besuchte syrische Flüchtlinge in einem Camp. Dabei sagte sie mehr Hilfe für die Menschen vor Ort zu. «Wir sind der Nummer-eins-Spender in dieser Krise. Das wird nicht aufhören. (...) Der Fakt, dass ich hier bin, zeigt, dass wir sehen wollen, was noch getan werden muss», betonte sie.

Trumps Europareise
    Für den 70-jährigen Trump hält seine erste Auslandsreise noch weitere Stationen bereit: Nach seiner Zeit in Israel wird er zu einer Audienz bei Papst Franziskus in den Vatikan reisen, anschliessend zum Nato-Gipfel in Brüssel und schliesslich zum G7-Treffen auf Sizilien.

Als nächster Termin auf seiner ersten Auslandsreise steht für Präsident Trump am Montag ein Besuch in Israel auf dem Programm. Am Vormittag ist er in Tel Aviv gelandet. Eine halbe Stunde lang hat Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu mit seiner Ehefrau Sara gewartet, bis US-Präsident Donald Trump und dessen Gattin Melania aus der Air Force One ausgestiegen sind. Bei dem zweitägigen Aufenthalt sind getrennte Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas geplant. Er wird zudem die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem und die Klagemauer besuchen. Grosses Ziel ist die Wiederbelebung der Friedensverhandlungen im Nahen Osten. Begleitet wird Trump dafür unter anderem von seinem Schwiegersohn Jared Kushner und dem Gesandten Jason Greenblatt, die für ihn daran arbeiten, dass die israelisch-palästinensischen Friedensgespräche wieder aufgenommen werden. Diese hat Trump als den «ultimativen Deal» bezeichnet. «Besuch eher symbolischer Natur» Doch das Weisse Haus dämpfte schon vor der Ankunft Trumps in Israel die Erwartungen. Berater sagten, der Besuch sei eher symbolischer Natur. Zudem könnte der US-Präsident auf Schwierigkeiten treffen: Eventuell muss er sich wegen hochsensibler Geheimdienstinformationen aus Israel über die Terrormiliz Islamischer Staat rechtfertigen, die er ohne Erlaubnis des Landes an die russische Regierung weitergab. Israel hat zudem Bedenken wegen eines Militärdeals, den die USA mit Saudiarabien in Höhe von 110 Milliarden Dollar abschlossen. Ein hochrangiges israelisches Kabinettsmitglied, Yuval Steinitz, sagte, Saudiarabien sei ein «feindliches Land». Die Vereinbarung solle die Regierung definitiv beunruhigen, sagte der Netanjahu-Vertraute. «Wir sind der Nummer-eins-Spender» Das israelische Sicherheitskabinett hat am Sonntagabend Erleichterungen für Palästinenser beschlossen. Dazu gehören Bauerlaubnisse im Westjordanland. Nach Angaben eines hochrangigen Vertreters aus dem Sicherheitskabinett wurden noch weitere Zugeständnisse gemacht; darunter wirtschaftliche Erleichterungen und die Grenzöffnung zwischen dem Westjordanland und Jordanien. In Jordanien war am Sonntag die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, unterwegs. Sie besuchte syrische Flüchtlinge in einem Camp. Dabei sagte sie mehr Hilfe für die Menschen vor Ort zu. «Wir sind der Nummer-eins-Spender in dieser Krise. Das wird nicht aufhören. (...) Der Fakt, dass ich hier bin, zeigt, dass wir sehen wollen, was noch getan werden muss», betonte sie. Trumps Europareise Für den 70-jährigen Trump hält seine erste Auslandsreise noch weitere Stationen bereit: Nach seiner Zeit in Israel wird er zu einer Audienz bei Papst Franziskus in den Vatikan reisen, anschliessend zum Nato-Gipfel in Brüssel und schliesslich zum G7-Treffen auf Sizilien.

22. Mai 2017 05:13



TRUMP IN ISRAEL

Besuch bei skeptischen Freunden

Besuch bei skeptischen Freunden

Wenn Donald Trump am Montag in Tel Aviv landet, dann ist die Begeisterung in Israel nicht mehr so groß wie noch vor Monaten. Das Waffengeschäft mit Saudi-Arabien und der Geheimdienstskandal trüben die Stimmung.

Wenn Donald Trump am Montag in Tel Aviv landet, dann ist die Begeisterung in Israel nicht mehr so groß wie noch vor Monaten. Das Waffengeschäft mit Saudi-Arabien und der Geheimdienstskandal trüben die Stimmung.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in Jerusalem

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in Jerusalem

    Donald Trump ist ein Mann für den Pomp, nicht für Gedrucktes oder gar Kleingedrucktes, und die Saudis haben den amerikanischen Präsidenten entsprechend empfangen. König Salman holte Trump persönlich vom Rollfeld in Riad ab und schüttelte sogar die Hand der unverschleierten First Lady Melania. Höhepunkt der Schmeichelei war neben einem gemeinsamen Schwerttanz die seltene Übergabe der goldenen Medaille des wahhabitischen Königshauses, die Salman Trump um den Hals hängte.

    Nach Betrachtung des saudischen Gebarens versuchen die Israelis nun nachzuziehen, um nicht gänzlich ins Hintertreffen zu geraten: Denn seit 2002 haben amerikanische Präsidenten Saudi-Arabien immerhin sieben Mal besucht, Israel dagegen lediglich vier Mal. Und so änderte die israelische Regierung am Wochenende praktisch in letzter Minute die Willkommenszeremonie am Flughafen von Tel Aviv. Statt eines einfachen Handschlages von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und unmittelbarem Weiterflug per Helikopter in die Präsidentenresidenz in Jerusalem wird am Rollfeld jetzt ein Militärorchester aufspielen.

    Zudem wird Netanjahu schon am Flughafen eine Rede halten. Netanjahu ordnete am Sonntag an, dass jeder Minister seines Kabinetts der erweiterten Willkommenszeremonie am Flughafen beizuwohnen habe, ohne Ausnahmen. Wenn der amerikanische Präsident am Montagmittag in Israel für einen 26-stündigen Besuch landet, dann werde er mit „offenen Armen“ empfangen, sagte Netanjahu. Doch so weit ausgestreckt wie noch nach der Wahl Trumps vor einigen Monaten sind die Arme nicht mehr.

    Trump sieht Israel nicht als ein Land, das den Terror bekämpft Entgegen anfänglicher israelischer Hoffnungen hat Trump die amerikanische Botschaft nicht von Tel Aviv nach Jerusalem verlegt, das Atomabkommen mit Iran nicht aufgekündigt und Netanjahu bei dessen Besuch in Washington zur „Zurückhaltung“ im Siedlungsbau aufgefordert. Vor wenigen Wochen empfing Trump den Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas im Weißen Haus vor der Flagge Palästinas, jenen Staates im ewigen Werden, den es nach dem Willen vieler in der israelischen Regierung nie geben darf.

    In seiner Rede in Riad erwähnte Trump Israel nicht in seiner Liste jener Länder, die Terror bekämpfen und verlangte auch nicht, dass die arabischen Staaten Israel als Staat anerkennen. Das ist in Israel nicht gut angekommen.

    Zu alledem wurde Anfang der Woche außerdem bekannt, dass Trump gegenüber dem russischen Außenminister Staatsgeheimnisse über den „Islamischen Staat“ offenbart hatte, die wahrscheinlich vom israelischen Militärgeheimdienst stammen und dessen Quelle und Zugänge jetzt in höchste Gefahr gebracht haben. Netanjahu hatte dazu öffentlich nichts gesagt, um den schönen Schein des Besuchs nicht zu trüben.

Waffendeal mit Saudi-Arabien macht Israel nervös
    Aber hinter den Kulissen sollen israelische Geheimdienstler toben. Dass Trump seinen für Dienstag angekündigten Besuch in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem auf lediglich 15 Minuten terminieren ließ, beruhigte die Gemüter in Israel ebenfalls nicht. Für mehr als das Niederlegen eines Kranzes mit entsprechender Fotogelegenheit wird kaum Zeit sein.

    Und nun ist dazu noch der außerordentliche Empfang Trumps in Riad gekommen. Dort schloss Trump ein Rüstungsabkommen im Umfang von 110 Milliarden Dollar ab. Es soll sich über einen Zeitraum von zehn Jahren erstrecken. Für ebenfalls zehn Jahre hatte die amerikanische Regierung unter Barack Obama vergangenen September mit Israel eine Waffenhilfe von 38 Milliarden Dollar abgeschlossen – das ist weniger als ein Drittel dessen, was nun Saudi-Arabien an Militärgütern aus Amerika erhalten soll.

    Auch wenn Washington bei der erklärten amerikanischen Politik bleibt, dass Israel immer einen qualitativen Waffenvorsprung gegenüber anderen Staaten in der Region behält, so dürfte Netanjahu das schiere Ausmaß des Transfers modernster Waffen an Riad nicht gefallen - selbst wenn es sich gegen den gemeinsamen Feind Iran richtet.

Bessern sich die Beziehungen?
    Offenbar war das Rüstungsgeschäft vom Wochenende kaum mit Israel abgesprochen gewesen. „Hunderte Millionen Dollar an Waffendeals sind etwas, wofür wir eine Erklärung bekommen sollten“, sagte Israels Energieminister Yuval Steinitz im israelischen Fernsehen. Saudi-Arabien sei immer noch ein „feindliches Land“, und niemand wisse, was die Zukunft bringt.

    Allerdings bessern sich die Beziehungen zwischen dem wahhabitischen Königreich und dem jüdischen Staat zusehends. Insbesondere im nachrichtendienstlichen Bereich sollen Israel und Riad enger zusammenarbeiten. Nach einem Bericht des „Wall Street Journal“ sollen die Golfstaaten Israel eine Reihe von Gesten der Normalisierung anbieten, wenn Israel im Gegenzug den Siedlungsbau im Westjordanland einschränkt und die Blockade gegen den Gazastreifen lockert.

    Dafür wollen die Golfstaaten Handelsbeschränkungen lockern, Telekommunikationsverbindungen erlauben und Überflugrechte gewähren. Sollte dieses Angebot zutreffen, dann fiele es hinter die sogenannte Arabische Initiative von 2002 zurück, in der von Israel für eine Normalisierung weit härtere Bedingungen verlangt wurden. Doch Netanjahu könnte diesem Angebot also eher zustimmen. Geht Trumps angekündigter „ultimativer Deal“ für den Nahen Osten in diese Richtung?

„Zeichen des guten Willens“
    Einen ersten Flug zwischen Riad und Tel Aviv könnte jedenfalls ausgerechnet der amerikanische Präsident unternehmen. Schon durch den ersten offiziellen Direktflug hätte Trump Geschichte im Nahen Osten geschrieben. Auch der angekündigte „private religiöse“ Besuch in der Grabeskirche und an der Klagemauer am Montagnachmittag wäre der erste eines amtierenden amerikanischen Präsidenten.

    Trump und seine Familie wollen dort ohne offizielle israelische Begleitung beten, denn völkerrechtlich gesehen gehört dieser Teil zu Ostjerusalem, dessen Annexion durch Israel die Vereinigten Staaten nicht anerkannt haben. Diplomaten des amerikanischen Konsulats in Jerusalem hatten die Klagemauer im Zuge der Reiseplanung als einen Teil des Westjordanlandes bezeichnet und eine Karte Israels veröffentlicht, auf der weder das Westjordanland noch die annektierten Golanhöhen zu sehen waren.

    Sie eröffneten einen weiteren Konfliktherd zwischen Israel und Washington, der sogar dazu führte, dass Netanjahus Büro den Namen des betreffenden amerikanischen Diplomaten öffentlich machte. Ein mit den Reisevorbereitungen betrauter Beobachter äußerte, die Israelis wollen, dass „Trump kommt und wieder geht – mehr nicht“.

    Wie sich das Gegengewicht der Palästinenser auswirken wird, ist wohl erst am Dienstag zu ermessen, wenn Trump Palästinenserpräsident Mahmud Abbas Vormittags in Bethlehem getroffen hat – es ist der einzige gemeinsame Programmpunkt Trumps mit den Palästinensern.

    Allerdings gehörte Abbas auch schon zur arabischen Delegation während Trumps Besuchs in Riad. Als „Zeichen des guten Willens“ wollte das israelische Sicherheitskabinett noch bis zu Trumps Ankunft eine Reihe von Baugenehmigungen für Palästinenser in einigen von Israel verwalteten Teilen des Westjordanlandes erteilen, zwei palästinensische Industriegebiete erlauben und Reiseerleichterungen genehmigen.

Donald Trump ist ein Mann für den Pomp, nicht für Gedrucktes oder gar Kleingedrucktes, und die Saudis haben den amerikanischen Präsidenten entsprechend empfangen. König Salman holte Trump persönlich vom Rollfeld in Riad ab und schüttelte sogar die Hand der unverschleierten First Lady Melania. Höhepunkt der Schmeichelei war neben einem gemeinsamen Schwerttanz die seltene Übergabe der goldenen Medaille des wahhabitischen Königshauses, die Salman Trump um den Hals hängte. Nach Betrachtung des saudischen Gebarens versuchen die Israelis nun nachzuziehen, um nicht gänzlich ins Hintertreffen zu geraten: Denn seit 2002 haben amerikanische Präsidenten Saudi-Arabien immerhin sieben Mal besucht, Israel dagegen lediglich vier Mal. Und so änderte die israelische Regierung am Wochenende praktisch in letzter Minute die Willkommenszeremonie am Flughafen von Tel Aviv. Statt eines einfachen Handschlages von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und unmittelbarem Weiterflug per Helikopter in die Präsidentenresidenz in Jerusalem wird am Rollfeld jetzt ein Militärorchester aufspielen. Zudem wird Netanjahu schon am Flughafen eine Rede halten. Netanjahu ordnete am Sonntag an, dass jeder Minister seines Kabinetts der erweiterten Willkommenszeremonie am Flughafen beizuwohnen habe, ohne Ausnahmen. Wenn der amerikanische Präsident am Montagmittag in Israel für einen 26-stündigen Besuch landet, dann werde er mit „offenen Armen“ empfangen, sagte Netanjahu. Doch so weit ausgestreckt wie noch nach der Wahl Trumps vor einigen Monaten sind die Arme nicht mehr. Trump sieht Israel nicht als ein Land, das den Terror bekämpft Entgegen anfänglicher israelischer Hoffnungen hat Trump die amerikanische Botschaft nicht von Tel Aviv nach Jerusalem verlegt, das Atomabkommen mit Iran nicht aufgekündigt und Netanjahu bei dessen Besuch in Washington zur „Zurückhaltung“ im Siedlungsbau aufgefordert. Vor wenigen Wochen empfing Trump den Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas im Weißen Haus vor der Flagge Palästinas, jenen Staates im ewigen Werden, den es nach dem Willen vieler in der israelischen Regierung nie geben darf. In seiner Rede in Riad erwähnte Trump Israel nicht in seiner Liste jener Länder, die Terror bekämpfen und verlangte auch nicht, dass die arabischen Staaten Israel als Staat anerkennen. Das ist in Israel nicht gut angekommen. Zu alledem wurde Anfang der Woche außerdem bekannt, dass Trump gegenüber dem russischen Außenminister Staatsgeheimnisse über den „Islamischen Staat“ offenbart hatte, die wahrscheinlich vom israelischen Militärgeheimdienst stammen und dessen Quelle und Zugänge jetzt in höchste Gefahr gebracht haben. Netanjahu hatte dazu öffentlich nichts gesagt, um den schönen Schein des Besuchs nicht zu trüben. Waffendeal mit Saudi-Arabien macht Israel nervös Aber hinter den Kulissen sollen israelische Geheimdienstler toben. Dass Trump seinen für Dienstag angekündigten Besuch in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem auf lediglich 15 Minuten terminieren ließ, beruhigte die Gemüter in Israel ebenfalls nicht. Für mehr als das Niederlegen eines Kranzes mit entsprechender Fotogelegenheit wird kaum Zeit sein. Und nun ist dazu noch der außerordentliche Empfang Trumps in Riad gekommen. Dort schloss Trump ein Rüstungsabkommen im Umfang von 110 Milliarden Dollar ab. Es soll sich über einen Zeitraum von zehn Jahren erstrecken. Für ebenfalls zehn Jahre hatte die amerikanische Regierung unter Barack Obama vergangenen September mit Israel eine Waffenhilfe von 38 Milliarden Dollar abgeschlossen das ist weniger als ein Drittel dessen, was nun Saudi-Arabien an Militärgütern aus Amerika erhalten soll. Auch wenn Washington bei der erklärten amerikanischen Politik bleibt, dass Israel immer einen qualitativen Waffenvorsprung gegenüber anderen Staaten in der Region behält, so dürfte Netanjahu das schiere Ausmaß des Transfers modernster Waffen an Riad nicht gefallen - selbst wenn es sich gegen den gemeinsamen Feind Iran richtet. Bessern sich die Beziehungen? Offenbar war das Rüstungsgeschäft vom Wochenende kaum mit Israel abgesprochen gewesen. „Hunderte Millionen Dollar an Waffendeals sind etwas, wofür wir eine Erklärung bekommen sollten“, sagte Israels Energieminister Yuval Steinitz im israelischen Fernsehen. Saudi-Arabien sei immer noch ein „feindliches Land“, und niemand wisse, was die Zukunft bringt. Allerdings bessern sich die Beziehungen zwischen dem wahhabitischen Königreich und dem jüdischen Staat zusehends. Insbesondere im nachrichtendienstlichen Bereich sollen Israel und Riad enger zusammenarbeiten. Nach einem Bericht des „Wall Street Journal“ sollen die Golfstaaten Israel eine Reihe von Gesten der Normalisierung anbieten, wenn Israel im Gegenzug den Siedlungsbau im Westjordanland einschränkt und die Blockade gegen den Gazastreifen lockert. Dafür wollen die Golfstaaten Handelsbeschränkungen lockern, Telekommunikationsverbindungen erlauben und Überflugrechte gewähren. Sollte dieses Angebot zutreffen, dann fiele es hinter die sogenannte Arabische Initiative von 2002 zurück, in der von Israel für eine Normalisierung weit härtere Bedingungen verlangt wurden. Doch Netanjahu könnte diesem Angebot also eher zustimmen. Geht Trumps angekündigter „ultimativer Deal“ für den Nahen Osten in diese Richtung? „Zeichen des guten Willens“ Einen ersten Flug zwischen Riad und Tel Aviv könnte jedenfalls ausgerechnet der amerikanische Präsident unternehmen. Schon durch den ersten offiziellen Direktflug hätte Trump Geschichte im Nahen Osten geschrieben. Auch der angekündigte „private religiöse“ Besuch in der Grabeskirche und an der Klagemauer am Montagnachmittag wäre der erste eines amtierenden amerikanischen Präsidenten. Trump und seine Familie wollen dort ohne offizielle israelische Begleitung beten, denn völkerrechtlich gesehen gehört dieser Teil zu Ostjerusalem, dessen Annexion durch Israel die Vereinigten Staaten nicht anerkannt haben. Diplomaten des amerikanischen Konsulats in Jerusalem hatten die Klagemauer im Zuge der Reiseplanung als einen Teil des Westjordanlandes bezeichnet und eine Karte Israels veröffentlicht, auf der weder das Westjordanland noch die annektierten Golanhöhen zu sehen waren. Sie eröffneten einen weiteren Konfliktherd zwischen Israel und Washington, der sogar dazu führte, dass Netanjahus Büro den Namen des betreffenden amerikanischen Diplomaten öffentlich machte. Ein mit den Reisevorbereitungen betrauter Beobachter äußerte, die Israelis wollen, dass „Trump kommt und wieder geht mehr nicht“. Wie sich das Gegengewicht der Palästinenser auswirken wird, ist wohl erst am Dienstag zu ermessen, wenn Trump Palästinenserpräsident Mahmud Abbas Vormittags in Bethlehem getroffen hat es ist der einzige gemeinsame Programmpunkt Trumps mit den Palästinensern. Allerdings gehörte Abbas auch schon zur arabischen Delegation während Trumps Besuchs in Riad. Als „Zeichen des guten Willens“ wollte das israelische Sicherheitskabinett noch bis zu Trumps Ankunft eine Reihe von Baugenehmigungen für Palästinenser in einigen von Israel verwalteten Teilen des Westjordanlandes erteilen, zwei palästinensische Industriegebiete erlauben und Reiseerleichterungen genehmigen.

22. Mai 2017 10:58



Trump lässt Netanyahu auf dem roten Teppich warten

Trump lässt Netanyahu auf dem roten Teppich warten

Bei Gesprächen in Israel will der US-Präsident Friedensverhandlungen im Nahen Osten anstossen. Das Weisse Haus dämpft jedoch die Erwartungen.

Bei Gesprächen in Israel will der US-Präsident Friedensverhandlungen im Nahen Osten anstossen. Das Weisse Haus dämpft jedoch die Erwartungen.

Air Force One in Tel Aviv gelandet US-Präsident Donald Trump ist in Israel angekommen.

Air Force One in Tel Aviv gelandet US-Präsident Donald Trump ist in Israel angekommen.

    Als nächster Termin auf seiner ersten Auslandsreise steht für Präsident Trump am Montag ein Besuch in Israel auf dem Programm. Am Vormittag ist er in Tel Aviv gelandet. Eine halbe Stunde lang hat Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu mit seiner Ehefrau Sara gewartet, bis US-Präsident Donald Trump und dessen Gattin Melania aus der Air Force One ausgestiegen sind.

    Bei dem zweitägigen Aufenthalt sind getrennte Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas geplant. Er wird zudem die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem und die Klagemauer besuchen. Grosses Ziel ist die Wiederbelebung der Friedensverhandlungen im Nahen Osten.

    Begleitet wird Trump dafür unter anderem von seinem Schwiegersohn Jared Kushner und dem Gesandten Jason Greenblatt, die für ihn daran arbeiten, dass die israelisch-palästinensischen Friedensgespräche wieder aufgenommen werden. Diese hat Trump als den «ultimativen Deal» bezeichnet.

«Besuch eher symbolischer Natur»
    Doch das Weisse Haus dämpfte schon vor der Ankunft Trumps in Israel die Erwartungen. Berater sagten, der Besuch sei eher symbolischer Natur. Zudem könnte der US-Präsident auf Schwierigkeiten treffen: Eventuell muss er sich wegen hochsensibler Geheimdienstinformationen aus Israel über die Terrormiliz Islamischer Staat rechtfertigen, die er ohne Erlaubnis des Landes an die russische Regierung weitergab.

    Israel hat zudem Bedenken wegen eines Militärdeals, den die USA mit Saudiarabien in Höhe von 110 Milliarden Dollar abschlossen. Ein hochrangiges israelisches Kabinettsmitglied, Yuval Steinitz, sagte, Saudiarabien sei ein «feindliches Land». Die Vereinbarung solle die Regierung definitiv beunruhigen, sagte der Netanjahu-Vertraute.

«Wir sind der Nummer-eins-Spender»
    Das israelische Sicherheitskabinett hat am Sonntagabend Erleichterungen für Palästinenser beschlossen. Dazu gehören Bauerlaubnisse im Westjordanland. Nach Angaben eines hochrangigen Vertreters aus dem Sicherheitskabinett wurden noch weitere Zugeständnisse gemacht; darunter wirtschaftliche Erleichterungen und die Grenzöffnung zwischen dem Westjordanland und Jordanien.

    In Jordanien war am Sonntag die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, unterwegs. Sie besuchte syrische Flüchtlinge in einem Camp. Dabei sagte sie mehr Hilfe für die Menschen vor Ort zu. «Wir sind der Nummer-eins-Spender in dieser Krise. Das wird nicht aufhören. (...) Der Fakt, dass ich hier bin, zeigt, dass wir sehen wollen, was noch getan werden muss», betonte sie.

Trumps Europareise
    Für den 70-jährigen Trump hält seine erste Auslandsreise noch weitere Stationen bereit: Nach seiner Zeit in Israel wird er zu einer Audienz bei Papst Franziskus in den Vatikan reisen, anschliessend zum Nato-Gipfel in Brüssel und schliesslich zum G7-Treffen auf Sizilien.

Als nächster Termin auf seiner ersten Auslandsreise steht für Präsident Trump am Montag ein Besuch in Israel auf dem Programm. Am Vormittag ist er in Tel Aviv gelandet. Eine halbe Stunde lang hat Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu mit seiner Ehefrau Sara gewartet, bis US-Präsident Donald Trump und dessen Gattin Melania aus der Air Force One ausgestiegen sind. Bei dem zweitägigen Aufenthalt sind getrennte Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas geplant. Er wird zudem die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem und die Klagemauer besuchen. Grosses Ziel ist die Wiederbelebung der Friedensverhandlungen im Nahen Osten. Begleitet wird Trump dafür unter anderem von seinem Schwiegersohn Jared Kushner und dem Gesandten Jason Greenblatt, die für ihn daran arbeiten, dass die israelisch-palästinensischen Friedensgespräche wieder aufgenommen werden. Diese hat Trump als den «ultimativen Deal» bezeichnet. «Besuch eher symbolischer Natur» Doch das Weisse Haus dämpfte schon vor der Ankunft Trumps in Israel die Erwartungen. Berater sagten, der Besuch sei eher symbolischer Natur. Zudem könnte der US-Präsident auf Schwierigkeiten treffen: Eventuell muss er sich wegen hochsensibler Geheimdienstinformationen aus Israel über die Terrormiliz Islamischer Staat rechtfertigen, die er ohne Erlaubnis des Landes an die russische Regierung weitergab. Israel hat zudem Bedenken wegen eines Militärdeals, den die USA mit Saudiarabien in Höhe von 110 Milliarden Dollar abschlossen. Ein hochrangiges israelisches Kabinettsmitglied, Yuval Steinitz, sagte, Saudiarabien sei ein «feindliches Land». Die Vereinbarung solle die Regierung definitiv beunruhigen, sagte der Netanjahu-Vertraute. «Wir sind der Nummer-eins-Spender» Das israelische Sicherheitskabinett hat am Sonntagabend Erleichterungen für Palästinenser beschlossen. Dazu gehören Bauerlaubnisse im Westjordanland. Nach Angaben eines hochrangigen Vertreters aus dem Sicherheitskabinett wurden noch weitere Zugeständnisse gemacht; darunter wirtschaftliche Erleichterungen und die Grenzöffnung zwischen dem Westjordanland und Jordanien. In Jordanien war am Sonntag die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, unterwegs. Sie besuchte syrische Flüchtlinge in einem Camp. Dabei sagte sie mehr Hilfe für die Menschen vor Ort zu. «Wir sind der Nummer-eins-Spender in dieser Krise. Das wird nicht aufhören. (...) Der Fakt, dass ich hier bin, zeigt, dass wir sehen wollen, was noch getan werden muss», betonte sie. Trumps Europareise Für den 70-jährigen Trump hält seine erste Auslandsreise noch weitere Stationen bereit: Nach seiner Zeit in Israel wird er zu einer Audienz bei Papst Franziskus in den Vatikan reisen, anschliessend zum Nato-Gipfel in Brüssel und schliesslich zum G7-Treffen auf Sizilien.

22. Mai 2017 05:13



TRUMP IM HEILIGEN LAND

Israel zeigt gute Miene

Israel zeigt gute Miene

Unmittelbar vor dem Besuch des amerikanischen Präsidenten am Montag kommt die israelische Regierung den Palästinensern mit Reiseerleichterungen und Baubewilligungen entgegen. Der Beschluss sorgt allerdings für Streit im Kabinett.

Unmittelbar vor dem Besuch des amerikanischen Präsidenten am Montag kommt die israelische Regierung den Palästinensern mit Reiseerleichterungen und Baubewilligungen entgegen. Der Beschluss sorgt allerdings für Streit im Kabinett.

Vorbereitungen für den Empfang Trumps am Flughafen von Tel Aviv. (Bild: Jim Hollander / EPA)

Vorbereitungen für den Empfang Trumps am Flughafen von Tel Aviv. (Bild: Jim Hollander / EPA)

    Kurz nach dem Mittag wird das Flugzeug des amerikanischen Präsidenten am Montag in Tel Aviv erwartet. Donald Trumps Besuch hätte eigentlich ein Heimspiel werden sollen, besonders bei den rechtsnationalen Teilen der israelischen Regierung und der Siedlerbewegung. Hatte er doch versprochen, an seinem ersten Amtstag die amerikanische Botschaft nach Jerusalem zu verlegen. Doch auch diese vollmundige Ankündigung aus Trumps Munde blieb bisher ohne Folgen. Ganz im Gegenteil: Anstatt eine Carte blanche zu erteilen, stellt die amerikanische Regierung nun auch Forderungen an Israel. Sie verlangt vertrauensfördernde Massnahmen, um direkte Friedensverhandlungen zu ermöglichen.

Nationalreligiöse gegen Netanyahu


    Bemüht um eine Geste des guten Willens, machte die israelische Regierung am Sonntag einen Schritt in diese Richtung. Palästinensische Arbeiter sollen die Checkpoints vom Westjordanland nach Israel leichter passieren können, der Grenzübergang nach Jordanien an der König-Hussein-Brücke soll rund um die Uhr geöffnet bleiben, und in von Israel kontrollierten Gebieten im Westjordanland sollen Tausende von Baubewilligungen für palästinensische Häuser erteilt sowie Industriezonen erweitert werden.

    Laut der israelischen Tageszeitung «Haaretz» dauerte die Sitzung des Sicherheitskabinetts volle fünf Stunden. Während die Reiseerleichterungen einstimmig beschlossen wurden, kam es bei der Abstimmung über die Baubewilligungen offenbar zu einem Streit. Regierungschef Benjamin Netanyahu und sieben andere Minister stimmten für die Massnahmen. Doch die Minister der nationalreligiösen Partei Jüdisches Heim, Naftalie Bennett und Ayelet Shaked, lehnten diese Zugeständnisse für die Palästinenser ab. Und dies, obwohl dadurch kaum neue palästinensische Häuser entstehen. Vielmehr soll es bei der Massnahme darum gehen, illegal errichtete Bauten am Rande palästinensischer Siedlungen im Nachhinein zu legalisieren.

Trumps fehlende Vision
    Ob die Geste der israelischen Regierung der Friedenssuche im Nahost-Konflikt neuen Schwung verleihen kann, ist indes fraglich. Trump hatte versprochen, für «eine ultimative Friedenslösung» zu sorgen. Bis jetzt ist jedoch völlig unklar, wie er sich eine Beilegung des Konflikts vorstellt. Es müsse nicht unbedingt eine Zweistaatenlösung sein, verkündete der amerikanische Präsident im Februar. Jeder Kompromiss, auf den sich die Israeli und die Palästinenser einigen würden, sei für ihn akzeptabel. Ein solch breiter Gesprächsrahmen ist für die Palästinenser jedoch wenig attraktiv, verfügen sie doch über wesentlich weniger Macht- und Druckmittel als ihre israelischen Verhandlungspartner. Mahmud Abbas, der Präsident der palästinensischen Autonomiebehörde, dürfte sich deshalb kaum auf Verhandlungen einlassen, solange die USA ihre Position und Vision nicht näher definiert haben.

    Es ist deshalb gut möglich, dass der mit Spannung erwartete Besuch des amerikanischen Präsidenten im Heiligen Land vor allem von viel Symbolik begleitet sein wird, ohne handfeste Resultate zu bringen. So wird Trump am Montag als erster amerikanischer Präsident die Klagemauer in Jerusalem besuchen. Die Visite an der heiligen Stätte des Judentums wurde im Vorfeld allerdings als privat bezeichnet, damit Israel sie nicht als Anerkennung seines Anspruches auf Jerusalem als seine ewige, unteilbare Hauptstadt interpretieren kann.

Kurze Visite im Westjordanland
    Nach einem Abendessen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Netanyahu am Montag wird Trump am Dienstagmorgen bei einem Besuch in Bethlehem den Palästinenserpräsidenten Abbas treffen. Ein Besuch der Geburtskirche wurde allerdings in letzter Minute abgesagt, schreibt «Haaretz». Offenbar wurde eine Begegnung mit Demonstranten befürchtet, die einen gegenwärtigen Hungerstreik von Hunderten von Palästinensern in israelischen Gefängnissen unterstützen.

Kurz nach dem Mittag wird das Flugzeug des amerikanischen Präsidenten am Montag in Tel Aviv erwartet. Donald Trumps Besuch hätte eigentlich ein Heimspiel werden sollen, besonders bei den rechtsnationalen Teilen der israelischen Regierung und der Siedlerbewegung. Hatte er doch versprochen, an seinem ersten Amtstag die amerikanische Botschaft nach Jerusalem zu verlegen. Doch auch diese vollmundige Ankündigung aus Trumps Munde blieb bisher ohne Folgen. Ganz im Gegenteil: Anstatt eine Carte blanche zu erteilen, stellt die amerikanische Regierung nun auch Forderungen an Israel. Sie verlangt vertrauensfördernde Massnahmen, um direkte Friedensverhandlungen zu ermöglichen. Nationalreligiöse gegen Netanyahu Bemüht um eine Geste des guten Willens, machte die israelische Regierung am Sonntag einen Schritt in diese Richtung. Palästinensische Arbeiter sollen die Checkpoints vom Westjordanland nach Israel leichter passieren können, der Grenzübergang nach Jordanien an der König-Hussein-Brücke soll rund um die Uhr geöffnet bleiben, und in von Israel kontrollierten Gebieten im Westjordanland sollen Tausende von Baubewilligungen für palästinensische Häuser erteilt sowie Industriezonen erweitert werden. Laut der israelischen Tageszeitung «Haaretz» dauerte die Sitzung des Sicherheitskabinetts volle fünf Stunden. Während die Reiseerleichterungen einstimmig beschlossen wurden, kam es bei der Abstimmung über die Baubewilligungen offenbar zu einem Streit. Regierungschef Benjamin Netanyahu und sieben andere Minister stimmten für die Massnahmen. Doch die Minister der nationalreligiösen Partei Jüdisches Heim, Naftalie Bennett und Ayelet Shaked, lehnten diese Zugeständnisse für die Palästinenser ab. Und dies, obwohl dadurch kaum neue palästinensische Häuser entstehen. Vielmehr soll es bei der Massnahme darum gehen, illegal errichtete Bauten am Rande palästinensischer Siedlungen im Nachhinein zu legalisieren. Trumps fehlende Vision Ob die Geste der israelischen Regierung der Friedenssuche im Nahost-Konflikt neuen Schwung verleihen kann, ist indes fraglich. Trump hatte versprochen, für «eine ultimative Friedenslösung» zu sorgen. Bis jetzt ist jedoch völlig unklar, wie er sich eine Beilegung des Konflikts vorstellt. Es müsse nicht unbedingt eine Zweistaatenlösung sein, verkündete der amerikanische Präsident im Februar. Jeder Kompromiss, auf den sich die Israeli und die Palästinenser einigen würden, sei für ihn akzeptabel. Ein solch breiter Gesprächsrahmen ist für die Palästinenser jedoch wenig attraktiv, verfügen sie doch über wesentlich weniger Macht- und Druckmittel als ihre israelischen Verhandlungspartner. Mahmud Abbas, der Präsident der palästinensischen Autonomiebehörde, dürfte sich deshalb kaum auf Verhandlungen einlassen, solange die USA ihre Position und Vision nicht näher definiert haben. Es ist deshalb gut möglich, dass der mit Spannung erwartete Besuch des amerikanischen Präsidenten im Heiligen Land vor allem von viel Symbolik begleitet sein wird, ohne handfeste Resultate zu bringen. So wird Trump am Montag als erster amerikanischer Präsident die Klagemauer in Jerusalem besuchen. Die Visite an der heiligen Stätte des Judentums wurde im Vorfeld allerdings als privat bezeichnet, damit Israel sie nicht als Anerkennung seines Anspruches auf Jerusalem als seine ewige, unteilbare Hauptstadt interpretieren kann. Kurze Visite im Westjordanland Nach einem Abendessen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Netanyahu am Montag wird Trump am Dienstagmorgen bei einem Besuch in Bethlehem den Palästinenserpräsidenten Abbas treffen. Ein Besuch der Geburtskirche wurde allerdings in letzter Minute abgesagt, schreibt «Haaretz». Offenbar wurde eine Begegnung mit Demonstranten befürchtet, die einen gegenwärtigen Hungerstreik von Hunderten von Palästinensern in israelischen Gefängnissen unterstützen.

22. Mai 2017 10:14



Trump lässt Netanyahu auf dem roten Teppich warten

Trump lässt Netanyahu auf dem roten Teppich warten

Bei Gesprächen in Israel will der US-Präsident Friedensverhandlungen im Nahen Osten anstossen. Das Weisse Haus dämpft jedoch die Erwartungen.

Bei Gesprächen in Israel will der US-Präsident Friedensverhandlungen im Nahen Osten anstossen. Das Weisse Haus dämpft jedoch die Erwartungen.

Handshake mit Benjamin «Bibi» Netanyahu: Melania und Donald Trump werden am Rollfeld begrüsst.

Handshake mit Benjamin «Bibi» Netanyahu: Melania und Donald Trump werden am Rollfeld begrüsst.

    Als nächster Termin auf seiner ersten Auslandsreise steht für Präsident Trump am Montag ein Besuch in Israel auf dem Programm. Am Vormittag ist er in Tel Aviv gelandet. Eine halbe Stunde lang hat Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu mit seiner Ehefrau Sara gewartet, bis US-Präsident Donald Trump und dessen Gattin Melania aus der Air Force One ausgestiegen sind.

    Bei dem zweitägigen Aufenthalt sind getrennte Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas geplant. Er wird zudem die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem und die Klagemauer besuchen. Grosses Ziel ist die Wiederbelebung der Friedensverhandlungen im Nahen Osten.

    Begleitet wird Trump dafür unter anderem von seinem Schwiegersohn Jared Kushner und dem Gesandten Jason Greenblatt, die für ihn daran arbeiten, dass die israelisch-palästinensischen Friedensgespräche wieder aufgenommen werden. Diese hat Trump als den «ultimativen Deal» bezeichnet.

«Besuch eher symbolischer Natur»
    Doch das Weisse Haus dämpfte schon vor der Ankunft Trumps in Israel die Erwartungen. Berater sagten, der Besuch sei eher symbolischer Natur. Zudem könnte der US-Präsident auf Schwierigkeiten treffen: Eventuell muss er sich wegen hochsensibler Geheimdienstinformationen aus Israel über die Terrormiliz Islamischer Staat rechtfertigen, die er ohne Erlaubnis des Landes an die russische Regierung weitergab.

    Israel hat zudem Bedenken wegen eines Militärdeals, den die USA mit Saudiarabien in Höhe von 110 Milliarden Dollar abschlossen. Ein hochrangiges israelisches Kabinettsmitglied, Yuval Steinitz, sagte, Saudiarabien sei ein «feindliches Land». Die Vereinbarung solle die Regierung definitiv beunruhigen, sagte der Netanjahu-Vertraute.

«Wir sind der Nummer-eins-Spender»
    Das israelische Sicherheitskabinett hat am Sonntagabend Erleichterungen für Palästinenser beschlossen. Dazu gehören Bauerlaubnisse im Westjordanland. Nach Angaben eines hochrangigen Vertreters aus dem Sicherheitskabinett wurden noch weitere Zugeständnisse gemacht; darunter wirtschaftliche Erleichterungen und die Grenzöffnung zwischen dem Westjordanland und Jordanien.

    In Jordanien war am Sonntag die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, unterwegs. Sie besuchte syrische Flüchtlinge in einem Camp. Dabei sagte sie mehr Hilfe für die Menschen vor Ort zu. «Wir sind der Nummer-eins-Spender in dieser Krise. Das wird nicht aufhören. (...) Der Fakt, dass ich hier bin, zeigt, dass wir sehen wollen, was noch getan werden muss», betonte sie.

Trumps Europareise
    Für den 70-jährigen Trump hält seine erste Auslandsreise noch weitere Stationen bereit: Nach seiner Zeit in Israel wird er zu einer Audienz bei Papst Franziskus in den Vatikan reisen, anschliessend zum Nato-Gipfel in Brüssel und schliesslich zum G7-Treffen auf Sizilien.

Als nächster Termin auf seiner ersten Auslandsreise steht für Präsident Trump am Montag ein Besuch in Israel auf dem Programm. Am Vormittag ist er in Tel Aviv gelandet. Eine halbe Stunde lang hat Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu mit seiner Ehefrau Sara gewartet, bis US-Präsident Donald Trump und dessen Gattin Melania aus der Air Force One ausgestiegen sind. Bei dem zweitägigen Aufenthalt sind getrennte Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas geplant. Er wird zudem die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem und die Klagemauer besuchen. Grosses Ziel ist die Wiederbelebung der Friedensverhandlungen im Nahen Osten. Begleitet wird Trump dafür unter anderem von seinem Schwiegersohn Jared Kushner und dem Gesandten Jason Greenblatt, die für ihn daran arbeiten, dass die israelisch-palästinensischen Friedensgespräche wieder aufgenommen werden. Diese hat Trump als den «ultimativen Deal» bezeichnet. «Besuch eher symbolischer Natur» Doch das Weisse Haus dämpfte schon vor der Ankunft Trumps in Israel die Erwartungen. Berater sagten, der Besuch sei eher symbolischer Natur. Zudem könnte der US-Präsident auf Schwierigkeiten treffen: Eventuell muss er sich wegen hochsensibler Geheimdienstinformationen aus Israel über die Terrormiliz Islamischer Staat rechtfertigen, die er ohne Erlaubnis des Landes an die russische Regierung weitergab. Israel hat zudem Bedenken wegen eines Militärdeals, den die USA mit Saudiarabien in Höhe von 110 Milliarden Dollar abschlossen. Ein hochrangiges israelisches Kabinettsmitglied, Yuval Steinitz, sagte, Saudiarabien sei ein «feindliches Land». Die Vereinbarung solle die Regierung definitiv beunruhigen, sagte der Netanjahu-Vertraute. «Wir sind der Nummer-eins-Spender» Das israelische Sicherheitskabinett hat am Sonntagabend Erleichterungen für Palästinenser beschlossen. Dazu gehören Bauerlaubnisse im Westjordanland. Nach Angaben eines hochrangigen Vertreters aus dem Sicherheitskabinett wurden noch weitere Zugeständnisse gemacht; darunter wirtschaftliche Erleichterungen und die Grenzöffnung zwischen dem Westjordanland und Jordanien. In Jordanien war am Sonntag die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, unterwegs. Sie besuchte syrische Flüchtlinge in einem Camp. Dabei sagte sie mehr Hilfe für die Menschen vor Ort zu. «Wir sind der Nummer-eins-Spender in dieser Krise. Das wird nicht aufhören. (...) Der Fakt, dass ich hier bin, zeigt, dass wir sehen wollen, was noch getan werden muss», betonte sie. Trumps Europareise Für den 70-jährigen Trump hält seine erste Auslandsreise noch weitere Stationen bereit: Nach seiner Zeit in Israel wird er zu einer Audienz bei Papst Franziskus in den Vatikan reisen, anschliessend zum Nato-Gipfel in Brüssel und schliesslich zum G7-Treffen auf Sizilien.

22. Mai 2017 11:40



TRUMP IM HEILIGEN LAND

Israel zeigt gute Miene

Israel zeigt gute Miene

Unmittelbar vor dem Besuch des amerikanischen Präsidenten am Montag kommt die israelische Regierung den Palästinensern mit Reiseerleichterungen und Baubewilligungen entgegen. Der Beschluss sorgt allerdings für Streit im Kabinett.

Unmittelbar vor dem Besuch des amerikanischen Präsidenten am Montag kommt die israelische Regierung den Palästinensern mit Reiseerleichterungen und Baubewilligungen entgegen. Der Beschluss sorgt allerdings für Streit im Kabinett.

Vorbereitungen für den Empfang Trumps am Flughafen von Tel Aviv. (Bild: Jim Hollander / EPA)

Vorbereitungen für den Empfang Trumps am Flughafen von Tel Aviv. (Bild: Jim Hollander / EPA)

    Kurz nach dem Mittag wird das Flugzeug des amerikanischen Präsidenten am Montag in Tel Aviv erwartet. Donald Trumps Besuch hätte eigentlich ein Heimspiel werden sollen, besonders bei den rechtsnationalen Teilen der israelischen Regierung und der Siedlerbewegung. Hatte er doch versprochen, an seinem ersten Amtstag die amerikanische Botschaft nach Jerusalem zu verlegen. Doch auch diese vollmundige Ankündigung aus Trumps Munde blieb bisher ohne Folgen. Ganz im Gegenteil: Anstatt eine Carte blanche zu erteilen, stellt die amerikanische Regierung nun auch Forderungen an Israel. Sie verlangt vertrauensfördernde Massnahmen, um direkte Friedensverhandlungen zu ermöglichen.

Nationalreligiöse gegen Netanyahu


    Bemüht um eine Geste des guten Willens, machte die israelische Regierung am Sonntag einen Schritt in diese Richtung. Palästinensische Arbeiter sollen die Checkpoints vom Westjordanland nach Israel leichter passieren können, der Grenzübergang nach Jordanien an der König-Hussein-Brücke soll rund um die Uhr geöffnet bleiben, und in von Israel kontrollierten Gebieten im Westjordanland sollen Tausende von Baubewilligungen für palästinensische Häuser erteilt sowie Industriezonen erweitert werden.

    Laut der israelischen Tageszeitung «Haaretz» dauerte die Sitzung des Sicherheitskabinetts volle fünf Stunden. Während die Reiseerleichterungen einstimmig beschlossen wurden, kam es bei der Abstimmung über die Baubewilligungen offenbar zu einem Streit. Regierungschef Benjamin Netanyahu und sieben andere Minister stimmten für die Massnahmen. Doch die Minister der nationalreligiösen Partei Jüdisches Heim, Naftalie Bennett und Ayelet Shaked, lehnten diese Zugeständnisse für die Palästinenser ab. Und dies, obwohl dadurch kaum neue palästinensische Häuser entstehen. Vielmehr soll es bei der Massnahme darum gehen, illegal errichtete Bauten am Rande palästinensischer Siedlungen im Nachhinein zu legalisieren.

Trumps fehlende Vision
    Ob die Geste der israelischen Regierung der Friedenssuche im Nahost-Konflikt neuen Schwung verleihen kann, ist indes fraglich. Trump hatte versprochen, für «eine ultimative Friedenslösung» zu sorgen. Bis jetzt ist jedoch völlig unklar, wie er sich eine Beilegung des Konflikts vorstellt. Es müsse nicht unbedingt eine Zweistaatenlösung sein, verkündete der amerikanische Präsident im Februar. Jeder Kompromiss, auf den sich die Israeli und die Palästinenser einigen würden, sei für ihn akzeptabel. Ein solch breiter Gesprächsrahmen ist für die Palästinenser jedoch wenig attraktiv, verfügen sie doch über wesentlich weniger Macht- und Druckmittel als ihre israelischen Verhandlungspartner. Mahmud Abbas, der Präsident der palästinensischen Autonomiebehörde, dürfte sich deshalb kaum auf Verhandlungen einlassen, solange die USA ihre Position und Vision nicht näher definiert haben.

    Es ist deshalb gut möglich, dass der mit Spannung erwartete Besuch des amerikanischen Präsidenten im Heiligen Land vor allem von viel Symbolik begleitet sein wird, ohne handfeste Resultate zu bringen. So wird Trump am Montag als erster amerikanischer Präsident die Klagemauer in Jerusalem besuchen. Die Visite an der heiligen Stätte des Judentums wurde im Vorfeld allerdings als privat bezeichnet, damit Israel sie nicht als Anerkennung seines Anspruches auf Jerusalem als seine ewige, unteilbare Hauptstadt interpretieren kann.

Kurze Visite im Westjordanland
    Nach einem Abendessen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Netanyahu am Montag wird Trump am Dienstagmorgen bei einem Besuch in Bethlehem den Palästinenserpräsidenten Abbas treffen. Ein Besuch der Geburtskirche wurde allerdings in letzter Minute abgesagt, schreibt «Haaretz». Offenbar wurde eine Begegnung mit Demonstranten befürchtet, die einen gegenwärtigen Hungerstreik von Hunderten von Palästinensern in israelischen Gefängnissen unterstützen.

Kurz nach dem Mittag wird das Flugzeug des amerikanischen Präsidenten am Montag in Tel Aviv erwartet. Donald Trumps Besuch hätte eigentlich ein Heimspiel werden sollen, besonders bei den rechtsnationalen Teilen der israelischen Regierung und der Siedlerbewegung. Hatte er doch versprochen, an seinem ersten Amtstag die amerikanische Botschaft nach Jerusalem zu verlegen. Doch auch diese vollmundige Ankündigung aus Trumps Munde blieb bisher ohne Folgen. Ganz im Gegenteil: Anstatt eine Carte blanche zu erteilen, stellt die amerikanische Regierung nun auch Forderungen an Israel. Sie verlangt vertrauensfördernde Massnahmen, um direkte Friedensverhandlungen zu ermöglichen. Nationalreligiöse gegen Netanyahu Bemüht um eine Geste des guten Willens, machte die israelische Regierung am Sonntag einen Schritt in diese Richtung. Palästinensische Arbeiter sollen die Checkpoints vom Westjordanland nach Israel leichter passieren können, der Grenzübergang nach Jordanien an der König-Hussein-Brücke soll rund um die Uhr geöffnet bleiben, und in von Israel kontrollierten Gebieten im Westjordanland sollen Tausende von Baubewilligungen für palästinensische Häuser erteilt sowie Industriezonen erweitert werden. Laut der israelischen Tageszeitung «Haaretz» dauerte die Sitzung des Sicherheitskabinetts volle fünf Stunden. Während die Reiseerleichterungen einstimmig beschlossen wurden, kam es bei der Abstimmung über die Baubewilligungen offenbar zu einem Streit. Regierungschef Benjamin Netanyahu und sieben andere Minister stimmten für die Massnahmen. Doch die Minister der nationalreligiösen Partei Jüdisches Heim, Naftalie Bennett und Ayelet Shaked, lehnten diese Zugeständnisse für die Palästinenser ab. Und dies, obwohl dadurch kaum neue palästinensische Häuser entstehen. Vielmehr soll es bei der Massnahme darum gehen, illegal errichtete Bauten am Rande palästinensischer Siedlungen im Nachhinein zu legalisieren. Trumps fehlende Vision Ob die Geste der israelischen Regierung der Friedenssuche im Nahost-Konflikt neuen Schwung verleihen kann, ist indes fraglich. Trump hatte versprochen, für «eine ultimative Friedenslösung» zu sorgen. Bis jetzt ist jedoch völlig unklar, wie er sich eine Beilegung des Konflikts vorstellt. Es müsse nicht unbedingt eine Zweistaatenlösung sein, verkündete der amerikanische Präsident im Februar. Jeder Kompromiss, auf den sich die Israeli und die Palästinenser einigen würden, sei für ihn akzeptabel. Ein solch breiter Gesprächsrahmen ist für die Palästinenser jedoch wenig attraktiv, verfügen sie doch über wesentlich weniger Macht- und Druckmittel als ihre israelischen Verhandlungspartner. Mahmud Abbas, der Präsident der palästinensischen Autonomiebehörde, dürfte sich deshalb kaum auf Verhandlungen einlassen, solange die USA ihre Position und Vision nicht näher definiert haben. Es ist deshalb gut möglich, dass der mit Spannung erwartete Besuch des amerikanischen Präsidenten im Heiligen Land vor allem von viel Symbolik begleitet sein wird, ohne handfeste Resultate zu bringen. So wird Trump am Montag als erster amerikanischer Präsident die Klagemauer in Jerusalem besuchen. Die Visite an der heiligen Stätte des Judentums wurde im Vorfeld allerdings als privat bezeichnet, damit Israel sie nicht als Anerkennung seines Anspruches auf Jerusalem als seine ewige, unteilbare Hauptstadt interpretieren kann. Kurze Visite im Westjordanland Nach einem Abendessen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Netanyahu am Montag wird Trump am Dienstagmorgen bei einem Besuch in Bethlehem den Palästinenserpräsidenten Abbas treffen. Ein Besuch der Geburtskirche wurde allerdings in letzter Minute abgesagt, schreibt «Haaretz». Offenbar wurde eine Begegnung mit Demonstranten befürchtet, die einen gegenwärtigen Hungerstreik von Hunderten von Palästinensern in israelischen Gefängnissen unterstützen.

22. Mai 2017 10:14



Trump lässt Netanyahu auf dem roten Teppich warten

Trump lässt Netanyahu auf dem roten Teppich warten

Bei Gesprächen in Israel will der US-Präsident Friedensverhandlungen im Nahen Osten anstossen. Das Weisse Haus dämpft jedoch die Erwartungen.

Bei Gesprächen in Israel will der US-Präsident Friedensverhandlungen im Nahen Osten anstossen. Das Weisse Haus dämpft jedoch die Erwartungen.

Handshake mit Benjamin «Bibi» Netanyahu: Melania und Donald Trump werden am Rollfeld begrüsst.

Handshake mit Benjamin «Bibi» Netanyahu: Melania und Donald Trump werden am Rollfeld begrüsst.

    Als nächster Termin auf seiner ersten Auslandsreise steht für Präsident Trump am Montag ein Besuch in Israel auf dem Programm. Am Vormittag ist er in Tel Aviv gelandet. Eine halbe Stunde lang hat Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu mit seiner Ehefrau Sara gewartet, bis US-Präsident Donald Trump und dessen Gattin Melania aus der Air Force One ausgestiegen sind.

    Bei dem zweitägigen Aufenthalt sind getrennte Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas geplant. Er wird zudem die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem und die Klagemauer besuchen. Grosses Ziel ist die Wiederbelebung der Friedensverhandlungen im Nahen Osten.

    Begleitet wird Trump dafür unter anderem von seinem Schwiegersohn Jared Kushner und dem Gesandten Jason Greenblatt, die für ihn daran arbeiten, dass die israelisch-palästinensischen Friedensgespräche wieder aufgenommen werden. Diese hat Trump als den «ultimativen Deal» bezeichnet.

«Besuch eher symbolischer Natur»
    Doch das Weisse Haus dämpfte schon vor der Ankunft Trumps in Israel die Erwartungen. Berater sagten, der Besuch sei eher symbolischer Natur. Zudem könnte der US-Präsident auf Schwierigkeiten treffen: Eventuell muss er sich wegen hochsensibler Geheimdienstinformationen aus Israel über die Terrormiliz Islamischer Staat rechtfertigen, die er ohne Erlaubnis des Landes an die russische Regierung weitergab.

    Israel hat zudem Bedenken wegen eines Militärdeals, den die USA mit Saudiarabien in Höhe von 110 Milliarden Dollar abschlossen. Ein hochrangiges israelisches Kabinettsmitglied, Yuval Steinitz, sagte, Saudiarabien sei ein «feindliches Land». Die Vereinbarung solle die Regierung definitiv beunruhigen, sagte der Netanjahu-Vertraute.

«Wir sind der Nummer-eins-Spender»
    Das israelische Sicherheitskabinett hat am Sonntagabend Erleichterungen für Palästinenser beschlossen. Dazu gehören Bauerlaubnisse im Westjordanland. Nach Angaben eines hochrangigen Vertreters aus dem Sicherheitskabinett wurden noch weitere Zugeständnisse gemacht; darunter wirtschaftliche Erleichterungen und die Grenzöffnung zwischen dem Westjordanland und Jordanien.

    In Jordanien war am Sonntag die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, unterwegs. Sie besuchte syrische Flüchtlinge in einem Camp. Dabei sagte sie mehr Hilfe für die Menschen vor Ort zu. «Wir sind der Nummer-eins-Spender in dieser Krise. Das wird nicht aufhören. (...) Der Fakt, dass ich hier bin, zeigt, dass wir sehen wollen, was noch getan werden muss», betonte sie.

Trumps Europareise
    Für den 70-jährigen Trump hält seine erste Auslandsreise noch weitere Stationen bereit: Nach seiner Zeit in Israel wird er zu einer Audienz bei Papst Franziskus in den Vatikan reisen, anschliessend zum Nato-Gipfel in Brüssel und schliesslich zum G7-Treffen auf Sizilien.

Als nächster Termin auf seiner ersten Auslandsreise steht für Präsident Trump am Montag ein Besuch in Israel auf dem Programm. Am Vormittag ist er in Tel Aviv gelandet. Eine halbe Stunde lang hat Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu mit seiner Ehefrau Sara gewartet, bis US-Präsident Donald Trump und dessen Gattin Melania aus der Air Force One ausgestiegen sind. Bei dem zweitägigen Aufenthalt sind getrennte Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas geplant. Er wird zudem die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem und die Klagemauer besuchen. Grosses Ziel ist die Wiederbelebung der Friedensverhandlungen im Nahen Osten. Begleitet wird Trump dafür unter anderem von seinem Schwiegersohn Jared Kushner und dem Gesandten Jason Greenblatt, die für ihn daran arbeiten, dass die israelisch-palästinensischen Friedensgespräche wieder aufgenommen werden. Diese hat Trump als den «ultimativen Deal» bezeichnet. «Besuch eher symbolischer Natur» Doch das Weisse Haus dämpfte schon vor der Ankunft Trumps in Israel die Erwartungen. Berater sagten, der Besuch sei eher symbolischer Natur. Zudem könnte der US-Präsident auf Schwierigkeiten treffen: Eventuell muss er sich wegen hochsensibler Geheimdienstinformationen aus Israel über die Terrormiliz Islamischer Staat rechtfertigen, die er ohne Erlaubnis des Landes an die russische Regierung weitergab. Israel hat zudem Bedenken wegen eines Militärdeals, den die USA mit Saudiarabien in Höhe von 110 Milliarden Dollar abschlossen. Ein hochrangiges israelisches Kabinettsmitglied, Yuval Steinitz, sagte, Saudiarabien sei ein «feindliches Land». Die Vereinbarung solle die Regierung definitiv beunruhigen, sagte der Netanjahu-Vertraute. «Wir sind der Nummer-eins-Spender» Das israelische Sicherheitskabinett hat am Sonntagabend Erleichterungen für Palästinenser beschlossen. Dazu gehören Bauerlaubnisse im Westjordanland. Nach Angaben eines hochrangigen Vertreters aus dem Sicherheitskabinett wurden noch weitere Zugeständnisse gemacht; darunter wirtschaftliche Erleichterungen und die Grenzöffnung zwischen dem Westjordanland und Jordanien. In Jordanien war am Sonntag die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, unterwegs. Sie besuchte syrische Flüchtlinge in einem Camp. Dabei sagte sie mehr Hilfe für die Menschen vor Ort zu. «Wir sind der Nummer-eins-Spender in dieser Krise. Das wird nicht aufhören. (...) Der Fakt, dass ich hier bin, zeigt, dass wir sehen wollen, was noch getan werden muss», betonte sie. Trumps Europareise Für den 70-jährigen Trump hält seine erste Auslandsreise noch weitere Stationen bereit: Nach seiner Zeit in Israel wird er zu einer Audienz bei Papst Franziskus in den Vatikan reisen, anschliessend zum Nato-Gipfel in Brüssel und schliesslich zum G7-Treffen auf Sizilien.

22. Mai 2017 11:40



DONALD TRUMP

Präsident im israelischen Porzellanladen

Präsident im israelischen Porzellanladen

Trump in Saudi-Arabien US-Präsident spricht von Kampf von "Gut gegen Böse"

Trump in Saudi-Arabien US-Präsident spricht von Kampf von "Gut gegen Böse"

– US-Präsident Trump besucht zum ersten Mal Israel - dort wundert man sich über die chaotische Planung.

– Zudem wird das Treffen mit Israels Regierungschef Netanjahu von Trumps Plaudereien über Geheimdienstinformationen überschattet. Diese kamen offenbar aus Israel.

– Unmut erregt auch ein geplanter Besuch an der Klagemauer und in Bethlehem, wo Trump sich mit den Palästinensern treffen will.

    So schnell ist noch kein US-Präsident zu Besuch nach Israel gekommen: Barack Obama sparte sich die Reise nach Jerusalem für die zweite Amtsperiode auf, auch George W. Bush ließ sich lange bitten, doch Donald Trump gibt dem jüdischen Staat gleich auf seinem ersten Auslandstrip die Ehre. Gewiss, es gibt da diesen Schönheitsfehler eines Reisebeginns in Riad, und obendrein will sich Trump auch noch in Bethlehem mit den Palästinensern treffen. Doch Premierminister Benjamin Netanjahu will die glänzende Symbolik nicht davon überschatten lassen. Die an diesem Montag beginnende Visite hat er deshalb vorab schon mal als "historisch" eingeordnet. Es kommt ja jener Präsident, der stets betont hat, es gebe "keinen, der mehr pro Israel ist als ich". Folglich kann man den Besuch durchaus als Liebes- und Treuebeweis werten. Aber man muss es nicht.

    Denn die anfängliche Euphorie über die Wahl Trumps ist auch in Israels rechtem Regierungslager mittlerweile einer verkaterten Unsicherheit gewichen, und der Vorlauf dieser Reise hat das noch einmal bestärkt. Da ist zum einen die Verwunderung über die chaotische Planung des exakt 28 Stunden langen Aufenthalts durch die Trump-Truppe, die fast bis zur letzten Minute ständig die Orte und Termine durcheinanderwirbelte. Von "Amateuren" und von "Balagan" ist da nun in Jerusalem verärgert die Rede, und mit Balagan - zu Deutsch: Durcheinander - wird ansonsten eigentlich immer nur die israelische Planungskompetenz beschrieben. Doch zusätzlich zu den Schweißperlen haben die Amerikaner bei ihren Gastgebern auch noch manche Zornesfalte auf der Stirn provoziert, weil sie an kaum einer Falle oder einem Fettnapf vorbeikamen.

Der Reise ging ein gefahrvoller Vertrauensbruch voraus
    Die Liste dazu fängt an mit der unglückseligen Meldung, dass Trump israelische Geheimdienst-Informationen aus Syrien an die Russen weitergereicht haben soll. Ausgerechnet an die Russen, die dort mit Israels Erzfeinden Iran und Hisbollah verbündet sind. Netanjahu und die Seinen bemühen sich zwar öffentlich recht tapfer, das herunterzuspielen. Aber hinter den Kulissen ist der Ärger über den gefahrvollen Vertrauensbruch deutlich spürbar.

    Dann leisteten sich Außenminister Rex Tillerson und der für die sozialen Medien zuständige Dienst des Weißen Hauses den Lapsus, von "Palästina" zu sprechen, obwohl die USA den Staat natürlich längst noch nicht anerkannt haben und korrekterweise von den "palästinensischen Gebieten" reden müssten. Schlimmer war aus israelischer Sicht nur, was dann noch kam, als es um die Klagemauer ging. Die will Trump am Montagnachmittag besuchen, und als die Israelis ihre Hilfe bei der Vorbereitung anboten und Netanjahu wissen ließ, dass er dort am heiligsten Ort des Judentums gern an seiner Seite stehe, gab es eine Abfuhr: Die Klagemauer, so sagten die amerikanischen Emissäre, liege nicht in Israel, sondern im palästinensischen Westjordanland.

    Besser hätte man die rechte Regierung in Jerusalem nicht auf die Palme bringen können, und auf lautstarken Protest folgten ein paar verschlungene Distanzierungen aus Washington. Das ändert jedoch nichts daran, dass diese Sichtweise völkerrechtlich korrekt ist, denn die Jerusalemer Altstadt gehört zu den von Israel 1967 besetzten Gebieten. Die spätere Annexion des arabischen Ostteils der Stadt ist international nicht anerkannt worden. Besonders schmerzhaft für die Israelis war nun aber, dass es ja gerade Trump gewesen ist, der in Israel die Hoffnung auf eine Änderung genährt hat mit seinem Versprechen, die US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen. Doch daran will er heute lieber nicht mehr erinnert werden. Den Besuch an der Klagemauer hat er jetzt als "privat" deklariert. Zumindest weiß er nach diesem ganzen Ärger, warum noch kein amtierender US-Präsident vor ihm den Wunsch zu einem Besuch dort verspürte.

Trump fordert Zurückhaltung beim Siedlungsbau
    Wenn Trump nun in Israel landet, markiert dies also auch eine Landung auf dem Boden der Wirklichkeit. Konkret heißt das: im politischen Minenfeld. Wenn der US-Präsident tatsächlich den "ultimativen" Friedensschluss zwischen Israelis und Palästinensern befördern will, wie er es oft und gern betont, dann muss er streng auf einen Ausgleich der Interessen achten. Für die israelische Seite birgt das die enttäuschende Einsicht, dass es anders als verheißen nun keine freie Hand beim Siedlungsbau gibt oder gar eine Beerdigung des Konzepts der Zweistaatenlösung. Vielmehr wird Trump beim Abendessen mit Netanjahu ein paar Gesten des guten Willens gegenüber den Palästinensern einfordern. Vorauseilend kam am Sonntag bereits das israelische Sicherheitskabinett zusammen, um über wirtschaftliche Erleichterungen zu reden. Schwieriger wird es, wenn es um die von Trump bereits angemahnte Zurückhaltung beim Siedlungsbau geht. Diese Frage könnte Netanjahus Koalition zerreißen.

    Fast angenehmer dürfte es da für den US-Präsidenten am Dienstag in Bethlehem werden. Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas hat schon jüngst bei seinem Besuch in Washington eine erstaunliche Geschmeidigkeit demonstriert, um Trump für sich und seine Sache einzunehmen. Das Ergebnis der fast peinlichen Schmeicheleien kann sich sehen lassen: Obwohl es Trump bislang vermieden hat, sich öffentlich auf eine Zweistaatenlösung festzulegen, sprechen amerikanische Offizielle plötzlich fast standardisiert von "Würde und Selbstbestimmungsrecht der Palästinenser". Besser könnte das auch Abbas nicht ausdrücken, und so hat er es ja auch im Weißen Haus zu Trump gesagt.

    Trump selbst lässt keine Gelegenheit mehr aus, die "großartige Möglichkeit" zum Friedensschluss anzupreisen. Spekuliert worden war sogar über ein Dreier-Treffen zwischen ihm, Netanjahu und Abbas, doch davon steht nichts im Programm. Zum Abschluss des Besuchs will der US-Präsident nun am Dienstag im Jerusalemer "Israel Museum" noch eine programmatische Rede halten. Die Erwartungen, dass er einfach mal den gordischen Knoten durchschlägt, werden sich wohl kaum so schnell erfüllen. Am Ende könnten eher viele froh sein, wenn er wieder im Flugzeug sitzt und keinen weiteren Schaden angerichtet hat.

US-Präsident Trump besucht zum ersten Mal Israel - dort wundert man sich über die chaotische Planung. Zudem wird das Treffen mit Israels Regierungschef Netanjahu von Trumps Plaudereien über Geheimdienstinformationen überschattet. Diese kamen offenbar aus Israel. Unmut erregt auch ein geplanter Besuch an der Klagemauer und in Bethlehem, wo Trump sich mit den Palästinensern treffen will. So schnell ist noch kein US-Präsident zu Besuch nach Israel gekommen: Barack Obama sparte sich die Reise nach Jerusalem für die zweite Amtsperiode auf, auch George W. Bush ließ sich lange bitten, doch Donald Trump gibt dem jüdischen Staat gleich auf seinem ersten Auslandstrip die Ehre. Gewiss, es gibt da diesen Schönheitsfehler eines Reisebeginns in Riad, und obendrein will sich Trump auch noch in Bethlehem mit den Palästinensern treffen. Doch Premierminister Benjamin Netanjahu will die glänzende Symbolik nicht davon überschatten lassen. Die an diesem Montag beginnende Visite hat er deshalb vorab schon mal als "historisch" eingeordnet. Es kommt ja jener Präsident, der stets betont hat, es gebe "keinen, der mehr pro Israel ist als ich". Folglich kann man den Besuch durchaus als Liebes- und Treuebeweis werten. Aber man muss es nicht. Denn die anfängliche Euphorie über die Wahl Trumps ist auch in Israels rechtem Regierungslager mittlerweile einer verkaterten Unsicherheit gewichen, und der Vorlauf dieser Reise hat das noch einmal bestärkt. Da ist zum einen die Verwunderung über die chaotische Planung des exakt 28 Stunden langen Aufenthalts durch die Trump-Truppe, die fast bis zur letzten Minute ständig die Orte und Termine durcheinanderwirbelte. Von "Amateuren" und von "Balagan" ist da nun in Jerusalem verärgert die Rede, und mit Balagan - zu Deutsch: Durcheinander - wird ansonsten eigentlich immer nur die israelische Planungskompetenz beschrieben. Doch zusätzlich zu den Schweißperlen haben die Amerikaner bei ihren Gastgebern auch noch manche Zornesfalte auf der Stirn provoziert, weil sie an kaum einer Falle oder einem Fettnapf vorbeikamen. Der Reise ging ein gefahrvoller Vertrauensbruch voraus Die Liste dazu fängt an mit der unglückseligen Meldung, dass Trump israelische Geheimdienst-Informationen aus Syrien an die Russen weitergereicht haben soll. Ausgerechnet an die Russen, die dort mit Israels Erzfeinden Iran und Hisbollah verbündet sind. Netanjahu und die Seinen bemühen sich zwar öffentlich recht tapfer, das herunterzuspielen. Aber hinter den Kulissen ist der Ärger über den gefahrvollen Vertrauensbruch deutlich spürbar. Dann leisteten sich Außenminister Rex Tillerson und der für die sozialen Medien zuständige Dienst des Weißen Hauses den Lapsus, von "Palästina" zu sprechen, obwohl die USA den Staat natürlich längst noch nicht anerkannt haben und korrekterweise von den "palästinensischen Gebieten" reden müssten. Schlimmer war aus israelischer Sicht nur, was dann noch kam, als es um die Klagemauer ging. Die will Trump am Montagnachmittag besuchen, und als die Israelis ihre Hilfe bei der Vorbereitung anboten und Netanjahu wissen ließ, dass er dort am heiligsten Ort des Judentums gern an seiner Seite stehe, gab es eine Abfuhr: Die Klagemauer, so sagten die amerikanischen Emissäre, liege nicht in Israel, sondern im palästinensischen Westjordanland. Besser hätte man die rechte Regierung in Jerusalem nicht auf die Palme bringen können, und auf lautstarken Protest folgten ein paar verschlungene Distanzierungen aus Washington. Das ändert jedoch nichts daran, dass diese Sichtweise völkerrechtlich korrekt ist, denn die Jerusalemer Altstadt gehört zu den von Israel 1967 besetzten Gebieten. Die spätere Annexion des arabischen Ostteils der Stadt ist international nicht anerkannt worden. Besonders schmerzhaft für die Israelis war nun aber, dass es ja gerade Trump gewesen ist, der in Israel die Hoffnung auf eine Änderung genährt hat mit seinem Versprechen, die US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen. Doch daran will er heute lieber nicht mehr erinnert werden. Den Besuch an der Klagemauer hat er jetzt als "privat" deklariert. Zumindest weiß er nach diesem ganzen Ärger, warum noch kein amtierender US-Präsident vor ihm den Wunsch zu einem Besuch dort verspürte. Trump fordert Zurückhaltung beim Siedlungsbau Wenn Trump nun in Israel landet, markiert dies also auch eine Landung auf dem Boden der Wirklichkeit. Konkret heißt das: im politischen Minenfeld. Wenn der US-Präsident tatsächlich den "ultimativen" Friedensschluss zwischen Israelis und Palästinensern befördern will, wie er es oft und gern betont, dann muss er streng auf einen Ausgleich der Interessen achten. Für die israelische Seite birgt das die enttäuschende Einsicht, dass es anders als verheißen nun keine freie Hand beim Siedlungsbau gibt oder gar eine Beerdigung des Konzepts der Zweistaatenlösung. Vielmehr wird Trump beim Abendessen mit Netanjahu ein paar Gesten des guten Willens gegenüber den Palästinensern einfordern. Vorauseilend kam am Sonntag bereits das israelische Sicherheitskabinett zusammen, um über wirtschaftliche Erleichterungen zu reden. Schwieriger wird es, wenn es um die von Trump bereits angemahnte Zurückhaltung beim Siedlungsbau geht. Diese Frage könnte Netanjahus Koalition zerreißen. Fast angenehmer dürfte es da für den US-Präsidenten am Dienstag in Bethlehem werden. Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas hat schon jüngst bei seinem Besuch in Washington eine erstaunliche Geschmeidigkeit demonstriert, um Trump für sich und seine Sache einzunehmen. Das Ergebnis der fast peinlichen Schmeicheleien kann sich sehen lassen: Obwohl es Trump bislang vermieden hat, sich öffentlich auf eine Zweistaatenlösung festzulegen, sprechen amerikanische Offizielle plötzlich fast standardisiert von "Würde und Selbstbestimmungsrecht der Palästinenser". Besser könnte das auch Abbas nicht ausdrücken, und so hat er es ja auch im Weißen Haus zu Trump gesagt. Trump selbst lässt keine Gelegenheit mehr aus, die "großartige Möglichkeit" zum Friedensschluss anzupreisen. Spekuliert worden war sogar über ein Dreier-Treffen zwischen ihm, Netanjahu und Abbas, doch davon steht nichts im Programm. Zum Abschluss des Besuchs will der US-Präsident nun am Dienstag im Jerusalemer "Israel Museum" noch eine programmatische Rede halten. Die Erwartungen, dass er einfach mal den gordischen Knoten durchschlägt, werden sich wohl kaum so schnell erfüllen. Am Ende könnten eher viele froh sein, wenn er wieder im Flugzeug sitzt und keinen weiteren Schaden angerichtet hat.

22. Mai 2017 09:46



Trump lässt Netanyahu auf dem roten Teppich warten

Trump lässt Netanyahu auf dem roten Teppich warten

Bei Gesprächen in Israel will der US-Präsident Friedensverhandlungen im Nahen Osten anstossen. Das Weisse Haus dämpft jedoch die Erwartungen.

Bei Gesprächen in Israel will der US-Präsident Friedensverhandlungen im Nahen Osten anstossen. Das Weisse Haus dämpft jedoch die Erwartungen.

Mit der Hand auf der Brust, wie man auf diesem Foto erkennen kann.

Mit der Hand auf der Brust, wie man auf diesem Foto erkennen kann.

    Als nächster Termin auf seiner ersten Auslandsreise steht für Präsident Trump am Montag ein Besuch in Israel auf dem Programm. Am Vormittag ist er in Tel Aviv gelandet. Eine halbe Stunde lang hat Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu mit seiner Ehefrau Sara gewartet, bis US-Präsident Donald Trump und dessen Gattin Melania aus der Air Force One ausgestiegen sind.

    Bei dem zweitägigen Aufenthalt sind getrennte Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas geplant. Er wird zudem die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem und die Klagemauer besuchen. Grosses Ziel ist die Wiederbelebung der Friedensverhandlungen im Nahen Osten.

    Begleitet wird Trump dafür unter anderem von seinem Schwiegersohn Jared Kushner und dem Gesandten Jason Greenblatt, die für ihn daran arbeiten, dass die israelisch-palästinensischen Friedensgespräche wieder aufgenommen werden. Diese hat Trump als den «ultimativen Deal» bezeichnet.

«Besuch eher symbolischer Natur»
    Doch das Weisse Haus dämpfte schon vor der Ankunft Trumps in Israel die Erwartungen. Berater sagten, der Besuch sei eher symbolischer Natur. Zudem könnte der US-Präsident auf Schwierigkeiten treffen: Eventuell muss er sich wegen hochsensibler Geheimdienstinformationen aus Israel über die Terrormiliz Islamischer Staat rechtfertigen, die er ohne Erlaubnis des Landes an die russische Regierung weitergab.

    Israel hat zudem Bedenken wegen eines Militärdeals, den die USA mit Saudiarabien in Höhe von 110 Milliarden Dollar abschlossen. Ein hochrangiges israelisches Kabinettsmitglied, Yuval Steinitz, sagte, Saudiarabien sei ein «feindliches Land». Die Vereinbarung solle die Regierung definitiv beunruhigen, sagte der Netanjahu-Vertraute.

«Wir sind der Nummer-eins-Spender»
    Das israelische Sicherheitskabinett hat am Sonntagabend Erleichterungen für Palästinenser beschlossen. Dazu gehören Bauerlaubnisse im Westjordanland. Nach Angaben eines hochrangigen Vertreters aus dem Sicherheitskabinett wurden noch weitere Zugeständnisse gemacht; darunter wirtschaftliche Erleichterungen und die Grenzöffnung zwischen dem Westjordanland und Jordanien.

    In Jordanien war am Sonntag die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, unterwegs. Sie besuchte syrische Flüchtlinge in einem Camp. Dabei sagte sie mehr Hilfe für die Menschen vor Ort zu. «Wir sind der Nummer-eins-Spender in dieser Krise. Das wird nicht aufhören. (...) Der Fakt, dass ich hier bin, zeigt, dass wir sehen wollen, was noch getan werden muss», betonte sie.

Trumps Europareise
    Für den 70-jährigen Trump hält seine erste Auslandsreise noch weitere Stationen bereit: Nach seiner Zeit in Israel wird er zu einer Audienz bei Papst Franziskus in den Vatikan reisen, anschliessend zum Nato-Gipfel in Brüssel und schliesslich zum G7-Treffen auf Sizilien.

Als nächster Termin auf seiner ersten Auslandsreise steht für Präsident Trump am Montag ein Besuch in Israel auf dem Programm. Am Vormittag ist er in Tel Aviv gelandet. Eine halbe Stunde lang hat Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu mit seiner Ehefrau Sara gewartet, bis US-Präsident Donald Trump und dessen Gattin Melania aus der Air Force One ausgestiegen sind. Bei dem zweitägigen Aufenthalt sind getrennte Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas geplant. Er wird zudem die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem und die Klagemauer besuchen. Grosses Ziel ist die Wiederbelebung der Friedensverhandlungen im Nahen Osten. Begleitet wird Trump dafür unter anderem von seinem Schwiegersohn Jared Kushner und dem Gesandten Jason Greenblatt, die für ihn daran arbeiten, dass die israelisch-palästinensischen Friedensgespräche wieder aufgenommen werden. Diese hat Trump als den «ultimativen Deal» bezeichnet. «Besuch eher symbolischer Natur» Doch das Weisse Haus dämpfte schon vor der Ankunft Trumps in Israel die Erwartungen. Berater sagten, der Besuch sei eher symbolischer Natur. Zudem könnte der US-Präsident auf Schwierigkeiten treffen: Eventuell muss er sich wegen hochsensibler Geheimdienstinformationen aus Israel über die Terrormiliz Islamischer Staat rechtfertigen, die er ohne Erlaubnis des Landes an die russische Regierung weitergab. Israel hat zudem Bedenken wegen eines Militärdeals, den die USA mit Saudiarabien in Höhe von 110 Milliarden Dollar abschlossen. Ein hochrangiges israelisches Kabinettsmitglied, Yuval Steinitz, sagte, Saudiarabien sei ein «feindliches Land». Die Vereinbarung solle die Regierung definitiv beunruhigen, sagte der Netanjahu-Vertraute. «Wir sind der Nummer-eins-Spender» Das israelische Sicherheitskabinett hat am Sonntagabend Erleichterungen für Palästinenser beschlossen. Dazu gehören Bauerlaubnisse im Westjordanland. Nach Angaben eines hochrangigen Vertreters aus dem Sicherheitskabinett wurden noch weitere Zugeständnisse gemacht; darunter wirtschaftliche Erleichterungen und die Grenzöffnung zwischen dem Westjordanland und Jordanien. In Jordanien war am Sonntag die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, unterwegs. Sie besuchte syrische Flüchtlinge in einem Camp. Dabei sagte sie mehr Hilfe für die Menschen vor Ort zu. «Wir sind der Nummer-eins-Spender in dieser Krise. Das wird nicht aufhören. (...) Der Fakt, dass ich hier bin, zeigt, dass wir sehen wollen, was noch getan werden muss», betonte sie. Trumps Europareise Für den 70-jährigen Trump hält seine erste Auslandsreise noch weitere Stationen bereit: Nach seiner Zeit in Israel wird er zu einer Audienz bei Papst Franziskus in den Vatikan reisen, anschliessend zum Nato-Gipfel in Brüssel und schliesslich zum G7-Treffen auf Sizilien.

22. Mai 2017 11:40



DONALD TRUMP

Präsident im israelischen Porzellanladen

Präsident im israelischen Porzellanladen

Trump in Saudi-Arabien US-Präsident spricht von Kampf von "Gut gegen Böse"

Trump in Saudi-Arabien US-Präsident spricht von Kampf von "Gut gegen Böse"

– US-Präsident Trump besucht zum ersten Mal Israel - dort wundert man sich über die chaotische Planung.

– Zudem wird das Treffen mit Israels Regierungschef Netanjahu von Trumps Plaudereien über Geheimdienstinformationen überschattet. Diese kamen offenbar aus Israel.

– Unmut erregt auch ein geplanter Besuch an der Klagemauer und in Bethlehem, wo Trump sich mit den Palästinensern treffen will.

    So schnell ist noch kein US-Präsident zu Besuch nach Israel gekommen: Barack Obama sparte sich die Reise nach Jerusalem für die zweite Amtsperiode auf, auch George W. Bush ließ sich lange bitten, doch Donald Trump gibt dem jüdischen Staat gleich auf seinem ersten Auslandstrip die Ehre. Gewiss, es gibt da diesen Schönheitsfehler eines Reisebeginns in Riad, und obendrein will sich Trump auch noch in Bethlehem mit den Palästinensern treffen. Doch Premierminister Benjamin Netanjahu will die glänzende Symbolik nicht davon überschatten lassen. Die an diesem Montag beginnende Visite hat er deshalb vorab schon mal als "historisch" eingeordnet. Es kommt ja jener Präsident, der stets betont hat, es gebe "keinen, der mehr pro Israel ist als ich". Folglich kann man den Besuch durchaus als Liebes- und Treuebeweis werten. Aber man muss es nicht.

    Denn die anfängliche Euphorie über die Wahl Trumps ist auch in Israels rechtem Regierungslager mittlerweile einer verkaterten Unsicherheit gewichen, und der Vorlauf dieser Reise hat das noch einmal bestärkt. Da ist zum einen die Verwunderung über die chaotische Planung des exakt 28 Stunden langen Aufenthalts durch die Trump-Truppe, die fast bis zur letzten Minute ständig die Orte und Termine durcheinanderwirbelte. Von "Amateuren" und von "Balagan" ist da nun in Jerusalem verärgert die Rede, und mit Balagan - zu Deutsch: Durcheinander - wird ansonsten eigentlich immer nur die israelische Planungskompetenz beschrieben. Doch zusätzlich zu den Schweißperlen haben die Amerikaner bei ihren Gastgebern auch noch manche Zornesfalte auf der Stirn provoziert, weil sie an kaum einer Falle oder einem Fettnapf vorbeikamen.

Der Reise ging ein gefahrvoller Vertrauensbruch voraus
    Die Liste dazu fängt an mit der unglückseligen Meldung, dass Trump israelische Geheimdienst-Informationen aus Syrien an die Russen weitergereicht haben soll. Ausgerechnet an die Russen, die dort mit Israels Erzfeinden Iran und Hisbollah verbündet sind. Netanjahu und die Seinen bemühen sich zwar öffentlich recht tapfer, das herunterzuspielen. Aber hinter den Kulissen ist der Ärger über den gefahrvollen Vertrauensbruch deutlich spürbar.

    Dann leisteten sich Außenminister Rex Tillerson und der für die sozialen Medien zuständige Dienst des Weißen Hauses den Lapsus, von "Palästina" zu sprechen, obwohl die USA den Staat natürlich längst noch nicht anerkannt haben und korrekterweise von den "palästinensischen Gebieten" reden müssten. Schlimmer war aus israelischer Sicht nur, was dann noch kam, als es um die Klagemauer ging. Die will Trump am Montagnachmittag besuchen, und als die Israelis ihre Hilfe bei der Vorbereitung anboten und Netanjahu wissen ließ, dass er dort am heiligsten Ort des Judentums gern an seiner Seite stehe, gab es eine Abfuhr: Die Klagemauer, so sagten die amerikanischen Emissäre, liege nicht in Israel, sondern im palästinensischen Westjordanland.

    Besser hätte man die rechte Regierung in Jerusalem nicht auf die Palme bringen können, und auf lautstarken Protest folgten ein paar verschlungene Distanzierungen aus Washington. Das ändert jedoch nichts daran, dass diese Sichtweise völkerrechtlich korrekt ist, denn die Jerusalemer Altstadt gehört zu den von Israel 1967 besetzten Gebieten. Die spätere Annexion des arabischen Ostteils der Stadt ist international nicht anerkannt worden. Besonders schmerzhaft für die Israelis war nun aber, dass es ja gerade Trump gewesen ist, der in Israel die Hoffnung auf eine Änderung genährt hat mit seinem Versprechen, die US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen. Doch daran will er heute lieber nicht mehr erinnert werden. Den Besuch an der Klagemauer hat er jetzt als "privat" deklariert. Zumindest weiß er nach diesem ganzen Ärger, warum noch kein amtierender US-Präsident vor ihm den Wunsch zu einem Besuch dort verspürte.

Trump fordert Zurückhaltung beim Siedlungsbau
    Wenn Trump nun in Israel landet, markiert dies also auch eine Landung auf dem Boden der Wirklichkeit. Konkret heißt das: im politischen Minenfeld. Wenn der US-Präsident tatsächlich den "ultimativen" Friedensschluss zwischen Israelis und Palästinensern befördern will, wie er es oft und gern betont, dann muss er streng auf einen Ausgleich der Interessen achten. Für die israelische Seite birgt das die enttäuschende Einsicht, dass es anders als verheißen nun keine freie Hand beim Siedlungsbau gibt oder gar eine Beerdigung des Konzepts der Zweistaatenlösung. Vielmehr wird Trump beim Abendessen mit Netanjahu ein paar Gesten des guten Willens gegenüber den Palästinensern einfordern. Vorauseilend kam am Sonntag bereits das israelische Sicherheitskabinett zusammen, um über wirtschaftliche Erleichterungen zu reden. Schwieriger wird es, wenn es um die von Trump bereits angemahnte Zurückhaltung beim Siedlungsbau geht. Diese Frage könnte Netanjahus Koalition zerreißen.

    Fast angenehmer dürfte es da für den US-Präsidenten am Dienstag in Bethlehem werden. Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas hat schon jüngst bei seinem Besuch in Washington eine erstaunliche Geschmeidigkeit demonstriert, um Trump für sich und seine Sache einzunehmen. Das Ergebnis der fast peinlichen Schmeicheleien kann sich sehen lassen: Obwohl es Trump bislang vermieden hat, sich öffentlich auf eine Zweistaatenlösung festzulegen, sprechen amerikanische Offizielle plötzlich fast standardisiert von "Würde und Selbstbestimmungsrecht der Palästinenser". Besser könnte das auch Abbas nicht ausdrücken, und so hat er es ja auch im Weißen Haus zu Trump gesagt.

    Trump selbst lässt keine Gelegenheit mehr aus, die "großartige Möglichkeit" zum Friedensschluss anzupreisen. Spekuliert worden war sogar über ein Dreier-Treffen zwischen ihm, Netanjahu und Abbas, doch davon steht nichts im Programm. Zum Abschluss des Besuchs will der US-Präsident nun am Dienstag im Jerusalemer "Israel Museum" noch eine programmatische Rede halten. Die Erwartungen, dass er einfach mal den gordischen Knoten durchschlägt, werden sich wohl kaum so schnell erfüllen. Am Ende könnten eher viele froh sein, wenn er wieder im Flugzeug sitzt und keinen weiteren Schaden angerichtet hat.

US-Präsident Trump besucht zum ersten Mal Israel - dort wundert man sich über die chaotische Planung. Zudem wird das Treffen mit Israels Regierungschef Netanjahu von Trumps Plaudereien über Geheimdienstinformationen überschattet. Diese kamen offenbar aus Israel. Unmut erregt auch ein geplanter Besuch an der Klagemauer und in Bethlehem, wo Trump sich mit den Palästinensern treffen will. So schnell ist noch kein US-Präsident zu Besuch nach Israel gekommen: Barack Obama sparte sich die Reise nach Jerusalem für die zweite Amtsperiode auf, auch George W. Bush ließ sich lange bitten, doch Donald Trump gibt dem jüdischen Staat gleich auf seinem ersten Auslandstrip die Ehre. Gewiss, es gibt da diesen Schönheitsfehler eines Reisebeginns in Riad, und obendrein will sich Trump auch noch in Bethlehem mit den Palästinensern treffen. Doch Premierminister Benjamin Netanjahu will die glänzende Symbolik nicht davon überschatten lassen. Die an diesem Montag beginnende Visite hat er deshalb vorab schon mal als "historisch" eingeordnet. Es kommt ja jener Präsident, der stets betont hat, es gebe "keinen, der mehr pro Israel ist als ich". Folglich kann man den Besuch durchaus als Liebes- und Treuebeweis werten. Aber man muss es nicht. Denn die anfängliche Euphorie über die Wahl Trumps ist auch in Israels rechtem Regierungslager mittlerweile einer verkaterten Unsicherheit gewichen, und der Vorlauf dieser Reise hat das noch einmal bestärkt. Da ist zum einen die Verwunderung über die chaotische Planung des exakt 28 Stunden langen Aufenthalts durch die Trump-Truppe, die fast bis zur letzten Minute ständig die Orte und Termine durcheinanderwirbelte. Von "Amateuren" und von "Balagan" ist da nun in Jerusalem verärgert die Rede, und mit Balagan - zu Deutsch: Durcheinander - wird ansonsten eigentlich immer nur die israelische Planungskompetenz beschrieben. Doch zusätzlich zu den Schweißperlen haben die Amerikaner bei ihren Gastgebern auch noch manche Zornesfalte auf der Stirn provoziert, weil sie an kaum einer Falle oder einem Fettnapf vorbeikamen. Der Reise ging ein gefahrvoller Vertrauensbruch voraus Die Liste dazu fängt an mit der unglückseligen Meldung, dass Trump israelische Geheimdienst-Informationen aus Syrien an die Russen weitergereicht haben soll. Ausgerechnet an die Russen, die dort mit Israels Erzfeinden Iran und Hisbollah verbündet sind. Netanjahu und die Seinen bemühen sich zwar öffentlich recht tapfer, das herunterzuspielen. Aber hinter den Kulissen ist der Ärger über den gefahrvollen Vertrauensbruch deutlich spürbar. Dann leisteten sich Außenminister Rex Tillerson und der für die sozialen Medien zuständige Dienst des Weißen Hauses den Lapsus, von "Palästina" zu sprechen, obwohl die USA den Staat natürlich längst noch nicht anerkannt haben und korrekterweise von den "palästinensischen Gebieten" reden müssten. Schlimmer war aus israelischer Sicht nur, was dann noch kam, als es um die Klagemauer ging. Die will Trump am Montagnachmittag besuchen, und als die Israelis ihre Hilfe bei der Vorbereitung anboten und Netanjahu wissen ließ, dass er dort am heiligsten Ort des Judentums gern an seiner Seite stehe, gab es eine Abfuhr: Die Klagemauer, so sagten die amerikanischen Emissäre, liege nicht in Israel, sondern im palästinensischen Westjordanland. Besser hätte man die rechte Regierung in Jerusalem nicht auf die Palme bringen können, und auf lautstarken Protest folgten ein paar verschlungene Distanzierungen aus Washington. Das ändert jedoch nichts daran, dass diese Sichtweise völkerrechtlich korrekt ist, denn die Jerusalemer Altstadt gehört zu den von Israel 1967 besetzten Gebieten. Die spätere Annexion des arabischen Ostteils der Stadt ist international nicht anerkannt worden. Besonders schmerzhaft für die Israelis war nun aber, dass es ja gerade Trump gewesen ist, der in Israel die Hoffnung auf eine Änderung genährt hat mit seinem Versprechen, die US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen. Doch daran will er heute lieber nicht mehr erinnert werden. Den Besuch an der Klagemauer hat er jetzt als "privat" deklariert. Zumindest weiß er nach diesem ganzen Ärger, warum noch kein amtierender US-Präsident vor ihm den Wunsch zu einem Besuch dort verspürte. Trump fordert Zurückhaltung beim Siedlungsbau Wenn Trump nun in Israel landet, markiert dies also auch eine Landung auf dem Boden der Wirklichkeit. Konkret heißt das: im politischen Minenfeld. Wenn der US-Präsident tatsächlich den "ultimativen" Friedensschluss zwischen Israelis und Palästinensern befördern will, wie er es oft und gern betont, dann muss er streng auf einen Ausgleich der Interessen achten. Für die israelische Seite birgt das die enttäuschende Einsicht, dass es anders als verheißen nun keine freie Hand beim Siedlungsbau gibt oder gar eine Beerdigung des Konzepts der Zweistaatenlösung. Vielmehr wird Trump beim Abendessen mit Netanjahu ein paar Gesten des guten Willens gegenüber den Palästinensern einfordern. Vorauseilend kam am Sonntag bereits das israelische Sicherheitskabinett zusammen, um über wirtschaftliche Erleichterungen zu reden. Schwieriger wird es, wenn es um die von Trump bereits angemahnte Zurückhaltung beim Siedlungsbau geht. Diese Frage könnte Netanjahus Koalition zerreißen. Fast angenehmer dürfte es da für den US-Präsidenten am Dienstag in Bethlehem werden. Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas hat schon jüngst bei seinem Besuch in Washington eine erstaunliche Geschmeidigkeit demonstriert, um Trump für sich und seine Sache einzunehmen. Das Ergebnis der fast peinlichen Schmeicheleien kann sich sehen lassen: Obwohl es Trump bislang vermieden hat, sich öffentlich auf eine Zweistaatenlösung festzulegen, sprechen amerikanische Offizielle plötzlich fast standardisiert von "Würde und Selbstbestimmungsrecht der Palästinenser". Besser könnte das auch Abbas nicht ausdrücken, und so hat er es ja auch im Weißen Haus zu Trump gesagt. Trump selbst lässt keine Gelegenheit mehr aus, die "großartige Möglichkeit" zum Friedensschluss anzupreisen. Spekuliert worden war sogar über ein Dreier-Treffen zwischen ihm, Netanjahu und Abbas, doch davon steht nichts im Programm. Zum Abschluss des Besuchs will der US-Präsident nun am Dienstag im Jerusalemer "Israel Museum" noch eine programmatische Rede halten. Die Erwartungen, dass er einfach mal den gordischen Knoten durchschlägt, werden sich wohl kaum so schnell erfüllen. Am Ende könnten eher viele froh sein, wenn er wieder im Flugzeug sitzt und keinen weiteren Schaden angerichtet hat.

22. Mai 2017 09:46



Trump lässt Netanyahu auf dem roten Teppich warten

Trump lässt Netanyahu auf dem roten Teppich warten

Bei Gesprächen in Israel will der US-Präsident Friedensverhandlungen im Nahen Osten anstossen. Das Weisse Haus dämpft jedoch die Erwartungen.

Bei Gesprächen in Israel will der US-Präsident Friedensverhandlungen im Nahen Osten anstossen. Das Weisse Haus dämpft jedoch die Erwartungen.

Mit der Hand auf der Brust, wie man auf diesem Foto erkennen kann.

Mit der Hand auf der Brust, wie man auf diesem Foto erkennen kann.

    Als nächster Termin auf seiner ersten Auslandsreise steht für Präsident Trump am Montag ein Besuch in Israel auf dem Programm. Am Vormittag ist er in Tel Aviv gelandet. Eine halbe Stunde lang hat Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu mit seiner Ehefrau Sara gewartet, bis US-Präsident Donald Trump und dessen Gattin Melania aus der Air Force One ausgestiegen sind.

    Bei dem zweitägigen Aufenthalt sind getrennte Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas geplant. Er wird zudem die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem und die Klagemauer besuchen. Grosses Ziel ist die Wiederbelebung der Friedensverhandlungen im Nahen Osten.

    Begleitet wird Trump dafür unter anderem von seinem Schwiegersohn Jared Kushner und dem Gesandten Jason Greenblatt, die für ihn daran arbeiten, dass die israelisch-palästinensischen Friedensgespräche wieder aufgenommen werden. Diese hat Trump als den «ultimativen Deal» bezeichnet.

«Besuch eher symbolischer Natur»
    Doch das Weisse Haus dämpfte schon vor der Ankunft Trumps in Israel die Erwartungen. Berater sagten, der Besuch sei eher symbolischer Natur. Zudem könnte der US-Präsident auf Schwierigkeiten treffen: Eventuell muss er sich wegen hochsensibler Geheimdienstinformationen aus Israel über die Terrormiliz Islamischer Staat rechtfertigen, die er ohne Erlaubnis des Landes an die russische Regierung weitergab.

    Israel hat zudem Bedenken wegen eines Militärdeals, den die USA mit Saudiarabien in Höhe von 110 Milliarden Dollar abschlossen. Ein hochrangiges israelisches Kabinettsmitglied, Yuval Steinitz, sagte, Saudiarabien sei ein «feindliches Land». Die Vereinbarung solle die Regierung definitiv beunruhigen, sagte der Netanjahu-Vertraute.

«Wir sind der Nummer-eins-Spender»
    Das israelische Sicherheitskabinett hat am Sonntagabend Erleichterungen für Palästinenser beschlossen. Dazu gehören Bauerlaubnisse im Westjordanland. Nach Angaben eines hochrangigen Vertreters aus dem Sicherheitskabinett wurden noch weitere Zugeständnisse gemacht; darunter wirtschaftliche Erleichterungen und die Grenzöffnung zwischen dem Westjordanland und Jordanien.

    In Jordanien war am Sonntag die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, unterwegs. Sie besuchte syrische Flüchtlinge in einem Camp. Dabei sagte sie mehr Hilfe für die Menschen vor Ort zu. «Wir sind der Nummer-eins-Spender in dieser Krise. Das wird nicht aufhören. (...) Der Fakt, dass ich hier bin, zeigt, dass wir sehen wollen, was noch getan werden muss», betonte sie.

Trumps Europareise
    Für den 70-jährigen Trump hält seine erste Auslandsreise noch weitere Stationen bereit: Nach seiner Zeit in Israel wird er zu einer Audienz bei Papst Franziskus in den Vatikan reisen, anschliessend zum Nato-Gipfel in Brüssel und schliesslich zum G7-Treffen auf Sizilien.

Als nächster Termin auf seiner ersten Auslandsreise steht für Präsident Trump am Montag ein Besuch in Israel auf dem Programm. Am Vormittag ist er in Tel Aviv gelandet. Eine halbe Stunde lang hat Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu mit seiner Ehefrau Sara gewartet, bis US-Präsident Donald Trump und dessen Gattin Melania aus der Air Force One ausgestiegen sind. Bei dem zweitägigen Aufenthalt sind getrennte Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas geplant. Er wird zudem die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem und die Klagemauer besuchen. Grosses Ziel ist die Wiederbelebung der Friedensverhandlungen im Nahen Osten. Begleitet wird Trump dafür unter anderem von seinem Schwiegersohn Jared Kushner und dem Gesandten Jason Greenblatt, die für ihn daran arbeiten, dass die israelisch-palästinensischen Friedensgespräche wieder aufgenommen werden. Diese hat Trump als den «ultimativen Deal» bezeichnet. «Besuch eher symbolischer Natur» Doch das Weisse Haus dämpfte schon vor der Ankunft Trumps in Israel die Erwartungen. Berater sagten, der Besuch sei eher symbolischer Natur. Zudem könnte der US-Präsident auf Schwierigkeiten treffen: Eventuell muss er sich wegen hochsensibler Geheimdienstinformationen aus Israel über die Terrormiliz Islamischer Staat rechtfertigen, die er ohne Erlaubnis des Landes an die russische Regierung weitergab. Israel hat zudem Bedenken wegen eines Militärdeals, den die USA mit Saudiarabien in Höhe von 110 Milliarden Dollar abschlossen. Ein hochrangiges israelisches Kabinettsmitglied, Yuval Steinitz, sagte, Saudiarabien sei ein «feindliches Land». Die Vereinbarung solle die Regierung definitiv beunruhigen, sagte der Netanjahu-Vertraute. «Wir sind der Nummer-eins-Spender» Das israelische Sicherheitskabinett hat am Sonntagabend Erleichterungen für Palästinenser beschlossen. Dazu gehören Bauerlaubnisse im Westjordanland. Nach Angaben eines hochrangigen Vertreters aus dem Sicherheitskabinett wurden noch weitere Zugeständnisse gemacht; darunter wirtschaftliche Erleichterungen und die Grenzöffnung zwischen dem Westjordanland und Jordanien. In Jordanien war am Sonntag die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, unterwegs. Sie besuchte syrische Flüchtlinge in einem Camp. Dabei sagte sie mehr Hilfe für die Menschen vor Ort zu. «Wir sind der Nummer-eins-Spender in dieser Krise. Das wird nicht aufhören. (...) Der Fakt, dass ich hier bin, zeigt, dass wir sehen wollen, was noch getan werden muss», betonte sie. Trumps Europareise Für den 70-jährigen Trump hält seine erste Auslandsreise noch weitere Stationen bereit: Nach seiner Zeit in Israel wird er zu einer Audienz bei Papst Franziskus in den Vatikan reisen, anschliessend zum Nato-Gipfel in Brüssel und schliesslich zum G7-Treffen auf Sizilien.

22. Mai 2017 11:40



Trump lässt Netanyahu auf dem roten Teppich warten

Trump lässt Netanyahu auf dem roten Teppich warten

Bei Gesprächen in Israel will der US-Präsident Friedensverhandlungen im Nahen Osten anstossen. Das Weisse Haus dämpft jedoch die Erwartungen.

Bei Gesprächen in Israel will der US-Präsident Friedensverhandlungen im Nahen Osten anstossen. Das Weisse Haus dämpft jedoch die Erwartungen.

Air Force One in Tel Aviv gelandet US-Präsident Donald Trump ist in Israel angekommen.

Air Force One in Tel Aviv gelandet US-Präsident Donald Trump ist in Israel angekommen.

    Als nächster Termin auf seiner ersten Auslandsreise steht für Präsident Trump am Montag ein Besuch in Israel auf dem Programm. Am Vormittag ist er in Tel Aviv gelandet. Eine halbe Stunde lang hat Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu mit seiner Ehefrau Sara gewartet, bis US-Präsident Donald Trump und dessen Gattin Melania aus der Air Force One ausgestiegen sind.

    Bei dem zweitägigen Aufenthalt sind getrennte Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas geplant. Er wird zudem die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem und die Klagemauer besuchen. Grosses Ziel ist die Wiederbelebung der Friedensverhandlungen im Nahen Osten.

    Begleitet wird Trump dafür unter anderem von seinem Schwiegersohn Jared Kushner und dem Gesandten Jason Greenblatt, die für ihn daran arbeiten, dass die israelisch-palästinensischen Friedensgespräche wieder aufgenommen werden. Diese hat Trump als den «ultimativen Deal» bezeichnet.

«Besuch eher symbolischer Natur»
    Doch das Weisse Haus dämpfte schon vor der Ankunft Trumps in Israel die Erwartungen. Berater sagten, der Besuch sei eher symbolischer Natur. Zudem könnte der US-Präsident auf Schwierigkeiten treffen: Eventuell muss er sich wegen hochsensibler Geheimdienstinformationen aus Israel über die Terrormiliz Islamischer Staat rechtfertigen, die er ohne Erlaubnis des Landes an die russische Regierung weitergab.

    Israel hat zudem Bedenken wegen eines Militärdeals, den die USA mit Saudiarabien in Höhe von 110 Milliarden Dollar abschlossen. Ein hochrangiges israelisches Kabinettsmitglied, Yuval Steinitz, sagte, Saudiarabien sei ein «feindliches Land». Die Vereinbarung solle die Regierung definitiv beunruhigen, sagte der Netanjahu-Vertraute.

«Wir sind der Nummer-eins-Spender»
    Das israelische Sicherheitskabinett hat am Sonntagabend Erleichterungen für Palästinenser beschlossen. Dazu gehören Bauerlaubnisse im Westjordanland. Nach Angaben eines hochrangigen Vertreters aus dem Sicherheitskabinett wurden noch weitere Zugeständnisse gemacht; darunter wirtschaftliche Erleichterungen und die Grenzöffnung zwischen dem Westjordanland und Jordanien.

    In Jordanien war am Sonntag die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, unterwegs. Sie besuchte syrische Flüchtlinge in einem Camp. Dabei sagte sie mehr Hilfe für die Menschen vor Ort zu. «Wir sind der Nummer-eins-Spender in dieser Krise. Das wird nicht aufhören. (...) Der Fakt, dass ich hier bin, zeigt, dass wir sehen wollen, was noch getan werden muss», betonte sie.

Trumps Europareise
    Für den 70-jährigen Trump hält seine erste Auslandsreise noch weitere Stationen bereit: Nach seiner Zeit in Israel wird er zu einer Audienz bei Papst Franziskus in den Vatikan reisen, anschliessend zum Nato-Gipfel in Brüssel und schliesslich zum G7-Treffen auf Sizilien.

Als nächster Termin auf seiner ersten Auslandsreise steht für Präsident Trump am Montag ein Besuch in Israel auf dem Programm. Am Vormittag ist er in Tel Aviv gelandet. Eine halbe Stunde lang hat Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu mit seiner Ehefrau Sara gewartet, bis US-Präsident Donald Trump und dessen Gattin Melania aus der Air Force One ausgestiegen sind. Bei dem zweitägigen Aufenthalt sind getrennte Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas geplant. Er wird zudem die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem und die Klagemauer besuchen. Grosses Ziel ist die Wiederbelebung der Friedensverhandlungen im Nahen Osten. Begleitet wird Trump dafür unter anderem von seinem Schwiegersohn Jared Kushner und dem Gesandten Jason Greenblatt, die für ihn daran arbeiten, dass die israelisch-palästinensischen Friedensgespräche wieder aufgenommen werden. Diese hat Trump als den «ultimativen Deal» bezeichnet. «Besuch eher symbolischer Natur» Doch das Weisse Haus dämpfte schon vor der Ankunft Trumps in Israel die Erwartungen. Berater sagten, der Besuch sei eher symbolischer Natur. Zudem könnte der US-Präsident auf Schwierigkeiten treffen: Eventuell muss er sich wegen hochsensibler Geheimdienstinformationen aus Israel über die Terrormiliz Islamischer Staat rechtfertigen, die er ohne Erlaubnis des Landes an die russische Regierung weitergab. Israel hat zudem Bedenken wegen eines Militärdeals, den die USA mit Saudiarabien in Höhe von 110 Milliarden Dollar abschlossen. Ein hochrangiges israelisches Kabinettsmitglied, Yuval Steinitz, sagte, Saudiarabien sei ein «feindliches Land». Die Vereinbarung solle die Regierung definitiv beunruhigen, sagte der Netanjahu-Vertraute. «Wir sind der Nummer-eins-Spender» Das israelische Sicherheitskabinett hat am Sonntagabend Erleichterungen für Palästinenser beschlossen. Dazu gehören Bauerlaubnisse im Westjordanland. Nach Angaben eines hochrangigen Vertreters aus dem Sicherheitskabinett wurden noch weitere Zugeständnisse gemacht; darunter wirtschaftliche Erleichterungen und die Grenzöffnung zwischen dem Westjordanland und Jordanien. In Jordanien war am Sonntag die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, unterwegs. Sie besuchte syrische Flüchtlinge in einem Camp. Dabei sagte sie mehr Hilfe für die Menschen vor Ort zu. «Wir sind der Nummer-eins-Spender in dieser Krise. Das wird nicht aufhören. (...) Der Fakt, dass ich hier bin, zeigt, dass wir sehen wollen, was noch getan werden muss», betonte sie. Trumps Europareise Für den 70-jährigen Trump hält seine erste Auslandsreise noch weitere Stationen bereit: Nach seiner Zeit in Israel wird er zu einer Audienz bei Papst Franziskus in den Vatikan reisen, anschliessend zum Nato-Gipfel in Brüssel und schliesslich zum G7-Treffen auf Sizilien.

22. Mai 2017 05:13



US-PRÄSIDENT IN ISRAEL

Schock-Moment vor Trump-Besuch

Schock-Moment vor Trump-Besuch

Terror-Angst in Tel Aviv kurz vor Landung der Air Force One

Terror-Angst in Tel Aviv kurz vor Landung der Air Force One

11.40 Uhr: Melania und Donald Trump bei ihrer Ankunft in Tel Aviv Foto: AMIR COHEN / Reuters

11.40 Uhr: Melania und Donald Trump bei ihrer Ankunft in Tel Aviv Foto: AMIR COHEN / Reuters

    Es ist sein erster Besuch als US-Präsident in Israel! Es ist ein historischer Tag und ein kritischer – Donald Trump (70) will den Nahost-Konflikt lösen und das nicht unbedingt mittels einer Zwei-Staaten-Lösung.
Das Problem: Bisher ist der 45. Präsident der Vereinigten Staaten nicht durch diplomatisches Geschick aufgefallen. Zu Hause droht ihm ein Amtsenthebungsverfahren, doch 10 000 Kilometer entfernt übt er große Außenpolitik.

► Kurz vor der Landung der Air Force One der erste Schockmoment: In Tel Aviv rast ein Auto in eine Menschenmenge. Terror-Angst! Fünf Personen werden verletzt, zwei davon schwer, berichten israelische Medien. Die Polizei lenkt kurz darauf ein: Autounfall, kein Terror. Der israelische Journalist Dov Lieber via Twitter: „Mindestens 30 Polizisten. Es gab definitiv Befürchtungen.“

► 11.40 Uhr, Ben Gurion Flughafen Tel Aviv: Israels Staatspräsident Reuven Rivlin (77) und Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (67) empfangen Trump mit militärischen Ehren. Melania (47, weißes Kostüm, schwarze Sonnenbrille) herzt Sara Netanjahu (58, rotes Kleid).

    „Sie sind ein wahrer Freund Israels und des jüdischen Volkes“, begrüßt Rivlin den US-Präsidenten. „Die Welt braucht eine starke USA, der Nahe Osten braucht eine starke USA, Israel braucht eine starke USA“, erklärt er. Trump besuche in einer Reise die drei großen Religionen. „Wir haben unterschiedliche Ansichten, aber einen Gott“, so der Staatspräsident. „Gott schütze Amerika, Gott schütze Israel!“
    Mit einem Hubschrauber geht es weiter nach Jerusalem, wo Trump sich zu einem Gespräch mit Rivlin zurückzieht. Am Nachmittag dann das, was Barack Obama (55) nie als US-Präsident getan hat: Trump besucht die Grabeskirche in der Jerusalemer Altstadt, anschließend die Klagemauer. Am späten Nachmittag kommt er mit Netanjahu im historischen Hotel „King David“ zusammen, wo er auch übernachtet. Der Tag endet für Trump mit einem Abendessen in der Residenz des Premierministers, fünf Minuten vom Hotel „King David“ entfernt.
JERUSALEM IM AUSNAHMEZUSTAND!
    Mehr als 10 000 israelische Soldaten sind im Einsatz, Hubschrauber kreisen über der Stadt. Für den Besuch in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem morgen müssen mehrere Hundert Mitarbeiter aus Sicherheitsgründen zu Hause bleiben.

Was bedeutet diese erste große Reise?
    Rückblick nach Riad: Dort hielt Donald Trump am Sonntag seine erste große außenpolitische Rede, suchte den Schulterschluss mit den Saudis. Eine „Schlacht zwischen Gut und Böse“ prophezeite der Republikaner. Die Plätze darin sind bereits verteilt. Gut: Saudis, USA, Israel. Böse: Iran, Libanon – damit aber auch die EU, die sich für den Atomdeal mit dem Iran eingesetzt haben, den Trumps Regierung zurückdrehen will. Trump will den Iran – anders als Barack Obama – isolieren und in die Enge treiben.

Das Problem: „Trump übernimmt im Nahen Osten das schlimmste Erbe, was man nur übernehmen kann“, sagt USA-Experte Christian Hacke (74).

    „Sein Versprechen man wolle nicht belehren, kommt vor dem Hintergrund der letzten beiden Präsidenten, die versucht haben, in islamischen Ländern Demokratien zu errichten, aber sehr gut an.“ Hacke weiter: Trump macht die Achse Jerusalem, Kairo, Riad öffentlich und will diese auch stärken. Das ist auf der einen Seite gut, auf der anderen aber hinsichtlich des Terror-Problems brüchig. Denn der Terror kommt auch aus dem Wahabismus.“
    Trumps persönliche Note bei diesem Besuch: Präsident und Geschäftsmann kommen gleichzeitig. Christian Hacke: „Trump geht als Waffenverkäufer in den Nahen Osten, verquickt wirtschaftliche und politische Interessen. Das Thema Menschenrechte spricht er nicht an.“

► Auf dem Flug von Riad nach Tel Aviv, stellt sich US-Außenminister Rex Tillerson (65) den Fragen der mitreisenden Journalisten. „Wir haben eine speziellen Moment in der Zeitgeschichte hier“, sagt er im Hinblick auf den Nahost-Konflikt. Trump sei dazu bereit viel persönliche Mühe in eine Lösung zu investieren.

Es ist sein erster Besuch als US-Präsident in Israel! Es ist ein historischer Tag und ein kritischer Donald Trump (70) will den Nahost-Konflikt lösen und das nicht unbedingt mittels einer Zwei-Staaten-Lösung. Das Problem: Bisher ist der 45. Präsident der Vereinigten Staaten nicht durch diplomatisches Geschick aufgefallen. Zu Hause droht ihm ein Amtsenthebungsverfahren, doch 10 000 Kilometer entfernt übt er große Außenpolitik. Kurz vor der Landung der Air Force One der erste Schockmoment: In Tel Aviv rast ein Auto in eine Menschenmenge. Terror-Angst! Fünf Personen werden verletzt, zwei davon schwer, berichten israelische Medien. Die Polizei lenkt kurz darauf ein: Autounfall, kein Terror. Der israelische Journalist Dov Lieber via Twitter: „Mindestens 30 Polizisten. Es gab definitiv Befürchtungen.“ ► 11.40 Uhr, Ben Gurion Flughafen Tel Aviv: Israels Staatspräsident Reuven Rivlin (77) und Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (67) empfangen Trump mit militärischen Ehren. Melania (47, weißes Kostüm, schwarze Sonnenbrille) herzt Sara Netanjahu (58, rotes Kleid). „Sie sind ein wahrer Freund Israels und des jüdischen Volkes“, begrüßt Rivlin den US-Präsidenten. „Die Welt braucht eine starke USA, der Nahe Osten braucht eine starke USA, Israel braucht eine starke USA“, erklärt er. Trump besuche in einer Reise die drei großen Religionen. „Wir haben unterschiedliche Ansichten, aber einen Gott“, so der Staatspräsident. „Gott schütze Amerika, Gott schütze Israel!“ Mit einem Hubschrauber geht es weiter nach Jerusalem, wo Trump sich zu einem Gespräch mit Rivlin zurückzieht. Am Nachmittag dann das, was Barack Obama (55) nie als US-Präsident getan hat: Trump besucht die Grabeskirche in der Jerusalemer Altstadt, anschließend die Klagemauer. Am späten Nachmittag kommt er mit Netanjahu im historischen Hotel „King David“ zusammen, wo er auch übernachtet. Der Tag endet für Trump mit einem Abendessen in der Residenz des Premierministers, fünf Minuten vom Hotel „King David“ entfernt. JERUSALEM IM AUSNAHMEZUSTAND! Mehr als 10 000 israelische Soldaten sind im Einsatz, Hubschrauber kreisen über der Stadt. Für den Besuch in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem morgen müssen mehrere Hundert Mitarbeiter aus Sicherheitsgründen zu Hause bleiben. Was bedeutet diese erste große Reise? Rückblick nach Riad: Dort hielt Donald Trump am Sonntag seine erste große außenpolitische Rede, suchte den Schulterschluss mit den Saudis. Eine „Schlacht zwischen Gut und Böse“ prophezeite der Republikaner. Die Plätze darin sind bereits verteilt. Gut: Saudis, USA, Israel. Böse: Iran, Libanon damit aber auch die EU, die sich für den Atomdeal mit dem Iran eingesetzt haben, den Trumps Regierung zurückdrehen will. Trump will den Iran anders als Barack Obama isolieren und in die Enge treiben. Das Problem: „Trump übernimmt im Nahen Osten das schlimmste Erbe, was man nur übernehmen kann“, sagt USA-Experte Christian Hacke (74). „Sein Versprechen man wolle nicht belehren, kommt vor dem Hintergrund der letzten beiden Präsidenten, die versucht haben, in islamischen Ländern Demokratien zu errichten, aber sehr gut an.“ Hacke weiter: Trump macht die Achse Jerusalem, Kairo, Riad öffentlich und will diese auch stärken. Das ist auf der einen Seite gut, auf der anderen aber hinsichtlich des Terror-Problems brüchig. Denn der Terror kommt auch aus dem Wahabismus.“ Trumps persönliche Note bei diesem Besuch: Präsident und Geschäftsmann kommen gleichzeitig. Christian Hacke: „Trump geht als Waffenverkäufer in den Nahen Osten, verquickt wirtschaftliche und politische Interessen. Das Thema Menschenrechte spricht er nicht an.“ ► Auf dem Flug von Riad nach Tel Aviv, stellt sich US-Außenminister Rex Tillerson (65) den Fragen der mitreisenden Journalisten. „Wir haben eine speziellen Moment in der Zeitgeschichte hier“, sagt er im Hinblick auf den Nahost-Konflikt. Trump sei dazu bereit viel persönliche Mühe in eine Lösung zu investieren.

22. Mai 2017 11:05



Trump lässt Netanyahu auf dem roten Teppich warten

Trump lässt Netanyahu auf dem roten Teppich warten

Bei Gesprächen in Israel will der US-Präsident Friedensverhandlungen im Nahen Osten anstossen. Das Weisse Haus dämpft jedoch die Erwartungen.

Bei Gesprächen in Israel will der US-Präsident Friedensverhandlungen im Nahen Osten anstossen. Das Weisse Haus dämpft jedoch die Erwartungen.

Air Force One in Tel Aviv gelandet US-Präsident Donald Trump ist in Israel angekommen.

Air Force One in Tel Aviv gelandet US-Präsident Donald Trump ist in Israel angekommen.

    Als nächster Termin auf seiner ersten Auslandsreise steht für Präsident Trump am Montag ein Besuch in Israel auf dem Programm. Am Vormittag ist er in Tel Aviv gelandet. Eine halbe Stunde lang hat Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu mit seiner Ehefrau Sara gewartet, bis US-Präsident Donald Trump und dessen Gattin Melania aus der Air Force One ausgestiegen sind.

    Bei dem zweitägigen Aufenthalt sind getrennte Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas geplant. Er wird zudem die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem und die Klagemauer besuchen. Grosses Ziel ist die Wiederbelebung der Friedensverhandlungen im Nahen Osten.

    Begleitet wird Trump dafür unter anderem von seinem Schwiegersohn Jared Kushner und dem Gesandten Jason Greenblatt, die für ihn daran arbeiten, dass die israelisch-palästinensischen Friedensgespräche wieder aufgenommen werden. Diese hat Trump als den «ultimativen Deal» bezeichnet.

«Besuch eher symbolischer Natur»
    Doch das Weisse Haus dämpfte schon vor der Ankunft Trumps in Israel die Erwartungen. Berater sagten, der Besuch sei eher symbolischer Natur. Zudem könnte der US-Präsident auf Schwierigkeiten treffen: Eventuell muss er sich wegen hochsensibler Geheimdienstinformationen aus Israel über die Terrormiliz Islamischer Staat rechtfertigen, die er ohne Erlaubnis des Landes an die russische Regierung weitergab.

    Israel hat zudem Bedenken wegen eines Militärdeals, den die USA mit Saudiarabien in Höhe von 110 Milliarden Dollar abschlossen. Ein hochrangiges israelisches Kabinettsmitglied, Yuval Steinitz, sagte, Saudiarabien sei ein «feindliches Land». Die Vereinbarung solle die Regierung definitiv beunruhigen, sagte der Netanjahu-Vertraute.

«Wir sind der Nummer-eins-Spender»
    Das israelische Sicherheitskabinett hat am Sonntagabend Erleichterungen für Palästinenser beschlossen. Dazu gehören Bauerlaubnisse im Westjordanland. Nach Angaben eines hochrangigen Vertreters aus dem Sicherheitskabinett wurden noch weitere Zugeständnisse gemacht; darunter wirtschaftliche Erleichterungen und die Grenzöffnung zwischen dem Westjordanland und Jordanien.

    In Jordanien war am Sonntag die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, unterwegs. Sie besuchte syrische Flüchtlinge in einem Camp. Dabei sagte sie mehr Hilfe für die Menschen vor Ort zu. «Wir sind der Nummer-eins-Spender in dieser Krise. Das wird nicht aufhören. (...) Der Fakt, dass ich hier bin, zeigt, dass wir sehen wollen, was noch getan werden muss», betonte sie.

Trumps Europareise
    Für den 70-jährigen Trump hält seine erste Auslandsreise noch weitere Stationen bereit: Nach seiner Zeit in Israel wird er zu einer Audienz bei Papst Franziskus in den Vatikan reisen, anschliessend zum Nato-Gipfel in Brüssel und schliesslich zum G7-Treffen auf Sizilien.

Als nächster Termin auf seiner ersten Auslandsreise steht für Präsident Trump am Montag ein Besuch in Israel auf dem Programm. Am Vormittag ist er in Tel Aviv gelandet. Eine halbe Stunde lang hat Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu mit seiner Ehefrau Sara gewartet, bis US-Präsident Donald Trump und dessen Gattin Melania aus der Air Force One ausgestiegen sind. Bei dem zweitägigen Aufenthalt sind getrennte Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas geplant. Er wird zudem die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem und die Klagemauer besuchen. Grosses Ziel ist die Wiederbelebung der Friedensverhandlungen im Nahen Osten. Begleitet wird Trump dafür unter anderem von seinem Schwiegersohn Jared Kushner und dem Gesandten Jason Greenblatt, die für ihn daran arbeiten, dass die israelisch-palästinensischen Friedensgespräche wieder aufgenommen werden. Diese hat Trump als den «ultimativen Deal» bezeichnet. «Besuch eher symbolischer Natur» Doch das Weisse Haus dämpfte schon vor der Ankunft Trumps in Israel die Erwartungen. Berater sagten, der Besuch sei eher symbolischer Natur. Zudem könnte der US-Präsident auf Schwierigkeiten treffen: Eventuell muss er sich wegen hochsensibler Geheimdienstinformationen aus Israel über die Terrormiliz Islamischer Staat rechtfertigen, die er ohne Erlaubnis des Landes an die russische Regierung weitergab. Israel hat zudem Bedenken wegen eines Militärdeals, den die USA mit Saudiarabien in Höhe von 110 Milliarden Dollar abschlossen. Ein hochrangiges israelisches Kabinettsmitglied, Yuval Steinitz, sagte, Saudiarabien sei ein «feindliches Land». Die Vereinbarung solle die Regierung definitiv beunruhigen, sagte der Netanjahu-Vertraute. «Wir sind der Nummer-eins-Spender» Das israelische Sicherheitskabinett hat am Sonntagabend Erleichterungen für Palästinenser beschlossen. Dazu gehören Bauerlaubnisse im Westjordanland. Nach Angaben eines hochrangigen Vertreters aus dem Sicherheitskabinett wurden noch weitere Zugeständnisse gemacht; darunter wirtschaftliche Erleichterungen und die Grenzöffnung zwischen dem Westjordanland und Jordanien. In Jordanien war am Sonntag die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, unterwegs. Sie besuchte syrische Flüchtlinge in einem Camp. Dabei sagte sie mehr Hilfe für die Menschen vor Ort zu. «Wir sind der Nummer-eins-Spender in dieser Krise. Das wird nicht aufhören. (...) Der Fakt, dass ich hier bin, zeigt, dass wir sehen wollen, was noch getan werden muss», betonte sie. Trumps Europareise Für den 70-jährigen Trump hält seine erste Auslandsreise noch weitere Stationen bereit: Nach seiner Zeit in Israel wird er zu einer Audienz bei Papst Franziskus in den Vatikan reisen, anschliessend zum Nato-Gipfel in Brüssel und schliesslich zum G7-Treffen auf Sizilien.

22. Mai 2017 05:13



US-PRÄSIDENT IN ISRAEL

Schock-Moment vor Trump-Besuch

Schock-Moment vor Trump-Besuch

Terror-Angst in Tel Aviv kurz vor Landung der Air Force One

Terror-Angst in Tel Aviv kurz vor Landung der Air Force One

11.40 Uhr: Melania und Donald Trump bei ihrer Ankunft in Tel Aviv Foto: AMIR COHEN / Reuters

11.40 Uhr: Melania und Donald Trump bei ihrer Ankunft in Tel Aviv Foto: AMIR COHEN / Reuters

    Es ist sein erster Besuch als US-Präsident in Israel! Es ist ein historischer Tag und ein kritischer – Donald Trump (70) will den Nahost-Konflikt lösen und das nicht unbedingt mittels einer Zwei-Staaten-Lösung.
Das Problem: Bisher ist der 45. Präsident der Vereinigten Staaten nicht durch diplomatisches Geschick aufgefallen. Zu Hause droht ihm ein Amtsenthebungsverfahren, doch 10 000 Kilometer entfernt übt er große Außenpolitik.

► Kurz vor der Landung der Air Force One der erste Schockmoment: In Tel Aviv rast ein Auto in eine Menschenmenge. Terror-Angst! Fünf Personen werden verletzt, zwei davon schwer, berichten israelische Medien. Die Polizei lenkt kurz darauf ein: Autounfall, kein Terror. Der israelische Journalist Dov Lieber via Twitter: „Mindestens 30 Polizisten. Es gab definitiv Befürchtungen.“

► 11.40 Uhr, Ben Gurion Flughafen Tel Aviv: Israels Staatspräsident Reuven Rivlin (77) und Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (67) empfangen Trump mit militärischen Ehren. Melania (47, weißes Kostüm, schwarze Sonnenbrille) herzt Sara Netanjahu (58, rotes Kleid).

    „Sie sind ein wahrer Freund Israels und des jüdischen Volkes“, begrüßt Rivlin den US-Präsidenten. „Die Welt braucht eine starke USA, der Nahe Osten braucht eine starke USA, Israel braucht eine starke USA“, erklärt er. Trump besuche in einer Reise die drei großen Religionen. „Wir haben unterschiedliche Ansichten, aber einen Gott“, so der Staatspräsident. „Gott schütze Amerika, Gott schütze Israel!“
    Mit einem Hubschrauber geht es weiter nach Jerusalem, wo Trump sich zu einem Gespräch mit Rivlin zurückzieht. Am Nachmittag dann das, was Barack Obama (55) nie als US-Präsident getan hat: Trump besucht die Grabeskirche in der Jerusalemer Altstadt, anschließend die Klagemauer. Am späten Nachmittag kommt er mit Netanjahu im historischen Hotel „King David“ zusammen, wo er auch übernachtet. Der Tag endet für Trump mit einem Abendessen in der Residenz des Premierministers, fünf Minuten vom Hotel „King David“ entfernt.
JERUSALEM IM AUSNAHMEZUSTAND!
    Mehr als 10 000 israelische Soldaten sind im Einsatz, Hubschrauber kreisen über der Stadt. Für den Besuch in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem morgen müssen mehrere Hundert Mitarbeiter aus Sicherheitsgründen zu Hause bleiben.

Was bedeutet diese erste große Reise?
    Rückblick nach Riad: Dort hielt Donald Trump am Sonntag seine erste große außenpolitische Rede, suchte den Schulterschluss mit den Saudis. Eine „Schlacht zwischen Gut und Böse“ prophezeite der Republikaner. Die Plätze darin sind bereits verteilt. Gut: Saudis, USA, Israel. Böse: Iran, Libanon – damit aber auch die EU, die sich für den Atomdeal mit dem Iran eingesetzt haben, den Trumps Regierung zurückdrehen will. Trump will den Iran – anders als Barack Obama – isolieren und in die Enge treiben.

Das Problem: „Trump übernimmt im Nahen Osten das schlimmste Erbe, was man nur übernehmen kann“, sagt USA-Experte Christian Hacke (74).

    „Sein Versprechen man wolle nicht belehren, kommt vor dem Hintergrund der letzten beiden Präsidenten, die versucht haben, in islamischen Ländern Demokratien zu errichten, aber sehr gut an.“ Hacke weiter: Trump macht die Achse Jerusalem, Kairo, Riad öffentlich und will diese auch stärken. Das ist auf der einen Seite gut, auf der anderen aber hinsichtlich des Terror-Problems brüchig. Denn der Terror kommt auch aus dem Wahabismus.“
    Trumps persönliche Note bei diesem Besuch: Präsident und Geschäftsmann kommen gleichzeitig. Christian Hacke: „Trump geht als Waffenverkäufer in den Nahen Osten, verquickt wirtschaftliche und politische Interessen. Das Thema Menschenrechte spricht er nicht an.“

► Auf dem Flug von Riad nach Tel Aviv, stellt sich US-Außenminister Rex Tillerson (65) den Fragen der mitreisenden Journalisten. „Wir haben eine speziellen Moment in der Zeitgeschichte hier“, sagt er im Hinblick auf den Nahost-Konflikt. Trump sei dazu bereit viel persönliche Mühe in eine Lösung zu investieren.

Es ist sein erster Besuch als US-Präsident in Israel! Es ist ein historischer Tag und ein kritischer Donald Trump (70) will den Nahost-Konflikt lösen und das nicht unbedingt mittels einer Zwei-Staaten-Lösung. Das Problem: Bisher ist der 45. Präsident der Vereinigten Staaten nicht durch diplomatisches Geschick aufgefallen. Zu Hause droht ihm ein Amtsenthebungsverfahren, doch 10 000 Kilometer entfernt übt er große Außenpolitik. Kurz vor der Landung der Air Force One der erste Schockmoment: In Tel Aviv rast ein Auto in eine Menschenmenge. Terror-Angst! Fünf Personen werden verletzt, zwei davon schwer, berichten israelische Medien. Die Polizei lenkt kurz darauf ein: Autounfall, kein Terror. Der israelische Journalist Dov Lieber via Twitter: „Mindestens 30 Polizisten. Es gab definitiv Befürchtungen.“ ► 11.40 Uhr, Ben Gurion Flughafen Tel Aviv: Israels Staatspräsident Reuven Rivlin (77) und Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (67) empfangen Trump mit militärischen Ehren. Melania (47, weißes Kostüm, schwarze Sonnenbrille) herzt Sara Netanjahu (58, rotes Kleid). „Sie sind ein wahrer Freund Israels und des jüdischen Volkes“, begrüßt Rivlin den US-Präsidenten. „Die Welt braucht eine starke USA, der Nahe Osten braucht eine starke USA, Israel braucht eine starke USA“, erklärt er. Trump besuche in einer Reise die drei großen Religionen. „Wir haben unterschiedliche Ansichten, aber einen Gott“, so der Staatspräsident. „Gott schütze Amerika, Gott schütze Israel!“ Mit einem Hubschrauber geht es weiter nach Jerusalem, wo Trump sich zu einem Gespräch mit Rivlin zurückzieht. Am Nachmittag dann das, was Barack Obama (55) nie als US-Präsident getan hat: Trump besucht die Grabeskirche in der Jerusalemer Altstadt, anschließend die Klagemauer. Am späten Nachmittag kommt er mit Netanjahu im historischen Hotel „King David“ zusammen, wo er auch übernachtet. Der Tag endet für Trump mit einem Abendessen in der Residenz des Premierministers, fünf Minuten vom Hotel „King David“ entfernt. JERUSALEM IM AUSNAHMEZUSTAND! Mehr als 10 000 israelische Soldaten sind im Einsatz, Hubschrauber kreisen über der Stadt. Für den Besuch in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem morgen müssen mehrere Hundert Mitarbeiter aus Sicherheitsgründen zu Hause bleiben. Was bedeutet diese erste große Reise? Rückblick nach Riad: Dort hielt Donald Trump am Sonntag seine erste große außenpolitische Rede, suchte den Schulterschluss mit den Saudis. Eine „Schlacht zwischen Gut und Böse“ prophezeite der Republikaner. Die Plätze darin sind bereits verteilt. Gut: Saudis, USA, Israel. Böse: Iran, Libanon damit aber auch die EU, die sich für den Atomdeal mit dem Iran eingesetzt haben, den Trumps Regierung zurückdrehen will. Trump will den Iran anders als Barack Obama isolieren und in die Enge treiben. Das Problem: „Trump übernimmt im Nahen Osten das schlimmste Erbe, was man nur übernehmen kann“, sagt USA-Experte Christian Hacke (74). „Sein Versprechen man wolle nicht belehren, kommt vor dem Hintergrund der letzten beiden Präsidenten, die versucht haben, in islamischen Ländern Demokratien zu errichten, aber sehr gut an.“ Hacke weiter: Trump macht die Achse Jerusalem, Kairo, Riad öffentlich und will diese auch stärken. Das ist auf der einen Seite gut, auf der anderen aber hinsichtlich des Terror-Problems brüchig. Denn der Terror kommt auch aus dem Wahabismus.“ Trumps persönliche Note bei diesem Besuch: Präsident und Geschäftsmann kommen gleichzeitig. Christian Hacke: „Trump geht als Waffenverkäufer in den Nahen Osten, verquickt wirtschaftliche und politische Interessen. Das Thema Menschenrechte spricht er nicht an.“ ► Auf dem Flug von Riad nach Tel Aviv, stellt sich US-Außenminister Rex Tillerson (65) den Fragen der mitreisenden Journalisten. „Wir haben eine speziellen Moment in der Zeitgeschichte hier“, sagt er im Hinblick auf den Nahost-Konflikt. Trump sei dazu bereit viel persönliche Mühe in eine Lösung zu investieren.

22. Mai 2017 11:05



Trump lässt Netanyahu auf dem roten Teppich warten

Trump lässt Netanyahu auf dem roten Teppich warten

Bei Gesprächen in Israel will der US-Präsident Friedensverhandlungen im Nahen Osten anstossen. Das Weisse Haus dämpft jedoch die Erwartungen.

Bei Gesprächen in Israel will der US-Präsident Friedensverhandlungen im Nahen Osten anstossen. Das Weisse Haus dämpft jedoch die Erwartungen.

Handshake mit Benjamin «Bibi» Netanyahu: Melania und Donald Trump werden am Rollfeld begrüsst.

Handshake mit Benjamin «Bibi» Netanyahu: Melania und Donald Trump werden am Rollfeld begrüsst.

    Als nächster Termin auf seiner ersten Auslandsreise steht für Präsident Trump am Montag ein Besuch in Israel auf dem Programm. Am Vormittag ist er in Tel Aviv gelandet. Eine halbe Stunde lang hat Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu mit seiner Ehefrau Sara gewartet, bis US-Präsident Donald Trump und dessen Gattin Melania aus der Air Force One ausgestiegen sind.

    Bei dem zweitägigen Aufenthalt sind getrennte Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas geplant. Er wird zudem die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem und die Klagemauer besuchen. Grosses Ziel ist die Wiederbelebung der Friedensverhandlungen im Nahen Osten.

    Begleitet wird Trump dafür unter anderem von seinem Schwiegersohn Jared Kushner und dem Gesandten Jason Greenblatt, die für ihn daran arbeiten, dass die israelisch-palästinensischen Friedensgespräche wieder aufgenommen werden. Diese hat Trump als den «ultimativen Deal» bezeichnet.

«Besuch eher symbolischer Natur»
    Doch das Weisse Haus dämpfte schon vor der Ankunft Trumps in Israel die Erwartungen. Berater sagten, der Besuch sei eher symbolischer Natur. Zudem könnte der US-Präsident auf Schwierigkeiten treffen: Eventuell muss er sich wegen hochsensibler Geheimdienstinformationen aus Israel über die Terrormiliz Islamischer Staat rechtfertigen, die er ohne Erlaubnis des Landes an die russische Regierung weitergab.

    Israel hat zudem Bedenken wegen eines Militärdeals, den die USA mit Saudiarabien in Höhe von 110 Milliarden Dollar abschlossen. Ein hochrangiges israelisches Kabinettsmitglied, Yuval Steinitz, sagte, Saudiarabien sei ein «feindliches Land». Die Vereinbarung solle die Regierung definitiv beunruhigen, sagte der Netanjahu-Vertraute.

«Wir sind der Nummer-eins-Spender»
    Das israelische Sicherheitskabinett hat am Sonntagabend Erleichterungen für Palästinenser beschlossen. Dazu gehören Bauerlaubnisse im Westjordanland. Nach Angaben eines hochrangigen Vertreters aus dem Sicherheitskabinett wurden noch weitere Zugeständnisse gemacht; darunter wirtschaftliche Erleichterungen und die Grenzöffnung zwischen dem Westjordanland und Jordanien.

    In Jordanien war am Sonntag die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, unterwegs. Sie besuchte syrische Flüchtlinge in einem Camp. Dabei sagte sie mehr Hilfe für die Menschen vor Ort zu. «Wir sind der Nummer-eins-Spender in dieser Krise. Das wird nicht aufhören. (...) Der Fakt, dass ich hier bin, zeigt, dass wir sehen wollen, was noch getan werden muss», betonte sie.

Trumps Europareise
    Für den 70-jährigen Trump hält seine erste Auslandsreise noch weitere Stationen bereit: Nach seiner Zeit in Israel wird er zu einer Audienz bei Papst Franziskus in den Vatikan reisen, anschliessend zum Nato-Gipfel in Brüssel und schliesslich zum G7-Treffen auf Sizilien.

Als nächster Termin auf seiner ersten Auslandsreise steht für Präsident Trump am Montag ein Besuch in Israel auf dem Programm. Am Vormittag ist er in Tel Aviv gelandet. Eine halbe Stunde lang hat Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu mit seiner Ehefrau Sara gewartet, bis US-Präsident Donald Trump und dessen Gattin Melania aus der Air Force One ausgestiegen sind. Bei dem zweitägigen Aufenthalt sind getrennte Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas geplant. Er wird zudem die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem und die Klagemauer besuchen. Grosses Ziel ist die Wiederbelebung der Friedensverhandlungen im Nahen Osten. Begleitet wird Trump dafür unter anderem von seinem Schwiegersohn Jared Kushner und dem Gesandten Jason Greenblatt, die für ihn daran arbeiten, dass die israelisch-palästinensischen Friedensgespräche wieder aufgenommen werden. Diese hat Trump als den «ultimativen Deal» bezeichnet. «Besuch eher symbolischer Natur» Doch das Weisse Haus dämpfte schon vor der Ankunft Trumps in Israel die Erwartungen. Berater sagten, der Besuch sei eher symbolischer Natur. Zudem könnte der US-Präsident auf Schwierigkeiten treffen: Eventuell muss er sich wegen hochsensibler Geheimdienstinformationen aus Israel über die Terrormiliz Islamischer Staat rechtfertigen, die er ohne Erlaubnis des Landes an die russische Regierung weitergab. Israel hat zudem Bedenken wegen eines Militärdeals, den die USA mit Saudiarabien in Höhe von 110 Milliarden Dollar abschlossen. Ein hochrangiges israelisches Kabinettsmitglied, Yuval Steinitz, sagte, Saudiarabien sei ein «feindliches Land». Die Vereinbarung solle die Regierung definitiv beunruhigen, sagte der Netanjahu-Vertraute. «Wir sind der Nummer-eins-Spender» Das israelische Sicherheitskabinett hat am Sonntagabend Erleichterungen für Palästinenser beschlossen. Dazu gehören Bauerlaubnisse im Westjordanland. Nach Angaben eines hochrangigen Vertreters aus dem Sicherheitskabinett wurden noch weitere Zugeständnisse gemacht; darunter wirtschaftliche Erleichterungen und die Grenzöffnung zwischen dem Westjordanland und Jordanien. In Jordanien war am Sonntag die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, unterwegs. Sie besuchte syrische Flüchtlinge in einem Camp. Dabei sagte sie mehr Hilfe für die Menschen vor Ort zu. «Wir sind der Nummer-eins-Spender in dieser Krise. Das wird nicht aufhören. (...) Der Fakt, dass ich hier bin, zeigt, dass wir sehen wollen, was noch getan werden muss», betonte sie. Trumps Europareise Für den 70-jährigen Trump hält seine erste Auslandsreise noch weitere Stationen bereit: Nach seiner Zeit in Israel wird er zu einer Audienz bei Papst Franziskus in den Vatikan reisen, anschliessend zum Nato-Gipfel in Brüssel und schliesslich zum G7-Treffen auf Sizilien.

22. Mai 2017 11:40



TRUMP IN ISRAEL

Besuch bei skeptischen Freunden

Besuch bei skeptischen Freunden

Wenn Donald Trump am Montag in Tel Aviv landet, dann ist die Begeisterung in Israel nicht mehr so groß wie noch vor Monaten. Das Waffengeschäft mit Saudi-Arabien und der Geheimdienstskandal trüben die Stimmung.

Wenn Donald Trump am Montag in Tel Aviv landet, dann ist die Begeisterung in Israel nicht mehr so groß wie noch vor Monaten. Das Waffengeschäft mit Saudi-Arabien und der Geheimdienstskandal trüben die Stimmung.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in Jerusalem

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in Jerusalem

    Donald Trump ist ein Mann für den Pomp, nicht für Gedrucktes oder gar Kleingedrucktes, und die Saudis haben den amerikanischen Präsidenten entsprechend empfangen. König Salman holte Trump persönlich vom Rollfeld in Riad ab und schüttelte sogar die Hand der unverschleierten First Lady Melania. Höhepunkt der Schmeichelei war neben einem gemeinsamen Schwerttanz die seltene Übergabe der goldenen Medaille des wahhabitischen Königshauses, die Salman Trump um den Hals hängte.

    Nach Betrachtung des saudischen Gebarens versuchen die Israelis nun nachzuziehen, um nicht gänzlich ins Hintertreffen zu geraten: Denn seit 2002 haben amerikanische Präsidenten Saudi-Arabien immerhin sieben Mal besucht, Israel dagegen lediglich vier Mal. Und so änderte die israelische Regierung am Wochenende praktisch in letzter Minute die Willkommenszeremonie am Flughafen von Tel Aviv. Statt eines einfachen Handschlages von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und unmittelbarem Weiterflug per Helikopter in die Präsidentenresidenz in Jerusalem wird am Rollfeld jetzt ein Militärorchester aufspielen.

    Zudem wird Netanjahu schon am Flughafen eine Rede halten. Netanjahu ordnete am Sonntag an, dass jeder Minister seines Kabinetts der erweiterten Willkommenszeremonie am Flughafen beizuwohnen habe, ohne Ausnahmen. Wenn der amerikanische Präsident am Montagmittag in Israel für einen 26-stündigen Besuch landet, dann werde er mit „offenen Armen“ empfangen, sagte Netanjahu. Doch so weit ausgestreckt wie noch nach der Wahl Trumps vor einigen Monaten sind die Arme nicht mehr.

    Trump sieht Israel nicht als ein Land, das den Terror bekämpft Entgegen anfänglicher israelischer Hoffnungen hat Trump die amerikanische Botschaft nicht von Tel Aviv nach Jerusalem verlegt, das Atomabkommen mit Iran nicht aufgekündigt und Netanjahu bei dessen Besuch in Washington zur „Zurückhaltung“ im Siedlungsbau aufgefordert. Vor wenigen Wochen empfing Trump den Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas im Weißen Haus vor der Flagge Palästinas, jenen Staates im ewigen Werden, den es nach dem Willen vieler in der israelischen Regierung nie geben darf.

    In seiner Rede in Riad erwähnte Trump Israel nicht in seiner Liste jener Länder, die Terror bekämpfen und verlangte auch nicht, dass die arabischen Staaten Israel als Staat anerkennen. Das ist in Israel nicht gut angekommen.

    Zu alledem wurde Anfang der Woche außerdem bekannt, dass Trump gegenüber dem russischen Außenminister Staatsgeheimnisse über den „Islamischen Staat“ offenbart hatte, die wahrscheinlich vom israelischen Militärgeheimdienst stammen und dessen Quelle und Zugänge jetzt in höchste Gefahr gebracht haben. Netanjahu hatte dazu öffentlich nichts gesagt, um den schönen Schein des Besuchs nicht zu trüben.

Waffendeal mit Saudi-Arabien macht Israel nervös
    Aber hinter den Kulissen sollen israelische Geheimdienstler toben. Dass Trump seinen für Dienstag angekündigten Besuch in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem auf lediglich 15 Minuten terminieren ließ, beruhigte die Gemüter in Israel ebenfalls nicht. Für mehr als das Niederlegen eines Kranzes mit entsprechender Fotogelegenheit wird kaum Zeit sein.

    Und nun ist dazu noch der außerordentliche Empfang Trumps in Riad gekommen. Dort schloss Trump ein Rüstungsabkommen im Umfang von 110 Milliarden Dollar ab. Es soll sich über einen Zeitraum von zehn Jahren erstrecken. Für ebenfalls zehn Jahre hatte die amerikanische Regierung unter Barack Obama vergangenen September mit Israel eine Waffenhilfe von 38 Milliarden Dollar abgeschlossen – das ist weniger als ein Drittel dessen, was nun Saudi-Arabien an Militärgütern aus Amerika erhalten soll.

    Auch wenn Washington bei der erklärten amerikanischen Politik bleibt, dass Israel immer einen qualitativen Waffenvorsprung gegenüber anderen Staaten in der Region behält, so dürfte Netanjahu das schiere Ausmaß des Transfers modernster Waffen an Riad nicht gefallen - selbst wenn es sich gegen den gemeinsamen Feind Iran richtet.

Bessern sich die Beziehungen?
    Offenbar war das Rüstungsgeschäft vom Wochenende kaum mit Israel abgesprochen gewesen. „Hunderte Millionen Dollar an Waffendeals sind etwas, wofür wir eine Erklärung bekommen sollten“, sagte Israels Energieminister Yuval Steinitz im israelischen Fernsehen. Saudi-Arabien sei immer noch ein „feindliches Land“, und niemand wisse, was die Zukunft bringt.

    Allerdings bessern sich die Beziehungen zwischen dem wahhabitischen Königreich und dem jüdischen Staat zusehends. Insbesondere im nachrichtendienstlichen Bereich sollen Israel und Riad enger zusammenarbeiten. Nach einem Bericht des „Wall Street Journal“ sollen die Golfstaaten Israel eine Reihe von Gesten der Normalisierung anbieten, wenn Israel im Gegenzug den Siedlungsbau im Westjordanland einschränkt und die Blockade gegen den Gazastreifen lockert.

    Dafür wollen die Golfstaaten Handelsbeschränkungen lockern, Telekommunikationsverbindungen erlauben und Überflugrechte gewähren. Sollte dieses Angebot zutreffen, dann fiele es hinter die sogenannte Arabische Initiative von 2002 zurück, in der von Israel für eine Normalisierung weit härtere Bedingungen verlangt wurden. Doch Netanjahu könnte diesem Angebot also eher zustimmen. Geht Trumps angekündigter „ultimativer Deal“ für den Nahen Osten in diese Richtung?

„Zeichen des guten Willens“
    Einen ersten Flug zwischen Riad und Tel Aviv könnte jedenfalls ausgerechnet der amerikanische Präsident unternehmen. Schon durch den ersten offiziellen Direktflug hätte Trump Geschichte im Nahen Osten geschrieben. Auch der angekündigte „private religiöse“ Besuch in der Grabeskirche und an der Klagemauer am Montagnachmittag wäre der erste eines amtierenden amerikanischen Präsidenten.

    Trump und seine Familie wollen dort ohne offizielle israelische Begleitung beten, denn völkerrechtlich gesehen gehört dieser Teil zu Ostjerusalem, dessen Annexion durch Israel die Vereinigten Staaten nicht anerkannt haben. Diplomaten des amerikanischen Konsulats in Jerusalem hatten die Klagemauer im Zuge der Reiseplanung als einen Teil des Westjordanlandes bezeichnet und eine Karte Israels veröffentlicht, auf der weder das Westjordanland noch die annektierten Golanhöhen zu sehen waren.

    Sie eröffneten einen weiteren Konfliktherd zwischen Israel und Washington, der sogar dazu führte, dass Netanjahus Büro den Namen des betreffenden amerikanischen Diplomaten öffentlich machte. Ein mit den Reisevorbereitungen betrauter Beobachter äußerte, die Israelis wollen, dass „Trump kommt und wieder geht – mehr nicht“.

    Wie sich das Gegengewicht der Palästinenser auswirken wird, ist wohl erst am Dienstag zu ermessen, wenn Trump Palästinenserpräsident Mahmud Abbas Vormittags in Bethlehem getroffen hat – es ist der einzige gemeinsame Programmpunkt Trumps mit den Palästinensern.

    Allerdings gehörte Abbas auch schon zur arabischen Delegation während Trumps Besuchs in Riad. Als „Zeichen des guten Willens“ wollte das israelische Sicherheitskabinett noch bis zu Trumps Ankunft eine Reihe von Baugenehmigungen für Palästinenser in einigen von Israel verwalteten Teilen des Westjordanlandes erteilen, zwei palästinensische Industriegebiete erlauben und Reiseerleichterungen genehmigen.

Donald Trump ist ein Mann für den Pomp, nicht für Gedrucktes oder gar Kleingedrucktes, und die Saudis haben den amerikanischen Präsidenten entsprechend empfangen. König Salman holte Trump persönlich vom Rollfeld in Riad ab und schüttelte sogar die Hand der unverschleierten First Lady Melania. Höhepunkt der Schmeichelei war neben einem gemeinsamen Schwerttanz die seltene Übergabe der goldenen Medaille des wahhabitischen Königshauses, die Salman Trump um den Hals hängte. Nach Betrachtung des saudischen Gebarens versuchen die Israelis nun nachzuziehen, um nicht gänzlich ins Hintertreffen zu geraten: Denn seit 2002 haben amerikanische Präsidenten Saudi-Arabien immerhin sieben Mal besucht, Israel dagegen lediglich vier Mal. Und so änderte die israelische Regierung am Wochenende praktisch in letzter Minute die Willkommenszeremonie am Flughafen von Tel Aviv. Statt eines einfachen Handschlages von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und unmittelbarem Weiterflug per Helikopter in die Präsidentenresidenz in Jerusalem wird am Rollfeld jetzt ein Militärorchester aufspielen. Zudem wird Netanjahu schon am Flughafen eine Rede halten. Netanjahu ordnete am Sonntag an, dass jeder Minister seines Kabinetts der erweiterten Willkommenszeremonie am Flughafen beizuwohnen habe, ohne Ausnahmen. Wenn der amerikanische Präsident am Montagmittag in Israel für einen 26-stündigen Besuch landet, dann werde er mit „offenen Armen“ empfangen, sagte Netanjahu. Doch so weit ausgestreckt wie noch nach der Wahl Trumps vor einigen Monaten sind die Arme nicht mehr. Trump sieht Israel nicht als ein Land, das den Terror bekämpft Entgegen anfänglicher israelischer Hoffnungen hat Trump die amerikanische Botschaft nicht von Tel Aviv nach Jerusalem verlegt, das Atomabkommen mit Iran nicht aufgekündigt und Netanjahu bei dessen Besuch in Washington zur „Zurückhaltung“ im Siedlungsbau aufgefordert. Vor wenigen Wochen empfing Trump den Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas im Weißen Haus vor der Flagge Palästinas, jenen Staates im ewigen Werden, den es nach dem Willen vieler in der israelischen Regierung nie geben darf. In seiner Rede in Riad erwähnte Trump Israel nicht in seiner Liste jener Länder, die Terror bekämpfen und verlangte auch nicht, dass die arabischen Staaten Israel als Staat anerkennen. Das ist in Israel nicht gut angekommen. Zu alledem wurde Anfang der Woche außerdem bekannt, dass Trump gegenüber dem russischen Außenminister Staatsgeheimnisse über den „Islamischen Staat“ offenbart hatte, die wahrscheinlich vom israelischen Militärgeheimdienst stammen und dessen Quelle und Zugänge jetzt in höchste Gefahr gebracht haben. Netanjahu hatte dazu öffentlich nichts gesagt, um den schönen Schein des Besuchs nicht zu trüben. Waffendeal mit Saudi-Arabien macht Israel nervös Aber hinter den Kulissen sollen israelische Geheimdienstler toben. Dass Trump seinen für Dienstag angekündigten Besuch in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem auf lediglich 15 Minuten terminieren ließ, beruhigte die Gemüter in Israel ebenfalls nicht. Für mehr als das Niederlegen eines Kranzes mit entsprechender Fotogelegenheit wird kaum Zeit sein. Und nun ist dazu noch der außerordentliche Empfang Trumps in Riad gekommen. Dort schloss Trump ein Rüstungsabkommen im Umfang von 110 Milliarden Dollar ab. Es soll sich über einen Zeitraum von zehn Jahren erstrecken. Für ebenfalls zehn Jahre hatte die amerikanische Regierung unter Barack Obama vergangenen September mit Israel eine Waffenhilfe von 38 Milliarden Dollar abgeschlossen das ist weniger als ein Drittel dessen, was nun Saudi-Arabien an Militärgütern aus Amerika erhalten soll. Auch wenn Washington bei der erklärten amerikanischen Politik bleibt, dass Israel immer einen qualitativen Waffenvorsprung gegenüber anderen Staaten in der Region behält, so dürfte Netanjahu das schiere Ausmaß des Transfers modernster Waffen an Riad nicht gefallen - selbst wenn es sich gegen den gemeinsamen Feind Iran richtet. Bessern sich die Beziehungen? Offenbar war das Rüstungsgeschäft vom Wochenende kaum mit Israel abgesprochen gewesen. „Hunderte Millionen Dollar an Waffendeals sind etwas, wofür wir eine Erklärung bekommen sollten“, sagte Israels Energieminister Yuval Steinitz im israelischen Fernsehen. Saudi-Arabien sei immer noch ein „feindliches Land“, und niemand wisse, was die Zukunft bringt. Allerdings bessern sich die Beziehungen zwischen dem wahhabitischen Königreich und dem jüdischen Staat zusehends. Insbesondere im nachrichtendienstlichen Bereich sollen Israel und Riad enger zusammenarbeiten. Nach einem Bericht des „Wall Street Journal“ sollen die Golfstaaten Israel eine Reihe von Gesten der Normalisierung anbieten, wenn Israel im Gegenzug den Siedlungsbau im Westjordanland einschränkt und die Blockade gegen den Gazastreifen lockert. Dafür wollen die Golfstaaten Handelsbeschränkungen lockern, Telekommunikationsverbindungen erlauben und Überflugrechte gewähren. Sollte dieses Angebot zutreffen, dann fiele es hinter die sogenannte Arabische Initiative von 2002 zurück, in der von Israel für eine Normalisierung weit härtere Bedingungen verlangt wurden. Doch Netanjahu könnte diesem Angebot also eher zustimmen. Geht Trumps angekündigter „ultimativer Deal“ für den Nahen Osten in diese Richtung? „Zeichen des guten Willens“ Einen ersten Flug zwischen Riad und Tel Aviv könnte jedenfalls ausgerechnet der amerikanische Präsident unternehmen. Schon durch den ersten offiziellen Direktflug hätte Trump Geschichte im Nahen Osten geschrieben. Auch der angekündigte „private religiöse“ Besuch in der Grabeskirche und an der Klagemauer am Montagnachmittag wäre der erste eines amtierenden amerikanischen Präsidenten. Trump und seine Familie wollen dort ohne offizielle israelische Begleitung beten, denn völkerrechtlich gesehen gehört dieser Teil zu Ostjerusalem, dessen Annexion durch Israel die Vereinigten Staaten nicht anerkannt haben. Diplomaten des amerikanischen Konsulats in Jerusalem hatten die Klagemauer im Zuge der Reiseplanung als einen Teil des Westjordanlandes bezeichnet und eine Karte Israels veröffentlicht, auf der weder das Westjordanland noch die annektierten Golanhöhen zu sehen waren. Sie eröffneten einen weiteren Konfliktherd zwischen Israel und Washington, der sogar dazu führte, dass Netanjahus Büro den Namen des betreffenden amerikanischen Diplomaten öffentlich machte. Ein mit den Reisevorbereitungen betrauter Beobachter äußerte, die Israelis wollen, dass „Trump kommt und wieder geht mehr nicht“. Wie sich das Gegengewicht der Palästinenser auswirken wird, ist wohl erst am Dienstag zu ermessen, wenn Trump Palästinenserpräsident Mahmud Abbas Vormittags in Bethlehem getroffen hat es ist der einzige gemeinsame Programmpunkt Trumps mit den Palästinensern. Allerdings gehörte Abbas auch schon zur arabischen Delegation während Trumps Besuchs in Riad. Als „Zeichen des guten Willens“ wollte das israelische Sicherheitskabinett noch bis zu Trumps Ankunft eine Reihe von Baugenehmigungen für Palästinenser in einigen von Israel verwalteten Teilen des Westjordanlandes erteilen, zwei palästinensische Industriegebiete erlauben und Reiseerleichterungen genehmigen.

22. Mai 2017 10:58



Trump lässt Netanyahu auf dem roten Teppich warten

Trump lässt Netanyahu auf dem roten Teppich warten

Bei Gesprächen in Israel will der US-Präsident Friedensverhandlungen im Nahen Osten anstossen. Das Weisse Haus dämpft jedoch die Erwartungen.

Bei Gesprächen in Israel will der US-Präsident Friedensverhandlungen im Nahen Osten anstossen. Das Weisse Haus dämpft jedoch die Erwartungen.

Handshake mit Benjamin «Bibi» Netanyahu: Melania und Donald Trump werden am Rollfeld begrüsst.

Handshake mit Benjamin «Bibi» Netanyahu: Melania und Donald Trump werden am Rollfeld begrüsst.

    Als nächster Termin auf seiner ersten Auslandsreise steht für Präsident Trump am Montag ein Besuch in Israel auf dem Programm. Am Vormittag ist er in Tel Aviv gelandet. Eine halbe Stunde lang hat Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu mit seiner Ehefrau Sara gewartet, bis US-Präsident Donald Trump und dessen Gattin Melania aus der Air Force One ausgestiegen sind.

    Bei dem zweitägigen Aufenthalt sind getrennte Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas geplant. Er wird zudem die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem und die Klagemauer besuchen. Grosses Ziel ist die Wiederbelebung der Friedensverhandlungen im Nahen Osten.

    Begleitet wird Trump dafür unter anderem von seinem Schwiegersohn Jared Kushner und dem Gesandten Jason Greenblatt, die für ihn daran arbeiten, dass die israelisch-palästinensischen Friedensgespräche wieder aufgenommen werden. Diese hat Trump als den «ultimativen Deal» bezeichnet.

«Besuch eher symbolischer Natur»
    Doch das Weisse Haus dämpfte schon vor der Ankunft Trumps in Israel die Erwartungen. Berater sagten, der Besuch sei eher symbolischer Natur. Zudem könnte der US-Präsident auf Schwierigkeiten treffen: Eventuell muss er sich wegen hochsensibler Geheimdienstinformationen aus Israel über die Terrormiliz Islamischer Staat rechtfertigen, die er ohne Erlaubnis des Landes an die russische Regierung weitergab.

    Israel hat zudem Bedenken wegen eines Militärdeals, den die USA mit Saudiarabien in Höhe von 110 Milliarden Dollar abschlossen. Ein hochrangiges israelisches Kabinettsmitglied, Yuval Steinitz, sagte, Saudiarabien sei ein «feindliches Land». Die Vereinbarung solle die Regierung definitiv beunruhigen, sagte der Netanjahu-Vertraute.

«Wir sind der Nummer-eins-Spender»
    Das israelische Sicherheitskabinett hat am Sonntagabend Erleichterungen für Palästinenser beschlossen. Dazu gehören Bauerlaubnisse im Westjordanland. Nach Angaben eines hochrangigen Vertreters aus dem Sicherheitskabinett wurden noch weitere Zugeständnisse gemacht; darunter wirtschaftliche Erleichterungen und die Grenzöffnung zwischen dem Westjordanland und Jordanien.

    In Jordanien war am Sonntag die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, unterwegs. Sie besuchte syrische Flüchtlinge in einem Camp. Dabei sagte sie mehr Hilfe für die Menschen vor Ort zu. «Wir sind der Nummer-eins-Spender in dieser Krise. Das wird nicht aufhören. (...) Der Fakt, dass ich hier bin, zeigt, dass wir sehen wollen, was noch getan werden muss», betonte sie.

Trumps Europareise
    Für den 70-jährigen Trump hält seine erste Auslandsreise noch weitere Stationen bereit: Nach seiner Zeit in Israel wird er zu einer Audienz bei Papst Franziskus in den Vatikan reisen, anschliessend zum Nato-Gipfel in Brüssel und schliesslich zum G7-Treffen auf Sizilien.

Als nächster Termin auf seiner ersten Auslandsreise steht für Präsident Trump am Montag ein Besuch in Israel auf dem Programm. Am Vormittag ist er in Tel Aviv gelandet. Eine halbe Stunde lang hat Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu mit seiner Ehefrau Sara gewartet, bis US-Präsident Donald Trump und dessen Gattin Melania aus der Air Force One ausgestiegen sind. Bei dem zweitägigen Aufenthalt sind getrennte Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas geplant. Er wird zudem die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem und die Klagemauer besuchen. Grosses Ziel ist die Wiederbelebung der Friedensverhandlungen im Nahen Osten. Begleitet wird Trump dafür unter anderem von seinem Schwiegersohn Jared Kushner und dem Gesandten Jason Greenblatt, die für ihn daran arbeiten, dass die israelisch-palästinensischen Friedensgespräche wieder aufgenommen werden. Diese hat Trump als den «ultimativen Deal» bezeichnet. «Besuch eher symbolischer Natur» Doch das Weisse Haus dämpfte schon vor der Ankunft Trumps in Israel die Erwartungen. Berater sagten, der Besuch sei eher symbolischer Natur. Zudem könnte der US-Präsident auf Schwierigkeiten treffen: Eventuell muss er sich wegen hochsensibler Geheimdienstinformationen aus Israel über die Terrormiliz Islamischer Staat rechtfertigen, die er ohne Erlaubnis des Landes an die russische Regierung weitergab. Israel hat zudem Bedenken wegen eines Militärdeals, den die USA mit Saudiarabien in Höhe von 110 Milliarden Dollar abschlossen. Ein hochrangiges israelisches Kabinettsmitglied, Yuval Steinitz, sagte, Saudiarabien sei ein «feindliches Land». Die Vereinbarung solle die Regierung definitiv beunruhigen, sagte der Netanjahu-Vertraute. «Wir sind der Nummer-eins-Spender» Das israelische Sicherheitskabinett hat am Sonntagabend Erleichterungen für Palästinenser beschlossen. Dazu gehören Bauerlaubnisse im Westjordanland. Nach Angaben eines hochrangigen Vertreters aus dem Sicherheitskabinett wurden noch weitere Zugeständnisse gemacht; darunter wirtschaftliche Erleichterungen und die Grenzöffnung zwischen dem Westjordanland und Jordanien. In Jordanien war am Sonntag die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, unterwegs. Sie besuchte syrische Flüchtlinge in einem Camp. Dabei sagte sie mehr Hilfe für die Menschen vor Ort zu. «Wir sind der Nummer-eins-Spender in dieser Krise. Das wird nicht aufhören. (...) Der Fakt, dass ich hier bin, zeigt, dass wir sehen wollen, was noch getan werden muss», betonte sie. Trumps Europareise Für den 70-jährigen Trump hält seine erste Auslandsreise noch weitere Stationen bereit: Nach seiner Zeit in Israel wird er zu einer Audienz bei Papst Franziskus in den Vatikan reisen, anschliessend zum Nato-Gipfel in Brüssel und schliesslich zum G7-Treffen auf Sizilien.

22. Mai 2017 11:40



TRUMP IN ISRAEL

Besuch bei skeptischen Freunden

Besuch bei skeptischen Freunden

Wenn Donald Trump am Montag in Tel Aviv landet, dann ist die Begeisterung in Israel nicht mehr so groß wie noch vor Monaten. Das Waffengeschäft mit Saudi-Arabien und der Geheimdienstskandal trüben die Stimmung.

Wenn Donald Trump am Montag in Tel Aviv landet, dann ist die Begeisterung in Israel nicht mehr so groß wie noch vor Monaten. Das Waffengeschäft mit Saudi-Arabien und der Geheimdienstskandal trüben die Stimmung.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in Jerusalem

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in Jerusalem

    Donald Trump ist ein Mann für den Pomp, nicht für Gedrucktes oder gar Kleingedrucktes, und die Saudis haben den amerikanischen Präsidenten entsprechend empfangen. König Salman holte Trump persönlich vom Rollfeld in Riad ab und schüttelte sogar die Hand der unverschleierten First Lady Melania. Höhepunkt der Schmeichelei war neben einem gemeinsamen Schwerttanz die seltene Übergabe der goldenen Medaille des wahhabitischen Königshauses, die Salman Trump um den Hals hängte.

    Nach Betrachtung des saudischen Gebarens versuchen die Israelis nun nachzuziehen, um nicht gänzlich ins Hintertreffen zu geraten: Denn seit 2002 haben amerikanische Präsidenten Saudi-Arabien immerhin sieben Mal besucht, Israel dagegen lediglich vier Mal. Und so änderte die israelische Regierung am Wochenende praktisch in letzter Minute die Willkommenszeremonie am Flughafen von Tel Aviv. Statt eines einfachen Handschlages von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und unmittelbarem Weiterflug per Helikopter in die Präsidentenresidenz in Jerusalem wird am Rollfeld jetzt ein Militärorchester aufspielen.

    Zudem wird Netanjahu schon am Flughafen eine Rede halten. Netanjahu ordnete am Sonntag an, dass jeder Minister seines Kabinetts der erweiterten Willkommenszeremonie am Flughafen beizuwohnen habe, ohne Ausnahmen. Wenn der amerikanische Präsident am Montagmittag in Israel für einen 26-stündigen Besuch landet, dann werde er mit „offenen Armen“ empfangen, sagte Netanjahu. Doch so weit ausgestreckt wie noch nach der Wahl Trumps vor einigen Monaten sind die Arme nicht mehr.

    Trump sieht Israel nicht als ein Land, das den Terror bekämpft Entgegen anfänglicher israelischer Hoffnungen hat Trump die amerikanische Botschaft nicht von Tel Aviv nach Jerusalem verlegt, das Atomabkommen mit Iran nicht aufgekündigt und Netanjahu bei dessen Besuch in Washington zur „Zurückhaltung“ im Siedlungsbau aufgefordert. Vor wenigen Wochen empfing Trump den Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas im Weißen Haus vor der Flagge Palästinas, jenen Staates im ewigen Werden, den es nach dem Willen vieler in der israelischen Regierung nie geben darf.

    In seiner Rede in Riad erwähnte Trump Israel nicht in seiner Liste jener Länder, die Terror bekämpfen und verlangte auch nicht, dass die arabischen Staaten Israel als Staat anerkennen. Das ist in Israel nicht gut angekommen.

    Zu alledem wurde Anfang der Woche außerdem bekannt, dass Trump gegenüber dem russischen Außenminister Staatsgeheimnisse über den „Islamischen Staat“ offenbart hatte, die wahrscheinlich vom israelischen Militärgeheimdienst stammen und dessen Quelle und Zugänge jetzt in höchste Gefahr gebracht haben. Netanjahu hatte dazu öffentlich nichts gesagt, um den schönen Schein des Besuchs nicht zu trüben.

Waffendeal mit Saudi-Arabien macht Israel nervös
    Aber hinter den Kulissen sollen israelische Geheimdienstler toben. Dass Trump seinen für Dienstag angekündigten Besuch in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem auf lediglich 15 Minuten terminieren ließ, beruhigte die Gemüter in Israel ebenfalls nicht. Für mehr als das Niederlegen eines Kranzes mit entsprechender Fotogelegenheit wird kaum Zeit sein.

    Und nun ist dazu noch der außerordentliche Empfang Trumps in Riad gekommen. Dort schloss Trump ein Rüstungsabkommen im Umfang von 110 Milliarden Dollar ab. Es soll sich über einen Zeitraum von zehn Jahren erstrecken. Für ebenfalls zehn Jahre hatte die amerikanische Regierung unter Barack Obama vergangenen September mit Israel eine Waffenhilfe von 38 Milliarden Dollar abgeschlossen – das ist weniger als ein Drittel dessen, was nun Saudi-Arabien an Militärgütern aus Amerika erhalten soll.

    Auch wenn Washington bei der erklärten amerikanischen Politik bleibt, dass Israel immer einen qualitativen Waffenvorsprung gegenüber anderen Staaten in der Region behält, so dürfte Netanjahu das schiere Ausmaß des Transfers modernster Waffen an Riad nicht gefallen - selbst wenn es sich gegen den gemeinsamen Feind Iran richtet.

Bessern sich die Beziehungen?
    Offenbar war das Rüstungsgeschäft vom Wochenende kaum mit Israel abgesprochen gewesen. „Hunderte Millionen Dollar an Waffendeals sind etwas, wofür wir eine Erklärung bekommen sollten“, sagte Israels Energieminister Yuval Steinitz im israelischen Fernsehen. Saudi-Arabien sei immer noch ein „feindliches Land“, und niemand wisse, was die Zukunft bringt.

    Allerdings bessern sich die Beziehungen zwischen dem wahhabitischen Königreich und dem jüdischen Staat zusehends. Insbesondere im nachrichtendienstlichen Bereich sollen Israel und Riad enger zusammenarbeiten. Nach einem Bericht des „Wall Street Journal“ sollen die Golfstaaten Israel eine Reihe von Gesten der Normalisierung anbieten, wenn Israel im Gegenzug den Siedlungsbau im Westjordanland einschränkt und die Blockade gegen den Gazastreifen lockert.

    Dafür wollen die Golfstaaten Handelsbeschränkungen lockern, Telekommunikationsverbindungen erlauben und Überflugrechte gewähren. Sollte dieses Angebot zutreffen, dann fiele es hinter die sogenannte Arabische Initiative von 2002 zurück, in der von Israel für eine Normalisierung weit härtere Bedingungen verlangt wurden. Doch Netanjahu könnte diesem Angebot also eher zustimmen. Geht Trumps angekündigter „ultimativer Deal“ für den Nahen Osten in diese Richtung?

„Zeichen des guten Willens“
    Einen ersten Flug zwischen Riad und Tel Aviv könnte jedenfalls ausgerechnet der amerikanische Präsident unternehmen. Schon durch den ersten offiziellen Direktflug hätte Trump Geschichte im Nahen Osten geschrieben. Auch der angekündigte „private religiöse“ Besuch in der Grabeskirche und an der Klagemauer am Montagnachmittag wäre der erste eines amtierenden amerikanischen Präsidenten.

    Trump und seine Familie wollen dort ohne offizielle israelische Begleitung beten, denn völkerrechtlich gesehen gehört dieser Teil zu Ostjerusalem, dessen Annexion durch Israel die Vereinigten Staaten nicht anerkannt haben. Diplomaten des amerikanischen Konsulats in Jerusalem hatten die Klagemauer im Zuge der Reiseplanung als einen Teil des Westjordanlandes bezeichnet und eine Karte Israels veröffentlicht, auf der weder das Westjordanland noch die annektierten Golanhöhen zu sehen waren.

    Sie eröffneten einen weiteren Konfliktherd zwischen Israel und Washington, der sogar dazu führte, dass Netanjahus Büro den Namen des betreffenden amerikanischen Diplomaten öffentlich machte. Ein mit den Reisevorbereitungen betrauter Beobachter äußerte, die Israelis wollen, dass „Trump kommt und wieder geht – mehr nicht“.

    Wie sich das Gegengewicht der Palästinenser auswirken wird, ist wohl erst am Dienstag zu ermessen, wenn Trump Palästinenserpräsident Mahmud Abbas Vormittags in Bethlehem getroffen hat – es ist der einzige gemeinsame Programmpunkt Trumps mit den Palästinensern.

    Allerdings gehörte Abbas auch schon zur arabischen Delegation während Trumps Besuchs in Riad. Als „Zeichen des guten Willens“ wollte das israelische Sicherheitskabinett noch bis zu Trumps Ankunft eine Reihe von Baugenehmigungen für Palästinenser in einigen von Israel verwalteten Teilen des Westjordanlandes erteilen, zwei palästinensische Industriegebiete erlauben und Reiseerleichterungen genehmigen.

Donald Trump ist ein Mann für den Pomp, nicht für Gedrucktes oder gar Kleingedrucktes, und die Saudis haben den amerikanischen Präsidenten entsprechend empfangen. König Salman holte Trump persönlich vom Rollfeld in Riad ab und schüttelte sogar die Hand der unverschleierten First Lady Melania. Höhepunkt der Schmeichelei war neben einem gemeinsamen Schwerttanz die seltene Übergabe der goldenen Medaille des wahhabitischen Königshauses, die Salman Trump um den Hals hängte. Nach Betrachtung des saudischen Gebarens versuchen die Israelis nun nachzuziehen, um nicht gänzlich ins Hintertreffen zu geraten: Denn seit 2002 haben amerikanische Präsidenten Saudi-Arabien immerhin sieben Mal besucht, Israel dagegen lediglich vier Mal. Und so änderte die israelische Regierung am Wochenende praktisch in letzter Minute die Willkommenszeremonie am Flughafen von Tel Aviv. Statt eines einfachen Handschlages von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und unmittelbarem Weiterflug per Helikopter in die Präsidentenresidenz in Jerusalem wird am Rollfeld jetzt ein Militärorchester aufspielen. Zudem wird Netanjahu schon am Flughafen eine Rede halten. Netanjahu ordnete am Sonntag an, dass jeder Minister seines Kabinetts der erweiterten Willkommenszeremonie am Flughafen beizuwohnen habe, ohne Ausnahmen. Wenn der amerikanische Präsident am Montagmittag in Israel für einen 26-stündigen Besuch landet, dann werde er mit „offenen Armen“ empfangen, sagte Netanjahu. Doch so weit ausgestreckt wie noch nach der Wahl Trumps vor einigen Monaten sind die Arme nicht mehr. Trump sieht Israel nicht als ein Land, das den Terror bekämpft Entgegen anfänglicher israelischer Hoffnungen hat Trump die amerikanische Botschaft nicht von Tel Aviv nach Jerusalem verlegt, das Atomabkommen mit Iran nicht aufgekündigt und Netanjahu bei dessen Besuch in Washington zur „Zurückhaltung“ im Siedlungsbau aufgefordert. Vor wenigen Wochen empfing Trump den Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas im Weißen Haus vor der Flagge Palästinas, jenen Staates im ewigen Werden, den es nach dem Willen vieler in der israelischen Regierung nie geben darf. In seiner Rede in Riad erwähnte Trump Israel nicht in seiner Liste jener Länder, die Terror bekämpfen und verlangte auch nicht, dass die arabischen Staaten Israel als Staat anerkennen. Das ist in Israel nicht gut angekommen. Zu alledem wurde Anfang der Woche außerdem bekannt, dass Trump gegenüber dem russischen Außenminister Staatsgeheimnisse über den „Islamischen Staat“ offenbart hatte, die wahrscheinlich vom israelischen Militärgeheimdienst stammen und dessen Quelle und Zugänge jetzt in höchste Gefahr gebracht haben. Netanjahu hatte dazu öffentlich nichts gesagt, um den schönen Schein des Besuchs nicht zu trüben. Waffendeal mit Saudi-Arabien macht Israel nervös Aber hinter den Kulissen sollen israelische Geheimdienstler toben. Dass Trump seinen für Dienstag angekündigten Besuch in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem auf lediglich 15 Minuten terminieren ließ, beruhigte die Gemüter in Israel ebenfalls nicht. Für mehr als das Niederlegen eines Kranzes mit entsprechender Fotogelegenheit wird kaum Zeit sein. Und nun ist dazu noch der außerordentliche Empfang Trumps in Riad gekommen. Dort schloss Trump ein Rüstungsabkommen im Umfang von 110 Milliarden Dollar ab. Es soll sich über einen Zeitraum von zehn Jahren erstrecken. Für ebenfalls zehn Jahre hatte die amerikanische Regierung unter Barack Obama vergangenen September mit Israel eine Waffenhilfe von 38 Milliarden Dollar abgeschlossen das ist weniger als ein Drittel dessen, was nun Saudi-Arabien an Militärgütern aus Amerika erhalten soll. Auch wenn Washington bei der erklärten amerikanischen Politik bleibt, dass Israel immer einen qualitativen Waffenvorsprung gegenüber anderen Staaten in der Region behält, so dürfte Netanjahu das schiere Ausmaß des Transfers modernster Waffen an Riad nicht gefallen - selbst wenn es sich gegen den gemeinsamen Feind Iran richtet. Bessern sich die Beziehungen? Offenbar war das Rüstungsgeschäft vom Wochenende kaum mit Israel abgesprochen gewesen. „Hunderte Millionen Dollar an Waffendeals sind etwas, wofür wir eine Erklärung bekommen sollten“, sagte Israels Energieminister Yuval Steinitz im israelischen Fernsehen. Saudi-Arabien sei immer noch ein „feindliches Land“, und niemand wisse, was die Zukunft bringt. Allerdings bessern sich die Beziehungen zwischen dem wahhabitischen Königreich und dem jüdischen Staat zusehends. Insbesondere im nachrichtendienstlichen Bereich sollen Israel und Riad enger zusammenarbeiten. Nach einem Bericht des „Wall Street Journal“ sollen die Golfstaaten Israel eine Reihe von Gesten der Normalisierung anbieten, wenn Israel im Gegenzug den Siedlungsbau im Westjordanland einschränkt und die Blockade gegen den Gazastreifen lockert. Dafür wollen die Golfstaaten Handelsbeschränkungen lockern, Telekommunikationsverbindungen erlauben und Überflugrechte gewähren. Sollte dieses Angebot zutreffen, dann fiele es hinter die sogenannte Arabische Initiative von 2002 zurück, in der von Israel für eine Normalisierung weit härtere Bedingungen verlangt wurden. Doch Netanjahu könnte diesem Angebot also eher zustimmen. Geht Trumps angekündigter „ultimativer Deal“ für den Nahen Osten in diese Richtung? „Zeichen des guten Willens“ Einen ersten Flug zwischen Riad und Tel Aviv könnte jedenfalls ausgerechnet der amerikanische Präsident unternehmen. Schon durch den ersten offiziellen Direktflug hätte Trump Geschichte im Nahen Osten geschrieben. Auch der angekündigte „private religiöse“ Besuch in der Grabeskirche und an der Klagemauer am Montagnachmittag wäre der erste eines amtierenden amerikanischen Präsidenten. Trump und seine Familie wollen dort ohne offizielle israelische Begleitung beten, denn völkerrechtlich gesehen gehört dieser Teil zu Ostjerusalem, dessen Annexion durch Israel die Vereinigten Staaten nicht anerkannt haben. Diplomaten des amerikanischen Konsulats in Jerusalem hatten die Klagemauer im Zuge der Reiseplanung als einen Teil des Westjordanlandes bezeichnet und eine Karte Israels veröffentlicht, auf der weder das Westjordanland noch die annektierten Golanhöhen zu sehen waren. Sie eröffneten einen weiteren Konfliktherd zwischen Israel und Washington, der sogar dazu führte, dass Netanjahus Büro den Namen des betreffenden amerikanischen Diplomaten öffentlich machte. Ein mit den Reisevorbereitungen betrauter Beobachter äußerte, die Israelis wollen, dass „Trump kommt und wieder geht mehr nicht“. Wie sich das Gegengewicht der Palästinenser auswirken wird, ist wohl erst am Dienstag zu ermessen, wenn Trump Palästinenserpräsident Mahmud Abbas Vormittags in Bethlehem getroffen hat es ist der einzige gemeinsame Programmpunkt Trumps mit den Palästinensern. Allerdings gehörte Abbas auch schon zur arabischen Delegation während Trumps Besuchs in Riad. Als „Zeichen des guten Willens“ wollte das israelische Sicherheitskabinett noch bis zu Trumps Ankunft eine Reihe von Baugenehmigungen für Palästinenser in einigen von Israel verwalteten Teilen des Westjordanlandes erteilen, zwei palästinensische Industriegebiete erlauben und Reiseerleichterungen genehmigen.

22. Mai 2017 10:58



Trump lässt Netanyahu auf dem roten Teppich warten

Trump lässt Netanyahu auf dem roten Teppich warten

Bei Gesprächen in Israel will der US-Präsident Friedensverhandlungen im Nahen Osten anstossen. Das Weisse Haus dämpft jedoch die Erwartungen.

Bei Gesprächen in Israel will der US-Präsident Friedensverhandlungen im Nahen Osten anstossen. Das Weisse Haus dämpft jedoch die Erwartungen.

Mit der Hand auf der Brust, wie man auf diesem Foto erkennen kann.

Mit der Hand auf der Brust, wie man auf diesem Foto erkennen kann.

    Als nächster Termin auf seiner ersten Auslandsreise steht für Präsident Trump am Montag ein Besuch in Israel auf dem Programm. Am Vormittag ist er in Tel Aviv gelandet. Eine halbe Stunde lang hat Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu mit seiner Ehefrau Sara gewartet, bis US-Präsident Donald Trump und dessen Gattin Melania aus der Air Force One ausgestiegen sind.

    Bei dem zweitägigen Aufenthalt sind getrennte Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas geplant. Er wird zudem die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem und die Klagemauer besuchen. Grosses Ziel ist die Wiederbelebung der Friedensverhandlungen im Nahen Osten.

    Begleitet wird Trump dafür unter anderem von seinem Schwiegersohn Jared Kushner und dem Gesandten Jason Greenblatt, die für ihn daran arbeiten, dass die israelisch-palästinensischen Friedensgespräche wieder aufgenommen werden. Diese hat Trump als den «ultimativen Deal» bezeichnet.

«Besuch eher symbolischer Natur»
    Doch das Weisse Haus dämpfte schon vor der Ankunft Trumps in Israel die Erwartungen. Berater sagten, der Besuch sei eher symbolischer Natur. Zudem könnte der US-Präsident auf Schwierigkeiten treffen: Eventuell muss er sich wegen hochsensibler Geheimdienstinformationen aus Israel über die Terrormiliz Islamischer Staat rechtfertigen, die er ohne Erlaubnis des Landes an die russische Regierung weitergab.

    Israel hat zudem Bedenken wegen eines Militärdeals, den die USA mit Saudiarabien in Höhe von 110 Milliarden Dollar abschlossen. Ein hochrangiges israelisches Kabinettsmitglied, Yuval Steinitz, sagte, Saudiarabien sei ein «feindliches Land». Die Vereinbarung solle die Regierung definitiv beunruhigen, sagte der Netanjahu-Vertraute.

«Wir sind der Nummer-eins-Spender»
    Das israelische Sicherheitskabinett hat am Sonntagabend Erleichterungen für Palästinenser beschlossen. Dazu gehören Bauerlaubnisse im Westjordanland. Nach Angaben eines hochrangigen Vertreters aus dem Sicherheitskabinett wurden noch weitere Zugeständnisse gemacht; darunter wirtschaftliche Erleichterungen und die Grenzöffnung zwischen dem Westjordanland und Jordanien.

    In Jordanien war am Sonntag die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, unterwegs. Sie besuchte syrische Flüchtlinge in einem Camp. Dabei sagte sie mehr Hilfe für die Menschen vor Ort zu. «Wir sind der Nummer-eins-Spender in dieser Krise. Das wird nicht aufhören. (...) Der Fakt, dass ich hier bin, zeigt, dass wir sehen wollen, was noch getan werden muss», betonte sie.

Trumps Europareise
    Für den 70-jährigen Trump hält seine erste Auslandsreise noch weitere Stationen bereit: Nach seiner Zeit in Israel wird er zu einer Audienz bei Papst Franziskus in den Vatikan reisen, anschliessend zum Nato-Gipfel in Brüssel und schliesslich zum G7-Treffen auf Sizilien.

Als nächster Termin auf seiner ersten Auslandsreise steht für Präsident Trump am Montag ein Besuch in Israel auf dem Programm. Am Vormittag ist er in Tel Aviv gelandet. Eine halbe Stunde lang hat Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu mit seiner Ehefrau Sara gewartet, bis US-Präsident Donald Trump und dessen Gattin Melania aus der Air Force One ausgestiegen sind. Bei dem zweitägigen Aufenthalt sind getrennte Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas geplant. Er wird zudem die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem und die Klagemauer besuchen. Grosses Ziel ist die Wiederbelebung der Friedensverhandlungen im Nahen Osten. Begleitet wird Trump dafür unter anderem von seinem Schwiegersohn Jared Kushner und dem Gesandten Jason Greenblatt, die für ihn daran arbeiten, dass die israelisch-palästinensischen Friedensgespräche wieder aufgenommen werden. Diese hat Trump als den «ultimativen Deal» bezeichnet. «Besuch eher symbolischer Natur» Doch das Weisse Haus dämpfte schon vor der Ankunft Trumps in Israel die Erwartungen. Berater sagten, der Besuch sei eher symbolischer Natur. Zudem könnte der US-Präsident auf Schwierigkeiten treffen: Eventuell muss er sich wegen hochsensibler Geheimdienstinformationen aus Israel über die Terrormiliz Islamischer Staat rechtfertigen, die er ohne Erlaubnis des Landes an die russische Regierung weitergab. Israel hat zudem Bedenken wegen eines Militärdeals, den die USA mit Saudiarabien in Höhe von 110 Milliarden Dollar abschlossen. Ein hochrangiges israelisches Kabinettsmitglied, Yuval Steinitz, sagte, Saudiarabien sei ein «feindliches Land». Die Vereinbarung solle die Regierung definitiv beunruhigen, sagte der Netanjahu-Vertraute. «Wir sind der Nummer-eins-Spender» Das israelische Sicherheitskabinett hat am Sonntagabend Erleichterungen für Palästinenser beschlossen. Dazu gehören Bauerlaubnisse im Westjordanland. Nach Angaben eines hochrangigen Vertreters aus dem Sicherheitskabinett wurden noch weitere Zugeständnisse gemacht; darunter wirtschaftliche Erleichterungen und die Grenzöffnung zwischen dem Westjordanland und Jordanien. In Jordanien war am Sonntag die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, unterwegs. Sie besuchte syrische Flüchtlinge in einem Camp. Dabei sagte sie mehr Hilfe für die Menschen vor Ort zu. «Wir sind der Nummer-eins-Spender in dieser Krise. Das wird nicht aufhören. (...) Der Fakt, dass ich hier bin, zeigt, dass wir sehen wollen, was noch getan werden muss», betonte sie. Trumps Europareise Für den 70-jährigen Trump hält seine erste Auslandsreise noch weitere Stationen bereit: Nach seiner Zeit in Israel wird er zu einer Audienz bei Papst Franziskus in den Vatikan reisen, anschliessend zum Nato-Gipfel in Brüssel und schliesslich zum G7-Treffen auf Sizilien.

22. Mai 2017 11:40



TRUMP IM HEILIGEN LAND

Israel zeigt gute Miene

Israel zeigt gute Miene

Unmittelbar vor dem Besuch des amerikanischen Präsidenten am Montag kommt die israelische Regierung den Palästinensern mit Reiseerleichterungen und Baubewilligungen entgegen. Der Beschluss sorgt allerdings für Streit im Kabinett.

Unmittelbar vor dem Besuch des amerikanischen Präsidenten am Montag kommt die israelische Regierung den Palästinensern mit Reiseerleichterungen und Baubewilligungen entgegen. Der Beschluss sorgt allerdings für Streit im Kabinett.

Vorbereitungen für den Empfang Trumps am Flughafen von Tel Aviv. (Bild: Jim Hollander / EPA)

Vorbereitungen für den Empfang Trumps am Flughafen von Tel Aviv. (Bild: Jim Hollander / EPA)

    Kurz nach dem Mittag wird das Flugzeug des amerikanischen Präsidenten am Montag in Tel Aviv erwartet. Donald Trumps Besuch hätte eigentlich ein Heimspiel werden sollen, besonders bei den rechtsnationalen Teilen der israelischen Regierung und der Siedlerbewegung. Hatte er doch versprochen, an seinem ersten Amtstag die amerikanische Botschaft nach Jerusalem zu verlegen. Doch auch diese vollmundige Ankündigung aus Trumps Munde blieb bisher ohne Folgen. Ganz im Gegenteil: Anstatt eine Carte blanche zu erteilen, stellt die amerikanische Regierung nun auch Forderungen an Israel. Sie verlangt vertrauensfördernde Massnahmen, um direkte Friedensverhandlungen zu ermöglichen.

Nationalreligiöse gegen Netanyahu


    Bemüht um eine Geste des guten Willens, machte die israelische Regierung am Sonntag einen Schritt in diese Richtung. Palästinensische Arbeiter sollen die Checkpoints vom Westjordanland nach Israel leichter passieren können, der Grenzübergang nach Jordanien an der König-Hussein-Brücke soll rund um die Uhr geöffnet bleiben, und in von Israel kontrollierten Gebieten im Westjordanland sollen Tausende von Baubewilligungen für palästinensische Häuser erteilt sowie Industriezonen erweitert werden.

    Laut der israelischen Tageszeitung «Haaretz» dauerte die Sitzung des Sicherheitskabinetts volle fünf Stunden. Während die Reiseerleichterungen einstimmig beschlossen wurden, kam es bei der Abstimmung über die Baubewilligungen offenbar zu einem Streit. Regierungschef Benjamin Netanyahu und sieben andere Minister stimmten für die Massnahmen. Doch die Minister der nationalreligiösen Partei Jüdisches Heim, Naftalie Bennett und Ayelet Shaked, lehnten diese Zugeständnisse für die Palästinenser ab. Und dies, obwohl dadurch kaum neue palästinensische Häuser entstehen. Vielmehr soll es bei der Massnahme darum gehen, illegal errichtete Bauten am Rande palästinensischer Siedlungen im Nachhinein zu legalisieren.

Trumps fehlende Vision
    Ob die Geste der israelischen Regierung der Friedenssuche im Nahost-Konflikt neuen Schwung verleihen kann, ist indes fraglich. Trump hatte versprochen, für «eine ultimative Friedenslösung» zu sorgen. Bis jetzt ist jedoch völlig unklar, wie er sich eine Beilegung des Konflikts vorstellt. Es müsse nicht unbedingt eine Zweistaatenlösung sein, verkündete der amerikanische Präsident im Februar. Jeder Kompromiss, auf den sich die Israeli und die Palästinenser einigen würden, sei für ihn akzeptabel. Ein solch breiter Gesprächsrahmen ist für die Palästinenser jedoch wenig attraktiv, verfügen sie doch über wesentlich weniger Macht- und Druckmittel als ihre israelischen Verhandlungspartner. Mahmud Abbas, der Präsident der palästinensischen Autonomiebehörde, dürfte sich deshalb kaum auf Verhandlungen einlassen, solange die USA ihre Position und Vision nicht näher definiert haben.

    Es ist deshalb gut möglich, dass der mit Spannung erwartete Besuch des amerikanischen Präsidenten im Heiligen Land vor allem von viel Symbolik begleitet sein wird, ohne handfeste Resultate zu bringen. So wird Trump am Montag als erster amerikanischer Präsident die Klagemauer in Jerusalem besuchen. Die Visite an der heiligen Stätte des Judentums wurde im Vorfeld allerdings als privat bezeichnet, damit Israel sie nicht als Anerkennung seines Anspruches auf Jerusalem als seine ewige, unteilbare Hauptstadt interpretieren kann.

Kurze Visite im Westjordanland
    Nach einem Abendessen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Netanyahu am Montag wird Trump am Dienstagmorgen bei einem Besuch in Bethlehem den Palästinenserpräsidenten Abbas treffen. Ein Besuch der Geburtskirche wurde allerdings in letzter Minute abgesagt, schreibt «Haaretz». Offenbar wurde eine Begegnung mit Demonstranten befürchtet, die einen gegenwärtigen Hungerstreik von Hunderten von Palästinensern in israelischen Gefängnissen unterstützen.

Kurz nach dem Mittag wird das Flugzeug des amerikanischen Präsidenten am Montag in Tel Aviv erwartet. Donald Trumps Besuch hätte eigentlich ein Heimspiel werden sollen, besonders bei den rechtsnationalen Teilen der israelischen Regierung und der Siedlerbewegung. Hatte er doch versprochen, an seinem ersten Amtstag die amerikanische Botschaft nach Jerusalem zu verlegen. Doch auch diese vollmundige Ankündigung aus Trumps Munde blieb bisher ohne Folgen. Ganz im Gegenteil: Anstatt eine Carte blanche zu erteilen, stellt die amerikanische Regierung nun auch Forderungen an Israel. Sie verlangt vertrauensfördernde Massnahmen, um direkte Friedensverhandlungen zu ermöglichen. Nationalreligiöse gegen Netanyahu Bemüht um eine Geste des guten Willens, machte die israelische Regierung am Sonntag einen Schritt in diese Richtung. Palästinensische Arbeiter sollen die Checkpoints vom Westjordanland nach Israel leichter passieren können, der Grenzübergang nach Jordanien an der König-Hussein-Brücke soll rund um die Uhr geöffnet bleiben, und in von Israel kontrollierten Gebieten im Westjordanland sollen Tausende von Baubewilligungen für palästinensische Häuser erteilt sowie Industriezonen erweitert werden. Laut der israelischen Tageszeitung «Haaretz» dauerte die Sitzung des Sicherheitskabinetts volle fünf Stunden. Während die Reiseerleichterungen einstimmig beschlossen wurden, kam es bei der Abstimmung über die Baubewilligungen offenbar zu einem Streit. Regierungschef Benjamin Netanyahu und sieben andere Minister stimmten für die Massnahmen. Doch die Minister der nationalreligiösen Partei Jüdisches Heim, Naftalie Bennett und Ayelet Shaked, lehnten diese Zugeständnisse für die Palästinenser ab. Und dies, obwohl dadurch kaum neue palästinensische Häuser entstehen. Vielmehr soll es bei der Massnahme darum gehen, illegal errichtete Bauten am Rande palästinensischer Siedlungen im Nachhinein zu legalisieren. Trumps fehlende Vision Ob die Geste der israelischen Regierung der Friedenssuche im Nahost-Konflikt neuen Schwung verleihen kann, ist indes fraglich. Trump hatte versprochen, für «eine ultimative Friedenslösung» zu sorgen. Bis jetzt ist jedoch völlig unklar, wie er sich eine Beilegung des Konflikts vorstellt. Es müsse nicht unbedingt eine Zweistaatenlösung sein, verkündete der amerikanische Präsident im Februar. Jeder Kompromiss, auf den sich die Israeli und die Palästinenser einigen würden, sei für ihn akzeptabel. Ein solch breiter Gesprächsrahmen ist für die Palästinenser jedoch wenig attraktiv, verfügen sie doch über wesentlich weniger Macht- und Druckmittel als ihre israelischen Verhandlungspartner. Mahmud Abbas, der Präsident der palästinensischen Autonomiebehörde, dürfte sich deshalb kaum auf Verhandlungen einlassen, solange die USA ihre Position und Vision nicht näher definiert haben. Es ist deshalb gut möglich, dass der mit Spannung erwartete Besuch des amerikanischen Präsidenten im Heiligen Land vor allem von viel Symbolik begleitet sein wird, ohne handfeste Resultate zu bringen. So wird Trump am Montag als erster amerikanischer Präsident die Klagemauer in Jerusalem besuchen. Die Visite an der heiligen Stätte des Judentums wurde im Vorfeld allerdings als privat bezeichnet, damit Israel sie nicht als Anerkennung seines Anspruches auf Jerusalem als seine ewige, unteilbare Hauptstadt interpretieren kann. Kurze Visite im Westjordanland Nach einem Abendessen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Netanyahu am Montag wird Trump am Dienstagmorgen bei einem Besuch in Bethlehem den Palästinenserpräsidenten Abbas treffen. Ein Besuch der Geburtskirche wurde allerdings in letzter Minute abgesagt, schreibt «Haaretz». Offenbar wurde eine Begegnung mit Demonstranten befürchtet, die einen gegenwärtigen Hungerstreik von Hunderten von Palästinensern in israelischen Gefängnissen unterstützen.

22. Mai 2017 10:14



ZERMATT

Fallschirmspringer verunglückt tödlich

Fallschirmspringer verunglückt tödlich

    Ein Profi-Fallschirmspringer ist am Montag in der Region Zermatt tödlich verunglückt. Ein zweiter Fallschirmspringer wurde schwer verletzt.
    Am Absprung aus einem Helikopter über Zermatt nahmen am Montag gegen 9 Uhr vier professionelle Fallschirmspringer teil, wie die Walliser Kantonspolizei am Dienstag mitteilte. Ihr Ziel war es, einen gemeinsamen Sprung in Formation durchzuführen.
    Während des freien Falls kamen die vier Sportler aus noch ungeklärten Gründen von der vorgesehenen Falllinie ab und mussten ihre Fallschirme über felsigem Gebiet öffnen. Einer von ihnen, ein 38-jähriger Schweizer mit Wohnsitz im Kanton Basel-Land, zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu.
    Ein zweiter Fallschirmspringer, ein 30-jähriger Walliser, wurde schwer verletzt und mit einem Helikopter ins Spital Visp geflogen. Zwei weitere Personen blieben unverletzt. Die Walliser Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet, um die Unfallursache zu klären.

    Ein Profi-Fallschirmspringer ist am Montag in der Region Zermatt tödlich verunglückt. Ein zweiter Fallschirmspringer wurde schwer verletzt.
    Am Absprung aus einem Helikopter über Zermatt nahmen am Montag gegen 9 Uhr vier professionelle Fallschirmspringer teil, wie die Walliser Kantonspolizei am Dienstag mitteilte. Ihr Ziel war es, einen gemeinsamen Sprung in Formation durchzuführen.
    Während des freien Falls kamen die vier Sportler aus noch ungeklärten Gründen von der vorgesehenen Falllinie ab und mussten ihre Fallschirme über felsigem Gebiet öffnen. Einer von ihnen, ein 38-jähriger Schweizer mit Wohnsitz im Kanton Basel-Land, zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu.
    Ein zweiter Fallschirmspringer, ein 30-jähriger Walliser, wurde schwer verletzt und mit einem Helikopter ins Spital Visp geflogen. Zwei weitere Personen blieben unverletzt. Die Walliser Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet, um die Unfallursache zu klären.

26. April 2017 08:50



Nach Sprung aus Heli über Zermatt tödlich verunfallt

Nach Sprung aus Heli über Zermatt tödlich verunfallt

Ein Profi-Fallschirmspringer zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu. Seine Gruppe war zuvor von der geplanten Falllinie abgekommen.

Ein Profi-Fallschirmspringer zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu. Seine Gruppe war zuvor von der geplanten Falllinie abgekommen.

    Am Absprung aus einem Helikopter über Zermatt nahmen am Montag gegen 9 Uhr vier professionelle Fallschirmspringer teil, wie die Walliser Kantonspolizei am Dienstag mitteilte. Ihr Ziel war es, einen gemeinsamen Sprung in Formation durchzuführen.
    Während des freien Falls kamen die vier Sportler aus noch ungeklärten Gründen von der vorgesehenen Falllinie ab und mussten ihre Fallschirme über felsigem Gebiet öffnen. Einer von ihnen, ein 38-jähriger Schweizer mit Wohnsitz im Kanton Basel-Land, zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu.

Walliser verletzt sich schwer
    Ein zweiter Fallschirmspringer, ein 30-jähriger Walliser, wurde schwer verletzt und mit einem Helikopter ins Spital Visp geflogen. Zwei weitere Personen blieben unverletzt. Die Walliser Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet, um die Unfallursache zu klären.

    Am Absprung aus einem Helikopter über Zermatt nahmen am Montag gegen 9 Uhr vier professionelle Fallschirmspringer teil, wie die Walliser Kantonspolizei am Dienstag mitteilte. Ihr Ziel war es, einen gemeinsamen Sprung in Formation durchzuführen.
    Während des freien Falls kamen die vier Sportler aus noch ungeklärten Gründen von der vorgesehenen Falllinie ab und mussten ihre Fallschirme über felsigem Gebiet öffnen. Einer von ihnen, ein 38-jähriger Schweizer mit Wohnsitz im Kanton Basel-Land, zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu.

style="font-family:st;">Walliser verletzt sich schwer
    Ein zweiter Fallschirmspringer, ein 30-jähriger Walliser, wurde schwer verletzt und mit einem Helikopter ins Spital Visp geflogen. Zwei weitere Personen blieben unverletzt. Die Walliser Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet, um die Unfallursache zu klären.

25. April 2017 16:19



Drama am Himmel über Zermatt – Fallschirmspringer stirbt

Drama am Himmel über ZermattFallschirmspringer stirbt

Air Zermatt im Einsatz. bild: keystone

Air Zermatt im Einsatz. bild: keystone

    Ein Profi-Fallschirmspringer ist am Montag in der Region Zermatt tödlich verunglückt. Ein zweiter Fallschirmspringer wurde schwer verletzt.
    Am Absprung aus einem Helikopter über Zermatt nahmen am Montag gegen 9 Uhr vier professionelle Fallschirmspringer teil, wie die Walliser Kantonspolizei am Dienstag mitteilte. Ihr Ziel war es, einen gemeinsamen Sprung in Formation durchzuführen.
    Während des freien Falls kamen die vier Sportler aus noch ungeklärten Gründen von der vorgesehenen Falllinie ab und mussten ihre Fallschirme über felsigem Gebiet öffnen. Einer von ihnen, ein 38-jähriger Schweizer mit Wohnsitz im Kanton Basel-Land, zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu.
    Ein zweiter Fallschirmspringer, ein 30-jähriger Walliser, wurde schwer verletzt und mit einem Helikopter ins Spital Visp geflogen. Zwei weitere Personen blieben unverletzt. Die Walliser Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet, um die Unfallursache zu klären.

    Ein Profi-Fallschirmspringer ist am Montag in der Region Zermatt tödlich verunglückt. Ein zweiter Fallschirmspringer wurde schwer verletzt.
    Am Absprung aus einem Helikopter über Zermatt nahmen am Montag gegen 9 Uhr vier professionelle Fallschirmspringer teil, wie die Walliser Kantonspolizei am Dienstag mitteilte. Ihr Ziel war es, einen gemeinsamen Sprung in Formation durchzuführen.
    Während des freien Falls kamen die vier Sportler aus noch ungeklärten Gründen von der vorgesehenen Falllinie ab und mussten ihre Fallschirme über felsigem Gebiet öffnen. Einer von ihnen, ein 38-jähriger Schweizer mit Wohnsitz im Kanton Basel-Land, zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu.
    Ein zweiter Fallschirmspringer, ein 30-jähriger Walliser, wurde schwer verletzt und mit einem Helikopter ins Spital Visp geflogen. Zwei weitere Personen blieben unverletzt. Die Walliser Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet, um die Unfallursache zu klären.

26. April 2017 08:23



ZERMATT

Profi-Fallschirmspringer stirbt nach Sprung aus Heli

Profi-Fallschirmspringer stirbt nach Sprung aus Heli

Ein 38-Jähriger hat sich bei der Landung nach einem Formations-Sprung aus einem Helikopter tödliche Verletzungen zugezogen. Ein weitere Sportler ist schwer verletzt.

Ein 38-Jähriger hat sich bei der Landung nach einem Formations-Sprung aus einem Helikopter tödliche Verletzungen zugezogen. Ein weitere Sportler ist schwer verletzt.

    Am Absprung aus einem Helikopter über Zermatt nahmen am Montag gegen 9 Uhr vier professionelle Fallschirmspringer teil, wie die Walliser Kantonspolizei am Dienstag mitteilte. Ihr Ziel war es, einen gemeinsamen Sprung in Formation durchzuführen.
    Während des freien Falls kamen die vier Sportler aus noch ungeklärten Gründen von der vorgesehenen Falllinie ab und mussten ihre Fallschirme über felsigem Gebiet öffnen. Einer von ihnen, ein 38-jähriger Schweizer mit Wohnsitz im Kanton Basel-Land, zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu.

Walliser verletzt sich schwer
    Ein zweiter Fallschirmspringer, ein 30-jähriger Walliser, wurde schwer verletzt und mit einem Helikopter ins Spital Visp geflogen. Zwei weitere Personen blieben unverletzt. Die Walliser Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet, um die Unfallursache zu klären.

    Am Absprung aus einem Helikopter über Zermatt nahmen am Montag gegen 9 Uhr vier professionelle Fallschirmspringer teil, wie die Walliser Kantonspolizei am Dienstag mitteilte. Ihr Ziel war es, einen gemeinsamen Sprung in Formation durchzuführen.
    Während des freien Falls kamen die vier Sportler aus noch ungeklärten Gründen von der vorgesehenen Falllinie ab und mussten ihre Fallschirme über felsigem Gebiet öffnen. Einer von ihnen, ein 38-jähriger Schweizer mit Wohnsitz im Kanton Basel-Land, zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu.

style="font-family:st;">Walliser verletzt sich schwer
    Ein zweiter Fallschirmspringer, ein 30-jähriger Walliser, wurde schwer verletzt und mit einem Helikopter ins Spital Visp geflogen. Zwei weitere Personen blieben unverletzt. Die Walliser Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet, um die Unfallursache zu klären.

25. April 2017 15:30



Profi-Fallschirmspringer verliert Leben bei Absprung über Zermatt

Profi-Fallschirmspringer verliert Leben bei Absprung über Zermatt

Ein Profi-Fallschirmspringer ist am Montag in der Region Zermatt tödlich verunglückt. Ein zweiter Fallschirmspringer wurde schwer verletzt.

Ein Profi-Fallschirmspringer ist am Montag in der Region Zermatt tödlich verunglückt. Ein zweiter Fallschirmspringer wurde schwer verletzt.

KEYSTONE/GAETAN BALLY

KEYSTONE/GAETAN BALLY

    Am Absprung aus einem Helikopter über Zermatt nahmen am Montag gegen 9 Uhr vier professionelle Fallschirmspringer teil, wie die Walliser Kantonspolizei am Dienstag mitteilte. Ihr Ziel war es, einen gemeinsamen Sprung in Formation durchzuführen.
    Während des freien Falls kamen die vier Sportler aus noch ungeklärten Gründen von der vorgesehenen Falllinie ab und mussten ihre Fallschirme über felsigem Gebiet öffnen. Einer von ihnen, ein 38-jähriger Schweizer mit Wohnsitz im Kanton Basel-Land, zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu.
    Ein zweiter Fallschirmspringer, ein 30-jähriger Walliser, wurde schwer verletzt und mit einem Helikopter ins Spital Visp geflogen. Zwei weitere Personen blieben unverletzt. Die Walliser Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet, um die Unfallursache zu klären.

    Am Absprung aus einem Helikopter über Zermatt nahmen am Montag gegen 9 Uhr vier professionelle Fallschirmspringer teil, wie die Walliser Kantonspolizei am Dienstag mitteilte. Ihr Ziel war es, einen gemeinsamen Sprung in Formation durchzuführen.
    Während des freien Falls kamen die vier Sportler aus noch ungeklärten Gründen von der vorgesehenen Falllinie ab und mussten ihre Fallschirme über felsigem Gebiet öffnen. Einer von ihnen, ein 38-jähriger Schweizer mit Wohnsitz im Kanton Basel-Land, zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu.
    Ein zweiter Fallschirmspringer, ein 30-jähriger Walliser, wurde schwer verletzt und mit einem Helikopter ins Spital Visp geflogen. Zwei weitere Personen blieben unverletzt. Die Walliser Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet, um die Unfallursache zu klären.

26. April 2017 09:26



Nach Sprung aus Heli über Zermatt tödlich verunfallt

Nach Sprung aus Heli über Zermatt tödlich verunfallt

Ein Profi-Fallschirmspringer zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu. Seine Gruppe war zuvor von der geplanten Falllinie abgekommen.

Ein Profi-Fallschirmspringer zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu. Seine Gruppe war zuvor von der geplanten Falllinie abgekommen.

    Am Absprung aus einem Helikopter über Zermatt nahmen am Montag gegen 9 Uhr vier professionelle Fallschirmspringer teil, wie die Walliser Kantonspolizei am Dienstag mitteilte. Ihr Ziel war es, einen gemeinsamen Sprung in Formation durchzuführen.
    Während des freien Falls kamen die vier Sportler aus noch ungeklärten Gründen von der vorgesehenen Falllinie ab und mussten ihre Fallschirme über felsigem Gebiet öffnen. Einer von ihnen, ein 38-jähriger Schweizer mit Wohnsitz im Kanton Basel-Land, zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu.

Walliser verletzt sich schwer
    Ein zweiter Fallschirmspringer, ein 30-jähriger Walliser, wurde schwer verletzt und mit einem Helikopter ins Spital Visp geflogen. Zwei weitere Personen blieben unverletzt. Die Walliser Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet, um die Unfallursache zu klären.

    Am Absprung aus einem Helikopter über Zermatt nahmen am Montag gegen 9 Uhr vier professionelle Fallschirmspringer teil, wie die Walliser Kantonspolizei am Dienstag mitteilte. Ihr Ziel war es, einen gemeinsamen Sprung in Formation durchzuführen.
    Während des freien Falls kamen die vier Sportler aus noch ungeklärten Gründen von der vorgesehenen Falllinie ab und mussten ihre Fallschirme über felsigem Gebiet öffnen. Einer von ihnen, ein 38-jähriger Schweizer mit Wohnsitz im Kanton Basel-Land, zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu.

style="font-family:st;">Walliser verletzt sich schwer
    Ein zweiter Fallschirmspringer, ein 30-jähriger Walliser, wurde schwer verletzt und mit einem Helikopter ins Spital Visp geflogen. Zwei weitere Personen blieben unverletzt. Die Walliser Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet, um die Unfallursache zu klären.

25. April 2017 16:19



INSIDER RÄTSELT ÜBER DEN TOD SEINES FALLSCHIRMSPRINGER-KOLLEGEN (†38)

«Beim Absprung muss es ein Problem gegeben haben»

«Beim Absprung muss es ein Problem gegeben haben»

ZERMATT VS - Ein Mann aus dem Baselbiet überlebte am Montag die Landung nach einem Fallschirmsprung nicht. Der Chef seiner Begleiter ist ratlos.

ZERMATT VS - Ein Mann aus dem Baselbiet überlebte am Montag die Landung nach einem Fallschirmsprung nicht. Der Chef seiner Begleiter ist ratlos.

Ein 38-jähriger Schweizer kam aus ungeklärten Gründen von der Falllinie ab und musste seinen Fallschirm über felsigem Gebiet öffnen. (Symbolbild) GETTY IMAGES

Ein 38-jähriger Schweizer kam aus ungeklärten Gründen von der Falllinie ab und musste seinen Fallschirm über felsigem Gebiet öffnen. (Symbolbild) GETTY IMAGES

    Ein Profi-Fallschirmspringer (†38) aus dem Kanton-Baselland ist am Montag in Zermatt VS in den Tod gestürzt (BLICK berichtete). Er sprang gemeinsam mit drei Walliser Kollegen und geriet bei einem Formationssprung in Schwierigkeiten. Ein zweiter Springer verletzte sich dabei, konnte das Spital gestern Abend aber wieder verlassen. Die beiden anderen Profi-Springer blieben unverletzt.
    Wie «Le Matin» heute schreibt, sind alle drei Walliser als Instruktoren bei RealFly in Sitten tätig – einer Firma, die Fallschirmsprünge und Trainings in einem Indoor-Simulator anbietet.

Landung im Tal geplant
    Die Fallschirmspringer wollten einen gemeinsamen Sprung aus 4700 Metern in Formation durchführen. Die Landung sei beim Weiler Furi im Talboden (1800 m ü.M.) geplant gewesen.
    Nach dem Absprung, der ohne Probleme verlaufen war, trieben die vier in der Luft von ihrem Ziel weg und näherten sich dem Gugle (2400 m ü.M.) in der Riffelberg-Region. Das Gebiet ist für Landungen ungeeignet. Zudem hatten die Fallschirmspringer nur einige Sekunden Zeit gehabt, um zu reagieren und die Fallschirme zu ziehen.

    Der Mann aus Basel-Land zog sich in der Folge bei der Landung im felsigen Gebiet die tödlichen Verletzungen zu.

Instruktoren waren hoch professionell
    Der Direktor von RealFly, Vincent Van Laethem, sagt zu «Le Matin»: «Das sind alles kompetente Personen. Sie haben sich genau vorbereitet, das Wetter war gut und das Material an das jeweilige Leistungsniveau angepasst.»
    Der Unfall erstaune ihn sehr, er könne sich nicht erklären, weshalb die vier von ihrer Flugbahn abgekommen seien. «Das Entscheidende ist der Abwurf. Es muss in diesem Moment anscheinend ein Problem gegeben haben», sagt Van Laethem.
    Air Zermatt, aus deren Flugzeug die vier Profis gesprungen sind, äussert sich nicht zum Vorfall. Zumindest so lange nicht, bis die Untersuchungen zum Unfallhergang abgeschlossen sind.

    Ein Profi-Fallschirmspringer (†38) aus dem Kanton-Baselland ist am Montag in Zermatt VS in den Tod gestürzt (BLICK berichtete). Er sprang gemeinsam mit drei Walliser Kollegen und geriet bei einem Formationssprung in Schwierigkeiten. Ein zweiter Springer verletzte sich dabei, konnte das Spital gestern Abend aber wieder verlassen. Die beiden anderen Profi-Springer blieben unverletzt.
    Wie «Le Matin» heute schreibt, sind alle drei Walliser als Instruktoren bei RealFly in Sitten tätig – einer Firma, die Fallschirmsprünge und Trainings in einem Indoor-Simulator anbietet.

style="font-family:st;">Landung im Tal geplant
    Die Fallschirmspringer wollten einen gemeinsamen Sprung aus 4700 Metern in Formation durchführen. Die Landung sei beim Weiler Furi im Talboden (1800 m ü.M.) geplant gewesen.
    Nach dem Absprung, der ohne Probleme verlaufen war, trieben die vier in der Luft von ihrem Ziel weg und näherten sich dem Gugle (2400 m ü.M.) in der Riffelberg-Region. Das Gebiet ist für Landungen ungeeignet. Zudem hatten die Fallschirmspringer nur einige Sekunden Zeit gehabt, um zu reagieren und die Fallschirme zu ziehen.

    Der Mann aus Basel-Land zog sich in der Folge bei der Landung im felsigen Gebiet die tödlichen Verletzungen zu.

Instruktoren waren hoch professionell
    Der Direktor von RealFly, Vincent Van Laethem, sagt zu «Le Matin»: «Das sind alles kompetente Personen. Sie haben sich genau vorbereitet, das Wetter war gut und das Material an das jeweilige Leistungsniveau angepasst.»
    Der Unfall erstaune ihn sehr, er könne sich nicht erklären, weshalb die vier von ihrer Flugbahn abgekommen seien. «Das Entscheidende ist der Abwurf. Es muss in diesem Moment anscheinend ein Problem gegeben haben», sagt Van Laethem.
    Air Zermatt, aus deren Flugzeug die vier Profis gesprungen sind, äussert sich nicht zum Vorfall. Zumindest so lange nicht, bis die Untersuchungen zum Unfallhergang abgeschlossen sind.

25. April 2017 08:13



Drama am Himmel über Zermatt – Fallschirmspringer stirbt

Drama am Himmel über ZermattFallschirmspringer stirbt

Air Zermatt im Einsatz. bild: keystone

Air Zermatt im Einsatz. bild: keystone

    Ein Profi-Fallschirmspringer ist am Montag in der Region Zermatt tödlich verunglückt. Ein zweiter Fallschirmspringer wurde schwer verletzt.
    Am Absprung aus einem Helikopter über Zermatt nahmen am Montag gegen 9 Uhr vier professionelle Fallschirmspringer teil, wie die Walliser Kantonspolizei am Dienstag mitteilte. Ihr Ziel war es, einen gemeinsamen Sprung in Formation durchzuführen.
    Während des freien Falls kamen die vier Sportler aus noch ungeklärten Gründen von der vorgesehenen Falllinie ab und mussten ihre Fallschirme über felsigem Gebiet öffnen. Einer von ihnen, ein 38-jähriger Schweizer mit Wohnsitz im Kanton Basel-Land, zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu.
    Ein zweiter Fallschirmspringer, ein 30-jähriger Walliser, wurde schwer verletzt und mit einem Helikopter ins Spital Visp geflogen. Zwei weitere Personen blieben unverletzt. Die Walliser Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet, um die Unfallursache zu klären.

    Ein Profi-Fallschirmspringer ist am Montag in der Region Zermatt tödlich verunglückt. Ein zweiter Fallschirmspringer wurde schwer verletzt.
    Am Absprung aus einem Helikopter über Zermatt nahmen am Montag gegen 9 Uhr vier professionelle Fallschirmspringer teil, wie die Walliser Kantonspolizei am Dienstag mitteilte. Ihr Ziel war es, einen gemeinsamen Sprung in Formation durchzuführen.
    Während des freien Falls kamen die vier Sportler aus noch ungeklärten Gründen von der vorgesehenen Falllinie ab und mussten ihre Fallschirme über felsigem Gebiet öffnen. Einer von ihnen, ein 38-jähriger Schweizer mit Wohnsitz im Kanton Basel-Land, zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu.
    Ein zweiter Fallschirmspringer, ein 30-jähriger Walliser, wurde schwer verletzt und mit einem Helikopter ins Spital Visp geflogen. Zwei weitere Personen blieben unverletzt. Die Walliser Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet, um die Unfallursache zu klären.

26. April 2017 08:23



ZERMATT

Profi-Fallschirmspringer stirbt nach Sprung aus Heli

Profi-Fallschirmspringer stirbt nach Sprung aus Heli

Ein 38-Jähriger hat sich bei der Landung nach einem Formations-Sprung aus einem Helikopter tödliche Verletzungen zugezogen. Ein weitere Sportler ist schwer verletzt.

Ein 38-Jähriger hat sich bei der Landung nach einem Formations-Sprung aus einem Helikopter tödliche Verletzungen zugezogen. Ein weitere Sportler ist schwer verletzt.

    Am Absprung aus einem Helikopter über Zermatt nahmen am Montag gegen 9 Uhr vier professionelle Fallschirmspringer teil, wie die Walliser Kantonspolizei am Dienstag mitteilte. Ihr Ziel war es, einen gemeinsamen Sprung in Formation durchzuführen.
    Während des freien Falls kamen die vier Sportler aus noch ungeklärten Gründen von der vorgesehenen Falllinie ab und mussten ihre Fallschirme über felsigem Gebiet öffnen. Einer von ihnen, ein 38-jähriger Schweizer mit Wohnsitz im Kanton Basel-Land, zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu.

Walliser verletzt sich schwer
    Ein zweiter Fallschirmspringer, ein 30-jähriger Walliser, wurde schwer verletzt und mit einem Helikopter ins Spital Visp geflogen. Zwei weitere Personen blieben unverletzt. Die Walliser Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet, um die Unfallursache zu klären.

    Am Absprung aus einem Helikopter über Zermatt nahmen am Montag gegen 9 Uhr vier professionelle Fallschirmspringer teil, wie die Walliser Kantonspolizei am Dienstag mitteilte. Ihr Ziel war es, einen gemeinsamen Sprung in Formation durchzuführen.
    Während des freien Falls kamen die vier Sportler aus noch ungeklärten Gründen von der vorgesehenen Falllinie ab und mussten ihre Fallschirme über felsigem Gebiet öffnen. Einer von ihnen, ein 38-jähriger Schweizer mit Wohnsitz im Kanton Basel-Land, zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu.

style="font-family:st;">Walliser verletzt sich schwer
    Ein zweiter Fallschirmspringer, ein 30-jähriger Walliser, wurde schwer verletzt und mit einem Helikopter ins Spital Visp geflogen. Zwei weitere Personen blieben unverletzt. Die Walliser Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet, um die Unfallursache zu klären.

25. April 2017 15:30



Profi-Fallschirmspringer verliert Leben bei Absprung über Zermatt

Profi-Fallschirmspringer verliert Leben bei Absprung über Zermatt

Ein Profi-Fallschirmspringer ist am Montag in der Region Zermatt tödlich verunglückt. Ein zweiter Fallschirmspringer wurde schwer verletzt.

Ein Profi-Fallschirmspringer ist am Montag in der Region Zermatt tödlich verunglückt. Ein zweiter Fallschirmspringer wurde schwer verletzt.

KEYSTONE/GAETAN BALLY

KEYSTONE/GAETAN BALLY

    Am Absprung aus einem Helikopter über Zermatt nahmen am Montag gegen 9 Uhr vier professionelle Fallschirmspringer teil, wie die Walliser Kantonspolizei am Dienstag mitteilte. Ihr Ziel war es, einen gemeinsamen Sprung in Formation durchzuführen.
    Während des freien Falls kamen die vier Sportler aus noch ungeklärten Gründen von der vorgesehenen Falllinie ab und mussten ihre Fallschirme über felsigem Gebiet öffnen. Einer von ihnen, ein 38-jähriger Schweizer mit Wohnsitz im Kanton Basel-Land, zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu.
    Ein zweiter Fallschirmspringer, ein 30-jähriger Walliser, wurde schwer verletzt und mit einem Helikopter ins Spital Visp geflogen. Zwei weitere Personen blieben unverletzt. Die Walliser Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet, um die Unfallursache zu klären.

    Am Absprung aus einem Helikopter über Zermatt nahmen am Montag gegen 9 Uhr vier professionelle Fallschirmspringer teil, wie die Walliser Kantonspolizei am Dienstag mitteilte. Ihr Ziel war es, einen gemeinsamen Sprung in Formation durchzuführen.
    Während des freien Falls kamen die vier Sportler aus noch ungeklärten Gründen von der vorgesehenen Falllinie ab und mussten ihre Fallschirme über felsigem Gebiet öffnen. Einer von ihnen, ein 38-jähriger Schweizer mit Wohnsitz im Kanton Basel-Land, zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu.
    Ein zweiter Fallschirmspringer, ein 30-jähriger Walliser, wurde schwer verletzt und mit einem Helikopter ins Spital Visp geflogen. Zwei weitere Personen blieben unverletzt. Die Walliser Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet, um die Unfallursache zu klären.

26. April 2017 09:26



Nach Sprung aus Heli über Zermatt tödlich verunfallt

Nach Sprung aus Heli über Zermatt tödlich verunfallt

Ein Profi-Fallschirmspringer zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu. Seine Gruppe war zuvor von der geplanten Falllinie abgekommen.

Ein Profi-Fallschirmspringer zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu. Seine Gruppe war zuvor von der geplanten Falllinie abgekommen.

    Am Absprung aus einem Helikopter über Zermatt nahmen am Montag gegen 9 Uhr vier professionelle Fallschirmspringer teil, wie die Walliser Kantonspolizei am Dienstag mitteilte. Ihr Ziel war es, einen gemeinsamen Sprung in Formation durchzuführen.
    Während des freien Falls kamen die vier Sportler aus noch ungeklärten Gründen von der vorgesehenen Falllinie ab und mussten ihre Fallschirme über felsigem Gebiet öffnen. Einer von ihnen, ein 38-jähriger Schweizer mit Wohnsitz im Kanton Basel-Land, zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu.

Walliser verletzt sich schwer
    Ein zweiter Fallschirmspringer, ein 30-jähriger Walliser, wurde schwer verletzt und mit einem Helikopter ins Spital Visp geflogen. Zwei weitere Personen blieben unverletzt. Die Walliser Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet, um die Unfallursache zu klären.

    Am Absprung aus einem Helikopter über Zermatt nahmen am Montag gegen 9 Uhr vier professionelle Fallschirmspringer teil, wie die Walliser Kantonspolizei am Dienstag mitteilte. Ihr Ziel war es, einen gemeinsamen Sprung in Formation durchzuführen.
    Während des freien Falls kamen die vier Sportler aus noch ungeklärten Gründen von der vorgesehenen Falllinie ab und mussten ihre Fallschirme über felsigem Gebiet öffnen. Einer von ihnen, ein 38-jähriger Schweizer mit Wohnsitz im Kanton Basel-Land, zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu.

style="font-family:st;">Walliser verletzt sich schwer
    Ein zweiter Fallschirmspringer, ein 30-jähriger Walliser, wurde schwer verletzt und mit einem Helikopter ins Spital Visp geflogen. Zwei weitere Personen blieben unverletzt. Die Walliser Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet, um die Unfallursache zu klären.

25. April 2017 16:19



ZERMATT

Fallschirmspringer verunglückt tödlich

Fallschirmspringer verunglückt tödlich

    Ein Profi-Fallschirmspringer ist am Montag in der Region Zermatt tödlich verunglückt. Ein zweiter Fallschirmspringer wurde schwer verletzt.
    Am Absprung aus einem Helikopter über Zermatt nahmen am Montag gegen 9 Uhr vier professionelle Fallschirmspringer teil, wie die Walliser Kantonspolizei am Dienstag mitteilte. Ihr Ziel war es, einen gemeinsamen Sprung in Formation durchzuführen.
    Während des freien Falls kamen die vier Sportler aus noch ungeklärten Gründen von der vorgesehenen Falllinie ab und mussten ihre Fallschirme über felsigem Gebiet öffnen. Einer von ihnen, ein 38-jähriger Schweizer mit Wohnsitz im Kanton Basel-Land, zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu.
    Ein zweiter Fallschirmspringer, ein 30-jähriger Walliser, wurde schwer verletzt und mit einem Helikopter ins Spital Visp geflogen. Zwei weitere Personen blieben unverletzt. Die Walliser Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet, um die Unfallursache zu klären.

    Ein Profi-Fallschirmspringer ist am Montag in der Region Zermatt tödlich verunglückt. Ein zweiter Fallschirmspringer wurde schwer verletzt.
    Am Absprung aus einem Helikopter über Zermatt nahmen am Montag gegen 9 Uhr vier professionelle Fallschirmspringer teil, wie die Walliser Kantonspolizei am Dienstag mitteilte. Ihr Ziel war es, einen gemeinsamen Sprung in Formation durchzuführen.
    Während des freien Falls kamen die vier Sportler aus noch ungeklärten Gründen von der vorgesehenen Falllinie ab und mussten ihre Fallschirme über felsigem Gebiet öffnen. Einer von ihnen, ein 38-jähriger Schweizer mit Wohnsitz im Kanton Basel-Land, zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu.
    Ein zweiter Fallschirmspringer, ein 30-jähriger Walliser, wurde schwer verletzt und mit einem Helikopter ins Spital Visp geflogen. Zwei weitere Personen blieben unverletzt. Die Walliser Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet, um die Unfallursache zu klären.

26. April 2017 08:50



ZERMATT

Profi-Fallschirmspringer stirbt nach Sprung aus Heli

Profi-Fallschirmspringer stirbt nach Sprung aus Heli

Ein 38-Jähriger hat sich bei der Landung nach einem Formations-Sprung aus einem Helikopter tödliche Verletzungen zugezogen. Ein weitere Sportler ist schwer verletzt.

Ein 38-Jähriger hat sich bei der Landung nach einem Formations-Sprung aus einem Helikopter tödliche Verletzungen zugezogen. Ein weitere Sportler ist schwer verletzt.

    Am Absprung aus einem Helikopter über Zermatt nahmen am Montag gegen 9 Uhr vier professionelle Fallschirmspringer teil, wie die Walliser Kantonspolizei am Dienstag mitteilte. Ihr Ziel war es, einen gemeinsamen Sprung in Formation durchzuführen.
    Während des freien Falls kamen die vier Sportler aus noch ungeklärten Gründen von der vorgesehenen Falllinie ab und mussten ihre Fallschirme über felsigem Gebiet öffnen. Einer von ihnen, ein 38-jähriger Schweizer mit Wohnsitz im Kanton Basel-Land, zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu.

Walliser verletzt sich schwer
    Ein zweiter Fallschirmspringer, ein 30-jähriger Walliser, wurde schwer verletzt und mit einem Helikopter ins Spital Visp geflogen. Zwei weitere Personen blieben unverletzt. Die Walliser Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet, um die Unfallursache zu klären.

    Am Absprung aus einem Helikopter über Zermatt nahmen am Montag gegen 9 Uhr vier professionelle Fallschirmspringer teil, wie die Walliser Kantonspolizei am Dienstag mitteilte. Ihr Ziel war es, einen gemeinsamen Sprung in Formation durchzuführen.
    Während des freien Falls kamen die vier Sportler aus noch ungeklärten Gründen von der vorgesehenen Falllinie ab und mussten ihre Fallschirme über felsigem Gebiet öffnen. Einer von ihnen, ein 38-jähriger Schweizer mit Wohnsitz im Kanton Basel-Land, zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu.

style="font-family:st;">Walliser verletzt sich schwer
    Ein zweiter Fallschirmspringer, ein 30-jähriger Walliser, wurde schwer verletzt und mit einem Helikopter ins Spital Visp geflogen. Zwei weitere Personen blieben unverletzt. Die Walliser Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet, um die Unfallursache zu klären.

25. April 2017 15:30



Festnahme nach Protest gegen Mario Fehr am Sechseläuten

Festnahme nach Protest gegen Mario Fehr am Sechseläuten

Während des Umzugs bedrängten Demonstranten den Regierungspräsidenten. Eine Person wurde festgenommen, drei weggewiesen.

Während des Umzugs bedrängten Demonstranten den Regierungspräsidenten. Eine Person wurde festgenommen, drei weggewiesen.

Protest mit Transparenten: Mario Fehr wird während des Sechseläutens für seine Politik kritisiert. Bild: www.linksunten.indymedia.org

Protest mit Transparenten: Mario Fehr wird während des Sechseläutens für seine Politik kritisiert. Bild: www.linksunten.indymedia.org

    Anfänglich genoss Mario Fehr am Sechseläutenumzug das Bad in der Menge: «Ich bin ja als Regierungspräsident der demokratisch gewählte König des Kantons Zürich. Deshalb bin ich heute Gast bei der Zunft Drei Könige.» Doch dann wurde er von Aktivisten bedrängt, die mit Transparenten gegen seine Politik demonstrierten und Flyer verteilten. Dies schreiben die Aktivisten auf der linken Internetplattform indymedia.org.
    Marco Cortesi, Mediensprecher der Stadtpolizei Zürich, bestätigt den Vorfall. «Wir haben kurz vor 17 Uhr auf dem Limmatquai eine Person festgenommen», sagt er. Der Mann ohne Aufenthaltsbewilligung sei dem Migrationsamt überwiesen worden. Ausserdem habe die Stadtpolizei drei weitere Personen weggewiesen und Material sichergestellt. Mario Fehr und die ihm unterstellte Sicherheitsdirektion wollten zur Aktion keine Stellung beziehen.
    In den Augen der Linksaussen-Aktivisten steht der SP-Politiker «exemplarisch für einen gesellschaftlichen Rechtsrutsch», womit Fehr «gut zur Zürcher Bonzenfasnacht» passe. Als Beispiele seiner «repressiven Politik» werden die Beschaffung eines Staatstrojaners und die Ausschaffung einer tschetschenischen Familie genannt. Auch seine Asylpolitik im Allgemeinen wird in den verteilten Flyern kritisiert, insbesondere die Verschärfungen im Umgang mit abgewiesenen Asylsuchenden.
    Die Aktivisten rufen am Ende ihrer Meldung zur Teilnahme an den 1.-Mai-Demonstrationen am kommenden Montag auf. Es ist nicht das erste Mal, dass das Sechseläuten, das kurz vor dem Tag der Arbeit stattfindet, von Linksaktivisten gestört wird.
    2006 wurde der Böögg in Stäfa aus der Werkstatt des Bööggbauers gestohlen. Im Bekennerschreiben hielten die Aktivisten fest: «Böögg hat Schnauze voll, für die Kapitalistinnen den Kopf hinzuhalten. Ist jetzt Gefangener der Bewegung ‹1. Mai – Strasse frei›.» Am Tag der Arbeit tauchte der Böögg dann wieder auf – als Ehrengast am revolutionären Treffen auf dem Kanzleiareal. Der Ersatzböögg versprach aber auch damals einen guten Sommer: Sein Kopf explodierte nach 10 Minuten 28 Sekunden.

    Anfänglich genoss Mario Fehr am Sechseläutenumzug das Bad in der Menge: «Ich bin ja als Regierungspräsident der demokratisch gewählte König des Kantons Zürich. Deshalb bin ich heute Gast bei der Zunft Drei Könige.» Doch dann wurde er von Aktivisten bedrängt, die mit Transparenten gegen seine Politik demonstrierten und Flyer verteilten. Dies schreiben die Aktivisten auf der linken Internetplattform indymedia.org.
    Marco Cortesi, Mediensprecher der Stadtpolizei Zürich, bestätigt den Vorfall. «Wir haben kurz vor 17 Uhr auf dem Limmatquai eine Person festgenommen», sagt er. Der Mann ohne Aufenthaltsbewilligung sei dem Migrationsamt überwiesen worden. Ausserdem habe die Stadtpolizei drei weitere Personen weggewiesen und Material sichergestellt. Mario Fehr und die ihm unterstellte Sicherheitsdirektion wollten zur Aktion keine Stellung beziehen.
    In den Augen der Linksaussen-Aktivisten steht der SP-Politiker «exemplarisch für einen gesellschaftlichen Rechtsrutsch», womit Fehr «gut zur Zürcher Bonzenfasnacht» passe. Als Beispiele seiner «repressiven Politik» werden die Beschaffung eines Staatstrojaners und die Ausschaffung einer tschetschenischen Familie genannt. Auch seine Asylpolitik im Allgemeinen wird in den verteilten Flyern kritisiert, insbesondere die Verschärfungen im Umgang mit abgewiesenen Asylsuchenden.
    Die Aktivisten rufen am Ende ihrer Meldung zur Teilnahme an den 1.-Mai-Demonstrationen am kommenden Montag auf. Es ist nicht das erste Mal, dass das Sechseläuten, das kurz vor dem Tag der Arbeit stattfindet, von Linksaktivisten gestört wird.
    2006 wurde der Böögg in Stäfa aus der Werkstatt des Bööggbauers gestohlen. Im Bekennerschreiben hielten die Aktivisten fest: «Böögg hat Schnauze voll, für die Kapitalistinnen den Kopf hinzuhalten. Ist jetzt Gefangener der Bewegung ‹1. Mai Strasse frei›.» Am Tag der Arbeit tauchte der Böögg dann wieder auf als Ehrengast am revolutionären Treffen auf dem Kanzleiareal. Der Ersatzböögg versprach aber auch damals einen guten Sommer: Sein Kopf explodierte nach 10 Minuten 28 Sekunden.

26. April 2017 07:06



ZÜRCHER SECHSELÄUTEN

Linksaktivisten bedrängen SP-Regierungsrat Fehr

Linksaktivisten bedrängen SP-Regierungsrat Fehr

Mit Transparenten bedrängten linke Aktivisten am Zürcher Sechseläuten den Vorsteher der Sicherheitsdirektion Mario Fehr. Drei Personen wurden weggewiesen, eine verhaftet.

Mit Transparenten bedrängten linke Aktivisten am Zürcher Sechseläuten den Vorsteher der Sicherheitsdirektion Mario Fehr. Drei Personen wurden weggewiesen, eine verhaftet.

SP-Regierungsrat Mario Fehr wird am Zürcher Sechseläuten von linken Aktivisten mit Transparenten bedrängt. Darauf wird seine Politik kritisiert.

SP-Regierungsrat Mario Fehr wird am Zürcher Sechseläuten von linken Aktivisten mit Transparenten bedrängt. Darauf wird seine Politik kritisiert.

    3500 Zünfter liefen am Zürcher Sechseläuten durch die Zürcher Innenstadt. Als Ehrengast marschierte auch der SP-Regierungsrat und Vorsteher der Sicherheitsdirektion Mario Fehr bei der Zunft zu den drei Königen mit. Diesen Anlass nutzten linke Aktivisten, um mit Transparenten eine Störaktion gegen den Politiker zu tätigen.
    Wie es auf der linken Internetplattform Indymedia.org heisst, habe man mit verschiedenen Transparenten Mario Fehr «symbolisch gestoppt» und Flyer verteilt. Darin wird unter anderem der «gesellschaftliche Rechtsrutsch, der auch vor linken parlamentarischen Parteien nicht haltmacht», sowie Fehrs Umgang mit Asylsuchenden kritisiert.

Material sichergestellt
    Marco Cortesi, Sprecher der Stadtpolizei Zürich, bestätigt den Vorfall auf Anfrage: «Passiert ist es kurz vor 17 Uhr am Limmatquai. Eine Person wurde festgenommen.» Der Mann befinde sich illegal in der Schweiz und sei deshalb dem Migrationsamt überwiesen worden.
    Zudem seien drei weitere Personen kontrolliert und weggewiesen worden. Das von ihnen mitgebrachte Material sei sichergestellt worden.

    3500 Zünfter liefen am Zürcher Sechseläuten durch die Zürcher Innenstadt. Als Ehrengast marschierte auch der SP-Regierungsrat und Vorsteher der Sicherheitsdirektion Mario Fehr bei der Zunft zu den drei Königen mit. Diesen Anlass nutzten linke Aktivisten, um mit Transparenten eine Störaktion gegen den Politiker zu tätigen.
    Wie es auf der linken Internetplattform Indymedia.org heisst, habe man mit verschiedenen Transparenten Mario Fehr «symbolisch gestoppt» und Flyer verteilt. Darin wird unter anderem der «gesellschaftliche Rechtsrutsch, der auch vor linken parlamentarischen Parteien nicht haltmacht», sowie Fehrs Umgang mit Asylsuchenden kritisiert.

style="font-family:st;">Material sichergestellt
    Marco Cortesi, Sprecher der Stadtpolizei Zürich, bestätigt den Vorfall auf Anfrage: «Passiert ist es kurz vor 17 Uhr am Limmatquai. Eine Person wurde festgenommen.» Der Mann befinde sich illegal in der Schweiz und sei deshalb dem Migrationsamt überwiesen worden.
    Zudem seien drei weitere Personen kontrolliert und weggewiesen worden. Das von ihnen mitgebrachte Material sei sichergestellt worden.

25. April 2017 14:36



HUNGERSNOT IM JEMEN

Wettlauf gegen die Zeit

Wettlauf gegen die Zeit

Hilfsorganisationen schlagen Alarm

Hilfsorganisationen schlagen Alarm

Kinder im Jemen zeigen ihre Dokumente, um eine Essration durch eine lokale Organisation in Sanaa zu erhalten. Laut Unicef Deutschland leiden fast 2,2 Millionen Mädchen und Jungen in dem Land unter Mangelernährung. Foto: Hani Mohammed / dpa

Kinder im Jemen zeigen ihre Dokumente, um eine Essration durch eine lokale Organisation in Sanaa zu erhalten. Laut Unicef Deutschland leiden fast 2,2 Millionen Mädchen und Jungen in dem Land unter Mangelernährung. Foto: Hani Mohammed / dpa

    Die hungernden Kinder im Jemen sind in akuter Lebensgefahr! Fast 2,2 Millionen Kinder in dem Bürgerkriegsland sind laut Unicef akut mangelernährt, viele sterben an vermeidbaren Krankheiten.
    Die Konfliktparteien und die internationale Gemeinschaft müssten dringend mehr tun, um zu verhindern, dass im Jemen eine Hungersnot ausbreche, die noch mehr Kindern das Leben kosten würde. „Wir befinden uns in einem Wettlauf gegen die Zeit“, sagte Geert Cappelaere, Unicef-Regionaldirektor für den Nahen Osten und Nordafrika.

Die Gewalt verschärft den Hunger
    Nach Einschätzung von Unicef und dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) besteht für eine halbe Million Kinder akute Lebensgefahr, wenn sie keine Hilfe und Behandlung erhalten.
    Schon jetzt bräuchten 6,8 Millionen Menschen dringend Nahrungsmittelhilfe. Demnach sind im laufenden Jahr 2,1 Milliarden US-Dollar für die Jemen-Hilfe notwendig – davon sind aber bislang nur 14 Prozent zugesagt.
    Im Jemen tobt seit Anfang 2015 ein Machtkampf zwischen schiitischen Huthi-Rebellen und der sunnitisch geprägten Zentralregierung.
    Seit 2015 beteiligt sich auch Saudi-Arabien mit Luftangriffen gegen die Rebellen. Weitere arabische Staaten sowie die USA, Großbritannien und Frankreich haben diese Angriffe unterstützt.
    Die Unicef und WFP riefen zu einer raschen politischen Lösung des Konflikts auf. Es brauche ungehinderten Zugang zu den notleidenden Menschen. Die anhaltende Gewalt und die Nahrungsmittelunsicherheit hätten fatale Folgen, so Cappelaere weiter.
    Familien verheirateten ihre Kinder früh, um zu überleben, und immer mehr Heranwachsende schlössen sich bewaffneten Gruppen an.
    Nach Einschätzung von Hilfswerken könnten mehr als 17 Millionen Jemeniter in den kommenden Monaten auf Katastrophenhilfe angewiesen sein.

Große Dürre
    Neben dem Bürgerkrieg ist Jemen wegen seiner geografischen Nähe zu Subsahara-Afrika auch von einer der schlimmsten Dürren betroffen. In vielen Ländern Afrikas herrscht die schlimmste Dürre seit fünf Jahrzehnten.
    Insgesamt rund sieben Millionen Menschen wüssten im Jemen nicht mehr, wo sie die nächste Mahlzeit bekommen können, erklärte das Hilfswerk Unicef.

    Die UN benötigt nach eigenen Angaben 4,4 Milliarden Dollar für die Soforthilfe gegen die Hungerkrise in Afrika und im Jemen. Davon sind bislang nur 20 Prozent zugesagt.

    Die hungernden Kinder im Jemen sind in akuter Lebensgefahr! Fast 2,2 Millionen Kinder in dem Bürgerkriegsland sind laut Unicef akut mangelernährt, viele sterben an vermeidbaren Krankheiten.
    Die Konfliktparteien und die internationale Gemeinschaft müssten dringend mehr tun, um zu verhindern, dass im Jemen eine Hungersnot ausbreche, die noch mehr Kindern das Leben kosten würde. „Wir befinden uns in einem Wettlauf gegen die Zeit“, sagte Geert Cappelaere, Unicef-Regionaldirektor für den Nahen Osten und Nordafrika.

style="font-family:st;">Die Gewalt verschärft den Hunger
    Nach Einschätzung von Unicef und dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) besteht für eine halbe Million Kinder akute Lebensgefahr, wenn sie keine Hilfe und Behandlung erhalten.
    Schon jetzt bräuchten 6,8 Millionen Menschen dringend Nahrungsmittelhilfe. Demnach sind im laufenden Jahr 2,1 Milliarden US-Dollar für die Jemen-Hilfe notwendig – davon sind aber bislang nur 14 Prozent zugesagt.
    Im Jemen tobt seit Anfang 2015 ein Machtkampf zwischen schiitischen Huthi-Rebellen und der sunnitisch geprägten Zentralregierung.
    Seit 2015 beteiligt sich auch Saudi-Arabien mit Luftangriffen gegen die Rebellen. Weitere arabische Staaten sowie die USA, Großbritannien und Frankreich haben diese Angriffe unterstützt.
    Die Unicef und WFP riefen zu einer raschen politischen Lösung des Konflikts auf. Es brauche ungehinderten Zugang zu den notleidenden Menschen. Die anhaltende Gewalt und die Nahrungsmittelunsicherheit hätten fatale Folgen, so Cappelaere weiter.
    Familien verheirateten ihre Kinder früh, um zu überleben, und immer mehr Heranwachsende schlössen sich bewaffneten Gruppen an.
    Nach Einschätzung von Hilfswerken könnten mehr als 17 Millionen Jemeniter in den kommenden Monaten auf Katastrophenhilfe angewiesen sein.

style="font-family:st;">Große Dürre
    Neben dem Bürgerkrieg ist Jemen wegen seiner geografischen Nähe zu Subsahara-Afrika auch von einer der schlimmsten Dürren betroffen. In vielen Ländern Afrikas herrscht die schlimmste Dürre seit fünf Jahrzehnten.
    Insgesamt rund sieben Millionen Menschen wüssten im Jemen nicht mehr, wo sie die nächste Mahlzeit bekommen können, erklärte das Hilfswerk Unicef.

    Die UN benötigt nach eigenen Angaben 4,4 Milliarden Dollar für die Soforthilfe gegen die Hungerkrise in Afrika und im Jemen. Davon sind bislang nur 20 Prozent zugesagt.

25. April 2017 15:25



ZÜRCHER SECHSELÄUTEN

«Die Standbetreiber haben ein Riesengeschäft gemacht»

«Die Standbetreiber haben ein Riesengeschäft gemacht»

Nach nur 9 Minuten und 56 Sekunden explodierte der Kopf des Bööggs. Zu schnell für einige Zünfter: Sie waren noch gar nicht beim Sechseläutenplatz. Ein Dauerthema, sagt Victor Rosser, Sprecher des Zentralkomitees der Zünfte.

Nach nur 9 Minuten und 56 Sekunden explodierte der Kopf des Bööggs. Zu schnell für einige Zünfter: Sie waren noch gar nicht beim Sechseläutenplatz. Ein Dauerthema, sagt Victor Rosser, Sprecher des Zentralkomitees der Zünfte.

Nicht alle 26 Zünfte erreichten den brennenden Böögg rechtzeitig. Die letzte Gruppe kam erst nach der Explosion zum Sechseläutenplatz. (Bild: Annick Ramp / NZZ)

Nicht alle 26 Zünfte erreichten den brennenden Böögg rechtzeitig. Die letzte Gruppe kam erst nach der Explosion zum Sechseläutenplatz. (Bild: Annick Ramp / NZZ)

Herr Rosser, Sonnenschein und frühlingshafte Temperaturen. Sie müssen zufrieden sein mit dem diesjährigen Sechseläuten.

    Ja, der Zuspruch war gross. Sogar noch nach dem Abmarsch der Zünfter vom Sechseläutenplatz um 19 Uhr habe ich noch lange Schlangen vor den Imbissständen beobachtet. Im Vergleich zum Vorjahr haben die Betreiber ein Riesengeschäft gemacht, entsprechend positiv waren auch die Rückmeldungen. Für die Standbetreiber ist es aber eine Mischrechnung. Einmal ist das Wetter optimal, dann verkaufen sie gut. Dann wieder ist es kalt und nass wie im letzten Jahr, und die Umsätze sind entsprechend tiefer.
«Die Umzugsdisziplin ist eine Herausforderung und deshalb ein Dauerthema.»

Gab es einen Wermutstropfen?

    Die Umzugsdisziplin ist eine Herausforderung und deshalb ein Dauerthema. Weil mehr Zuschauer da waren, hat es dieses Jahr auch mehr Lücken im Umzug gegeben, vor allem bei den prominenten Gästen.

Haben also nicht alle Zünfte den Böögg bis zum 18 Uhr erreicht?

Nein, es dauerte beinahe bis 18 Uhr 30, bis die letzte Zunft am Sechseläutenplatz angekommen ist. Da war das Haupt des Bööggs bereits explodiert. Wir werden das intern natürlich wie jedes Jahr diskutieren. Es wäre aber nicht mehr das gleiche Fest, wenn die Zünfter und die geladenen Ehrengäste von den Zuschauern nicht mehr mit Blumen und Küsschen beschenkt werden könnten.

Sie haben die Zuschauerzahl erwähnt. Wie viele Besucher waren in diesem Jahr da?

Wir gehen von über 50 000 Zuschauern aus. Genau lässt sich das nicht sagen, wir schätzen die Zahl jeweils anhand der verkauften Sitzplätze.

Wie viele Plätze haben Sie denn verkauft?

    Von den rund 11 000 Plätzen sind nicht ganz alle verkauft worden – wohl deshalb, weil das Sechseläuten heuer mitten in die Schulferien gefallen ist. Im letzten Jahr gingen mehr Sitzplätze weg, dafür blieben sie dann wegen des nasskalten Wetters leer.
«Das Schweizer Fernsehen misst die Zeit. Nur die Fernsehmacher haben die Möglichkeit, so genau heranzuzoomen.»

Etwas Verwirrung gab es zunächst um den genauen Zeitpunkt der Böögg-Explosion. Wer bestimmt diesen eigentlich?

    Das Schweizer Fernsehen misst die Zeit. Nur die Fernsehmacher haben die Möglichkeit, so genau heranzuzoomen. Wir können das nicht: Je nachdem, wo man steht, hat man sonst bei der Explosion wegen des Rauchs gar keine freie Sicht. Wichtig ist aber eigentlich nicht die sekundengenaue Zeitangabe, sondern die Prognose für den Sommer.

style="font-family:st;">Herr Rosser, Sonnenschein und frühlingshafte Temperaturen. Sie müssen zufrieden sein mit dem diesjährigen Sechseläuten.

    Ja, der Zuspruch war gross. Sogar noch nach dem Abmarsch der Zünfter vom Sechseläutenplatz um 19 Uhr habe ich noch lange Schlangen vor den Imbissständen beobachtet. Im Vergleich zum Vorjahr haben die Betreiber ein Riesengeschäft gemacht, entsprechend positiv waren auch die Rückmeldungen. Für die Standbetreiber ist es aber eine Mischrechnung. Einmal ist das Wetter optimal, dann verkaufen sie gut. Dann wieder ist es kalt und nass wie im letzten Jahr, und die Umsätze sind entsprechend tiefer.
«Die Umzugsdisziplin ist eine Herausforderung und deshalb ein Dauerthema.»

style="font-family:st;">Gab es einen Wermutstropfen?

    Die Umzugsdisziplin ist eine Herausforderung und deshalb ein Dauerthema. Weil mehr Zuschauer da waren, hat es dieses Jahr auch mehr Lücken im Umzug gegeben, vor allem bei den prominenten Gästen.

style="font-family:st;">Haben also nicht alle Zünfte den Böögg bis zum 18 Uhr erreicht?

Nein, es dauerte beinahe bis 18 Uhr 30, bis die letzte Zunft am Sechseläutenplatz angekommen ist. Da war das Haupt des Bööggs bereits explodiert. Wir werden das intern natürlich wie jedes Jahr diskutieren. Es wäre aber nicht mehr das gleiche Fest, wenn die Zünfter und die geladenen Ehrengäste von den Zuschauern nicht mehr mit Blumen und Küsschen beschenkt werden könnten.

style="font-family:st;">Sie haben die Zuschauerzahl erwähnt. Wie viele Besucher waren in diesem Jahr da?

Wir gehen von über 50 000 Zuschauern aus. Genau lässt sich das nicht sagen, wir schätzen die Zahl jeweils anhand der verkauften Sitzplätze.

style="font-family:st;">Wie viele Plätze haben Sie denn verkauft?

    Von den rund 11 000 Plätzen sind nicht ganz alle verkauft worden wohl deshalb, weil das Sechseläuten heuer mitten in die Schulferien gefallen ist. Im letzten Jahr gingen mehr Sitzplätze weg, dafür blieben sie dann wegen des nasskalten Wetters leer.
«Das Schweizer Fernsehen misst die Zeit. Nur die Fernsehmacher haben die Möglichkeit, so genau heranzuzoomen.»

style="font-family:st;">Etwas Verwirrung gab es zunächst um den genauen Zeitpunkt der Böögg-Explosion. Wer bestimmt diesen eigentlich?

    Das Schweizer Fernsehen misst die Zeit. Nur die Fernsehmacher haben die Möglichkeit, so genau heranzuzoomen. Wir können das nicht: Je nachdem, wo man steht, hat man sonst bei der Explosion wegen des Rauchs gar keine freie Sicht. Wichtig ist aber eigentlich nicht die sekundengenaue Zeitangabe, sondern die Prognose für den Sommer.

26. April 2017 07:10



ZÜRCHER SECHSELÄUTEN

Linksaktivisten bedrängen SP-Regierungsrat Fehr

Linksaktivisten bedrängen SP-Regierungsrat Fehr

Mit Transparenten bedrängten linke Aktivisten am Zürcher Sechseläuten den Vorsteher der Sicherheitsdirektion Mario Fehr. Drei Personen wurden weggewiesen, eine verhaftet.

Mit Transparenten bedrängten linke Aktivisten am Zürcher Sechseläuten den Vorsteher der Sicherheitsdirektion Mario Fehr. Drei Personen wurden weggewiesen, eine verhaftet.

SP-Regierungsrat Mario Fehr wird am Zürcher Sechseläuten von linken Aktivisten mit Transparenten bedrängt. Darauf wird seine Politik kritisiert.

SP-Regierungsrat Mario Fehr wird am Zürcher Sechseläuten von linken Aktivisten mit Transparenten bedrängt. Darauf wird seine Politik kritisiert.

    3500 Zünfter liefen am Zürcher Sechseläuten durch die Zürcher Innenstadt. Als Ehrengast marschierte auch der SP-Regierungsrat und Vorsteher der Sicherheitsdirektion Mario Fehr bei der Zunft zu den drei Königen mit. Diesen Anlass nutzten linke Aktivisten, um mit Transparenten eine Störaktion gegen den Politiker zu tätigen.
    Wie es auf der linken Internetplattform Indymedia.org heisst, habe man mit verschiedenen Transparenten Mario Fehr «symbolisch gestoppt» und Flyer verteilt. Darin wird unter anderem der «gesellschaftliche Rechtsrutsch, der auch vor linken parlamentarischen Parteien nicht haltmacht», sowie Fehrs Umgang mit Asylsuchenden kritisiert.

Material sichergestellt
    Marco Cortesi, Sprecher der Stadtpolizei Zürich, bestätigt den Vorfall auf Anfrage: «Passiert ist es kurz vor 17 Uhr am Limmatquai. Eine Person wurde festgenommen.» Der Mann befinde sich illegal in der Schweiz und sei deshalb dem Migrationsamt überwiesen worden.
    Zudem seien drei weitere Personen kontrolliert und weggewiesen worden. Das von ihnen mitgebrachte Material sei sichergestellt worden.

    3500 Zünfter liefen am Zürcher Sechseläuten durch die Zürcher Innenstadt. Als Ehrengast marschierte auch der SP-Regierungsrat und Vorsteher der Sicherheitsdirektion Mario Fehr bei der Zunft zu den drei Königen mit. Diesen Anlass nutzten linke Aktivisten, um mit Transparenten eine Störaktion gegen den Politiker zu tätigen.
    Wie es auf der linken Internetplattform Indymedia.org heisst, habe man mit verschiedenen Transparenten Mario Fehr «symbolisch gestoppt» und Flyer verteilt. Darin wird unter anderem der «gesellschaftliche Rechtsrutsch, der auch vor linken parlamentarischen Parteien nicht haltmacht», sowie Fehrs Umgang mit Asylsuchenden kritisiert.

style="font-family:st;">Material sichergestellt
    Marco Cortesi, Sprecher der Stadtpolizei Zürich, bestätigt den Vorfall auf Anfrage: «Passiert ist es kurz vor 17 Uhr am Limmatquai. Eine Person wurde festgenommen.» Der Mann befinde sich illegal in der Schweiz und sei deshalb dem Migrationsamt überwiesen worden.
    Zudem seien drei weitere Personen kontrolliert und weggewiesen worden. Das von ihnen mitgebrachte Material sei sichergestellt worden.

25. April 2017 14:36



Zeugin beschreibt Höxter-Angeklagten als liebevoll und nett

Zeugin beschreibt Höxter-Angeklagten als liebevoll und nett

Eine ehemalige Freundin hat dem Angeklagten Wilfried W. Geldgier vorgeworfen. Gequält worden sei sie in Höxter aber nicht: Den Sex beschrieb sie als schön, die beiden hätten heiraten wollen.

Eine ehemalige Freundin hat dem Angeklagten Wilfried W. Geldgier vorgeworfen. Gequält worden sei sie in Höxter aber nicht: Den Sex beschrieb sie als schön, die beiden hätten heiraten wollen.

Die mitangeklagte Ex-Frau Angelika W. soll sich als Schwester von Wilfried W. ausgegeben haben.

Die mitangeklagte Ex-Frau Angelika W. soll sich als Schwester von Wilfried W. ausgegeben haben.

    Im Prozess um die tödlichen Misshandlungen im sogenannten Horror-Haus von Höxter hat eine ehemalige Freundin dem Angeklagten Wilfried W. Geldgier vorgeworfen. Heute sei ihr klar, dass es wohl nur ums Finanzielle ging, sagte die 51-Jährige aus Niedersachsen am Dienstag vor dem Landgericht Paderborn. „Ich habe zwischen 15.000 und 16.000 Euro verloren.“ Wilfried W. habe von ihr Geld zum Beispiel für ein Auto gewollt.
    Die Frau aus Neuenkirchen-Vörden hatte den Beschuldigten im Herbst 2010 über das Internet kennengelernt. Über ein halbes Jahr habe es Treffen in der Wohnung von Wilfried W. gegeben. Im Zeugenstand beschrieb sie den 47-Jährigen als liebevoll und nett. Den Sex beschrieb sie als schön, die beiden hätten heiraten wollen.

Körperliche Gewalt habe keine Rolle gespielt
    Auch zur Rolle der mitangeklagten Ex-Frau Angelika W., die sich damals als Schwester von Wilfried W. ausgegeben habe, äußerte sich die Zeugin. Mit ihr habe es dauernd Streit wegen Kleinigkeiten gegeben. Die heute 48-Jährige habe sie mit Anrufen unter Druck gesetzt und etwa wegen ungemachter Betten kritisiert. Körperliche Gewalt habe aber keine Rolle gespielt.
    Über Jahre hinweg sollen Wilfried W. und seine Ex-Frau Angelika W. Frauen in ein Haus nach Ostwestfalen gelockt und dort schwer misshandelt haben. Die beiden sind wegen Mordes durch Unterlassen angeklagt. Zwei Frauen starben infolge der Quälereien. Bislang haben sich beide gegenseitig beschuldigt, die treibende Kraft gewesen zu sein. Der Prozess wird am 2. Mai fortgesetzt.

    Im Prozess um die tödlichen Misshandlungen im sogenannten Horror-Haus von Höxter hat eine ehemalige Freundin dem Angeklagten Wilfried W. Geldgier vorgeworfen. Heute sei ihr klar, dass es wohl nur ums Finanzielle ging, sagte die 51-Jährige aus Niedersachsen am Dienstag vor dem Landgericht Paderborn. „Ich habe zwischen 15.000 und 16.000 Euro verloren.“ Wilfried W. habe von ihr Geld zum Beispiel für ein Auto gewollt.
    Die Frau aus Neuenkirchen-Vörden hatte den Beschuldigten im Herbst 2010 über das Internet kennengelernt. Über ein halbes Jahr habe es Treffen in der Wohnung von Wilfried W. gegeben. Im Zeugenstand beschrieb sie den 47-Jährigen als liebevoll und nett. Den Sex beschrieb sie als schön, die beiden hätten heiraten wollen.

style="font-family:st;">Körperliche Gewalt habe keine Rolle gespielt
    Auch zur Rolle der mitangeklagten Ex-Frau Angelika W., die sich damals als Schwester von Wilfried W. ausgegeben habe, äußerte sich die Zeugin. Mit ihr habe es dauernd Streit wegen Kleinigkeiten gegeben. Die heute 48-Jährige habe sie mit Anrufen unter Druck gesetzt und etwa wegen ungemachter Betten kritisiert. Körperliche Gewalt habe aber keine Rolle gespielt.
    Über Jahre hinweg sollen Wilfried W. und seine Ex-Frau Angelika W. Frauen in ein Haus nach Ostwestfalen gelockt und dort schwer misshandelt haben. Die beiden sind wegen Mordes durch Unterlassen angeklagt. Zwei Frauen starben infolge der Quälereien. Bislang haben sich beide gegenseitig beschuldigt, die treibende Kraft gewesen zu sein. Der Prozess wird am 2. Mai fortgesetzt.

25. April 2017 15:19



FORTSETZUNG IM PROZESS GEGEN HORROR-PAAR AUS HÖXTER

Ex-Geliebte: „Ich bin froh, dass ich entkommen konnte“

Ex-Geliebte: „Ich bin froh, dass ich entkommen konnte“

Wilfried W. zeigt sich am Dienstag gut gelaunt im Gericht Foto: Ralf Meier

Wilfried W. zeigt sich am Dienstag gut gelaunt im Gericht Foto: Ralf Meier

Paderborn/Höxter – „Die beiden waren mir unheimlich. Ich hatte Angst und wollte nur noch weg“, schilderte Beate S. (49). Dieses Bauchgefühl und die Flucht haben der Putzfrau aus Warburg wahrscheinlich das Leben gerettet. Sie entkam aus dem Horror-Haus.

    17. Verhandlungstag im Prozess um die Foltermorde von Höxter vor dem Landgericht Paderborn. Erstmals sagte am Dienstag eine Frau aus, die selbst in den Fängen von Wilfried (47) und Angelika W. (48) war.
Drei Tage lang wohnte Beate S. in dem Haus, in dem zwei Frauen so grausam sterben mussten. „Ich bin so froh, dass ich rechtzeitig entkommen konnte“, sagt die zierliche Frau (2 Kinder) heute.
    Im August 2012 hatte sie auf eine Kontaktanzeige von Wilfried W. geantwortet. Sie schrieb ihm eine Nachricht auf sein Handy. Doch Angelika W., die sich als Schwester ausgab, rief zurück.
„Ich war irritiert. Aber sie war nett zu mir“, berichtet die Putzfrau. Danach sprach sie auch mit Wilfried. Schon nach wenigen Tagen stimmte sie zu, als er sie für eine Woche nach Höxter-Bosseborn einlud. „Sie holten mich in einem Mercedes ab. Ich saß mit Wilfried auf der Rückbank“, erinnert sie sich.

    Im Haus kam es schnell zu Zärtlichkeiten. „Ich musste mit Wilfried auf der Couch im Wohnzimmer schlafen. Eine andere Möglichkeit gab es nicht. Aber er war lieb und zärtlich”, erklärte sie. Doch die anfängliche Harmonie wurde schnell zerstört.
Beate S.: „Angelika war herrisch. Sie kommandierte, beleidigte mich, machte meine Kinder schlecht. Wilfried schwieg. Er hatte im Haus nichts zu melden und sie die Hosen an.“

    Auch die Unordnung, der Dreck störten die Putzfrau. Panik brach in ihr aus, als sie mit Wilfried die Hühner fütterte und er die schwere Stahltür des Stalls einfach zuschlug. „Ich war eingesperrt. Nach wenigen Minuten ließ er mich frei”, sagt sie. Und weiter: „Ich hatte nur noch Angst und war sicher, dass die beiden etwas gegen mich aushecken. Da wollte ich weg.“

Paderborn/Höxter – „Die beiden waren mir unheimlich. Ich hatte Angst und wollte nur noch weg“, schilderte Beate S. (49). Dieses Bauchgefühl und die Flucht haben der Putzfrau aus Warburg wahrscheinlich das Leben gerettet. Sie entkam aus dem Horror-Haus.

    17. Verhandlungstag im Prozess um die Foltermorde von Höxter vor dem Landgericht Paderborn. Erstmals sagte am Dienstag eine Frau aus, die selbst in den Fängen von Wilfried (47) und Angelika W. (48) war.
Drei Tage lang wohnte Beate S. in dem Haus, in dem zwei Frauen so grausam sterben mussten. „Ich bin so froh, dass ich rechtzeitig entkommen konnte“, sagt die zierliche Frau (2 Kinder) heute.
    Im August 2012 hatte sie auf eine Kontaktanzeige von Wilfried W. geantwortet. Sie schrieb ihm eine Nachricht auf sein Handy. Doch Angelika W., die sich als Schwester ausgab, rief zurück.
„Ich war irritiert. Aber sie war nett zu mir“, berichtet die Putzfrau. Danach sprach sie auch mit Wilfried. Schon nach wenigen Tagen stimmte sie zu, als er sie für eine Woche nach Höxter-Bosseborn einlud. „Sie holten mich in einem Mercedes ab. Ich saß mit Wilfried auf der Rückbank“, erinnert sie sich.

    Im Haus kam es schnell zu Zärtlichkeiten. „Ich musste mit Wilfried auf der Couch im Wohnzimmer schlafen. Eine andere Möglichkeit gab es nicht. Aber er war lieb und zärtlich”, erklärte sie. Doch die anfängliche Harmonie wurde schnell zerstört.
Beate S.: „Angelika war herrisch. Sie kommandierte, beleidigte mich, machte meine Kinder schlecht. Wilfried schwieg. Er hatte im Haus nichts zu melden und sie die Hosen an.“

    Auch die Unordnung, der Dreck störten die Putzfrau. Panik brach in ihr aus, als sie mit Wilfried die Hühner fütterte und er die schwere Stahltür des Stalls einfach zuschlug. „Ich war eingesperrt. Nach wenigen Minuten ließ er mich frei”, sagt sie. Und weiter: „Ich hatte nur noch Angst und war sicher, dass die beiden etwas gegen mich aushecken. Da wollte ich weg.“

25. April 2017 13:53



Profi-Fallschirmspringer verliert Leben bei Absprung über Zermatt

Profi-Fallschirmspringer verliert Leben bei Absprung über Zermatt

Ein Profi-Fallschirmspringer ist am Montag in der Region Zermatt tödlich verunglückt. Ein zweiter Fallschirmspringer wurde schwer verletzt.

Ein Profi-Fallschirmspringer ist am Montag in der Region Zermatt tödlich verunglückt. Ein zweiter Fallschirmspringer wurde schwer verletzt.

KEYSTONE/GAETAN BALLY

KEYSTONE/GAETAN BALLY

    Am Absprung aus einem Helikopter über Zermatt nahmen am Montag gegen 9 Uhr vier professionelle Fallschirmspringer teil, wie die Walliser Kantonspolizei am Dienstag mitteilte. Ihr Ziel war es, einen gemeinsamen Sprung in Formation durchzuführen.
    Während des freien Falls kamen die vier Sportler aus noch ungeklärten Gründen von der vorgesehenen Falllinie ab und mussten ihre Fallschirme über felsigem Gebiet öffnen. Einer von ihnen, ein 38-jähriger Schweizer mit Wohnsitz im Kanton Basel-Land, zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu.
    Ein zweiter Fallschirmspringer, ein 30-jähriger Walliser, wurde schwer verletzt und mit einem Helikopter ins Spital Visp geflogen. Zwei weitere Personen blieben unverletzt. Die Walliser Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet, um die Unfallursache zu klären.

    Am Absprung aus einem Helikopter über Zermatt nahmen am Montag gegen 9 Uhr vier professionelle Fallschirmspringer teil, wie die Walliser Kantonspolizei am Dienstag mitteilte. Ihr Ziel war es, einen gemeinsamen Sprung in Formation durchzuführen.
    Während des freien Falls kamen die vier Sportler aus noch ungeklärten Gründen von der vorgesehenen Falllinie ab und mussten ihre Fallschirme über felsigem Gebiet öffnen. Einer von ihnen, ein 38-jähriger Schweizer mit Wohnsitz im Kanton Basel-Land, zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu.
    Ein zweiter Fallschirmspringer, ein 30-jähriger Walliser, wurde schwer verletzt und mit einem Helikopter ins Spital Visp geflogen. Zwei weitere Personen blieben unverletzt. Die Walliser Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet, um die Unfallursache zu klären.

26. April 2017 09:26



Nach Sprung aus Heli über Zermatt tödlich verunfallt

Nach Sprung aus Heli über Zermatt tödlich verunfallt

Ein Profi-Fallschirmspringer zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu. Seine Gruppe war zuvor von der geplanten Falllinie abgekommen.

Ein Profi-Fallschirmspringer zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu. Seine Gruppe war zuvor von der geplanten Falllinie abgekommen.

    Am Absprung aus einem Helikopter über Zermatt nahmen am Montag gegen 9 Uhr vier professionelle Fallschirmspringer teil, wie die Walliser Kantonspolizei am Dienstag mitteilte. Ihr Ziel war es, einen gemeinsamen Sprung in Formation durchzuführen.
    Während des freien Falls kamen die vier Sportler aus noch ungeklärten Gründen von der vorgesehenen Falllinie ab und mussten ihre Fallschirme über felsigem Gebiet öffnen. Einer von ihnen, ein 38-jähriger Schweizer mit Wohnsitz im Kanton Basel-Land, zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu.

Walliser verletzt sich schwer
    Ein zweiter Fallschirmspringer, ein 30-jähriger Walliser, wurde schwer verletzt und mit einem Helikopter ins Spital Visp geflogen. Zwei weitere Personen blieben unverletzt. Die Walliser Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet, um die Unfallursache zu klären.

    Am Absprung aus einem Helikopter über Zermatt nahmen am Montag gegen 9 Uhr vier professionelle Fallschirmspringer teil, wie die Walliser Kantonspolizei am Dienstag mitteilte. Ihr Ziel war es, einen gemeinsamen Sprung in Formation durchzuführen.
    Während des freien Falls kamen die vier Sportler aus noch ungeklärten Gründen von der vorgesehenen Falllinie ab und mussten ihre Fallschirme über felsigem Gebiet öffnen. Einer von ihnen, ein 38-jähriger Schweizer mit Wohnsitz im Kanton Basel-Land, zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu.

style="font-family:st;">Walliser verletzt sich schwer
    Ein zweiter Fallschirmspringer, ein 30-jähriger Walliser, wurde schwer verletzt und mit einem Helikopter ins Spital Visp geflogen. Zwei weitere Personen blieben unverletzt. Die Walliser Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet, um die Unfallursache zu klären.

25. April 2017 16:19



ZERMATT

Fallschirmspringer verunglückt tödlich

Fallschirmspringer verunglückt tödlich

    Ein Profi-Fallschirmspringer ist am Montag in der Region Zermatt tödlich verunglückt. Ein zweiter Fallschirmspringer wurde schwer verletzt.
    Am Absprung aus einem Helikopter über Zermatt nahmen am Montag gegen 9 Uhr vier professionelle Fallschirmspringer teil, wie die Walliser Kantonspolizei am Dienstag mitteilte. Ihr Ziel war es, einen gemeinsamen Sprung in Formation durchzuführen.
    Während des freien Falls kamen die vier Sportler aus noch ungeklärten Gründen von der vorgesehenen Falllinie ab und mussten ihre Fallschirme über felsigem Gebiet öffnen. Einer von ihnen, ein 38-jähriger Schweizer mit Wohnsitz im Kanton Basel-Land, zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu.
    Ein zweiter Fallschirmspringer, ein 30-jähriger Walliser, wurde schwer verletzt und mit einem Helikopter ins Spital Visp geflogen. Zwei weitere Personen blieben unverletzt. Die Walliser Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet, um die Unfallursache zu klären.

    Ein Profi-Fallschirmspringer ist am Montag in der Region Zermatt tödlich verunglückt. Ein zweiter Fallschirmspringer wurde schwer verletzt.
    Am Absprung aus einem Helikopter über Zermatt nahmen am Montag gegen 9 Uhr vier professionelle Fallschirmspringer teil, wie die Walliser Kantonspolizei am Dienstag mitteilte. Ihr Ziel war es, einen gemeinsamen Sprung in Formation durchzuführen.
    Während des freien Falls kamen die vier Sportler aus noch ungeklärten Gründen von der vorgesehenen Falllinie ab und mussten ihre Fallschirme über felsigem Gebiet öffnen. Einer von ihnen, ein 38-jähriger Schweizer mit Wohnsitz im Kanton Basel-Land, zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu.
    Ein zweiter Fallschirmspringer, ein 30-jähriger Walliser, wurde schwer verletzt und mit einem Helikopter ins Spital Visp geflogen. Zwei weitere Personen blieben unverletzt. Die Walliser Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet, um die Unfallursache zu klären.

26. April 2017 08:50



ZERMATT

Profi-Fallschirmspringer stirbt nach Sprung aus Heli

Profi-Fallschirmspringer stirbt nach Sprung aus Heli

Ein 38-Jähriger hat sich bei der Landung nach einem Formations-Sprung aus einem Helikopter tödliche Verletzungen zugezogen. Ein weitere Sportler ist schwer verletzt.

Ein 38-Jähriger hat sich bei der Landung nach einem Formations-Sprung aus einem Helikopter tödliche Verletzungen zugezogen. Ein weitere Sportler ist schwer verletzt.

    Am Absprung aus einem Helikopter über Zermatt nahmen am Montag gegen 9 Uhr vier professionelle Fallschirmspringer teil, wie die Walliser Kantonspolizei am Dienstag mitteilte. Ihr Ziel war es, einen gemeinsamen Sprung in Formation durchzuführen.
    Während des freien Falls kamen die vier Sportler aus noch ungeklärten Gründen von der vorgesehenen Falllinie ab und mussten ihre Fallschirme über felsigem Gebiet öffnen. Einer von ihnen, ein 38-jähriger Schweizer mit Wohnsitz im Kanton Basel-Land, zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu.

Walliser verletzt sich schwer
    Ein zweiter Fallschirmspringer, ein 30-jähriger Walliser, wurde schwer verletzt und mit einem Helikopter ins Spital Visp geflogen. Zwei weitere Personen blieben unverletzt. Die Walliser Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet, um die Unfallursache zu klären.

    Am Absprung aus einem Helikopter über Zermatt nahmen am Montag gegen 9 Uhr vier professionelle Fallschirmspringer teil, wie die Walliser Kantonspolizei am Dienstag mitteilte. Ihr Ziel war es, einen gemeinsamen Sprung in Formation durchzuführen.
    Während des freien Falls kamen die vier Sportler aus noch ungeklärten Gründen von der vorgesehenen Falllinie ab und mussten ihre Fallschirme über felsigem Gebiet öffnen. Einer von ihnen, ein 38-jähriger Schweizer mit Wohnsitz im Kanton Basel-Land, zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu.

style="font-family:st;">Walliser verletzt sich schwer
    Ein zweiter Fallschirmspringer, ein 30-jähriger Walliser, wurde schwer verletzt und mit einem Helikopter ins Spital Visp geflogen. Zwei weitere Personen blieben unverletzt. Die Walliser Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet, um die Unfallursache zu klären.

25. April 2017 15:30



Profi-Fallschirmspringer verliert Leben bei Absprung über Zermatt

Profi-Fallschirmspringer verliert Leben bei Absprung über Zermatt

Ein Profi-Fallschirmspringer ist am Montag in der Region Zermatt tödlich verunglückt. Ein zweiter Fallschirmspringer wurde schwer verletzt.

Ein Profi-Fallschirmspringer ist am Montag in der Region Zermatt tödlich verunglückt. Ein zweiter Fallschirmspringer wurde schwer verletzt.

KEYSTONE/GAETAN BALLY

KEYSTONE/GAETAN BALLY

    Am Absprung aus einem Helikopter über Zermatt nahmen am Montag gegen 9 Uhr vier professionelle Fallschirmspringer teil, wie die Walliser Kantonspolizei am Dienstag mitteilte. Ihr Ziel war es, einen gemeinsamen Sprung in Formation durchzuführen.
    Während des freien Falls kamen die vier Sportler aus noch ungeklärten Gründen von der vorgesehenen Falllinie ab und mussten ihre Fallschirme über felsigem Gebiet öffnen. Einer von ihnen, ein 38-jähriger Schweizer mit Wohnsitz im Kanton Basel-Land, zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu.
    Ein zweiter Fallschirmspringer, ein 30-jähriger Walliser, wurde schwer verletzt und mit einem Helikopter ins Spital Visp geflogen. Zwei weitere Personen blieben unverletzt. Die Walliser Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet, um die Unfallursache zu klären.

    Am Absprung aus einem Helikopter über Zermatt nahmen am Montag gegen 9 Uhr vier professionelle Fallschirmspringer teil, wie die Walliser Kantonspolizei am Dienstag mitteilte. Ihr Ziel war es, einen gemeinsamen Sprung in Formation durchzuführen.
    Während des freien Falls kamen die vier Sportler aus noch ungeklärten Gründen von der vorgesehenen Falllinie ab und mussten ihre Fallschirme über felsigem Gebiet öffnen. Einer von ihnen, ein 38-jähriger Schweizer mit Wohnsitz im Kanton Basel-Land, zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu.
    Ein zweiter Fallschirmspringer, ein 30-jähriger Walliser, wurde schwer verletzt und mit einem Helikopter ins Spital Visp geflogen. Zwei weitere Personen blieben unverletzt. Die Walliser Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet, um die Unfallursache zu klären.

26. April 2017 09:26



Nach Sprung aus Heli über Zermatt tödlich verunfallt

Nach Sprung aus Heli über Zermatt tödlich verunfallt

Ein Profi-Fallschirmspringer zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu. Seine Gruppe war zuvor von der geplanten Falllinie abgekommen.

Ein Profi-Fallschirmspringer zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu. Seine Gruppe war zuvor von der geplanten Falllinie abgekommen.

    Am Absprung aus einem Helikopter über Zermatt nahmen am Montag gegen 9 Uhr vier professionelle Fallschirmspringer teil, wie die Walliser Kantonspolizei am Dienstag mitteilte. Ihr Ziel war es, einen gemeinsamen Sprung in Formation durchzuführen.
    Während des freien Falls kamen die vier Sportler aus noch ungeklärten Gründen von der vorgesehenen Falllinie ab und mussten ihre Fallschirme über felsigem Gebiet öffnen. Einer von ihnen, ein 38-jähriger Schweizer mit Wohnsitz im Kanton Basel-Land, zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu.

Walliser verletzt sich schwer
    Ein zweiter Fallschirmspringer, ein 30-jähriger Walliser, wurde schwer verletzt und mit einem Helikopter ins Spital Visp geflogen. Zwei weitere Personen blieben unverletzt. Die Walliser Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet, um die Unfallursache zu klären.

    Am Absprung aus einem Helikopter über Zermatt nahmen am Montag gegen 9 Uhr vier professionelle Fallschirmspringer teil, wie die Walliser Kantonspolizei am Dienstag mitteilte. Ihr Ziel war es, einen gemeinsamen Sprung in Formation durchzuführen.
    Während des freien Falls kamen die vier Sportler aus noch ungeklärten Gründen von der vorgesehenen Falllinie ab und mussten ihre Fallschirme über felsigem Gebiet öffnen. Einer von ihnen, ein 38-jähriger Schweizer mit Wohnsitz im Kanton Basel-Land, zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu.

style="font-family:st;">Walliser verletzt sich schwer
    Ein zweiter Fallschirmspringer, ein 30-jähriger Walliser, wurde schwer verletzt und mit einem Helikopter ins Spital Visp geflogen. Zwei weitere Personen blieben unverletzt. Die Walliser Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet, um die Unfallursache zu klären.

25. April 2017 18:04



ZERMATT

Fallschirmspringer verunglückt tödlich

Fallschirmspringer verunglückt tödlich

    Ein Profi-Fallschirmspringer ist am Montag in der Region Zermatt tödlich verunglückt. Ein zweiter Fallschirmspringer wurde schwer verletzt.
    Am Absprung aus einem Helikopter über Zermatt nahmen am Montag gegen 9 Uhr vier professionelle Fallschirmspringer teil, wie die Walliser Kantonspolizei am Dienstag mitteilte. Ihr Ziel war es, einen gemeinsamen Sprung in Formation durchzuführen.
    Während des freien Falls kamen die vier Sportler aus noch ungeklärten Gründen von der vorgesehenen Falllinie ab und mussten ihre Fallschirme über felsigem Gebiet öffnen. Einer von ihnen, ein 38-jähriger Schweizer mit Wohnsitz im Kanton Basel-Land, zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu.
    Ein zweiter Fallschirmspringer, ein 30-jähriger Walliser, wurde schwer verletzt und mit einem Helikopter ins Spital Visp geflogen. Zwei weitere Personen blieben unverletzt. Die Walliser Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet, um die Unfallursache zu klären.

    Ein Profi-Fallschirmspringer ist am Montag in der Region Zermatt tödlich verunglückt. Ein zweiter Fallschirmspringer wurde schwer verletzt.
    Am Absprung aus einem Helikopter über Zermatt nahmen am Montag gegen 9 Uhr vier professionelle Fallschirmspringer teil, wie die Walliser Kantonspolizei am Dienstag mitteilte. Ihr Ziel war es, einen gemeinsamen Sprung in Formation durchzuführen.
    Während des freien Falls kamen die vier Sportler aus noch ungeklärten Gründen von der vorgesehenen Falllinie ab und mussten ihre Fallschirme über felsigem Gebiet öffnen. Einer von ihnen, ein 38-jähriger Schweizer mit Wohnsitz im Kanton Basel-Land, zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu.
    Ein zweiter Fallschirmspringer, ein 30-jähriger Walliser, wurde schwer verletzt und mit einem Helikopter ins Spital Visp geflogen. Zwei weitere Personen blieben unverletzt. Die Walliser Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet, um die Unfallursache zu klären.

26. April 2017 08:50



ZERMATT

Profi-Fallschirmspringer stirbt nach Sprung aus Heli

Profi-Fallschirmspringer stirbt nach Sprung aus Heli

Ein 38-Jähriger hat sich bei der Landung nach einem Formations-Sprung aus einem Helikopter tödliche Verletzungen zugezogen. Ein weitere Sportler ist schwer verletzt.

Ein 38-Jähriger hat sich bei der Landung nach einem Formations-Sprung aus einem Helikopter tödliche Verletzungen zugezogen. Ein weitere Sportler ist schwer verletzt.

    Am Absprung aus einem Helikopter über Zermatt nahmen am Montag gegen 9 Uhr vier professionelle Fallschirmspringer teil, wie die Walliser Kantonspolizei am Dienstag mitteilte. Ihr Ziel war es, einen gemeinsamen Sprung in Formation durchzuführen.
    Während des freien Falls kamen die vier Sportler aus noch ungeklärten Gründen von der vorgesehenen Falllinie ab und mussten ihre Fallschirme über felsigem Gebiet öffnen. Einer von ihnen, ein 38-jähriger Schweizer mit Wohnsitz im Kanton Basel-Land, zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu.

Walliser verletzt sich schwer
    Ein zweiter Fallschirmspringer, ein 30-jähriger Walliser, wurde schwer verletzt und mit einem Helikopter ins Spital Visp geflogen. Zwei weitere Personen blieben unverletzt. Die Walliser Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet, um die Unfallursache zu klären.

    Am Absprung aus einem Helikopter über Zermatt nahmen am Montag gegen 9 Uhr vier professionelle Fallschirmspringer teil, wie die Walliser Kantonspolizei am Dienstag mitteilte. Ihr Ziel war es, einen gemeinsamen Sprung in Formation durchzuführen.
    Während des freien Falls kamen die vier Sportler aus noch ungeklärten Gründen von der vorgesehenen Falllinie ab und mussten ihre Fallschirme über felsigem Gebiet öffnen. Einer von ihnen, ein 38-jähriger Schweizer mit Wohnsitz im Kanton Basel-Land, zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu.

style="font-family:st;">Walliser verletzt sich schwer
    Ein zweiter Fallschirmspringer, ein 30-jähriger Walliser, wurde schwer verletzt und mit einem Helikopter ins Spital Visp geflogen. Zwei weitere Personen blieben unverletzt. Die Walliser Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet, um die Unfallursache zu klären.

25. April 2017 15:30



Profi-Fallschirmspringer verliert Leben bei Absprung über Zermatt

Profi-Fallschirmspringer verliert Leben bei Absprung über Zermatt

Ein Profi-Fallschirmspringer ist am Montag in der Region Zermatt tödlich verunglückt. Ein zweiter Fallschirmspringer wurde schwer verletzt.

Ein Profi-Fallschirmspringer ist am Montag in der Region Zermatt tödlich verunglückt. Ein zweiter Fallschirmspringer wurde schwer verletzt.

KEYSTONE/GAETAN BALLY

KEYSTONE/GAETAN BALLY

    Am Absprung aus einem Helikopter über Zermatt nahmen am Montag gegen 9 Uhr vier professionelle Fallschirmspringer teil, wie die Walliser Kantonspolizei am Dienstag mitteilte. Ihr Ziel war es, einen gemeinsamen Sprung in Formation durchzuführen.
    Während des freien Falls kamen die vier Sportler aus noch ungeklärten Gründen von der vorgesehenen Falllinie ab und mussten ihre Fallschirme über felsigem Gebiet öffnen. Einer von ihnen, ein 38-jähriger Schweizer mit Wohnsitz im Kanton Basel-Land, zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu.
    Ein zweiter Fallschirmspringer, ein 30-jähriger Walliser, wurde schwer verletzt und mit einem Helikopter ins Spital Visp geflogen. Zwei weitere Personen blieben unverletzt. Die Walliser Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet, um die Unfallursache zu klären.

    Am Absprung aus einem Helikopter über Zermatt nahmen am Montag gegen 9 Uhr vier professionelle Fallschirmspringer teil, wie die Walliser Kantonspolizei am Dienstag mitteilte. Ihr Ziel war es, einen gemeinsamen Sprung in Formation durchzuführen.
    Während des freien Falls kamen die vier Sportler aus noch ungeklärten Gründen von der vorgesehenen Falllinie ab und mussten ihre Fallschirme über felsigem Gebiet öffnen. Einer von ihnen, ein 38-jähriger Schweizer mit Wohnsitz im Kanton Basel-Land, zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu.
    Ein zweiter Fallschirmspringer, ein 30-jähriger Walliser, wurde schwer verletzt und mit einem Helikopter ins Spital Visp geflogen. Zwei weitere Personen blieben unverletzt. Die Walliser Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet, um die Unfallursache zu klären.

26. April 2017 09:26



Nach Sprung aus Heli über Zermatt tödlich verunfallt

Nach Sprung aus Heli über Zermatt tödlich verunfallt

Ein Profi-Fallschirmspringer zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu. Seine Gruppe war zuvor von der geplanten Falllinie abgekommen.

Ein Profi-Fallschirmspringer zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu. Seine Gruppe war zuvor von der geplanten Falllinie abgekommen.

    Am Absprung aus einem Helikopter über Zermatt nahmen am Montag gegen 9 Uhr vier professionelle Fallschirmspringer teil, wie die Walliser Kantonspolizei am Dienstag mitteilte. Ihr Ziel war es, einen gemeinsamen Sprung in Formation durchzuführen.
    Während des freien Falls kamen die vier Sportler aus noch ungeklärten Gründen von der vorgesehenen Falllinie ab und mussten ihre Fallschirme über felsigem Gebiet öffnen. Einer von ihnen, ein 38-jähriger Schweizer mit Wohnsitz im Kanton Basel-Land, zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu.

Walliser verletzt sich schwer
    Ein zweiter Fallschirmspringer, ein 30-jähriger Walliser, wurde schwer verletzt und mit einem Helikopter ins Spital Visp geflogen. Zwei weitere Personen blieben unverletzt. Die Walliser Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet, um die Unfallursache zu klären.

    Am Absprung aus einem Helikopter über Zermatt nahmen am Montag gegen 9 Uhr vier professionelle Fallschirmspringer teil, wie die Walliser Kantonspolizei am Dienstag mitteilte. Ihr Ziel war es, einen gemeinsamen Sprung in Formation durchzuführen.
    Während des freien Falls kamen die vier Sportler aus noch ungeklärten Gründen von der vorgesehenen Falllinie ab und mussten ihre Fallschirme über felsigem Gebiet öffnen. Einer von ihnen, ein 38-jähriger Schweizer mit Wohnsitz im Kanton Basel-Land, zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu.

style="font-family:st;">Walliser verletzt sich schwer
    Ein zweiter Fallschirmspringer, ein 30-jähriger Walliser, wurde schwer verletzt und mit einem Helikopter ins Spital Visp geflogen. Zwei weitere Personen blieben unverletzt. Die Walliser Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet, um die Unfallursache zu klären.

25. April 2017 18:04



ZERMATT

Fallschirmspringer verunglückt tödlich

Fallschirmspringer verunglückt tödlich

    Ein Profi-Fallschirmspringer ist am Montag in der Region Zermatt tödlich verunglückt. Ein zweiter Fallschirmspringer wurde schwer verletzt.
    Am Absprung aus einem Helikopter über Zermatt nahmen am Montag gegen 9 Uhr vier professionelle Fallschirmspringer teil, wie die Walliser Kantonspolizei am Dienstag mitteilte. Ihr Ziel war es, einen gemeinsamen Sprung in Formation durchzuführen.
    Während des freien Falls kamen die vier Sportler aus noch ungeklärten Gründen von der vorgesehenen Falllinie ab und mussten ihre Fallschirme über felsigem Gebiet öffnen. Einer von ihnen, ein 38-jähriger Schweizer mit Wohnsitz im Kanton Basel-Land, zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu.
    Ein zweiter Fallschirmspringer, ein 30-jähriger Walliser, wurde schwer verletzt und mit einem Helikopter ins Spital Visp geflogen. Zwei weitere Personen blieben unverletzt. Die Walliser Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet, um die Unfallursache zu klären.

    Ein Profi-Fallschirmspringer ist am Montag in der Region Zermatt tödlich verunglückt. Ein zweiter Fallschirmspringer wurde schwer verletzt.
    Am Absprung aus einem Helikopter über Zermatt nahmen am Montag gegen 9 Uhr vier professionelle Fallschirmspringer teil, wie die Walliser Kantonspolizei am Dienstag mitteilte. Ihr Ziel war es, einen gemeinsamen Sprung in Formation durchzuführen.
    Während des freien Falls kamen die vier Sportler aus noch ungeklärten Gründen von der vorgesehenen Falllinie ab und mussten ihre Fallschirme über felsigem Gebiet öffnen. Einer von ihnen, ein 38-jähriger Schweizer mit Wohnsitz im Kanton Basel-Land, zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu.
    Ein zweiter Fallschirmspringer, ein 30-jähriger Walliser, wurde schwer verletzt und mit einem Helikopter ins Spital Visp geflogen. Zwei weitere Personen blieben unverletzt. Die Walliser Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet, um die Unfallursache zu klären.

26. April 2017 08:50



Nach Sprung aus Heli über Zermatt tödlich verunfallt

Nach Sprung aus Heli über Zermatt tödlich verunfallt

Ein Profi-Fallschirmspringer zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu. Seine Gruppe war zuvor von der geplanten Falllinie abgekommen.

Ein Profi-Fallschirmspringer zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu. Seine Gruppe war zuvor von der geplanten Falllinie abgekommen.

    Am Absprung aus einem Helikopter über Zermatt nahmen am Montag gegen 9 Uhr vier professionelle Fallschirmspringer teil, wie die Walliser Kantonspolizei am Dienstag mitteilte. Ihr Ziel war es, einen gemeinsamen Sprung in Formation durchzuführen.
    Während des freien Falls kamen die vier Sportler aus noch ungeklärten Gründen von der vorgesehenen Falllinie ab und mussten ihre Fallschirme über felsigem Gebiet öffnen. Einer von ihnen, ein 38-jähriger Schweizer mit Wohnsitz im Kanton Basel-Land, zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu.

Walliser verletzt sich schwer
    Ein zweiter Fallschirmspringer, ein 30-jähriger Walliser, wurde schwer verletzt und mit einem Helikopter ins Spital Visp geflogen. Zwei weitere Personen blieben unverletzt. Die Walliser Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet, um die Unfallursache zu klären.

    Am Absprung aus einem Helikopter über Zermatt nahmen am Montag gegen 9 Uhr vier professionelle Fallschirmspringer teil, wie die Walliser Kantonspolizei am Dienstag mitteilte. Ihr Ziel war es, einen gemeinsamen Sprung in Formation durchzuführen.
    Während des freien Falls kamen die vier Sportler aus noch ungeklärten Gründen von der vorgesehenen Falllinie ab und mussten ihre Fallschirme über felsigem Gebiet öffnen. Einer von ihnen, ein 38-jähriger Schweizer mit Wohnsitz im Kanton Basel-Land, zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu.

style="font-family:st;">Walliser verletzt sich schwer
    Ein zweiter Fallschirmspringer, ein 30-jähriger Walliser, wurde schwer verletzt und mit einem Helikopter ins Spital Visp geflogen. Zwei weitere Personen blieben unverletzt. Die Walliser Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet, um die Unfallursache zu klären.

25. April 2017 16:19



HUNGERSNOT

"Akute Gefahr" für eine halbe Million Kinder

"Akute Gefahr" für eine halbe Million Kinder

Knapp 1,9 Milliarden Euro soll die Weltgemeinschaft für das Bürgerkriegsland Jemen spenden. Das Geld wird dringend gebraucht. Deutschland will seine Untersützung erhöhen.

Knapp 1,9 Milliarden Euro soll die Weltgemeinschaft für das Bürgerkriegsland Jemen spenden. Das Geld wird dringend gebraucht. Deutschland will seine Untersützung erhöhen.

In Genf begann am Dienstag eine Geberkonferenz für Jemen. (Foto: dpa)

In Genf begann am Dienstag eine Geberkonferenz für Jemen. (Foto: dpa)

    Eine Tragödie immensen Ausmaßes - das sind die Worte, die UN-Generalsekretär António Guterres gleich zum Auftakt der Konferenz wählt. In Genf treffen an diesem Dienstagvormittag Diplomaten vieler Länder zusammen, um künftige Lebensmittelhilfen für das Bürgerkriegsland zu diskutieren. Mit Geberkonferenzen versuchen die Vereinten Nationen regelmäßig, den Tod von Millionen Hungernden auf der ganzen Welt abzuwenden - doch häufig greifen die Hilfen zu kurz.
    Auch diesmal könnte es wieder so kommen. 1,9 Milliarden Euro will Generalsekretär Guterres, unterstützt von Diplomaten aus Schweden und der Schweiz, einsammeln. Doch der Weg ist noch weit, bis zu Beginn der Konferenz waren erst 15 Prozent der Summe zusammengekommen. Immerhin: Gegen Mittag erklärt die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, dass Deutschland seinen Beitrag erhöhen werde. 50 Millionen Euro sollen dieses Jahr aus Berlin nach Jemen fließen. Das Geld wird dringend benötigt. Das Kinderhilfswerk Unicef sagte am Dienstag, die Hilfe für die rund 2,2 Millionen mangelernährten Kinder in Jemen sei ein "Wettlauf gegen die Zeit". Insgesamt wüssten rund sieben Millionen Menschen in dem Land nicht, "wo sie die nächste Mahlzeit bekommen können" (severely food insecure). Für eine halbe Million Kinder bestehe "akute Lebensgefahr".

Ein Stellvertreterkrieg macht den Menschen das Leben zur Hölle
    Die Ursachen für den Hunger sind oft menschengemacht, so ist es auch in Jemen. Seit drei Jahren tobt dort ein verheerender Bürgerkrieg. Der Konflikt hat schon mehr als 15 000 Opfer gefordert, darunter auch geschätzt 10 000 Zivilisten. Zwei Parteien nehmen für sich in Anspruch, die rechtmäßige Regierung zu stellen: Houthi-Rebellen bekämpfen von der offiziellen Landeshauptstadt Sanaa aus die Regierung Abdrabbuh Mansur Hadis, der bis Kriegsbeginn das gesamte Land regierte. Zusätzlich halten militante Islamisten große Landesteile unter ihrer Kontrolle.
    2015 intervenierte eine von Saudi-Arabien geführte Militärkoalition auf Seiten der jemenitischen Regierung. Unterstützt werden die Saudis unter anderem von den USA, Großbritannien und Frankreich. Seither entwickelt sich der Konflikt zunehmend zu einem Stellvertreterkrieg, in dem die Houthi Unterstützung von Iran erhalten, während Saudi-Arabien Luftangriffe auf Rebellenstellungen fliegt.
    Die Infrastruktur Jemens wird durch den Krieg zunehmend zerstört. Das ist umso problematischer, als 90 Prozent der Lebensmittel aus dem Ausland importiert werden. Sinnbildlich hierfür steht der Hafen in Al Hodaidah: Seit er von Houthi-Rebellen besetzt ist, wird er von saudischen Schiffen blockiert, aus Angst, über ihn könnten auch Waffen für den Gegner importiert werden. Dazu plagt die Jemeniten die hohe Inflation, die die Wirtschaft in Teilen des Landes zum Erliegen gebracht hat.
    Auch diesmal könnte die Weltgemeinschaft Zeuge werden, wie eine ganze Generation von Kindern bleibende Schäden davontrage, warnt Guterres am Dienstag in Genf. "Wir sind hier, um Hoffnung zu schaffen", beschwört er die Teilnehmer. Bleibt zu hoffen, dass sein Appell nicht verhallt.

    Eine Tragödie immensen Ausmaßes - das sind die Worte, die UN-Generalsekretär António Guterres gleich zum Auftakt der Konferenz wählt. In Genf treffen an diesem Dienstagvormittag Diplomaten vieler Länder zusammen, um künftige Lebensmittelhilfen für das Bürgerkriegsland zu diskutieren. Mit Geberkonferenzen versuchen die Vereinten Nationen regelmäßig, den Tod von Millionen Hungernden auf der ganzen Welt abzuwenden - doch häufig greifen die Hilfen zu kurz.
    Auch diesmal könnte es wieder so kommen. 1,9 Milliarden Euro will Generalsekretär Guterres, unterstützt von Diplomaten aus Schweden und der Schweiz, einsammeln. Doch der Weg ist noch weit, bis zu Beginn der Konferenz waren erst 15 Prozent der Summe zusammengekommen. Immerhin: Gegen Mittag erklärt die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, dass Deutschland seinen Beitrag erhöhen werde. 50 Millionen Euro sollen dieses Jahr aus Berlin nach Jemen fließen. Das Geld wird dringend benötigt. Das Kinderhilfswerk Unicef sagte am Dienstag, die Hilfe für die rund 2,2 Millionen mangelernährten Kinder in Jemen sei ein "Wettlauf gegen die Zeit". Insgesamt wüssten rund sieben Millionen Menschen in dem Land nicht, "wo sie die nächste Mahlzeit bekommen können" (severely food insecure). Für eine halbe Million Kinder bestehe "akute Lebensgefahr".

style="font-family:st;">Ein Stellvertreterkrieg macht den Menschen das Leben zur Hölle
    Die Ursachen für den Hunger sind oft menschengemacht, so ist es auch in Jemen. Seit drei Jahren tobt dort ein verheerender Bürgerkrieg. Der Konflikt hat schon mehr als 15 000 Opfer gefordert, darunter auch geschätzt 10 000 Zivilisten. Zwei Parteien nehmen für sich in Anspruch, die rechtmäßige Regierung zu stellen: Houthi-Rebellen bekämpfen von der offiziellen Landeshauptstadt Sanaa aus die Regierung Abdrabbuh Mansur Hadis, der bis Kriegsbeginn das gesamte Land regierte. Zusätzlich halten militante Islamisten große Landesteile unter ihrer Kontrolle.
    2015 intervenierte eine von Saudi-Arabien geführte Militärkoalition auf Seiten der jemenitischen Regierung. Unterstützt werden die Saudis unter anderem von den USA, Großbritannien und Frankreich. Seither entwickelt sich der Konflikt zunehmend zu einem Stellvertreterkrieg, in dem die Houthi Unterstützung von Iran erhalten, während Saudi-Arabien Luftangriffe auf Rebellenstellungen fliegt.
    Die Infrastruktur Jemens wird durch den Krieg zunehmend zerstört. Das ist umso problematischer, als 90 Prozent der Lebensmittel aus dem Ausland importiert werden. Sinnbildlich hierfür steht der Hafen in Al Hodaidah: Seit er von Houthi-Rebellen besetzt ist, wird er von saudischen Schiffen blockiert, aus Angst, über ihn könnten auch Waffen für den Gegner importiert werden. Dazu plagt die Jemeniten die hohe Inflation, die die Wirtschaft in Teilen des Landes zum Erliegen gebracht hat.
    Auch diesmal könnte die Weltgemeinschaft Zeuge werden, wie eine ganze Generation von Kindern bleibende Schäden davontrage, warnt Guterres am Dienstag in Genf. "Wir sind hier, um Hoffnung zu schaffen", beschwört er die Teilnehmer. Bleibt zu hoffen, dass sein Appell nicht verhallt.

26. April 2017 07:10



Zeugin über Wilfried W.: "Er mochte keine Widerworte"

Zeugin über Wilfried W.: "Er mochte keine Widerworte"

Wilfried und Angelika W. sind vor dem Landgericht Paderborn wegen des Verdachts auf zweifachen Mord angeklagt. (Foto: dpa)

Wilfried und Angelika W. sind vor dem Landgericht Paderborn wegen des Verdachts auf zweifachen Mord angeklagt. (Foto: dpa)

Im Höxter-Prozess beschreibt eine Zeugin ihre frühere Beziehung mit dem Angeklagten Wilfried W.
Der heute 47-Jährige sei nett und der Sex mit ihm schön gewesen - sie habe daran nichts ungewöhnlich oder gar abstoßend gefunden.
Die Kommunikation mit ihm fand sie jedoch ungewöhnlich und den Kontakt mit Wilfrieds Exfrau Angelika sehr nervig.

    Was für ein Mensch ist Wilfried W., der sich in Paderborn im Mordprozess um das sogenannte "Horror-Haus von Höxter" verantworten muss? Um diese Frage zu beantworten, hat das Landgericht mehrere Frauen als Zeuginnen geladen, die früher ein Verhältnis mit dem Angeklagten Wilfried W. gehabt haben.
    Eine dieser Frauen war zwischen September 2010 und März 2011 mit Wilfried W. liiert. Sie sagte an diesem Dienstag aus, sie habe W. über das Internet kennengelernt. Sie beschrieb den heute 47-Jährigen als nett und angenehm. Auch der Sex sei schön gewesen. Er beinhaltete aus ihrer Sicht auch nichts Ungewöhnliches oder gar Abstoßendes. Sie sagte, dass die beiden sogar Heiratspläne gehabt hätten.
    Als seltsam beschrieb sie aber, dass sie sich immer nur bei ihm in der Wohnung getroffen und auch außer Haus nie etwas gemeinsam unternommen hätten, nicht einmal spazieren seien sie gewesen. Überhaupt beschrieb sie sein Kommunikationsverhalten als sehr ungewöhnlich. Sie hätten kaum miteinander telefoniert. Demnach sprach er auf ihren Anrufbeantworter, und sie musste dann zurückrufen und auf seinen Anrufbeantworter sprechen. Auf diese Weise konnte die Frau ihm nie dazwischenreden, wenn er sprach. "Er mochte keine Widerworte", sagte die Zeugin.
    Gewalttätig sei er nicht geworden. Sehr genervt aber habe sie, dass immer nach einem Austausch über die Anrufbeantworter ein Anruf von seiner angeblichen Schwester kam, die ihr dann alles, was sie gesagt oder getan hatte, "aufs Butterbrot schmierte". Die "Schwester" war in Wirklichkeit W.s Ex-Ehefrau Angelika, die jetzige Mitangeklagte. "Sie hat sich immer über irgendwas aufgeregt, irgendeinen Quatsch, irgendwelche Bagatellen. Persönlich kennengelernt habe sie Angelika W. aber nie.
    Im Lauf dieser sechs Monate hat die Zeugin Wilfried W. laut eigener Aussage etwa 15 000 Euro gegeben, obwohl sie selbst knapp bei Kasse war. Sie musste sogar einen Kredit aufnehmen und verkaufte Schmuck. Das Geld brauchte K. angeblich, um in Thailand den Führerschein zu machen, ein Auto zu kaufen oder Sachen bei Ebay zu bestellen. Drei- oder viermal sollte sie demnach Geld unter der Fußmatte ihres Autos deponieren, dann wurde es nachts von der "Schwester" abgeholt.

"Sich ein schönes Leben und mir einen schönen Tod“
    Die Beziehung endete, als sie wegen ihrer Multiple-Sklerose-Krankheit ins Krankenhaus musste. Danach hätten sie sich aus den Augen verloren. Es sei aber noch ein Anruf von der "Schwester" gekommen, die ihr vorgeworfen habe, sie habe Wilfried im Stich gelassen. Dann habe die Schwester "sich ein schönes Leben und mir einen schönen Tod gewünscht".
    Über Jahre hinweg sollen die Angeklagten Wilfried W. und Angelika W. mehrere Frauen in das Haus im westfälischen Höxter gelockt und dort schwer misshandelt haben. Beide sind wegen Mordes angeklagt, weil zwei Frauen in den Jahren 2014 beziehungsweise 2016 infolge der Quälereien starben. Bislang haben sich beide Angeklagte gegenseitig beschuldigt, die treibende Kraft hinter den Gewalttaten gewesen zu sein.

Im Höxter-Prozess beschreibt eine Zeugin ihre frühere Beziehung mit dem Angeklagten Wilfried W.
Der heute 47-Jährige sei nett und der Sex mit ihm schön gewesen - sie habe daran nichts ungewöhnlich oder gar abstoßend gefunden.
Die Kommunikation mit ihm fand sie jedoch ungewöhnlich und den Kontakt mit Wilfrieds Exfrau Angelika sehr nervig.

    Was für ein Mensch ist Wilfried W., der sich in Paderborn im Mordprozess um das sogenannte "Horror-Haus von Höxter" verantworten muss? Um diese Frage zu beantworten, hat das Landgericht mehrere Frauen als Zeuginnen geladen, die früher ein Verhältnis mit dem Angeklagten Wilfried W. gehabt haben.
    Eine dieser Frauen war zwischen September 2010 und März 2011 mit Wilfried W. liiert. Sie sagte an diesem Dienstag aus, sie habe W. über das Internet kennengelernt. Sie beschrieb den heute 47-Jährigen als nett und angenehm. Auch der Sex sei schön gewesen. Er beinhaltete aus ihrer Sicht auch nichts Ungewöhnliches oder gar Abstoßendes. Sie sagte, dass die beiden sogar Heiratspläne gehabt hätten.
    Als seltsam beschrieb sie aber, dass sie sich immer nur bei ihm in der Wohnung getroffen und auch außer Haus nie etwas gemeinsam unternommen hätten, nicht einmal spazieren seien sie gewesen. Überhaupt beschrieb sie sein Kommunikationsverhalten als sehr ungewöhnlich. Sie hätten kaum miteinander telefoniert. Demnach sprach er auf ihren Anrufbeantworter, und sie musste dann zurückrufen und auf seinen Anrufbeantworter sprechen. Auf diese Weise konnte die Frau ihm nie dazwischenreden, wenn er sprach. "Er mochte keine Widerworte", sagte die Zeugin.
    Gewalttätig sei er nicht geworden. Sehr genervt aber habe sie, dass immer nach einem Austausch über die Anrufbeantworter ein Anruf von seiner angeblichen Schwester kam, die ihr dann alles, was sie gesagt oder getan hatte, "aufs Butterbrot schmierte". Die "Schwester" war in Wirklichkeit W.s Ex-Ehefrau Angelika, die jetzige Mitangeklagte. "Sie hat sich immer über irgendwas aufgeregt, irgendeinen Quatsch, irgendwelche Bagatellen. Persönlich kennengelernt habe sie Angelika W. aber nie.
    Im Lauf dieser sechs Monate hat die Zeugin Wilfried W. laut eigener Aussage etwa 15 000 Euro gegeben, obwohl sie selbst knapp bei Kasse war. Sie musste sogar einen Kredit aufnehmen und verkaufte Schmuck. Das Geld brauchte K. angeblich, um in Thailand den Führerschein zu machen, ein Auto zu kaufen oder Sachen bei Ebay zu bestellen. Drei- oder viermal sollte sie demnach Geld unter der Fußmatte ihres Autos deponieren, dann wurde es nachts von der "Schwester" abgeholt.

style="font-family:st;">"Sich ein schönes Leben und mir einen schönen Tod“
    Die Beziehung endete, als sie wegen ihrer Multiple-Sklerose-Krankheit ins Krankenhaus musste. Danach hätten sie sich aus den Augen verloren. Es sei aber noch ein Anruf von der "Schwester" gekommen, die ihr vorgeworfen habe, sie habe Wilfried im Stich gelassen. Dann habe die Schwester "sich ein schönes Leben und mir einen schönen Tod gewünscht".
    Über Jahre hinweg sollen die Angeklagten Wilfried W. und Angelika W. mehrere Frauen in das Haus im westfälischen Höxter gelockt und dort schwer misshandelt haben. Beide sind wegen Mordes angeklagt, weil zwei Frauen in den Jahren 2014 beziehungsweise 2016 infolge der Quälereien starben. Bislang haben sich beide Angeklagte gegenseitig beschuldigt, die treibende Kraft hinter den Gewalttaten gewesen zu sein.

25. April 2017 18:51



FORTSETZUNG IM PROZESS GEGEN HORROR-PAAR AUS HÖXTER

Ex-Geliebte: „Ich bin froh, dass ich entkommen konnte“

Ex-Geliebte: „Ich bin froh, dass ich entkommen konnte“

Wilfried W. zeigt sich am Dienstag gut gelaunt im Gericht Foto: Ralf Meier

Wilfried W. zeigt sich am Dienstag gut gelaunt im Gericht Foto: Ralf Meier

Paderborn/Höxter – „Die beiden waren mir unheimlich. Ich hatte Angst und wollte nur noch weg“, schilderte Beate S. (49). Dieses Bauchgefühl und die Flucht haben der Putzfrau aus Warburg wahrscheinlich das Leben gerettet. Sie entkam aus dem Horror-Haus.

    17. Verhandlungstag im Prozess um die Foltermorde von Höxter vor dem Landgericht Paderborn. Erstmals sagte am Dienstag eine Frau aus, die selbst in den Fängen von Wilfried (47) und Angelika W. (48) war.
Drei Tage lang wohnte Beate S. in dem Haus, in dem zwei Frauen so grausam sterben mussten. „Ich bin so froh, dass ich rechtzeitig entkommen konnte“, sagt die zierliche Frau (2 Kinder) heute.
    Im August 2012 hatte sie auf eine Kontaktanzeige von Wilfried W. geantwortet. Sie schrieb ihm eine Nachricht auf sein Handy. Doch Angelika W., die sich als Schwester ausgab, rief zurück.
„Ich war irritiert. Aber sie war nett zu mir“, berichtet die Putzfrau. Danach sprach sie auch mit Wilfried. Schon nach wenigen Tagen stimmte sie zu, als er sie für eine Woche nach Höxter-Bosseborn einlud. „Sie holten mich in einem Mercedes ab. Ich saß mit Wilfried auf der Rückbank“, erinnert sie sich.

    Im Haus kam es schnell zu Zärtlichkeiten. „Ich musste mit Wilfried auf der Couch im Wohnzimmer schlafen. Eine andere Möglichkeit gab es nicht. Aber er war lieb und zärtlich”, erklärte sie. Doch die anfängliche Harmonie wurde schnell zerstört.
Beate S.: „Angelika war herrisch. Sie kommandierte, beleidigte mich, machte meine Kinder schlecht. Wilfried schwieg. Er hatte im Haus nichts zu melden und sie die Hosen an.“

    Auch die Unordnung, der Dreck störten die Putzfrau. Panik brach in ihr aus, als sie mit Wilfried die Hühner fütterte und er die schwere Stahltür des Stalls einfach zuschlug. „Ich war eingesperrt. Nach wenigen Minuten ließ er mich frei”, sagt sie. Und weiter: „Ich hatte nur noch Angst und war sicher, dass die beiden etwas gegen mich aushecken. Da wollte ich weg.“

Paderborn/Höxter – „Die beiden waren mir unheimlich. Ich hatte Angst und wollte nur noch weg“, schilderte Beate S. (49). Dieses Bauchgefühl und die Flucht haben der Putzfrau aus Warburg wahrscheinlich das Leben gerettet. Sie entkam aus dem Horror-Haus.

    17. Verhandlungstag im Prozess um die Foltermorde von Höxter vor dem Landgericht Paderborn. Erstmals sagte am Dienstag eine Frau aus, die selbst in den Fängen von Wilfried (47) und Angelika W. (48) war.
Drei Tage lang wohnte Beate S. in dem Haus, in dem zwei Frauen so grausam sterben mussten. „Ich bin so froh, dass ich rechtzeitig entkommen konnte“, sagt die zierliche Frau (2 Kinder) heute.
    Im August 2012 hatte sie auf eine Kontaktanzeige von Wilfried W. geantwortet. Sie schrieb ihm eine Nachricht auf sein Handy. Doch Angelika W., die sich als Schwester ausgab, rief zurück.
„Ich war irritiert. Aber sie war nett zu mir“, berichtet die Putzfrau. Danach sprach sie auch mit Wilfried. Schon nach wenigen Tagen stimmte sie zu, als er sie für eine Woche nach Höxter-Bosseborn einlud. „Sie holten mich in einem Mercedes ab. Ich saß mit Wilfried auf der Rückbank“, erinnert sie sich.

    Im Haus kam es schnell zu Zärtlichkeiten. „Ich musste mit Wilfried auf der Couch im Wohnzimmer schlafen. Eine andere Möglichkeit gab es nicht. Aber er war lieb und zärtlich”, erklärte sie. Doch die anfängliche Harmonie wurde schnell zerstört.
Beate S.: „Angelika war herrisch. Sie kommandierte, beleidigte mich, machte meine Kinder schlecht. Wilfried schwieg. Er hatte im Haus nichts zu melden und sie die Hosen an.“

    Auch die Unordnung, der Dreck störten die Putzfrau. Panik brach in ihr aus, als sie mit Wilfried die Hühner fütterte und er die schwere Stahltür des Stalls einfach zuschlug. „Ich war eingesperrt. Nach wenigen Minuten ließ er mich frei”, sagt sie. Und weiter: „Ich hatte nur noch Angst und war sicher, dass die beiden etwas gegen mich aushecken. Da wollte ich weg.“

25. April 2017 13:53



Netanyahu sagt Treffen mit Gabriel ab

Netanyahu sagt Treffen mit Gabriel ab

Israels Premier passt es nicht, dass der deutsche Aussenminister in Jerusalem israelische Menschenrechtsorganisationen treffen will.

Israels Premier passt es nicht, dass der deutsche Aussenminister in Jerusalem israelische Menschenrechtsorganisationen treffen will.

Wirbel um seinen Antrittsbesuch in Israel: Der deutsche Aussenminister Sigmar Gabriel in Jerusalem. (24. April 2017) Bild: Abir Sultan/Keystone

Wirbel um seinen Antrittsbesuch in Israel: Der deutsche Aussenminister Sigmar Gabriel in Jerusalem. (24. April 2017) Bild: Abir Sultan/Keystone

    Eklat bei Israel-Besuch: Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat sein Treffen mit dem deutschen Aussenminister Sigmar Gabriel in Jerusalem kurzfristig abgesagt. Das sagte Gabriel am Dienstag. Hintergrund ist eine geplante Gesprächsrunde des Aussenministers mit Vertretern von regierungskritischen Menschenrechtsorganisationen.
    Der Aussenminister hat seine Diskussionsrunde mit «Vertretern der Zivilgesellschaft» für den Nachmittag in Jerusalem geplant. Unter den Teilnehmern sind die Organisationen Breaking the Silence (Das Schweigen brechen) und Betselem, die sich kritisch mit der israelischen Siedlungspolitik auseinandersetzen.

Auf Siedlergesetz zurückzuführen
    Im Februar hatte bereits ein Treffen des belgischen Ministerpräsidenten Charles Michel mit den beiden Organisationen zu einem Eklat geführt. Israel bestellte im Anschluss den belgischen Botschafter ein und übermittelte eine Rüge. Netanyahu sprach von einem schwerwiegenden Affront.
    Die deutsch-israelischen Beziehungen sind ohnehin schon angespannt. Die deutsche Regierung hat das im Februar verabschiedete israelische Gesetz zur rückwirkenden Legalisierung von 4000 Siedlerwohnungen auf palästinensischem Privatland scharf kritisiert.

Friedensgespräche neu aufleben lassen
    Kurze Zeit später wurden die für Mai geplanten deutsch-israelischen Regierungskonsultationen verschoben - aus Termingründen, wie es hiess. In israelischen Medien wurde aber gemutmasst, die Verschiebung sei auf die deutsche Verärgerung über das Siedlergesetz zurückzuführen. Gabriel wollte bei seinem Antrittsbesuch vor allem für eine Wiederbelebung der Friedensgespräche     zwischen Israelis und Palästinensern werben. Dazu wollte er sich in Ramallah auch mit dem palästinensischen Ministerpräsidenten Rami Hamdallah treffen. Präsident Mahmud Abbas ist verhindert.
    Gabriel plädiert für eine «aktive Rolle» Deutschlands bei den Friedensbemühungen, die seit Jahren auf Eis liegen. Zuletzt hatte sich der damals noch amtierende US-Aussenminister John Kerry intensiv um eine Zwei-Staaten-Lösung bemüht. Die Gespräche zwischen Israelis und Palästinensern scheiterten 2014. Der Nahost-Kurs der neuen US-Regierung ist noch unklar.

    Eklat bei Israel-Besuch: Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat sein Treffen mit dem deutschen Aussenminister Sigmar Gabriel in Jerusalem kurzfristig abgesagt. Das sagte Gabriel am Dienstag. Hintergrund ist eine geplante Gesprächsrunde des Aussenministers mit Vertretern von regierungskritischen Menschenrechtsorganisationen.
    Der Aussenminister hat seine Diskussionsrunde mit «Vertretern der Zivilgesellschaft» für den Nachmittag in Jerusalem geplant. Unter den Teilnehmern sind die Organisationen Breaking the Silence (Das Schweigen brechen) und Betselem, die sich kritisch mit der israelischen Siedlungspolitik auseinandersetzen.

style="font-family:st;">Auf Siedlergesetz zurückzuführen
    Im Februar hatte bereits ein Treffen des belgischen Ministerpräsidenten Charles Michel mit den beiden Organisationen zu einem Eklat geführt. Israel bestellte im Anschluss den belgischen Botschafter ein und übermittelte eine Rüge. Netanyahu sprach von einem schwerwiegenden Affront.
    Die deutsch-israelischen Beziehungen sind ohnehin schon angespannt. Die deutsche Regierung hat das im Februar verabschiedete israelische Gesetz zur rückwirkenden Legalisierung von 4000 Siedlerwohnungen auf palästinensischem Privatland scharf kritisiert.

style="font-family:st;">Friedensgespräche neu aufleben lassen
    Kurze Zeit später wurden die für Mai geplanten deutsch-israelischen Regierungskonsultationen verschoben - aus Termingründen, wie es hiess. In israelischen Medien wurde aber gemutmasst, die Verschiebung sei auf die deutsche Verärgerung über das Siedlergesetz zurückzuführen. Gabriel wollte bei seinem Antrittsbesuch vor allem für eine Wiederbelebung der Friedensgespräche     zwischen Israelis und Palästinensern werben. Dazu wollte er sich in Ramallah auch mit dem palästinensischen Ministerpräsidenten Rami Hamdallah treffen. Präsident Mahmud Abbas ist verhindert.
    Gabriel plädiert für eine «aktive Rolle» Deutschlands bei den Friedensbemühungen, die seit Jahren auf Eis liegen. Zuletzt hatte sich der damals noch amtierende US-Aussenminister John Kerry intensiv um eine Zwei-Staaten-Lösung bemüht. Die Gespräche zwischen Israelis und Palästinensern scheiterten 2014. Der Nahost-Kurs der neuen US-Regierung ist noch unklar.

25. April 2017 14:24



EKLAT BEIM ISRAEL-BESUCH

Netanjahu lässt Treffen
mit Gabriel platzen

Netanjahu lässt Treffen
mit Gabriel platzen

Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) bei seiner Ankunft am Flughafen Tel Aviv am Montag  Foto: Bernd von Jutrczenka / dpa

Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) bei seiner Ankunft am Flughafen Tel Aviv am Montag  Foto: Bernd von Jutrczenka / dpa

    Israel betrachtet dies als Affront: Der Außenminister müsse sich, so hieß es gestern, zwischen dem Treffen mit den Gruppierungen und dem mit Premier- und Außenminister Netanjahu entscheiden.
    Die Abfuhr ist wohl ein neuer Tiefpunkt in den deutsch-israelischen Beziehungen, die zuletzt ohnehin angespannt waren. Die Bundesregierung hat das im Februar verabschiedete israelische Gesetz zur rückwirkenden Legalisierung von 4000 Siedlerwohnungen auf palästinensischem Privatland scharf kritisiert. Kurze Zeit später wurden die für Mai geplanten deutsch-israelischen Regierungskonsultationen verschoben – aus Termingründen, wie es offiziell hieß. Aus Verärgerung der Deutschen über das Siedlergesetz, wie israelische Medien mumaßten. 
    ► Bereits im Februar hatte ein Treffen des belgischen Ministerpräsidenten Charles Michel mit den beiden Organisationen zu diplomatischen Verstimmungen geführt. Israel bestellte im Anschluss den belgischen Botschafter ein und übermittelte eine Rüge. Netanjahu sprach damals von einem schwerwiegenden Affront.

Das sagte Gabriel noch heute früh
    Gabriel hatte bei seinem Besuch in Israel die Hoffnung geäußert, dass Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu an einem geplanten Treffen am Dienstag festhält.
    Gabriel selbst habe nur aus den israelischen Medien von der möglichen Absage des Treffens gehört.      „Wir hören aus den israelischen Medien, dass der israelische Ministerpräsident Netanjahu, den ich übrigens schon sehr häufig getroffen habe, diesen Besuch absagen will, weil wir uns auch mit regierungskritischen Vertretern der israelischen Zivilgesellschaft treffen wollen“, sagte Gabriel im ZDF-Morgenmagazin.
    „Ich kann mir das fast nicht vorstellen, weil es außerordentlich bedauerlich wäre“, fügte Gabriel hinzu. „Es ist ganz normal, dass wir bei Auslandsbesuchen auch mit Vertretern der Zivilgesellschaft sprechen.“ Umgekehrt wäre es „undenkbar“, ein Gespräch mit Netanjahu abzusagen, wenn er in Deutschland Regierungskritiker treffen würde.
    Man bekomme „in jedem Land der Erde keinen vernünftigen und umfassenden Eindruck, wenn man sich nur in Regierungsbüros trifft“, sagte Gabriel in dem Gespräch mit dem ZDF. „Man muss mit Schriftstellern und Künstlern reden und mit Studierenden, und eben auch mit kritischen Organisationen.“ Die Organisationen, die er treffen wolle, seien solche, die sich „sehr kritisch mit der israelischen Politik im Verhältnis zu den Palästinensern auseinandersetzen“. „Das ist ein tagesaktuelles Thema, zu dem wir uns eine Meinung bilden müssen. Deswegen fände ich es ganz normal, dass man mit denen redet.“      Komme es tatsächlich zur Absage, wäre es für ihn „keine Katastrophe“. „Das verändert mein Verhältnis zu Israel nicht“. Gabriel sagte aber auch: „Es wäre ein bemerkenswertes Ereignis.“

Das sagt die israelische Seite
    Die israelische Vize-Außenministerin Tzipi Hotovely schrieb gestern (Montag) auf Twitter, sie unterstütze Netanjahus „Entscheidung, eine rote Linie bei Anti-Israel-Organisationen wie B'Tselem und Breaking the Silence zu ziehen.“ Diese würden Israel weltweit diffamieren.
Tatsächlich sind die Organisationen B'Tselem und „Breaking The Silence“ in Israel sehr umstrittene Organisationen.
    ► B'Tselem hat sich zur Aufgabe gemacht, Menschenrechtsverletzungen Israels in den besetzten Gebieten zu dokumentieren und stattet hierfür Palästinenser mit Kameras aus, um israelische Soldaten und Siedler zu filmen. Doch oft würden die geschnittenen Filme, die die Organisation veröffentlicht, erst nach massiver Provokation entstehen und ohne Kontext ins Internet gestellt, so der Vorwurf.
    Die Organisation habe eine Agenda, die mehr auf die Diffamierung Israels als Ganzes als der tatsächlichen Prüfung der Menschenrechtslage für Palästinenser in den besetzten Gebieten abziele. Terror von palästinensischer Seite werde in den Berichten B'Tselems ignoriert, sagen Kritiker außerdem.
    ►Der Journalist und Buchautor Tuvia Tenenbaum hatte 2015 einen Mitarbeiter der Organisation interviewt, der den Holocaust leugnete. Zunächst dementierte die Organisation, Holocaust-Leugner in ihren Reihen zu beschäftigen – erst nachdem Tenenbaum ein Video des Interviews veröffentlichte, entließ B'Tselem den Mitarbeiter. 
    ► Die 2004 gegründete Organisation „Breaking The Silence“ sammelt Zeugenaussagen zu vermeintlichen Kriegsverbrechen von ehemaligen Soldaten der israelischen Armee. Oft fehle den Berichten aber die Glaubwürdigkeit: Die Quellen bleiben anonym, und oft fehlten bei den Berichten sogar Ort und Datum.     ► Diese Organisation hatte Sigmar Gabriel bereits 2012 eine Führung durch Hebron gezeigt. Danach schrieb Gabriel auf Facebook, die Palästinenser litten dort unter einem „Apartheid-Regime“. Möglicherweise hat diese Vorgeschichte zu der Absage des heutigen Treffens zwischen Gabriel und Netanjahu beigetragen.  

Gabriel hatte einen protokollarischen Trick versucht
    In Delegationskreisen hieß es zunächst, dass Gabriel die Aktivisten nun erst nach dem Netanjahu-Besuch treffen wolle – anders als geplant.
Eigentlich hatte der Termin vorher stattfinden sollen. Es ist allerdings unklar, ob dieses protokollarische Entgegenkommen des Außenministers den offenbar schon seit Tagen schwelenden Konflikt beheben kann.
    ► Fest steht jedoch: Auch Netanjahu gab keine offizielle Stellungnahme ab. Sein Terminplan für heute wurde jedoch ohne Hinweis auf das Treffen mit Gabriel verschickt.

    Am ersten Tag seiner Israel-Reise, hatte Sigmar Gabriel die Gedenkstätte Yad Vashem besucht, dort einen Kranz in Erinnerung an die sechs Millionen von den Nationalsozialisten ermordeten Juden niedergelegt.

    Israel betrachtet dies als Affront: Der Außenminister müsse sich, so hieß es gestern, zwischen dem Treffen mit den Gruppierungen und dem mit Premier- und Außenminister Netanjahu entscheiden.
    Die Abfuhr ist wohl ein neuer Tiefpunkt in den deutsch-israelischen Beziehungen, die zuletzt ohnehin angespannt waren. Die Bundesregierung hat das im Februar verabschiedete israelische Gesetz zur rückwirkenden Legalisierung von 4000 Siedlerwohnungen auf palästinensischem Privatland scharf kritisiert. Kurze Zeit später wurden die für Mai geplanten deutsch-israelischen Regierungskonsultationen verschobenaus Termingründen, wie es offiziell hieß. Aus Verärgerung der Deutschen über das Siedlergesetz, wie israelische Medien mumaßten. 
    ► Bereits im Februar hatte ein Treffen des belgischen Ministerpräsidenten Charles Michel mit den beiden Organisationen zu diplomatischen Verstimmungen geführt. Israel bestellte im Anschluss den belgischen Botschafter ein und übermittelte eine Rüge. Netanjahu sprach damals von einem schwerwiegenden Affront.

style="font-family:st;">Das sagte Gabriel noch heute früh
    Gabriel hatte bei seinem Besuch in Israel die Hoffnung geäußert, dass Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu an einem geplanten Treffen am Dienstag festhält.
    Gabriel selbst habe nur aus den israelischen Medien von der möglichen Absage des Treffens gehört.      „Wir hören aus den israelischen Medien, dass der israelische Ministerpräsident Netanjahu, den ich übrigens schon sehr häufig getroffen habe, diesen Besuch absagen will, weil wir uns auch mit regierungskritischen Vertretern der israelischen Zivilgesellschaft treffen wollen“, sagte Gabriel im ZDF-Morgenmagazin.
    „Ich kann mir das fast nicht vorstellen, weil es außerordentlich bedauerlich wäre“, fügte Gabriel hinzu. „Es ist ganz normal, dass wir bei Auslandsbesuchen auch mit Vertretern der Zivilgesellschaft sprechen.“ Umgekehrt wäre es „undenkbar“, ein Gespräch mit Netanjahu abzusagen, wenn er in Deutschland Regierungskritiker treffen würde.
    Man bekomme „in jedem Land der Erde keinen vernünftigen und umfassenden Eindruck, wenn man sich nur in Regierungsbüros trifft“, sagte Gabriel in dem Gespräch mit dem ZDF. „Man muss mit Schriftstellern und Künstlern reden und mit Studierenden, und eben auch mit kritischen Organisationen.“ Die Organisationen, die er treffen wolle, seien solche, die sich „sehr kritisch mit der israelischen Politik im Verhältnis zu den Palästinensern auseinandersetzen“. „Das ist ein tagesaktuelles Thema, zu dem wir uns eine Meinung bilden müssen. Deswegen fände ich es ganz normal, dass man mit denen redet.“      Komme es tatsächlich zur Absage, wäre es für ihn „keine Katastrophe“. „Das verändert mein Verhältnis zu Israel nicht“. Gabriel sagte aber auch: „Es wäre ein bemerkenswertes Ereignis.“

style="font-family:st;">Das sagt die israelische Seite
    Die israelische Vize-Außenministerin Tzipi Hotovely schrieb gestern (Montag) auf Twitter, sie unterstütze Netanjahus „Entscheidung, eine rote Linie bei Anti-Israel-Organisationen wie B'Tselem und Breaking the Silence zu ziehen.“ Diese würden Israel weltweit diffamieren.
Tatsächlich sind die Organisationen B'Tselem und „Breaking The Silence“ in Israel sehr umstrittene Organisationen.
    ► B'Tselem hat sich zur Aufgabe gemacht, Menschenrechtsverletzungen Israels in den besetzten Gebieten zu dokumentieren und stattet hierfür Palästinenser mit Kameras aus, um israelische Soldaten und Siedler zu filmen. Doch oft würden die geschnittenen Filme, die die Organisation veröffentlicht, erst nach massiver Provokation entstehen und ohne Kontext ins Internet gestellt, so der Vorwurf.
    Die Organisation habe eine Agenda, die mehr auf die Diffamierung Israels als Ganzes als der tatsächlichen Prüfung der Menschenrechtslage für Palästinenser in den besetzten Gebieten abziele. Terror von palästinensischer Seite werde in den Berichten B'Tselems ignoriert, sagen Kritiker außerdem.
    ►Der Journalist und Buchautor Tuvia Tenenbaum hatte 2015 einen Mitarbeiter der Organisation interviewt, der den Holocaust leugnete. Zunächst dementierte die Organisation, Holocaust-Leugner in ihren Reihen zu beschäftigen – erst nachdem Tenenbaum ein Video des Interviews veröffentlichte, entließ B'Tselem den Mitarbeiter. 
    ► Die 2004 gegründete Organisation „Breaking The Silence“ sammelt Zeugenaussagen zu vermeintlichen Kriegsverbrechen von ehemaligen Soldaten der israelischen Armee. Oft fehle den Berichten aber die Glaubwürdigkeit: Die Quellen bleiben anonym, und oft fehlten bei den Berichten sogar Ort und Datum.     ► Diese Organisation hatte Sigmar Gabriel bereits 2012 eine Führung durch Hebron gezeigt. Danach schrieb Gabriel auf Facebook, die Palästinenser litten dort unter einem „Apartheid-Regime“. Möglicherweise hat diese Vorgeschichte zu der Absage des heutigen Treffens zwischen Gabriel und Netanjahu beigetragen.  

style="font-family:st;">Gabriel hatte einen protokollarischen Trick versucht
    In Delegationskreisen hieß es zunächst, dass Gabriel die Aktivisten nun erst nach dem Netanjahu-Besuch treffen wolle – anders als geplant.
Eigentlich hatte der Termin vorher stattfinden sollen. Es ist allerdings unklar, ob dieses protokollarische Entgegenkommen des Außenministers den offenbar schon seit Tagen schwelenden Konflikt beheben kann.
    ► Fest steht jedoch: Auch Netanjahu gab keine offizielle Stellungnahme ab. Sein Terminplan für heute wurde jedoch ohne Hinweis auf das Treffen mit Gabriel verschickt.

    Am ersten Tag seiner Israel-Reise, hatte Sigmar Gabriel die Gedenkstätte Yad Vashem besucht, dort einen Kranz in Erinnerung an die sechs Millionen von den Nationalsozialisten ermordeten Juden niedergelegt.

25. April 2017 14:14



ZÜRCHER SECHSELÄUTEN

«Die Standbetreiber haben ein Riesengeschäft gemacht»

«Die Standbetreiber haben ein Riesengeschäft gemacht»

Nach nur 9 Minuten und 56 Sekunden explodierte der Kopf des Bööggs. Zu schnell für einige Zünfter: Sie waren noch gar nicht beim Sechseläutenplatz. Ein Dauerthema, sagt Victor Rosser, Sprecher des Zentralkomitees der Zünfte.

Nach nur 9 Minuten und 56 Sekunden explodierte der Kopf des Bööggs. Zu schnell für einige Zünfter: Sie waren noch gar nicht beim Sechseläutenplatz. Ein Dauerthema, sagt Victor Rosser, Sprecher des Zentralkomitees der Zünfte.

Nicht alle 26 Zünfte erreichten den brennenden Böögg rechtzeitig. Die letzte Gruppe kam erst nach der Explosion zum Sechseläutenplatz. (Bild: Annick Ramp / NZZ)

Nicht alle 26 Zünfte erreichten den brennenden Böögg rechtzeitig. Die letzte Gruppe kam erst nach der Explosion zum Sechseläutenplatz. (Bild: Annick Ramp / NZZ)

Herr Rosser, Sonnenschein und frühlingshafte Temperaturen. Sie müssen zufrieden sein mit dem diesjährigen Sechseläuten.

    Ja, der Zuspruch war gross. Sogar noch nach dem Abmarsch der Zünfter vom Sechseläutenplatz um 19 Uhr habe ich noch lange Schlangen vor den Imbissständen beobachtet. Im Vergleich zum Vorjahr haben die Betreiber ein Riesengeschäft gemacht, entsprechend positiv waren auch die Rückmeldungen. Für die Standbetreiber ist es aber eine Mischrechnung. Einmal ist das Wetter optimal, dann verkaufen sie gut. Dann wieder ist es kalt und nass wie im letzten Jahr, und die Umsätze sind entsprechend tiefer.
«Die Umzugsdisziplin ist eine Herausforderung und deshalb ein Dauerthema.»

Gab es einen Wermutstropfen?

    Die Umzugsdisziplin ist eine Herausforderung und deshalb ein Dauerthema. Weil mehr Zuschauer da waren, hat es dieses Jahr auch mehr Lücken im Umzug gegeben, vor allem bei den prominenten Gästen.

Haben also nicht alle Zünfte den Böögg bis zum 18 Uhr erreicht?

Nein, es dauerte beinahe bis 18 Uhr 30, bis die letzte Zunft am Sechseläutenplatz angekommen ist. Da war das Haupt des Bööggs bereits explodiert. Wir werden das intern natürlich wie jedes Jahr diskutieren. Es wäre aber nicht mehr das gleiche Fest, wenn die Zünfter und die geladenen Ehrengäste von den Zuschauern nicht mehr mit Blumen und Küsschen beschenkt werden könnten.

Sie haben die Zuschauerzahl erwähnt. Wie viele Besucher waren in diesem Jahr da?

Wir gehen von über 50 000 Zuschauern aus. Genau lässt sich das nicht sagen, wir schätzen die Zahl jeweils anhand der verkauften Sitzplätze.

Wie viele Plätze haben Sie denn verkauft?

    Von den rund 11 000 Plätzen sind nicht ganz alle verkauft worden – wohl deshalb, weil das Sechseläuten heuer mitten in die Schulferien gefallen ist. Im letzten Jahr gingen mehr Sitzplätze weg, dafür blieben sie dann wegen des nasskalten Wetters leer.
«Das Schweizer Fernsehen misst die Zeit. Nur die Fernsehmacher haben die Möglichkeit, so genau heranzuzoomen.»

Etwas Verwirrung gab es zunächst um den genauen Zeitpunkt der Böögg-Explosion. Wer bestimmt diesen eigentlich?

    Das Schweizer Fernsehen misst die Zeit. Nur die Fernsehmacher haben die Möglichkeit, so genau heranzuzoomen. Wir können das nicht: Je nachdem, wo man steht, hat man sonst bei der Explosion wegen des Rauchs gar keine freie Sicht. Wichtig ist aber eigentlich nicht die sekundengenaue Zeitangabe, sondern die Prognose für den Sommer.

style="font-family:st;">Herr Rosser, Sonnenschein und frühlingshafte Temperaturen. Sie müssen zufrieden sein mit dem diesjährigen Sechseläuten.

    Ja, der Zuspruch war gross. Sogar noch nach dem Abmarsch der Zünfter vom Sechseläutenplatz um 19 Uhr habe ich noch lange Schlangen vor den Imbissständen beobachtet. Im Vergleich zum Vorjahr haben die Betreiber ein Riesengeschäft gemacht, entsprechend positiv waren auch die Rückmeldungen. Für die Standbetreiber ist es aber eine Mischrechnung. Einmal ist das Wetter optimal, dann verkaufen sie gut. Dann wieder ist es kalt und nass wie im letzten Jahr, und die Umsätze sind entsprechend tiefer.
«Die Umzugsdisziplin ist eine Herausforderung und deshalb ein Dauerthema.»

style="font-family:st;">Gab es einen Wermutstropfen?

    Die Umzugsdisziplin ist eine Herausforderung und deshalb ein Dauerthema. Weil mehr Zuschauer da waren, hat es dieses Jahr auch mehr Lücken im Umzug gegeben, vor allem bei den prominenten Gästen.

style="font-family:st;">Haben also nicht alle Zünfte den Böögg bis zum 18 Uhr erreicht?

Nein, es dauerte beinahe bis 18 Uhr 30, bis die letzte Zunft am Sechseläutenplatz angekommen ist. Da war das Haupt des Bööggs bereits explodiert. Wir werden das intern natürlich wie jedes Jahr diskutieren. Es wäre aber nicht mehr das gleiche Fest, wenn die Zünfter und die geladenen Ehrengäste von den Zuschauern nicht mehr mit Blumen und Küsschen beschenkt werden könnten.

style="font-family:st;">Sie haben die Zuschauerzahl erwähnt. Wie viele Besucher waren in diesem Jahr da?

Wir gehen von über 50 000 Zuschauern aus. Genau lässt sich das nicht sagen, wir schätzen die Zahl jeweils anhand der verkauften Sitzplätze.

style="font-family:st;">Wie viele Plätze haben Sie denn verkauft?

    Von den rund 11 000 Plätzen sind nicht ganz alle verkauft worden wohl deshalb, weil das Sechseläuten heuer mitten in die Schulferien gefallen ist. Im letzten Jahr gingen mehr Sitzplätze weg, dafür blieben sie dann wegen des nasskalten Wetters leer.
«Das Schweizer Fernsehen misst die Zeit. Nur die Fernsehmacher haben die Möglichkeit, so genau heranzuzoomen.»

style="font-family:st;">Etwas Verwirrung gab es zunächst um den genauen Zeitpunkt der Böögg-Explosion. Wer bestimmt diesen eigentlich?

    Das Schweizer Fernsehen misst die Zeit. Nur die Fernsehmacher haben die Möglichkeit, so genau heranzuzoomen. Wir können das nicht: Je nachdem, wo man steht, hat man sonst bei der Explosion wegen des Rauchs gar keine freie Sicht. Wichtig ist aber eigentlich nicht die sekundengenaue Zeitangabe, sondern die Prognose für den Sommer.

26. April 2017 07:10



Festnahme nach Protest gegen Mario Fehr am Sechseläuten

Festnahme nach Protest gegen Mario Fehr am Sechseläuten

Während des Umzugs bedrängten Demonstranten den Regierungspräsidenten. Eine Person wurde festgenommen, drei weggewiesen.

Während des Umzugs bedrängten Demonstranten den Regierungspräsidenten. Eine Person wurde festgenommen, drei weggewiesen.

Protest mit Transparenten: Mario Fehr wird während des Sechseläutens für seine Politik kritisiert. Bild: www.linksunten.indymedia.org

Protest mit Transparenten: Mario Fehr wird während des Sechseläutens für seine Politik kritisiert. Bild: www.linksunten.indymedia.org

    Anfänglich genoss Mario Fehr am Sechseläutenumzug das Bad in der Menge: «Ich bin ja als Regierungspräsident der demokratisch gewählte König des Kantons Zürich. Deshalb bin ich heute Gast bei der Zunft Drei Könige.» Doch dann wurde er von Aktivisten bedrängt, die mit Transparenten gegen seine Politik demonstrierten und Flyer verteilten. Dies schreiben die Aktivisten auf der linken Internetplattform indymedia.org.
    Marco Cortesi, Mediensprecher der Stadtpolizei Zürich, bestätigt den Vorfall. «Wir haben kurz vor 17 Uhr auf dem Limmatquai eine Person festgenommen», sagt er. Der Mann ohne Aufenthaltsbewilligung sei dem Migrationsamt überwiesen worden. Ausserdem habe die Stadtpolizei drei weitere Personen weggewiesen und Material sichergestellt. Mario Fehr und die ihm unterstellte Sicherheitsdirektion wollten zur Aktion keine Stellung beziehen.
    In den Augen der Linksaussen-Aktivisten steht der SP-Politiker «exemplarisch für einen gesellschaftlichen Rechtsrutsch», womit Fehr «gut zur Zürcher Bonzenfasnacht» passe. Als Beispiele seiner «repressiven Politik» werden die Beschaffung eines Staatstrojaners und die Ausschaffung einer tschetschenischen Familie genannt. Auch seine Asylpolitik im Allgemeinen wird in den verteilten Flyern kritisiert, insbesondere die Verschärfungen im Umgang mit abgewiesenen Asylsuchenden.
    Die Aktivisten rufen am Ende ihrer Meldung zur Teilnahme an den 1.-Mai-Demonstrationen am kommenden Montag auf. Es ist nicht das erste Mal, dass das Sechseläuten, das kurz vor dem Tag der Arbeit stattfindet, von Linksaktivisten gestört wird.
    2006 wurde der Böögg in Stäfa aus der Werkstatt des Bööggbauers gestohlen. Im Bekennerschreiben hielten die Aktivisten fest: «Böögg hat Schnauze voll, für die Kapitalistinnen den Kopf hinzuhalten. Ist jetzt Gefangener der Bewegung ‹1. Mai – Strasse frei›.» Am Tag der Arbeit tauchte der Böögg dann wieder auf – als Ehrengast am revolutionären Treffen auf dem Kanzleiareal. Der Ersatzböögg versprach aber auch damals einen guten Sommer: Sein Kopf explodierte nach 10 Minuten 28 Sekunden.

    Anfänglich genoss Mario Fehr am Sechseläutenumzug das Bad in der Menge: «Ich bin ja als Regierungspräsident der demokratisch gewählte König des Kantons Zürich. Deshalb bin ich heute Gast bei der Zunft Drei Könige.» Doch dann wurde er von Aktivisten bedrängt, die mit Transparenten gegen seine Politik demonstrierten und Flyer verteilten. Dies schreiben die Aktivisten auf der linken Internetplattform indymedia.org.
    Marco Cortesi, Mediensprecher der Stadtpolizei Zürich, bestätigt den Vorfall. «Wir haben kurz vor 17 Uhr auf dem Limmatquai eine Person festgenommen», sagt er. Der Mann ohne Aufenthaltsbewilligung sei dem Migrationsamt überwiesen worden. Ausserdem habe die Stadtpolizei drei weitere Personen weggewiesen und Material sichergestellt. Mario Fehr und die ihm unterstellte Sicherheitsdirektion wollten zur Aktion keine Stellung beziehen.
    In den Augen der Linksaussen-Aktivisten steht der SP-Politiker «exemplarisch für einen gesellschaftlichen Rechtsrutsch», womit Fehr «gut zur Zürcher Bonzenfasnacht» passe. Als Beispiele seiner «repressiven Politik» werden die Beschaffung eines Staatstrojaners und die Ausschaffung einer tschetschenischen Familie genannt. Auch seine Asylpolitik im Allgemeinen wird in den verteilten Flyern kritisiert, insbesondere die Verschärfungen im Umgang mit abgewiesenen Asylsuchenden.
    Die Aktivisten rufen am Ende ihrer Meldung zur Teilnahme an den 1.-Mai-Demonstrationen am kommenden Montag auf. Es ist nicht das erste Mal, dass das Sechseläuten, das kurz vor dem Tag der Arbeit stattfindet, von Linksaktivisten gestört wird.
    2006 wurde der Böögg in Stäfa aus der Werkstatt des Bööggbauers gestohlen. Im Bekennerschreiben hielten die Aktivisten fest: «Böögg hat Schnauze voll, für die Kapitalistinnen den Kopf hinzuhalten. Ist jetzt Gefangener der Bewegung ‹1. Mai Strasse frei›.» Am Tag der Arbeit tauchte der Böögg dann wieder auf als Ehrengast am revolutionären Treffen auf dem Kanzleiareal. Der Ersatzböögg versprach aber auch damals einen guten Sommer: Sein Kopf explodierte nach 10 Minuten 28 Sekunden.

26. April 2017 07:06



Netanjahu lässt Treffen mit Gabriel platzen

Netanjahu lässt Treffen mit Gabriel platzen

Eklat beim Antrittsbesuch des deutschen Aussenministers Sigmar Gabriel in Israel: Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat sein Treffen mit dem SPD-Politiker in Jerusalem am Dienstag kurzfristig platzen lassen.

Eklat beim Antrittsbesuch des deutschen Aussenministers Sigmar Gabriel in Israel: Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat sein Treffen mit dem SPD-Politiker in Jerusalem am Dienstag kurzfristig platzen lassen.

    Hintergrund ist eine geplante Diskussionsrunde Gabriels mit Regierungskritikern, die vor allem den israelischen Siedlungsbau in den palästinensischen Gebieten verurteilen.
    Netanjahu hatte bereits in den vergangenen Tagen unter der Hand signalisiert, dass er mit diesem Treffen nicht einverstanden ist. Gabriel verteidigte es dagegen vor der Absage als «ganz normal». «Das tun wir seit vielen Jahren in vielen Ländern», sagte er im ZDF-«Morgenmagazin». Eine Absage wäre aber auch keine «Katastrophe» für ihn. «Das verändert mein Verhältnis zu Israel nicht.»
    Seine Gesprächsrunde mit den Regierungskritikern war weiterhin für den Dienstagnachmittag in Jerusalem geplant. Unter den Teilnehmern sind die Organisationen Breaking the Silence (Das Schweigen brechen) und Betselem, die sich kritisch mit der israelischen Siedlungspolitik auseinandersetzen.
    Im Februar hatte bereits ein Treffen des belgischen Ministerpräsidenten Charles Michel mit den beiden Organisationen zu einem Eklat geführt. Israel bestellte im Anschluss den belgischen Botschafter ein und übermittelte eine Rüge. Netanjahu sprach von einem schwerwiegenden Affront.
    Die deutsch-israelischen Beziehungen sind ohnehin schon angespannt. Die deutsche Regierung hat das im Februar verabschiedete israelische Gesetz zur rückwirkenden Legalisierung von 4000 Siedlerwohnungen auf palästinensischem Privatland scharf kritisiert.
    Kurze Zeit später wurden die für Mai geplanten deutsch-israelischen Regierungskonsultationen verschoben - aus Termingründen, wie es hiess. In israelischen Medien wurde aber gemutmasst, die Verschiebung sei auf die deutsche Verärgerung über das Siedlergesetz zurückzuführen.

    Hintergrund ist eine geplante Diskussionsrunde Gabriels mit Regierungskritikern, die vor allem den israelischen Siedlungsbau in den palästinensischen Gebieten verurteilen.
    Netanjahu hatte bereits in den vergangenen Tagen unter der Hand signalisiert, dass er mit diesem Treffen nicht einverstanden ist. Gabriel verteidigte es dagegen vor der Absage als «ganz normal». «Das tun wir seit vielen Jahren in vielen Ländern», sagte er im ZDF-«Morgenmagazin». Eine Absage wäre aber auch keine «Katastrophe» für ihn. «Das verändert mein Verhältnis zu Israel nicht.»
    Seine Gesprächsrunde mit den Regierungskritikern war weiterhin für den Dienstagnachmittag in Jerusalem geplant. Unter den Teilnehmern sind die Organisationen Breaking the Silence (Das Schweigen brechen) und Betselem, die sich kritisch mit der israelischen Siedlungspolitik auseinandersetzen.
    Im Februar hatte bereits ein Treffen des belgischen Ministerpräsidenten Charles Michel mit den beiden Organisationen zu einem Eklat geführt. Israel bestellte im Anschluss den belgischen Botschafter ein und übermittelte eine Rüge. Netanjahu sprach von einem schwerwiegenden Affront.
    Die deutsch-israelischen Beziehungen sind ohnehin schon angespannt. Die deutsche Regierung hat das im Februar verabschiedete israelische Gesetz zur rückwirkenden Legalisierung von 4000 Siedlerwohnungen auf palästinensischem Privatland scharf kritisiert.
    Kurze Zeit später wurden die für Mai geplanten deutsch-israelischen Regierungskonsultationen verschoben - aus Termingründen, wie es hiess. In israelischen Medien wurde aber gemutmasst, die Verschiebung sei auf die deutsche Verärgerung über das Siedlergesetz zurückzuführen.

25. April 2017 14:57



EKLAT BEIM ISRAEL-BESUCH

Netanjahu lässt Treffen
mit Gabriel platzen

Netanjahu lässt Treffen
mit Gabriel platzen

Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) bei seiner Ankunft am Flughafen Tel Aviv am Montag  Foto: Bernd von Jutrczenka / dpa

Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) bei seiner Ankunft am Flughafen Tel Aviv am Montag  Foto: Bernd von Jutrczenka / dpa

    Israel betrachtet dies als Affront: Der Außenminister müsse sich, so hieß es gestern, zwischen dem Treffen mit den Gruppierungen und dem mit Premier- und Außenminister Netanjahu entscheiden.
    Die Abfuhr ist wohl ein neuer Tiefpunkt in den deutsch-israelischen Beziehungen, die zuletzt ohnehin angespannt waren. Die Bundesregierung hat das im Februar verabschiedete israelische Gesetz zur rückwirkenden Legalisierung von 4000 Siedlerwohnungen auf palästinensischem Privatland scharf kritisiert. Kurze Zeit später wurden die für Mai geplanten deutsch-israelischen Regierungskonsultationen verschoben – aus Termingründen, wie es offiziell hieß. Aus Verärgerung der Deutschen über das Siedlergesetz, wie israelische Medien mumaßten. 
    ► Bereits im Februar hatte ein Treffen des belgischen Ministerpräsidenten Charles Michel mit den beiden Organisationen zu diplomatischen Verstimmungen geführt. Israel bestellte im Anschluss den belgischen Botschafter ein und übermittelte eine Rüge. Netanjahu sprach damals von einem schwerwiegenden Affront.

Das sagte Gabriel noch heute früh
    Gabriel hatte bei seinem Besuch in Israel die Hoffnung geäußert, dass Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu an einem geplanten Treffen am Dienstag festhält.
    Gabriel selbst habe nur aus den israelischen Medien von der möglichen Absage des Treffens gehört.      „Wir hören aus den israelischen Medien, dass der israelische Ministerpräsident Netanjahu, den ich übrigens schon sehr häufig getroffen habe, diesen Besuch absagen will, weil wir uns auch mit regierungskritischen Vertretern der israelischen Zivilgesellschaft treffen wollen“, sagte Gabriel im ZDF-Morgenmagazin.
    „Ich kann mir das fast nicht vorstellen, weil es außerordentlich bedauerlich wäre“, fügte Gabriel hinzu. „Es ist ganz normal, dass wir bei Auslandsbesuchen auch mit Vertretern der Zivilgesellschaft sprechen.“ Umgekehrt wäre es „undenkbar“, ein Gespräch mit Netanjahu abzusagen, wenn er in Deutschland Regierungskritiker treffen würde.
    Man bekomme „in jedem Land der Erde keinen vernünftigen und umfassenden Eindruck, wenn man sich nur in Regierungsbüros trifft“, sagte Gabriel in dem Gespräch mit dem ZDF. „Man muss mit Schriftstellern und Künstlern reden und mit Studierenden, und eben auch mit kritischen Organisationen.“ Die Organisationen, die er treffen wolle, seien solche, die sich „sehr kritisch mit der israelischen Politik im Verhältnis zu den Palästinensern auseinandersetzen“. „Das ist ein tagesaktuelles Thema, zu dem wir uns eine Meinung bilden müssen. Deswegen fände ich es ganz normal, dass man mit denen redet.“      Komme es tatsächlich zur Absage, wäre es für ihn „keine Katastrophe“. „Das verändert mein Verhältnis zu Israel nicht“. Gabriel sagte aber auch: „Es wäre ein bemerkenswertes Ereignis.“

Das sagt die israelische Seite
    Die israelische Vize-Außenministerin Tzipi Hotovely schrieb gestern (Montag) auf Twitter, sie unterstütze Netanjahus „Entscheidung, eine rote Linie bei Anti-Israel-Organisationen wie B'Tselem und Breaking the Silence zu ziehen.“ Diese würden Israel weltweit diffamieren.
Tatsächlich sind die Organisationen B'Tselem und „Breaking The Silence“ in Israel sehr umstrittene Organisationen.
    ► B'Tselem hat sich zur Aufgabe gemacht, Menschenrechtsverletzungen Israels in den besetzten Gebieten zu dokumentieren und stattet hierfür Palästinenser mit Kameras aus, um israelische Soldaten und Siedler zu filmen. Doch oft würden die geschnittenen Filme, die die Organisation veröffentlicht, erst nach massiver Provokation entstehen und ohne Kontext ins Internet gestellt, so der Vorwurf.
    Die Organisation habe eine Agenda, die mehr auf die Diffamierung Israels als Ganzes als der tatsächlichen Prüfung der Menschenrechtslage für Palästinenser in den besetzten Gebieten abziele. Terror von palästinensischer Seite werde in den Berichten B'Tselems ignoriert, sagen Kritiker außerdem.
    ►Der Journalist und Buchautor Tuvia Tenenbaum hatte 2015 einen Mitarbeiter der Organisation interviewt, der den Holocaust leugnete. Zunächst dementierte die Organisation, Holocaust-Leugner in ihren Reihen zu beschäftigen – erst nachdem Tenenbaum ein Video des Interviews veröffentlichte, entließ B'Tselem den Mitarbeiter. 
    ► Die 2004 gegründete Organisation „Breaking The Silence“ sammelt Zeugenaussagen zu vermeintlichen Kriegsverbrechen von ehemaligen Soldaten der israelischen Armee. Oft fehle den Berichten aber die Glaubwürdigkeit: Die Quellen bleiben anonym, und oft fehlten bei den Berichten sogar Ort und Datum.     ► Diese Organisation hatte Sigmar Gabriel bereits 2012 eine Führung durch Hebron gezeigt. Danach schrieb Gabriel auf Facebook, die Palästinenser litten dort unter einem „Apartheid-Regime“. Möglicherweise hat diese Vorgeschichte zu der Absage des heutigen Treffens zwischen Gabriel und Netanjahu beigetragen.  

Gabriel hatte einen protokollarischen Trick versucht
    In Delegationskreisen hieß es zunächst, dass Gabriel die Aktivisten nun erst nach dem Netanjahu-Besuch treffen wolle – anders als geplant.
Eigentlich hatte der Termin vorher stattfinden sollen. Es ist allerdings unklar, ob dieses protokollarische Entgegenkommen des Außenministers den offenbar schon seit Tagen schwelenden Konflikt beheben kann.
    ► Fest steht jedoch: Auch Netanjahu gab keine offizielle Stellungnahme ab. Sein Terminplan für heute wurde jedoch ohne Hinweis auf das Treffen mit Gabriel verschickt.

    Am ersten Tag seiner Israel-Reise, hatte Sigmar Gabriel die Gedenkstätte Yad Vashem besucht, dort einen Kranz in Erinnerung an die sechs Millionen von den Nationalsozialisten ermordeten Juden niedergelegt.

    Israel betrachtet dies als Affront: Der Außenminister müsse sich, so hieß es gestern, zwischen dem Treffen mit den Gruppierungen und dem mit Premier- und Außenminister Netanjahu entscheiden.
    Die Abfuhr ist wohl ein neuer Tiefpunkt in den deutsch-israelischen Beziehungen, die zuletzt ohnehin angespannt waren. Die Bundesregierung hat das im Februar verabschiedete israelische Gesetz zur rückwirkenden Legalisierung von 4000 Siedlerwohnungen auf palästinensischem Privatland scharf kritisiert. Kurze Zeit später wurden die für Mai geplanten deutsch-israelischen Regierungskonsultationen verschobenaus Termingründen, wie es offiziell hieß. Aus Verärgerung der Deutschen über das Siedlergesetz, wie israelische Medien mumaßten. 
    ► Bereits im Februar hatte ein Treffen des belgischen Ministerpräsidenten Charles Michel mit den beiden Organisationen zu diplomatischen Verstimmungen geführt. Israel bestellte im Anschluss den belgischen Botschafter ein und übermittelte eine Rüge. Netanjahu sprach damals von einem schwerwiegenden Affront.

style="font-family:st;">Das sagte Gabriel noch heute früh
    Gabriel hatte bei seinem Besuch in Israel die Hoffnung geäußert, dass Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu an einem geplanten Treffen am Dienstag festhält.
    Gabriel selbst habe nur aus den israelischen Medien von der möglichen Absage des Treffens gehört.      „Wir hören aus den israelischen Medien, dass der israelische Ministerpräsident Netanjahu, den ich übrigens schon sehr häufig getroffen habe, diesen Besuch absagen will, weil wir uns auch mit regierungskritischen Vertretern der israelischen Zivilgesellschaft treffen wollen“, sagte Gabriel im ZDF-Morgenmagazin.
    „Ich kann mir das fast nicht vorstellen, weil es außerordentlich bedauerlich wäre“, fügte Gabriel hinzu. „Es ist ganz normal, dass wir bei Auslandsbesuchen auch mit Vertretern der Zivilgesellschaft sprechen.“ Umgekehrt wäre es „undenkbar“, ein Gespräch mit Netanjahu abzusagen, wenn er in Deutschland Regierungskritiker treffen würde.
    Man bekomme „in jedem Land der Erde keinen vernünftigen und umfassenden Eindruck, wenn man sich nur in Regierungsbüros trifft“, sagte Gabriel in dem Gespräch mit dem ZDF. „Man muss mit Schriftstellern und Künstlern reden und mit Studierenden, und eben auch mit kritischen Organisationen.“ Die Organisationen, die er treffen wolle, seien solche, die sich „sehr kritisch mit der israelischen Politik im Verhältnis zu den Palästinensern auseinandersetzen“. „Das ist ein tagesaktuelles Thema, zu dem wir uns eine Meinung bilden müssen. Deswegen fände ich es ganz normal, dass man mit denen redet.“      Komme es tatsächlich zur Absage, wäre es für ihn „keine Katastrophe“. „Das verändert mein Verhältnis zu Israel nicht“. Gabriel sagte aber auch: „Es wäre ein bemerkenswertes Ereignis.“

style="font-family:st;">Das sagt die israelische Seite
    Die israelische Vize-Außenministerin Tzipi Hotovely schrieb gestern (Montag) auf Twitter, sie unterstütze Netanjahus „Entscheidung, eine rote Linie bei Anti-Israel-Organisationen wie B'Tselem und Breaking the Silence zu ziehen.“ Diese würden Israel weltweit diffamieren.
Tatsächlich sind die Organisationen B'Tselem und „Breaking The Silence“ in Israel sehr umstrittene Organisationen.
    ► B'Tselem hat sich zur Aufgabe gemacht, Menschenrechtsverletzungen Israels in den besetzten Gebieten zu dokumentieren und stattet hierfür Palästinenser mit Kameras aus, um israelische Soldaten und Siedler zu filmen. Doch oft würden die geschnittenen Filme, die die Organisation veröffentlicht, erst nach massiver Provokation entstehen und ohne Kontext ins Internet gestellt, so der Vorwurf.
    Die Organisation habe eine Agenda, die mehr auf die Diffamierung Israels als Ganzes als der tatsächlichen Prüfung der Menschenrechtslage für Palästinenser in den besetzten Gebieten abziele. Terror von palästinensischer Seite werde in den Berichten B'Tselems ignoriert, sagen Kritiker außerdem.
    ►Der Journalist und Buchautor Tuvia Tenenbaum hatte 2015 einen Mitarbeiter der Organisation interviewt, der den Holocaust leugnete. Zunächst dementierte die Organisation, Holocaust-Leugner in ihren Reihen zu beschäftigen – erst nachdem Tenenbaum ein Video des Interviews veröffentlichte, entließ B'Tselem den Mitarbeiter. 
    ► Die 2004 gegründete Organisation „Breaking The Silence“ sammelt Zeugenaussagen zu vermeintlichen Kriegsverbrechen von ehemaligen Soldaten der israelischen Armee. Oft fehle den Berichten aber die Glaubwürdigkeit: Die Quellen bleiben anonym, und oft fehlten bei den Berichten sogar Ort und Datum.     ► Diese Organisation hatte Sigmar Gabriel bereits 2012 eine Führung durch Hebron gezeigt. Danach schrieb Gabriel auf Facebook, die Palästinenser litten dort unter einem „Apartheid-Regime“. Möglicherweise hat diese Vorgeschichte zu der Absage des heutigen Treffens zwischen Gabriel und Netanjahu beigetragen.  

style="font-family:st;">Gabriel hatte einen protokollarischen Trick versucht
    In Delegationskreisen hieß es zunächst, dass Gabriel die Aktivisten nun erst nach dem Netanjahu-Besuch treffen wolle – anders als geplant.
Eigentlich hatte der Termin vorher stattfinden sollen. Es ist allerdings unklar, ob dieses protokollarische Entgegenkommen des Außenministers den offenbar schon seit Tagen schwelenden Konflikt beheben kann.
    ► Fest steht jedoch: Auch Netanjahu gab keine offizielle Stellungnahme ab. Sein Terminplan für heute wurde jedoch ohne Hinweis auf das Treffen mit Gabriel verschickt.

    Am ersten Tag seiner Israel-Reise, hatte Sigmar Gabriel die Gedenkstätte Yad Vashem besucht, dort einen Kranz in Erinnerung an die sechs Millionen von den Nationalsozialisten ermordeten Juden niedergelegt.

25. April 2017 14:14



Netanjahu lässt Treffen mit Gabriel platzen

Netanjahu lässt Treffen mit Gabriel platzen

Eklat beim Antrittsbesuch des deutschen Aussenministers Sigmar Gabriel in Israel: Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat sein Treffen mit dem SPD-Politiker in Jerusalem am Dienstag kurzfristig platzen lassen.

Eklat beim Antrittsbesuch des deutschen Aussenministers Sigmar Gabriel in Israel: Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat sein Treffen mit dem SPD-Politiker in Jerusalem am Dienstag kurzfristig platzen lassen.

    Hintergrund ist eine geplante Diskussionsrunde Gabriels mit Regierungskritikern, die vor allem den israelischen Siedlungsbau in den palästinensischen Gebieten verurteilen.
    Netanjahu hatte bereits in den vergangenen Tagen unter der Hand signalisiert, dass er mit diesem Treffen nicht einverstanden ist. Gabriel verteidigte es dagegen vor der Absage als «ganz normal». «Das tun wir seit vielen Jahren in vielen Ländern», sagte er im ZDF-«Morgenmagazin». Eine Absage wäre aber auch keine «Katastrophe» für ihn. «Das verändert mein Verhältnis zu Israel nicht.»
    Seine Gesprächsrunde mit den Regierungskritikern war weiterhin für den Dienstagnachmittag in Jerusalem geplant. Unter den Teilnehmern sind die Organisationen Breaking the Silence (Das Schweigen brechen) und Betselem, die sich kritisch mit der israelischen Siedlungspolitik auseinandersetzen.
    Im Februar hatte bereits ein Treffen des belgischen Ministerpräsidenten Charles Michel mit den beiden Organisationen zu einem Eklat geführt. Israel bestellte im Anschluss den belgischen Botschafter ein und übermittelte eine Rüge. Netanjahu sprach von einem schwerwiegenden Affront.
    Die deutsch-israelischen Beziehungen sind ohnehin schon angespannt. Die deutsche Regierung hat das im Februar verabschiedete israelische Gesetz zur rückwirkenden Legalisierung von 4000 Siedlerwohnungen auf palästinensischem Privatland scharf kritisiert.
    Kurze Zeit später wurden die für Mai geplanten deutsch-israelischen Regierungskonsultationen verschoben - aus Termingründen, wie es hiess. In israelischen Medien wurde aber gemutmasst, die Verschiebung sei auf die deutsche Verärgerung über das Siedlergesetz zurückzuführen.

    Hintergrund ist eine geplante Diskussionsrunde Gabriels mit Regierungskritikern, die vor allem den israelischen Siedlungsbau in den palästinensischen Gebieten verurteilen.
    Netanjahu hatte bereits in den vergangenen Tagen unter der Hand signalisiert, dass er mit diesem Treffen nicht einverstanden ist. Gabriel verteidigte es dagegen vor der Absage als «ganz normal». «Das tun wir seit vielen Jahren in vielen Ländern», sagte er im ZDF-«Morgenmagazin». Eine Absage wäre aber auch keine «Katastrophe» für ihn. «Das verändert mein Verhältnis zu Israel nicht.»
    Seine Gesprächsrunde mit den Regierungskritikern war weiterhin für den Dienstagnachmittag in Jerusalem geplant. Unter den Teilnehmern sind die Organisationen Breaking the Silence (Das Schweigen brechen) und Betselem, die sich kritisch mit der israelischen Siedlungspolitik auseinandersetzen.
    Im Februar hatte bereits ein Treffen des belgischen Ministerpräsidenten Charles Michel mit den beiden Organisationen zu einem Eklat geführt. Israel bestellte im Anschluss den belgischen Botschafter ein und übermittelte eine Rüge. Netanjahu sprach von einem schwerwiegenden Affront.
    Die deutsch-israelischen Beziehungen sind ohnehin schon angespannt. Die deutsche Regierung hat das im Februar verabschiedete israelische Gesetz zur rückwirkenden Legalisierung von 4000 Siedlerwohnungen auf palästinensischem Privatland scharf kritisiert.
    Kurze Zeit später wurden die für Mai geplanten deutsch-israelischen Regierungskonsultationen verschoben - aus Termingründen, wie es hiess. In israelischen Medien wurde aber gemutmasst, die Verschiebung sei auf die deutsche Verärgerung über das Siedlergesetz zurückzuführen.

25. April 2017 14:57



Netanyahu sagt Treffen mit Gabriel ab

Netanyahu sagt Treffen mit Gabriel ab

Israels Premier passt es nicht, dass der deutsche Aussenminister in Jerusalem israelische Menschenrechtsorganisationen treffen will.

Israels Premier passt es nicht, dass der deutsche Aussenminister in Jerusalem israelische Menschenrechtsorganisationen treffen will.

Wirbel um seinen Antrittsbesuch in Israel: Der deutsche Aussenminister Sigmar Gabriel in Jerusalem. (24. April 2017) Bild: Abir Sultan/Keystone

Wirbel um seinen Antrittsbesuch in Israel: Der deutsche Aussenminister Sigmar Gabriel in Jerusalem. (24. April 2017) Bild: Abir Sultan/Keystone

    Eklat bei Israel-Besuch: Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat sein Treffen mit dem deutschen Aussenminister Sigmar Gabriel in Jerusalem kurzfristig abgesagt. Das sagte Gabriel am Dienstag. Hintergrund ist eine geplante Gesprächsrunde des Aussenministers mit Vertretern von regierungskritischen Menschenrechtsorganisationen.
    Der Aussenminister hat seine Diskussionsrunde mit «Vertretern der Zivilgesellschaft» für den Nachmittag in Jerusalem geplant. Unter den Teilnehmern sind die Organisationen Breaking the Silence (Das Schweigen brechen) und Betselem, die sich kritisch mit der israelischen Siedlungspolitik auseinandersetzen.

Auf Siedlergesetz zurückzuführen
    Im Februar hatte bereits ein Treffen des belgischen Ministerpräsidenten Charles Michel mit den beiden Organisationen zu einem Eklat geführt. Israel bestellte im Anschluss den belgischen Botschafter ein und übermittelte eine Rüge. Netanyahu sprach von einem schwerwiegenden Affront.
    Die deutsch-israelischen Beziehungen sind ohnehin schon angespannt. Die deutsche Regierung hat das im Februar verabschiedete israelische Gesetz zur rückwirkenden Legalisierung von 4000 Siedlerwohnungen auf palästinensischem Privatland scharf kritisiert.

Friedensgespräche neu aufleben lassen
    Kurze Zeit später wurden die für Mai geplanten deutsch-israelischen Regierungskonsultationen verschoben - aus Termingründen, wie es hiess. In israelischen Medien wurde aber gemutmasst, die Verschiebung sei auf die deutsche Verärgerung über das Siedlergesetz zurückzuführen. Gabriel wollte bei seinem Antrittsbesuch vor allem für eine Wiederbelebung der Friedensgespräche     zwischen Israelis und Palästinensern werben. Dazu wollte er sich in Ramallah auch mit dem palästinensischen Ministerpräsidenten Rami Hamdallah treffen. Präsident Mahmud Abbas ist verhindert.
    Gabriel plädiert für eine «aktive Rolle» Deutschlands bei den Friedensbemühungen, die seit Jahren auf Eis liegen. Zuletzt hatte sich der damals noch amtierende US-Aussenminister John Kerry intensiv um eine Zwei-Staaten-Lösung bemüht. Die Gespräche zwischen Israelis und Palästinensern scheiterten 2014. Der Nahost-Kurs der neuen US-Regierung ist noch unklar.

    Eklat bei Israel-Besuch: Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat sein Treffen mit dem deutschen Aussenminister Sigmar Gabriel in Jerusalem kurzfristig abgesagt. Das sagte Gabriel am Dienstag. Hintergrund ist eine geplante Gesprächsrunde des Aussenministers mit Vertretern von regierungskritischen Menschenrechtsorganisationen.
    Der Aussenminister hat seine Diskussionsrunde mit «Vertretern der Zivilgesellschaft» für den Nachmittag in Jerusalem geplant. Unter den Teilnehmern sind die Organisationen Breaking the Silence (Das Schweigen brechen) und Betselem, die sich kritisch mit der israelischen Siedlungspolitik auseinandersetzen.

style="font-family:st;">Auf Siedlergesetz zurückzuführen
    Im Februar hatte bereits ein Treffen des belgischen Ministerpräsidenten Charles Michel mit den beiden Organisationen zu einem Eklat geführt. Israel bestellte im Anschluss den belgischen Botschafter ein und übermittelte eine Rüge. Netanyahu sprach von einem schwerwiegenden Affront.
    Die deutsch-israelischen Beziehungen sind ohnehin schon angespannt. Die deutsche Regierung hat das im Februar verabschiedete israelische Gesetz zur rückwirkenden Legalisierung von 4000 Siedlerwohnungen auf palästinensischem Privatland scharf kritisiert.

style="font-family:st;">Friedensgespräche neu aufleben lassen
    Kurze Zeit später wurden die für Mai geplanten deutsch-israelischen Regierungskonsultationen verschoben - aus Termingründen, wie es hiess. In israelischen Medien wurde aber gemutmasst, die Verschiebung sei auf die deutsche Verärgerung über das Siedlergesetz zurückzuführen. Gabriel wollte bei seinem Antrittsbesuch vor allem für eine Wiederbelebung der Friedensgespräche     zwischen Israelis und Palästinensern werben. Dazu wollte er sich in Ramallah auch mit dem palästinensischen Ministerpräsidenten Rami Hamdallah treffen. Präsident Mahmud Abbas ist verhindert.
    Gabriel plädiert für eine «aktive Rolle» Deutschlands bei den Friedensbemühungen, die seit Jahren auf Eis liegen. Zuletzt hatte sich der damals noch amtierende US-Aussenminister John Kerry intensiv um eine Zwei-Staaten-Lösung bemüht. Die Gespräche zwischen Israelis und Palästinensern scheiterten 2014. Der Nahost-Kurs der neuen US-Regierung ist noch unklar.

25. April 2017 14:24



Zeugin über Wilfried W.: "Er mochte keine Widerworte"

Zeugin über Wilfried W.: "Er mochte keine Widerworte"

Wilfried und Angelika W. sind vor dem Landgericht Paderborn wegen des Verdachts auf zweifachen Mord angeklagt. (Foto: dpa)

Wilfried und Angelika W. sind vor dem Landgericht Paderborn wegen des Verdachts auf zweifachen Mord angeklagt. (Foto: dpa)

Im Höxter-Prozess beschreibt eine Zeugin ihre frühere Beziehung mit dem Angeklagten Wilfried W.
Der heute 47-Jährige sei nett und der Sex mit ihm schön gewesen - sie habe daran nichts ungewöhnlich oder gar abstoßend gefunden.
Die Kommunikation mit ihm fand sie jedoch ungewöhnlich und den Kontakt mit Wilfrieds Exfrau Angelika sehr nervig.

    Was für ein Mensch ist Wilfried W., der sich in Paderborn im Mordprozess um das sogenannte "Horror-Haus von Höxter" verantworten muss? Um diese Frage zu beantworten, hat das Landgericht mehrere Frauen als Zeuginnen geladen, die früher ein Verhältnis mit dem Angeklagten Wilfried W. gehabt haben.
    Eine dieser Frauen war zwischen September 2010 und März 2011 mit Wilfried W. liiert. Sie sagte an diesem Dienstag aus, sie habe W. über das Internet kennengelernt. Sie beschrieb den heute 47-Jährigen als nett und angenehm. Auch der Sex sei schön gewesen. Er beinhaltete aus ihrer Sicht auch nichts Ungewöhnliches oder gar Abstoßendes. Sie sagte, dass die beiden sogar Heiratspläne gehabt hätten.
    Als seltsam beschrieb sie aber, dass sie sich immer nur bei ihm in der Wohnung getroffen und auch außer Haus nie etwas gemeinsam unternommen hätten, nicht einmal spazieren seien sie gewesen. Überhaupt beschrieb sie sein Kommunikationsverhalten als sehr ungewöhnlich. Sie hätten kaum miteinander telefoniert. Demnach sprach er auf ihren Anrufbeantworter, und sie musste dann zurückrufen und auf seinen Anrufbeantworter sprechen. Auf diese Weise konnte die Frau ihm nie dazwischenreden, wenn er sprach. "Er mochte keine Widerworte", sagte die Zeugin.
    Gewalttätig sei er nicht geworden. Sehr genervt aber habe sie, dass immer nach einem Austausch über die Anrufbeantworter ein Anruf von seiner angeblichen Schwester kam, die ihr dann alles, was sie gesagt oder getan hatte, "aufs Butterbrot schmierte". Die "Schwester" war in Wirklichkeit W.s Ex-Ehefrau Angelika, die jetzige Mitangeklagte. "Sie hat sich immer über irgendwas aufgeregt, irgendeinen Quatsch, irgendwelche Bagatellen. Persönlich kennengelernt habe sie Angelika W. aber nie.
    Im Lauf dieser sechs Monate hat die Zeugin Wilfried W. laut eigener Aussage etwa 15 000 Euro gegeben, obwohl sie selbst knapp bei Kasse war. Sie musste sogar einen Kredit aufnehmen und verkaufte Schmuck. Das Geld brauchte K. angeblich, um in Thailand den Führerschein zu machen, ein Auto zu kaufen oder Sachen bei Ebay zu bestellen. Drei- oder viermal sollte sie demnach Geld unter der Fußmatte ihres Autos deponieren, dann wurde es nachts von der "Schwester" abgeholt.

"Sich ein schönes Leben und mir einen schönen Tod“
    Die Beziehung endete, als sie wegen ihrer Multiple-Sklerose-Krankheit ins Krankenhaus musste. Danach hätten sie sich aus den Augen verloren. Es sei aber noch ein Anruf von der "Schwester" gekommen, die ihr vorgeworfen habe, sie habe Wilfried im Stich gelassen. Dann habe die Schwester "sich ein schönes Leben und mir einen schönen Tod gewünscht".
    Über Jahre hinweg sollen die Angeklagten Wilfried W. und Angelika W. mehrere Frauen in das Haus im westfälischen Höxter gelockt und dort schwer misshandelt haben. Beide sind wegen Mordes angeklagt, weil zwei Frauen in den Jahren 2014 beziehungsweise 2016 infolge der Quälereien starben. Bislang haben sich beide Angeklagte gegenseitig beschuldigt, die treibende Kraft hinter den Gewalttaten gewesen zu sein.

Im Höxter-Prozess beschreibt eine Zeugin ihre frühere Beziehung mit dem Angeklagten Wilfried W.
Der heute 47-Jährige sei nett und der Sex mit ihm schön gewesen - sie habe daran nichts ungewöhnlich oder gar abstoßend gefunden.
Die Kommunikation mit ihm fand sie jedoch ungewöhnlich und den Kontakt mit Wilfrieds Exfrau Angelika sehr nervig.

    Was für ein Mensch ist Wilfried W., der sich in Paderborn im Mordprozess um das sogenannte "Horror-Haus von Höxter" verantworten muss? Um diese Frage zu beantworten, hat das Landgericht mehrere Frauen als Zeuginnen geladen, die früher ein Verhältnis mit dem Angeklagten Wilfried W. gehabt haben.
    Eine dieser Frauen war zwischen September 2010 und März 2011 mit Wilfried W. liiert. Sie sagte an diesem Dienstag aus, sie habe W. über das Internet kennengelernt. Sie beschrieb den heute 47-Jährigen als nett und angenehm. Auch der Sex sei schön gewesen. Er beinhaltete aus ihrer Sicht auch nichts Ungewöhnliches oder gar Abstoßendes. Sie sagte, dass die beiden sogar Heiratspläne gehabt hätten.
    Als seltsam beschrieb sie aber, dass sie sich immer nur bei ihm in der Wohnung getroffen und auch außer Haus nie etwas gemeinsam unternommen hätten, nicht einmal spazieren seien sie gewesen. Überhaupt beschrieb sie sein Kommunikationsverhalten als sehr ungewöhnlich. Sie hätten kaum miteinander telefoniert. Demnach sprach er auf ihren Anrufbeantworter, und sie musste dann zurückrufen und auf seinen Anrufbeantworter sprechen. Auf diese Weise konnte die Frau ihm nie dazwischenreden, wenn er sprach. "Er mochte keine Widerworte", sagte die Zeugin.
    Gewalttätig sei er nicht geworden. Sehr genervt aber habe sie, dass immer nach einem Austausch über die Anrufbeantworter ein Anruf von seiner angeblichen Schwester kam, die ihr dann alles, was sie gesagt oder getan hatte, "aufs Butterbrot schmierte". Die "Schwester" war in Wirklichkeit W.s Ex-Ehefrau Angelika, die jetzige Mitangeklagte. "Sie hat sich immer über irgendwas aufgeregt, irgendeinen Quatsch, irgendwelche Bagatellen. Persönlich kennengelernt habe sie Angelika W. aber nie.
    Im Lauf dieser sechs Monate hat die Zeugin Wilfried W. laut eigener Aussage etwa 15 000 Euro gegeben, obwohl sie selbst knapp bei Kasse war. Sie musste sogar einen Kredit aufnehmen und verkaufte Schmuck. Das Geld brauchte K. angeblich, um in Thailand den Führerschein zu machen, ein Auto zu kaufen oder Sachen bei Ebay zu bestellen. Drei- oder viermal sollte sie demnach Geld unter der Fußmatte ihres Autos deponieren, dann wurde es nachts von der "Schwester" abgeholt.

style="font-family:st;">"Sich ein schönes Leben und mir einen schönen Tod“
    Die Beziehung endete, als sie wegen ihrer Multiple-Sklerose-Krankheit ins Krankenhaus musste. Danach hätten sie sich aus den Augen verloren. Es sei aber noch ein Anruf von der "Schwester" gekommen, die ihr vorgeworfen habe, sie habe Wilfried im Stich gelassen. Dann habe die Schwester "sich ein schönes Leben und mir einen schönen Tod gewünscht".
    Über Jahre hinweg sollen die Angeklagten Wilfried W. und Angelika W. mehrere Frauen in das Haus im westfälischen Höxter gelockt und dort schwer misshandelt haben. Beide sind wegen Mordes angeklagt, weil zwei Frauen in den Jahren 2014 beziehungsweise 2016 infolge der Quälereien starben. Bislang haben sich beide Angeklagte gegenseitig beschuldigt, die treibende Kraft hinter den Gewalttaten gewesen zu sein.

25. April 2017 18:51



Zeugin beschreibt Höxter-Angeklagten als liebevoll und nett

Zeugin beschreibt Höxter-Angeklagten als liebevoll und nett

Eine ehemalige Freundin hat dem Angeklagten Wilfried W. Geldgier vorgeworfen. Gequält worden sei sie in Höxter aber nicht: Den Sex beschrieb sie als schön, die beiden hätten heiraten wollen.

Eine ehemalige Freundin hat dem Angeklagten Wilfried W. Geldgier vorgeworfen. Gequält worden sei sie in Höxter aber nicht: Den Sex beschrieb sie als schön, die beiden hätten heiraten wollen.

Die mitangeklagte Ex-Frau Angelika W. soll sich als Schwester von Wilfried W. ausgegeben haben.

Die mitangeklagte Ex-Frau Angelika W. soll sich als Schwester von Wilfried W. ausgegeben haben.

    Im Prozess um die tödlichen Misshandlungen im sogenannten Horror-Haus von Höxter hat eine ehemalige Freundin dem Angeklagten Wilfried W. Geldgier vorgeworfen. Heute sei ihr klar, dass es wohl nur ums Finanzielle ging, sagte die 51-Jährige aus Niedersachsen am Dienstag vor dem Landgericht Paderborn. „Ich habe zwischen 15.000 und 16.000 Euro verloren.“ Wilfried W. habe von ihr Geld zum Beispiel für ein Auto gewollt.
    Die Frau aus Neuenkirchen-Vörden hatte den Beschuldigten im Herbst 2010 über das Internet kennengelernt. Über ein halbes Jahr habe es Treffen in der Wohnung von Wilfried W. gegeben. Im Zeugenstand beschrieb sie den 47-Jährigen als liebevoll und nett. Den Sex beschrieb sie als schön, die beiden hätten heiraten wollen.

Körperliche Gewalt habe keine Rolle gespielt
    Auch zur Rolle der mitangeklagten Ex-Frau Angelika W., die sich damals als Schwester von Wilfried W. ausgegeben habe, äußerte sich die Zeugin. Mit ihr habe es dauernd Streit wegen Kleinigkeiten gegeben. Die heute 48-Jährige habe sie mit Anrufen unter Druck gesetzt und etwa wegen ungemachter Betten kritisiert. Körperliche Gewalt habe aber keine Rolle gespielt.
    Über Jahre hinweg sollen Wilfried W. und seine Ex-Frau Angelika W. Frauen in ein Haus nach Ostwestfalen gelockt und dort schwer misshandelt haben. Die beiden sind wegen Mordes durch Unterlassen angeklagt. Zwei Frauen starben infolge der Quälereien. Bislang haben sich beide gegenseitig beschuldigt, die treibende Kraft gewesen zu sein. Der Prozess wird am 2. Mai fortgesetzt.

    Im Prozess um die tödlichen Misshandlungen im sogenannten Horror-Haus von Höxter hat eine ehemalige Freundin dem Angeklagten Wilfried W. Geldgier vorgeworfen. Heute sei ihr klar, dass es wohl nur ums Finanzielle ging, sagte die 51-Jährige aus Niedersachsen am Dienstag vor dem Landgericht Paderborn. „Ich habe zwischen 15.000 und 16.000 Euro verloren.“ Wilfried W. habe von ihr Geld zum Beispiel für ein Auto gewollt.
    Die Frau aus Neuenkirchen-Vörden hatte den Beschuldigten im Herbst 2010 über das Internet kennengelernt. Über ein halbes Jahr habe es Treffen in der Wohnung von Wilfried W. gegeben. Im Zeugenstand beschrieb sie den 47-Jährigen als liebevoll und nett. Den Sex beschrieb sie als schön, die beiden hätten heiraten wollen.

style="font-family:st;">Körperliche Gewalt habe keine Rolle gespielt
    Auch zur Rolle der mitangeklagten Ex-Frau Angelika W., die sich damals als Schwester von Wilfried W. ausgegeben habe, äußerte sich die Zeugin. Mit ihr habe es dauernd Streit wegen Kleinigkeiten gegeben. Die heute 48-Jährige habe sie mit Anrufen unter Druck gesetzt und etwa wegen ungemachter Betten kritisiert. Körperliche Gewalt habe aber keine Rolle gespielt.
    Über Jahre hinweg sollen Wilfried W. und seine Ex-Frau Angelika W. Frauen in ein Haus nach Ostwestfalen gelockt und dort schwer misshandelt haben. Die beiden sind wegen Mordes durch Unterlassen angeklagt. Zwei Frauen starben infolge der Quälereien. Bislang haben sich beide gegenseitig beschuldigt, die treibende Kraft gewesen zu sein. Der Prozess wird am 2. Mai fortgesetzt.

25. April 2017 15:19



ZÜRCHER SECHSELÄUTEN

«Die Standbetreiber haben ein Riesengeschäft gemacht»

«Die Standbetreiber haben ein Riesengeschäft gemacht»

Nach nur 9 Minuten und 56 Sekunden explodierte der Kopf des Bööggs. Zu schnell für einige Zünfter: Sie waren noch gar nicht beim Sechseläutenplatz. Ein Dauerthema, sagt Victor Rosser, Sprecher des Zentralkomitees der Zünfte.

Nach nur 9 Minuten und 56 Sekunden explodierte der Kopf des Bööggs. Zu schnell für einige Zünfter: Sie waren noch gar nicht beim Sechseläutenplatz. Ein Dauerthema, sagt Victor Rosser, Sprecher des Zentralkomitees der Zünfte.

Nicht alle 26 Zünfte erreichten den brennenden Böögg rechtzeitig. Die letzte Gruppe kam erst nach der Explosion zum Sechseläutenplatz. (Bild: Annick Ramp / NZZ)

Nicht alle 26 Zünfte erreichten den brennenden Böögg rechtzeitig. Die letzte Gruppe kam erst nach der Explosion zum Sechseläutenplatz. (Bild: Annick Ramp / NZZ)

Herr Rosser, Sonnenschein und frühlingshafte Temperaturen. Sie müssen zufrieden sein mit dem diesjährigen Sechseläuten.

    Ja, der Zuspruch war gross. Sogar noch nach dem Abmarsch der Zünfter vom Sechseläutenplatz um 19 Uhr habe ich noch lange Schlangen vor den Imbissständen beobachtet. Im Vergleich zum Vorjahr haben die Betreiber ein Riesengeschäft gemacht, entsprechend positiv waren auch die Rückmeldungen. Für die Standbetreiber ist es aber eine Mischrechnung. Einmal ist das Wetter optimal, dann verkaufen sie gut. Dann wieder ist es kalt und nass wie im letzten Jahr, und die Umsätze sind entsprechend tiefer.
«Die Umzugsdisziplin ist eine Herausforderung und deshalb ein Dauerthema.»

Gab es einen Wermutstropfen?

    Die Umzugsdisziplin ist eine Herausforderung und deshalb ein Dauerthema. Weil mehr Zuschauer da waren, hat es dieses Jahr auch mehr Lücken im Umzug gegeben, vor allem bei den prominenten Gästen.

Haben also nicht alle Zünfte den Böögg bis zum 18 Uhr erreicht?

Nein, es dauerte beinahe bis 18 Uhr 30, bis die letzte Zunft am Sechseläutenplatz angekommen ist. Da war das Haupt des Bööggs bereits explodiert. Wir werden das intern natürlich wie jedes Jahr diskutieren. Es wäre aber nicht mehr das gleiche Fest, wenn die Zünfter und die geladenen Ehrengäste von den Zuschauern nicht mehr mit Blumen und Küsschen beschenkt werden könnten.

Sie haben die Zuschauerzahl erwähnt. Wie viele Besucher waren in diesem Jahr da?

Wir gehen von über 50 000 Zuschauern aus. Genau lässt sich das nicht sagen, wir schätzen die Zahl jeweils anhand der verkauften Sitzplätze.

Wie viele Plätze haben Sie denn verkauft?

    Von den rund 11 000 Plätzen sind nicht ganz alle verkauft worden – wohl deshalb, weil das Sechseläuten heuer mitten in die Schulferien gefallen ist. Im letzten Jahr gingen mehr Sitzplätze weg, dafür blieben sie dann wegen des nasskalten Wetters leer.
«Das Schweizer Fernsehen misst die Zeit. Nur die Fernsehmacher haben die Möglichkeit, so genau heranzuzoomen.»

Etwas Verwirrung gab es zunächst um den genauen Zeitpunkt der Böögg-Explosion. Wer bestimmt diesen eigentlich?

    Das Schweizer Fernsehen misst die Zeit. Nur die Fernsehmacher haben die Möglichkeit, so genau heranzuzoomen. Wir können das nicht: Je nachdem, wo man steht, hat man sonst bei der Explosion wegen des Rauchs gar keine freie Sicht. Wichtig ist aber eigentlich nicht die sekundengenaue Zeitangabe, sondern die Prognose für den Sommer.

style="font-family:st;">Herr Rosser, Sonnenschein und frühlingshafte Temperaturen. Sie müssen zufrieden sein mit dem diesjährigen Sechseläuten.

    Ja, der Zuspruch war gross. Sogar noch nach dem Abmarsch der Zünfter vom Sechseläutenplatz um 19 Uhr habe ich noch lange Schlangen vor den Imbissständen beobachtet. Im Vergleich zum Vorjahr haben die Betreiber ein Riesengeschäft gemacht, entsprechend positiv waren auch die Rückmeldungen. Für die Standbetreiber ist es aber eine Mischrechnung. Einmal ist das Wetter optimal, dann verkaufen sie gut. Dann wieder ist es kalt und nass wie im letzten Jahr, und die Umsätze sind entsprechend tiefer.
«Die Umzugsdisziplin ist eine Herausforderung und deshalb ein Dauerthema.»

style="font-family:st;">Gab es einen Wermutstropfen?

    Die Umzugsdisziplin ist eine Herausforderung und deshalb ein Dauerthema. Weil mehr Zuschauer da waren, hat es dieses Jahr auch mehr Lücken im Umzug gegeben, vor allem bei den prominenten Gästen.

style="font-family:st;">Haben also nicht alle Zünfte den Böögg bis zum 18 Uhr erreicht?

Nein, es dauerte beinahe bis 18 Uhr 30, bis die letzte Zunft am Sechseläutenplatz angekommen ist. Da war das Haupt des Bööggs bereits explodiert. Wir werden das intern natürlich wie jedes Jahr diskutieren. Es wäre aber nicht mehr das gleiche Fest, wenn die Zünfter und die geladenen Ehrengäste von den Zuschauern nicht mehr mit Blumen und Küsschen beschenkt werden könnten.

style="font-family:st;">Sie haben die Zuschauerzahl erwähnt. Wie viele Besucher waren in diesem Jahr da?

Wir gehen von über 50 000 Zuschauern aus. Genau lässt sich das nicht sagen, wir schätzen die Zahl jeweils anhand der verkauften Sitzplätze.

style="font-family:st;">Wie viele Plätze haben Sie denn verkauft?

    Von den rund 11 000 Plätzen sind nicht ganz alle verkauft worden wohl deshalb, weil das Sechseläuten heuer mitten in die Schulferien gefallen ist. Im letzten Jahr gingen mehr Sitzplätze weg, dafür blieben sie dann wegen des nasskalten Wetters leer.
«Das Schweizer Fernsehen misst die Zeit. Nur die Fernsehmacher haben die Möglichkeit, so genau heranzuzoomen.»

style="font-family:st;">Etwas Verwirrung gab es zunächst um den genauen Zeitpunkt der Böögg-Explosion. Wer bestimmt diesen eigentlich?

    Das Schweizer Fernsehen misst die Zeit. Nur die Fernsehmacher haben die Möglichkeit, so genau heranzuzoomen. Wir können das nicht: Je nachdem, wo man steht, hat man sonst bei der Explosion wegen des Rauchs gar keine freie Sicht. Wichtig ist aber eigentlich nicht die sekundengenaue Zeitangabe, sondern die Prognose für den Sommer.

26. April 2017 07:10



Festnahme nach Protest gegen Mario Fehr am Sechseläuten

Festnahme nach Protest gegen Mario Fehr am Sechseläuten

Während des Umzugs bedrängten Demonstranten den Regierungspräsidenten. Eine Person wurde festgenommen, drei weggewiesen.

Während des Umzugs bedrängten Demonstranten den Regierungspräsidenten. Eine Person wurde festgenommen, drei weggewiesen.

Protest mit Transparenten: Mario Fehr wird während des Sechseläutens für seine Politik kritisiert. Bild: www.linksunten.indymedia.org

Protest mit Transparenten: Mario Fehr wird während des Sechseläutens für seine Politik kritisiert. Bild: www.linksunten.indymedia.org

    Anfänglich genoss Mario Fehr am Sechseläutenumzug das Bad in der Menge: «Ich bin ja als Regierungspräsident der demokratisch gewählte König des Kantons Zürich. Deshalb bin ich heute Gast bei der Zunft Drei Könige.» Doch dann wurde er von Aktivisten bedrängt, die mit Transparenten gegen seine Politik demonstrierten und Flyer verteilten. Dies schreiben die Aktivisten auf der linken Internetplattform indymedia.org.
    Marco Cortesi, Mediensprecher der Stadtpolizei Zürich, bestätigt den Vorfall. «Wir haben kurz vor 17 Uhr auf dem Limmatquai eine Person festgenommen», sagt er. Der Mann ohne Aufenthaltsbewilligung sei dem Migrationsamt überwiesen worden. Ausserdem habe die Stadtpolizei drei weitere Personen weggewiesen und Material sichergestellt. Mario Fehr und die ihm unterstellte Sicherheitsdirektion wollten zur Aktion keine Stellung beziehen.
    In den Augen der Linksaussen-Aktivisten steht der SP-Politiker «exemplarisch für einen gesellschaftlichen Rechtsrutsch», womit Fehr «gut zur Zürcher Bonzenfasnacht» passe. Als Beispiele seiner «repressiven Politik» werden die Beschaffung eines Staatstrojaners und die Ausschaffung einer tschetschenischen Familie genannt. Auch seine Asylpolitik im Allgemeinen wird in den verteilten Flyern kritisiert, insbesondere die Verschärfungen im Umgang mit abgewiesenen Asylsuchenden.
    Die Aktivisten rufen am Ende ihrer Meldung zur Teilnahme an den 1.-Mai-Demonstrationen am kommenden Montag auf. Es ist nicht das erste Mal, dass das Sechseläuten, das kurz vor dem Tag der Arbeit stattfindet, von Linksaktivisten gestört wird.
    2006 wurde der Böögg in Stäfa aus der Werkstatt des Bööggbauers gestohlen. Im Bekennerschreiben hielten die Aktivisten fest: «Böögg hat Schnauze voll, für die Kapitalistinnen den Kopf hinzuhalten. Ist jetzt Gefangener der Bewegung ‹1. Mai – Strasse frei›.» Am Tag der Arbeit tauchte der Böögg dann wieder auf – als Ehrengast am revolutionären Treffen auf dem Kanzleiareal. Der Ersatzböögg versprach aber auch damals einen guten Sommer: Sein Kopf explodierte nach 10 Minuten 28 Sekunden.

    Anfänglich genoss Mario Fehr am Sechseläutenumzug das Bad in der Menge: «Ich bin ja als Regierungspräsident der demokratisch gewählte König des Kantons Zürich. Deshalb bin ich heute Gast bei der Zunft Drei Könige.» Doch dann wurde er von Aktivisten bedrängt, die mit Transparenten gegen seine Politik demonstrierten und Flyer verteilten. Dies schreiben die Aktivisten auf der linken Internetplattform indymedia.org.
    Marco Cortesi, Mediensprecher der Stadtpolizei Zürich, bestätigt den Vorfall. «Wir haben kurz vor 17 Uhr auf dem Limmatquai eine Person festgenommen», sagt er. Der Mann ohne Aufenthaltsbewilligung sei dem Migrationsamt überwiesen worden. Ausserdem habe die Stadtpolizei drei weitere Personen weggewiesen und Material sichergestellt. Mario Fehr und die ihm unterstellte Sicherheitsdirektion wollten zur Aktion keine Stellung beziehen.
    In den Augen der Linksaussen-Aktivisten steht der SP-Politiker «exemplarisch für einen gesellschaftlichen Rechtsrutsch», womit Fehr «gut zur Zürcher Bonzenfasnacht» passe. Als Beispiele seiner «repressiven Politik» werden die Beschaffung eines Staatstrojaners und die Ausschaffung einer tschetschenischen Familie genannt. Auch seine Asylpolitik im Allgemeinen wird in den verteilten Flyern kritisiert, insbesondere die Verschärfungen im Umgang mit abgewiesenen Asylsuchenden.
    Die Aktivisten rufen am Ende ihrer Meldung zur Teilnahme an den 1.-Mai-Demonstrationen am kommenden Montag auf. Es ist nicht das erste Mal, dass das Sechseläuten, das kurz vor dem Tag der Arbeit stattfindet, von Linksaktivisten gestört wird.
    2006 wurde der Böögg in Stäfa aus der Werkstatt des Bööggbauers gestohlen. Im Bekennerschreiben hielten die Aktivisten fest: «Böögg hat Schnauze voll, für die Kapitalistinnen den Kopf hinzuhalten. Ist jetzt Gefangener der Bewegung ‹1. Mai Strasse frei›.» Am Tag der Arbeit tauchte der Böögg dann wieder auf als Ehrengast am revolutionären Treffen auf dem Kanzleiareal. Der Ersatzböögg versprach aber auch damals einen guten Sommer: Sein Kopf explodierte nach 10 Minuten 28 Sekunden.

26. April 2017 07:06



Credit Suisse bläst Börsengang ab

Credit Suisse bläst Börsengang ab

Der Gewinn des ersten Quartals der Grossbank übertrifft die Erwartungen. Das zusätzlich benötigte Kapital will sich die CS nun anders beschaffen als bisher geplant.

Der Gewinn des ersten Quartals der Grossbank übertrifft die Erwartungen. Das zusätzlich benötigte Kapital will sich die CS nun anders beschaffen als bisher geplant.

Hat ein gewinnbringendes Quartal hinter sich: Der Eingang der Credit Suisse in Lausanne. (4. Februar 2016).

Hat ein gewinnbringendes Quartal hinter sich: Der Eingang der Credit Suisse in Lausanne. (4. Februar 2016).

    Die Credit Suisse bringt ihr Schweizer Geschäft doch nicht an die Börse. Die zur Erhöhung des Kapitalpolsters nötigen rund 4 Milliarden Franken will die Grossbank mit einer normalen Kapitalerhöhung beschaffen. Geschäftlich verspürt die Bank Aufwind.
    Ursprünglich plante die Grossbank das Schweizer Geschäft im zweiten Halbjahr 2017 teilweise an die Börse zu bringen. Der Verwaltungsrat hat jetzt jedoch entschieden, auf einen Börsengang zugunsten einer Kapitalerhöhung zu verzichten, wie die CS heute mitteilte.
    Die dafür nötige ausserordentliche Generalversammlung soll am 18. Mai 2017 stattfinden. Die zusätzlichen rund 4 Milliarden Franken sollen das Kapitalpolster (CET1 ratio) von aktuell 12,7 Prozent auf 13,4 Prozent anheben.

Kehrtwende von Thiam
    Die Grossbank begründet den Entscheid in ihrer Mitteilung mit dem Hinweis auf eine grössere finanzielle Flexibilität. «Die Kapitalerhöhung erlaubt uns, weiter in attraktive Wachstumsfelder zu investieren, unsere Bilanz zu stärken und die Restrukturierungspläne umzusetzen», lässt sich CS-Chef Tidjane Thiam zitieren. Den Plan für einen teilweisen Börsengang des Schweizer Geschäfts gab Thiam zusammen mit dem Umbauprogramm der Bank im Oktober 2015 bekannt. Zweifel daran, dass die Bank diesen Plan auch tatsächlich umsetzen würde, gab es bereits im vergangenen Winter.
    Thiam sagte jedoch noch Mitte Februar 2017, dass am Börsengang festgehalten werde. Gleichzeitig liess er es damals offen, ob das Projekt nicht doch noch gestoppt werde, sollten die Marktbedingungen ändern.
    Dies ist jetzt offenbar eingetreten. Zudem hat ein Grossaktionär auf einen Verzicht gedrängt. So stellte sich Harris Associates gegen den geplanten Börsengang. Die US-Investmentgesellschaft hält gemäss eigenen Angaben rund 7,5 Prozent an der Credit Suisse und ist damit der drittgrösste Aktionär der Grossbank.

Geringere Verluste
    Geschäftlich lief es der Grossbank zu Jahresbeginn besser als in den Vorquartalen. Mit 596 Millionen Franken schrieb die Banken einen über den Erwartungen liegenden Gewinn. Im Vorjahresquartal, das das schlechteste erste Quartal der Bank seit der Finanzkrise war, resultierte noch ein Verlust von 302 Millionen Franken.
    Diese Steigerung wurde jedoch zu einem grösseren Teil erreicht, dank geringeren Verlusten in den Geschäftsfeldern, aus der die Bank aussteigen will. So reduzierte sich das Vorsteuer-Minus der so genannten Strategic Resolution Unit von 1,25 Milliarden Franken im ersten Quartal 2016 auf 539 Millionen Franken.
    Aber auch geschäftlich verbesserte sich die Bank. Der Vorsteuergewinn stieg im Kerngeschäft von 769 Millionen Franken auf 1,21 Milliarden Franken, wobei sich die Grossbank nur in den zwei Investmentbanking-Segmenten steigern konnte.
    Der Handel und die Emission von Wertpapieren (Global Markets) erreichte mit einem Vorsteuergewinn von 317 Millionen Franken das beste Resultat seit sechs Quartalen. Zur Steigerung geführt habe ein starkes Abschneiden mit Kredit- und abgesicherten Produkten. Gleichzeitig senkte diese Geschäftseinheit auch die Kosten deutlich. Ebenfalls im Aufwind war das Kredit- und Beratungsgeschäft im Investmentbanking. Nach einem Vorsteuerverlust von 62 Millionen Franken im Vorjahresquartal erzielte die Grossbank hier nun einen Gewinn von 149 Millionen Franken.

Höhere Restrukturierungskosten
    Im eigentlichen Kerngeschäft, der Vermögensverwaltung, musste die Credit Suisse jedoch beim Gewinn Rückschläge hinnehmen. So sank der Vorsteuergewinn sowohl in der internationalen Vermögensverwaltung wie auch bei der Schweiz- und der Asien-Bank. Bei der Schweiz-Bank und der internationalen Vermögensverwaltung sind dafür jedoch Sonderkosten verantwortlich.
    Mit 404 Millionen Franken meldet die Schweiz-Bank einen um 6 Prozent tieferen Vorsteuergewinn als im Vorjahresquartal. Ohne Restrukturierungs- und Rechtskosten im Gesamtumfang von 79 Millionen Franken hätte sich das Schweizer Geschäft jedoch steigern können, wobei nur das Geschäftskundengeschäft höhere Erträge abwarf. Auch in der internationalen Vermögensverwaltung haben Restrukturierungskosten im Umfang von 36 Millionen Franken auf das Ergebnis gedrückt. Der Vorsteuergewinn reduzierte sich um 3 Prozent auf 291 Millionen Franken.
    Bei der Asien-Bank dagegen hat vor allem ein markanter Ertragsrückgang des Investmentbankings zu einem Gewinneinbruch geführt. Der Vorsteuergewinn reduzierte sich um 44 Prozent auf 147 Millionen Franken, was die Bank mit einem geringeren Aktienverkauf und tieferen Handelserträgen begründet. Die Credit Suisse kündet in diesem Zusammenhang auch an, dass sie die Ausgaben in diesem Segment der Asien-Bank bis Ende 2018 auf 1,2 Milliarden Franken senken wolle.

Starker Neugeldzufluss
    Beim Neugeld und den Gesamtkosten meldet die Bank dagegen Fortschritte. So hat sich der Zufluss an neuen Geldern gegenüber dem Vorjahresquartal um 24 Prozent auf 12,0 Milliarden Franken erhöht. Mit 4,3 Milliarden Franken ohne Sonderkosten habe die Bank auch die tiefsten Quartalsausgaben erreicht, schreibt die CS.
    Beim Ausblick auf das laufende Quartal zeigt sich die Bank vorsichtig. Man habe zwar eine weiterhin positive Entwicklung beim Neugeldzufluss festgestellt. Gleichzeitig hätten die diversen politischen Unsicherheiten die Kundschaft zurückhaltend gemacht, was eine Prognose über den weiteren Verlauf des Quartals schwierig mache.

    Die Credit Suisse bringt ihr Schweizer Geschäft doch nicht an die Börse. Die zur Erhöhung des Kapitalpolsters nötigen rund 4 Milliarden Franken will die Grossbank mit einer normalen Kapitalerhöhung beschaffen. Geschäftlich verspürt die Bank Aufwind.
    Ursprünglich plante die Grossbank das Schweizer Geschäft im zweiten Halbjahr 2017 teilweise an die Börse zu bringen. Der Verwaltungsrat hat jetzt jedoch entschieden, auf einen Börsengang zugunsten einer Kapitalerhöhung zu verzichten, wie die CS heute mitteilte.
    Die dafür nötige ausserordentliche Generalversammlung soll am 18. Mai 2017 stattfinden. Die zusätzlichen rund 4 Milliarden Franken sollen das Kapitalpolster (CET1 ratio) von aktuell 12,7 Prozent auf 13,4 Prozent anheben.

style="font-family:st;">Kehrtwende von Thiam
    Die Grossbank begründet den Entscheid in ihrer Mitteilung mit dem Hinweis auf eine grössere finanzielle Flexibilität. «Die Kapitalerhöhung erlaubt uns, weiter in attraktive Wachstumsfelder zu investieren, unsere Bilanz zu stärken und die Restrukturierungspläne umzusetzen», lässt sich CS-Chef Tidjane Thiam zitieren. Den Plan für einen teilweisen Börsengang des Schweizer Geschäfts gab Thiam zusammen mit dem Umbauprogramm der Bank im Oktober 2015 bekannt. Zweifel daran, dass die Bank diesen Plan auch tatsächlich umsetzen würde, gab es bereits im vergangenen Winter.
    Thiam sagte jedoch noch Mitte Februar 2017, dass am Börsengang festgehalten werde. Gleichzeitig liess er es damals offen, ob das Projekt nicht doch noch gestoppt werde, sollten die Marktbedingungen ändern.
    Dies ist jetzt offenbar eingetreten. Zudem hat ein Grossaktionär auf einen Verzicht gedrängt. So stellte sich Harris Associates gegen den geplanten Börsengang. Die US-Investmentgesellschaft hält gemäss eigenen Angaben rund 7,5 Prozent an der Credit Suisse und ist damit der drittgrösste Aktionär der Grossbank.

style="font-family:st;">Geringere Verluste
    Geschäftlich lief es der Grossbank zu Jahresbeginn besser als in den Vorquartalen. Mit 596 Millionen Franken schrieb die Banken einen über den Erwartungen liegenden Gewinn. Im Vorjahresquartal, das das schlechteste erste Quartal der Bank seit der Finanzkrise war, resultierte noch ein Verlust von 302 Millionen Franken.
    Diese Steigerung wurde jedoch zu einem grösseren Teil erreicht, dank geringeren Verlusten in den Geschäftsfeldern, aus der die Bank aussteigen will. So reduzierte sich das Vorsteuer-Minus der so genannten Strategic Resolution Unit von 1,25 Milliarden Franken im ersten Quartal 2016 auf 539 Millionen Franken.
    Aber auch geschäftlich verbesserte sich die Bank. Der Vorsteuergewinn stieg im Kerngeschäft von 769 Millionen Franken auf 1,21 Milliarden Franken, wobei sich die Grossbank nur in den zwei Investmentbanking-Segmenten steigern konnte.
    Der Handel und die Emission von Wertpapieren (Global Markets) erreichte mit einem Vorsteuergewinn von 317 Millionen Franken das beste Resultat seit sechs Quartalen. Zur Steigerung geführt habe ein starkes Abschneiden mit Kredit- und abgesicherten Produkten. Gleichzeitig senkte diese Geschäftseinheit auch die Kosten deutlich. Ebenfalls im Aufwind war das Kredit- und Beratungsgeschäft im Investmentbanking. Nach einem Vorsteuerverlust von 62 Millionen Franken im Vorjahresquartal erzielte die Grossbank hier nun einen Gewinn von 149 Millionen Franken.

style="font-family:st;">Höhere Restrukturierungskosten
    Im eigentlichen Kerngeschäft, der Vermögensverwaltung, musste die Credit Suisse jedoch beim Gewinn Rückschläge hinnehmen. So sank der Vorsteuergewinn sowohl in der internationalen Vermögensverwaltung wie auch bei der Schweiz- und der Asien-Bank. Bei der Schweiz-Bank und der internationalen Vermögensverwaltung sind dafür jedoch Sonderkosten verantwortlich.
    Mit 404 Millionen Franken meldet die Schweiz-Bank einen um 6 Prozent tieferen Vorsteuergewinn als im Vorjahresquartal. Ohne Restrukturierungs- und Rechtskosten im Gesamtumfang von 79 Millionen Franken hätte sich das Schweizer Geschäft jedoch steigern können, wobei nur das Geschäftskundengeschäft höhere Erträge abwarf. Auch in der internationalen Vermögensverwaltung haben Restrukturierungskosten im Umfang von 36 Millionen Franken auf das Ergebnis gedrückt. Der Vorsteuergewinn reduzierte sich um 3 Prozent auf 291 Millionen Franken.
    Bei der Asien-Bank dagegen hat vor allem ein markanter Ertragsrückgang des Investmentbankings zu einem Gewinneinbruch geführt. Der Vorsteuergewinn reduzierte sich um 44 Prozent auf 147 Millionen Franken, was die Bank mit einem geringeren Aktienverkauf und tieferen Handelserträgen begründet. Die Credit Suisse kündet in diesem Zusammenhang auch an, dass sie die Ausgaben in diesem Segment der Asien-Bank bis Ende 2018 auf 1,2 Milliarden Franken senken wolle.

style="font-family:st;">Starker Neugeldzufluss
    Beim Neugeld und den Gesamtkosten meldet die Bank dagegen Fortschritte. So hat sich der Zufluss an neuen Geldern gegenüber dem Vorjahresquartal um 24 Prozent auf 12,0 Milliarden Franken erhöht. Mit 4,3 Milliarden Franken ohne Sonderkosten habe die Bank auch die tiefsten Quartalsausgaben erreicht, schreibt die CS.
    Beim Ausblick auf das laufende Quartal zeigt sich die Bank vorsichtig. Man habe zwar eine weiterhin positive Entwicklung beim Neugeldzufluss festgestellt. Gleichzeitig hätten die diversen politischen Unsicherheiten die Kundschaft zurückhaltend gemacht, was eine Prognose über den weiteren Verlauf des Quartals schwierig mache.

25. April 2017 12:56



BANKEN

Credit Suisse bläst Börsengang ab

Credit Suisse bläst Börsengang ab

Der Gewinn des ersten Quartals der Grossbank übertrifft die Erwartungen. Das zusätzlich benötigte Kapital will sich die CS nun anders beschaffen als bisher geplant.

Der Gewinn des ersten Quartals der Grossbank übertrifft die Erwartungen. Das zusätzlich benötigte Kapital will sich die CS nun anders beschaffen als bisher geplant.

Hat ein gewinnbringendes Quartal hinter sich: Der Eingang der Credit Suisse in Lausanne. (4. Februar 2016).

Hat ein gewinnbringendes Quartal hinter sich: Der Eingang der Credit Suisse in Lausanne. (4. Februar 2016).

    Die Credit Suisse bringt ihr Schweizer Geschäft doch nicht an die Börse. Die zur Erhöhung des Kapitalpolsters nötigen rund 4 Milliarden Franken will die Grossbank mit einer normalen Kapitalerhöhung beschaffen. Geschäftlich verspürt die Bank Aufwind.
    Ursprünglich plante die Grossbank das Schweizer Geschäft im zweiten Halbjahr 2017 teilweise an die Börse zu bringen. Der Verwaltungsrat hat jetzt jedoch entschieden, auf einen Börsengang zugunsten einer Kapitalerhöhung zu verzichten, wie die CS heute mitteilte.
    Die dafür nötige ausserordentliche Generalversammlung soll am 18. Mai 2017 stattfinden. Die zusätzlichen rund 4 Milliarden Franken sollen das Kapitalpolster (CET1 ratio) von aktuell 12,7 Prozent auf 13,4 Prozent anheben.

Kehrtwende von Thiam
    Die Grossbank begründet den Entscheid in ihrer Mitteilung mit dem Hinweis auf eine grössere finanzielle Flexibilität. «Die Kapitalerhöhung erlaubt uns, weiter in attraktive Wachstumsfelder zu investieren, unsere Bilanz zu stärken und die Restrukturierungspläne umzusetzen», lässt sich CS-Chef Tidjane Thiam zitieren. Den Plan für einen teilweisen Börsengang des Schweizer Geschäfts gab Thiam zusammen mit dem Umbauprogramm der Bank im Oktober 2015 bekannt. Zweifel daran, dass die Bank diesen Plan auch tatsächlich umsetzen würde, gab es bereits im vergangenen Winter.
    Thiam sagte jedoch noch Mitte Februar 2017, dass am Börsengang festgehalten werde. Gleichzeitig liess er es damals offen, ob das Projekt nicht doch noch gestoppt werde, sollten die Marktbedingungen ändern.
    Dies ist jetzt offenbar eingetreten. Zudem hat ein Grossaktionär auf einen Verzicht gedrängt. So stellte sich Harris Associates gegen den geplanten Börsengang. Die US-Investmentgesellschaft hält gemäss eigenen Angaben rund 7,5 Prozent an der Credit Suisse und ist damit der drittgrösste Aktionär der Grossbank.

Geringere Verluste
    Geschäftlich lief es der Grossbank zu Jahresbeginn besser als in den Vorquartalen. Mit 596 Millionen Franken schrieb die Banken einen über den Erwartungen liegenden Gewinn. Im Vorjahresquartal, das das schlechteste erste Quartal der Bank seit der Finanzkrise war, resultierte noch ein Verlust von 302 Millionen Franken.
    Diese Steigerung wurde jedoch zu einem grösseren Teil erreicht, dank geringeren Verlusten in den Geschäftsfeldern, aus der die Bank aussteigen will. So reduzierte sich das Vorsteuer-Minus der so genannten Strategic Resolution Unit von 1,25 Milliarden Franken im ersten Quartal 2016 auf 539 Millionen Franken.
    Aber auch geschäftlich verbesserte sich die Bank. Der Vorsteuergewinn stieg im Kerngeschäft von 769 Millionen Franken auf 1,21 Milliarden Franken, wobei sich die Grossbank nur in den zwei Investmentbanking-Segmenten steigern konnte.
    Der Handel und die Emission von Wertpapieren (Global Markets) erreichte mit einem Vorsteuergewinn von 317 Millionen Franken das beste Resultat seit sechs Quartalen. Zur Steigerung geführt habe ein starkes Abschneiden mit Kredit- und abgesicherten Produkten. Gleichzeitig senkte diese Geschäftseinheit auch die Kosten deutlich. Ebenfalls im Aufwind war das Kredit- und Beratungsgeschäft im Investmentbanking. Nach einem Vorsteuerverlust von 62 Millionen Franken im Vorjahresquartal erzielte die Grossbank hier nun einen Gewinn von 149 Millionen Franken.

Höhere Restrukturierungskosten
    Im eigentlichen Kerngeschäft, der Vermögensverwaltung, musste die Credit Suisse jedoch beim Gewinn Rückschläge hinnehmen. So sank der Vorsteuergewinn sowohl in der internationalen Vermögensverwaltung wie auch bei der Schweiz- und der Asien-Bank. Bei der Schweiz-Bank und der internationalen Vermögensverwaltung sind dafür jedoch Sonderkosten verantwortlich.
    Mit 404 Millionen Franken meldet die Schweiz-Bank einen um 6 Prozent tieferen Vorsteuergewinn als im Vorjahresquartal. Ohne Restrukturierungs- und Rechtskosten im Gesamtumfang von 79 Millionen Franken hätte sich das Schweizer Geschäft jedoch steigern können, wobei nur das Geschäftskundengeschäft höhere Erträge abwarf. Auch in der internationalen Vermögensverwaltung haben Restrukturierungskosten im Umfang von 36 Millionen Franken auf das Ergebnis gedrückt. Der Vorsteuergewinn reduzierte sich um 3 Prozent auf 291 Millionen Franken.
    Bei der Asien-Bank dagegen hat vor allem ein markanter Ertragsrückgang des Investmentbankings zu einem Gewinneinbruch geführt. Der Vorsteuergewinn reduzierte sich um 44 Prozent auf 147 Millionen Franken, was die Bank mit einem geringeren Aktienverkauf und tieferen Handelserträgen begründet. Die Credit Suisse kündet in diesem Zusammenhang auch an, dass sie die Ausgaben in diesem Segment der Asien-Bank bis Ende 2018 auf 1,2 Milliarden Franken senken wolle.

Starker Neugeldzufluss
    Beim Neugeld und den Gesamtkosten meldet die Bank dagegen Fortschritte. So hat sich der Zufluss an neuen Geldern gegenüber dem Vorjahresquartal um 24 Prozent auf 12,0 Milliarden Franken erhöht. Mit 4,3 Milliarden Franken ohne Sonderkosten habe die Bank auch die tiefsten Quartalsausgaben erreicht, schreibt die CS.
    Beim Ausblick auf das laufende Quartal zeigt sich die Bank vorsichtig. Man habe zwar eine weiterhin positive Entwicklung beim Neugeldzufluss festgestellt. Gleichzeitig hätten die diversen politischen Unsicherheiten die Kundschaft zurückhaltend gemacht, was eine Prognose über den weiteren Verlauf des Quartals schwierig mache.

    Die Credit Suisse bringt ihr Schweizer Geschäft doch nicht an die Börse. Die zur Erhöhung des Kapitalpolsters nötigen rund 4 Milliarden Franken will die Grossbank mit einer normalen Kapitalerhöhung beschaffen. Geschäftlich verspürt die Bank Aufwind.
    Ursprünglich plante die Grossbank das Schweizer Geschäft im zweiten Halbjahr 2017 teilweise an die Börse zu bringen. Der Verwaltungsrat hat jetzt jedoch entschieden, auf einen Börsengang zugunsten einer Kapitalerhöhung zu verzichten, wie die CS heute mitteilte.
    Die dafür nötige ausserordentliche Generalversammlung soll am 18. Mai 2017 stattfinden. Die zusätzlichen rund 4 Milliarden Franken sollen das Kapitalpolster (CET1 ratio) von aktuell 12,7 Prozent auf 13,4 Prozent anheben.

style="font-family:st;">Kehrtwende von Thiam
    Die Grossbank begründet den Entscheid in ihrer Mitteilung mit dem Hinweis auf eine grössere finanzielle Flexibilität. «Die Kapitalerhöhung erlaubt uns, weiter in attraktive Wachstumsfelder zu investieren, unsere Bilanz zu stärken und die Restrukturierungspläne umzusetzen», lässt sich CS-Chef Tidjane Thiam zitieren. Den Plan für einen teilweisen Börsengang des Schweizer Geschäfts gab Thiam zusammen mit dem Umbauprogramm der Bank im Oktober 2015 bekannt. Zweifel daran, dass die Bank diesen Plan auch tatsächlich umsetzen würde, gab es bereits im vergangenen Winter.
    Thiam sagte jedoch noch Mitte Februar 2017, dass am Börsengang festgehalten werde. Gleichzeitig liess er es damals offen, ob das Projekt nicht doch noch gestoppt werde, sollten die Marktbedingungen ändern.
    Dies ist jetzt offenbar eingetreten. Zudem hat ein Grossaktionär auf einen Verzicht gedrängt. So stellte sich Harris Associates gegen den geplanten Börsengang. Die US-Investmentgesellschaft hält gemäss eigenen Angaben rund 7,5 Prozent an der Credit Suisse und ist damit der drittgrösste Aktionär der Grossbank.

style="font-family:st;">Geringere Verluste
    Geschäftlich lief es der Grossbank zu Jahresbeginn besser als in den Vorquartalen. Mit 596 Millionen Franken schrieb die Banken einen über den Erwartungen liegenden Gewinn. Im Vorjahresquartal, das das schlechteste erste Quartal der Bank seit der Finanzkrise war, resultierte noch ein Verlust von 302 Millionen Franken.
    Diese Steigerung wurde jedoch zu einem grösseren Teil erreicht, dank geringeren Verlusten in den Geschäftsfeldern, aus der die Bank aussteigen will. So reduzierte sich das Vorsteuer-Minus der so genannten Strategic Resolution Unit von 1,25 Milliarden Franken im ersten Quartal 2016 auf 539 Millionen Franken.
    Aber auch geschäftlich verbesserte sich die Bank. Der Vorsteuergewinn stieg im Kerngeschäft von 769 Millionen Franken auf 1,21 Milliarden Franken, wobei sich die Grossbank nur in den zwei Investmentbanking-Segmenten steigern konnte.
    Der Handel und die Emission von Wertpapieren (Global Markets) erreichte mit einem Vorsteuergewinn von 317 Millionen Franken das beste Resultat seit sechs Quartalen. Zur Steigerung geführt habe ein starkes Abschneiden mit Kredit- und abgesicherten Produkten. Gleichzeitig senkte diese Geschäftseinheit auch die Kosten deutlich. Ebenfalls im Aufwind war das Kredit- und Beratungsgeschäft im Investmentbanking. Nach einem Vorsteuerverlust von 62 Millionen Franken im Vorjahresquartal erzielte die Grossbank hier nun einen Gewinn von 149 Millionen Franken.

style="font-family:st;">Höhere Restrukturierungskosten
    Im eigentlichen Kerngeschäft, der Vermögensverwaltung, musste die Credit Suisse jedoch beim Gewinn Rückschläge hinnehmen. So sank der Vorsteuergewinn sowohl in der internationalen Vermögensverwaltung wie auch bei der Schweiz- und der Asien-Bank. Bei der Schweiz-Bank und der internationalen Vermögensverwaltung sind dafür jedoch Sonderkosten verantwortlich.
    Mit 404 Millionen Franken meldet die Schweiz-Bank einen um 6 Prozent tieferen Vorsteuergewinn als im Vorjahresquartal. Ohne Restrukturierungs- und Rechtskosten im Gesamtumfang von 79 Millionen Franken hätte sich das Schweizer Geschäft jedoch steigern können, wobei nur das Geschäftskundengeschäft höhere Erträge abwarf. Auch in der internationalen Vermögensverwaltung haben Restrukturierungskosten im Umfang von 36 Millionen Franken auf das Ergebnis gedrückt. Der Vorsteuergewinn reduzierte sich um 3 Prozent auf 291 Millionen Franken.
    Bei der Asien-Bank dagegen hat vor allem ein markanter Ertragsrückgang des Investmentbankings zu einem Gewinneinbruch geführt. Der Vorsteuergewinn reduzierte sich um 44 Prozent auf 147 Millionen Franken, was die Bank mit einem geringeren Aktienverkauf und tieferen Handelserträgen begründet. Die Credit Suisse kündet in diesem Zusammenhang auch an, dass sie die Ausgaben in diesem Segment der Asien-Bank bis Ende 2018 auf 1,2 Milliarden Franken senken wolle.

style="font-family:st;">Starker Neugeldzufluss
    Beim Neugeld und den Gesamtkosten meldet die Bank dagegen Fortschritte. So hat sich der Zufluss an neuen Geldern gegenüber dem Vorjahresquartal um 24 Prozent auf 12,0 Milliarden Franken erhöht. Mit 4,3 Milliarden Franken ohne Sonderkosten habe die Bank auch die tiefsten Quartalsausgaben erreicht, schreibt die CS.
    Beim Ausblick auf das laufende Quartal zeigt sich die Bank vorsichtig. Man habe zwar eine weiterhin positive Entwicklung beim Neugeldzufluss festgestellt. Gleichzeitig hätten die diversen politischen Unsicherheiten die Kundschaft zurückhaltend gemacht, was eine Prognose über den weiteren Verlauf des Quartals schwierig mache.

25. April 2017 12:38



KAPITALERHÖHUNG DER CREDIT SUISSE

Doch kein Börsengang der Schweizer Einheit

Doch kein Börsengang der Schweizer Einheit

Die Credit Suisse bringt ihr Schweizer Geschäft nicht an die Börse. Stattdessen führt sie nochmals eine Kapitalerhöhung durch. Operativ erzielt die Bank Fortschritte.

Die Credit Suisse bringt ihr Schweizer Geschäft nicht an die Börse. Stattdessen führt sie nochmals eine Kapitalerhöhung durch. Operativ erzielt die Bank Fortschritte.

Die Credit Suisse plant eine Kapitalerhöhung. (Walter Bieri/Keystone)

Die Credit Suisse plant eine Kapitalerhöhung. (Walter Bieri/Keystone)

    Die Grossbank Credit Suisse (CS) verzichtet auf die vorgesehene Teilkotierung der Schweizer Einheit. Um ihre Kapitalbasis zu stärken, führt sie stattdessen eine Aktienemission von 4 Mrd. Fr. durch. Ein Bankenkonsortium hat die neuen Titel fest übernommen und sichert der Grossbank den Betrag zu.

Strenge Auflagen
    Dieser Entscheid der CS war mit Spannung erwartet worden. Dabei hatte sich jüngst der Eindruck verstärkt, dass die Bankführung auf die komplexe Teilkotierung der Schweizer Universalbank verzichten werde. Bei der kotierten Schweizer Einheit der CS hätte es sich um eine systemrelevante Bank gehandelt, die punkto Kapital und Corporate Governance die sehr hohen Ansprüche der Finanzmarktaufsicht Finma und der Schweizerischen Nationalbank hätte erfüllen müssen.

Unterschiedliche Interessen
    Kompliziert wäre unter Umständen auch das Verhältnis mit den Publikumsaktionären der Schweizer Einheit gewesen. Deren Interessen und die der CS wären möglicherweise nicht allen Fragen deckungsgleich gewesen, und das hätte Konflikte heraufbeschworen.

Gutes Quartalsresultat
    Für eine Kapitalerhöhung spricht auch, dass die CS im Tagesgeschäft offensichtlich Fortschritte macht. Im ersten Quartal hat sie einen Gewinn vor Steuern von 670 Mio. Fr. erzielt. Darin enthalten ist ein Verlust der Einheit SRU, die sich um diejenigen Geschäfte kümmert, welche die CS abwickeln will. Im ersten Quartal 2016 hatte die CS noch einen hohen Verlust von 2,2 Mrd. Fr. erlitten. Massgeblich zu dieser Wende hat die Handelssparte Global Market beigetragen, die es auf einen Vorsteuergewinn von 318 Mio. Fr. brachte.

Schliessen der Kapitallücke
    Bankchef Tidjane Thiam hatte die Börsenpläne im Oktober 2015 zum ersten Mal bekannt gegeben und damit die Öffentlichkeit überrascht. Laut Thiams Einschätzung wies das Institut damals eine Kapitallücke von 9 Mrd. bis 11 Mrd. Fr. auf. Ein Teil der Lücke davon wurde darauf geschlossen, unter anderem mit einer Kapitalerhöhung von 6 Mrd. Fr. und mit Immobilienverkäufen.
    Zwischen 2 Mrd. und 4 Mrd. Fr. hatte das Bankmanagement mit der mit der Teilkotierung der Schweizer Bank einspielen wollen. Mit der Kapitalerhöhung wird die CS bei der Kapitalquote auf ein Niveau kommen, das andere ähnlich ausgerichtete Finanzhäuser in Europa erreichen.

Die Frage der Verwässerung
    Bei der Frage Kapitalerhöhung oder Teilkotierung ging es letztlich auch um die Verwässerung. Wenn die CS ihre Schweizer Einheit an die Börse gebracht hätte, hätte sie auf einen Teil der Gewinne dieser Einheit verzichten müssen. Dafür wäre die Zahl der Aktien gleich geblieben. Bei der Kapitalerhöhung verhält es sich umgekehrt. Die Anzahl Aktien steigt, dafür bleibt der ganze Gewinn bei der Gruppe. Offenbar schätzt das Management den Verwässerungseffekt der Kapitalerhöhung als verhältnismässig geringer ein. Und die Anleger investieren derzeit offenbar lieber in einen Bankkonzern, dessen operativer Leverage steigt, statt in einen Dividendenwert, wie das die teilkotierte Schweizer Einheit gewesen wäre.
An der Börse stieg der Aktienkurs der CS am morgen um rund 1%.

    Die Grossbank Credit Suisse (CS) verzichtet auf die vorgesehene Teilkotierung der Schweizer Einheit. Um ihre Kapitalbasis zu stärken, führt sie stattdessen eine Aktienemission von 4 Mrd. Fr. durch. Ein Bankenkonsortium hat die neuen Titel fest übernommen und sichert der Grossbank den Betrag zu.

style="font-family:st;">Strenge Auflagen
    Dieser Entscheid der CS war mit Spannung erwartet worden. Dabei hatte sich jüngst der Eindruck verstärkt, dass die Bankführung auf die komplexe Teilkotierung der Schweizer Universalbank verzichten werde. Bei der kotierten Schweizer Einheit der CS hätte es sich um eine systemrelevante Bank gehandelt, die punkto Kapital und Corporate Governance die sehr hohen Ansprüche der Finanzmarktaufsicht Finma und der Schweizerischen Nationalbank hätte erfüllen müssen.

style="font-family:st;">Unterschiedliche Interessen
    Kompliziert wäre unter Umständen auch das Verhältnis mit den Publikumsaktionären der Schweizer Einheit gewesen. Deren Interessen und die der CS wären möglicherweise nicht allen Fragen deckungsgleich gewesen, und das hätte Konflikte heraufbeschworen.

style="font-family:st;">Gutes Quartalsresultat
    Für eine Kapitalerhöhung spricht auch, dass die CS im Tagesgeschäft offensichtlich Fortschritte macht. Im ersten Quartal hat sie einen Gewinn vor Steuern von 670 Mio. Fr. erzielt. Darin enthalten ist ein Verlust der Einheit SRU, die sich um diejenigen Geschäfte kümmert, welche die CS abwickeln will. Im ersten Quartal 2016 hatte die CS noch einen hohen Verlust von 2,2 Mrd. Fr. erlitten. Massgeblich zu dieser Wende hat die Handelssparte Global Market beigetragen, die es auf einen Vorsteuergewinn von 318 Mio. Fr. brachte.

style="font-family:st;">Schliessen der Kapitallücke
    Bankchef Tidjane Thiam hatte die Börsenpläne im Oktober 2015 zum ersten Mal bekannt gegeben und damit die Öffentlichkeit überrascht. Laut Thiams Einschätzung wies das Institut damals eine Kapitallücke von 9 Mrd. bis 11 Mrd. Fr. auf. Ein Teil der Lücke davon wurde darauf geschlossen, unter anderem mit einer Kapitalerhöhung von 6 Mrd. Fr. und mit Immobilienverkäufen.
    Zwischen 2 Mrd. und 4 Mrd. Fr. hatte das Bankmanagement mit der mit der Teilkotierung der Schweizer Bank einspielen wollen. Mit der Kapitalerhöhung wird die CS bei der Kapitalquote auf ein Niveau kommen, das andere ähnlich ausgerichtete Finanzhäuser in Europa erreichen.

style="font-family:st;">Die Frage der Verwässerung
    Bei der Frage Kapitalerhöhung oder Teilkotierung ging es letztlich auch um die Verwässerung. Wenn die CS ihre Schweizer Einheit an die Börse gebracht hätte, hätte sie auf einen Teil der Gewinne dieser Einheit verzichten müssen. Dafür wäre die Zahl der Aktien gleich geblieben. Bei der Kapitalerhöhung verhält es sich umgekehrt. Die Anzahl Aktien steigt, dafür bleibt der ganze Gewinn bei der Gruppe. Offenbar schätzt das Management den Verwässerungseffekt der Kapitalerhöhung als verhältnismässig geringer ein. Und die Anleger investieren derzeit offenbar lieber in einen Bankkonzern, dessen operativer Leverage steigt, statt in einen Dividendenwert, wie das die teilkotierte Schweizer Einheit gewesen wäre.
An der Börse stieg der Aktienkurs der CS am morgen um rund 1%.

25. April 2017 12:49



Credit Suisse verzichtet auf Börsengang der Schweizer Bank

Credit Suisse verzichtet auf Börsengang der Schweizer Bank

Die Credit Suisse bringt ihr Schweizer Geschäft nicht an die Börse. Die zur Erhöhung des Kapitalpolsters nötigen rund 4 Milliarden Franken will die Grossbank entgegen den bisherigen Plänen mit einer normalen Kapitalerhöhung beschaffen.

Die Credit Suisse bringt ihr Schweizer Geschäft nicht an die Börse. Die zur Erhöhung des Kapitalpolsters nötigen rund 4 Milliarden Franken will die Grossbank entgegen den bisherigen Plänen mit einer normalen Kapitalerhöhung beschaffen.

KEYSTONE/WALTER BIERI

KEYSTONE/WALTER BIERI

    Ursprünglich plante die Grossbank das Schweizer Geschäft im zweiten Halbjahr 2017 teilweise an die Börse zu bringen. Der Verwaltungsrat hat jetzt jedoch entschieden, zugunsten einer ordentlichen Kapitalerhöhung auf diesen Börsengang zu verzichten, wie die CS am Mittwoch mitteilte. Die Grossbank begründet den Entscheid lediglich mit dem Hinweis auf einen zukünftigen Mehrwert für die Aktionäre. «Wir glauben, dass der weiterhin vollständige Besitz der wichtigen Schweizer Bank der richtige Weg ist, der sich für die Aktionäre auszahlen wird», lässt sich CS-Präsident Urs Rohner in der Mitteilung zitieren.
    Gemäss der Wirtschaftsnachrichtenagentur AWP soll die für die Kapitalerhöhung notwendige ausserordentliche Generalversammlung am 18. Mai 2017 stattfinden.
Geschäftlich lief es der Grossbank zu Jahresbeginn besser als in den Vorquartalen. So schrieb die Bank mit 596 Millionen Franken einen über den Erwartungen liegenden Gewinn. Im Vorjahresquartal resultierte noch ein Verlust von 302 Millionen Franken.
    Diese deutliche Steigerung erreichte die Bank jedoch vor allem dank geringeren Verlusten in den Geschäftsfeldern, aus der die Bank aussteigen will. Geschäftlich dagegen konnte sich die CS nur in der Investmentbanking steigern. In der Vermögensverwaltung aber auch in der Schweizer und der Asien-Bank fiel die Vorsteuergewinne tiefer aus.

    Ursprünglich plante die Grossbank das Schweizer Geschäft im zweiten Halbjahr 2017 teilweise an die Börse zu bringen. Der Verwaltungsrat hat jetzt jedoch entschieden, zugunsten einer ordentlichen Kapitalerhöhung auf diesen Börsengang zu verzichten, wie die CS am Mittwoch mitteilte. Die Grossbank begründet den Entscheid lediglich mit dem Hinweis auf einen zukünftigen Mehrwert für die Aktionäre. «Wir glauben, dass der weiterhin vollständige Besitz der wichtigen Schweizer Bank der richtige Weg ist, der sich für die Aktionäre auszahlen wird», lässt sich CS-Präsident Urs Rohner in der Mitteilung zitieren.
    Gemäss der Wirtschaftsnachrichtenagentur AWP soll die für die Kapitalerhöhung notwendige ausserordentliche Generalversammlung am 18. Mai 2017 stattfinden.
Geschäftlich lief es der Grossbank zu Jahresbeginn besser als in den Vorquartalen. So schrieb die Bank mit 596 Millionen Franken einen über den Erwartungen liegenden Gewinn. Im Vorjahresquartal resultierte noch ein Verlust von 302 Millionen Franken.
    Diese deutliche Steigerung erreichte die Bank jedoch vor allem dank geringeren Verlusten in den Geschäftsfeldern, aus der die Bank aussteigen will. Geschäftlich dagegen konnte sich die CS nur in der Investmentbanking steigern. In der Vermögensverwaltung aber auch in der Schweizer und der Asien-Bank fiel die Vorsteuergewinne tiefer aus.

25. April 2017 12:11



Hoppla: Credit Suisse bläst Börsengang ihres Schweizer Geschäftes ab

Hoppla: Credit Suisse bläst Börsengang ihres Schweizer Geschäftes ab

Credit-Suisse-CEO Tidjane Thiam bild: keystone

Credit-Suisse-CEO Tidjane Thiam bild: keystone

    Zwei Tage vor der grossen Generalversammlung kommt die grosse Überraschung: Die Credit Suisse bringt ihr Schweizer Geschäft nicht an die Börse. Die zur Erhöhung des Kapitalpolsters nötigen rund 4 Milliarden Franken will die Grossbank entgegen den bisherigen Plänen mit einer normalen Kapitalerhöhung beschaffen.
    Ursprünglich plante die Grossbank das Schweizer Geschäft im zweiten Halbjahr 2017 teilweise an die Börse zu bringen. Der Verwaltungsrat hat jetzt jedoch entschieden, zugunsten einer ordentlichen Kapitalerhöhung auf diesen Börsengang zu verzichten, wie die CS am Mittwoch mitteilte.
    «Wir glauben, dass der weiterhin vollständige Besitz der wichtigen Schweizer Bank der richtige Weg ist, der sich für die Aktionäre auszahlen wird» CS-Präsident Urs Rohner

    Die Grossbank begründet den Entscheid lediglich mit dem Hinweis auf einen zukünftigen Mehrwert für die Aktionäre. «Wir glauben, dass der weiterhin vollständige Besitz der wichtigen Schweizer Bank der richtige Weg ist, der sich für die Aktionäre auszahlen wird», lässt sich CS-Präsident Urs Rohner in der Mitteilung zitieren.

    Gemäss der Wirtschaftsnachrichtenagentur AWP soll die für die Kapitalerhöhung notwendige ausserordentliche Generalversammlung am 18. Mai 2017 stattfinden.
Starkes erstes Quartal – aber …
    Geschäftlich lief es der Grossbank zu Jahresbeginn besser als in den Vorquartalen. So schrieb die Bank mit 596 Millionen Franken einen über den Erwartungen liegenden Gewinn. Im Vorjahresquartal resultierte noch ein Verlust von 302 Millionen Franken.
    Diese deutliche Steigerung erreichte die Bank jedoch vor allem dank geringeren Verlusten in den Geschäftsfeldern, aus der die Bank aussteigen will. Geschäftlich dagegen konnte sich die CS nur in der Investmentbanking steigern. In der Vermögensverwaltung aber auch in der Schweizer und der Asien-Bank fiel die Vorsteuergewinne tiefer aus.

    Zwei Tage vor der grossen Generalversammlung kommt die grosse Überraschung: Die Credit Suisse bringt ihr Schweizer Geschäft nicht an die Börse. Die zur Erhöhung des Kapitalpolsters nötigen rund 4 Milliarden Franken will die Grossbank entgegen den bisherigen Plänen mit einer normalen Kapitalerhöhung beschaffen.
    Ursprünglich plante die Grossbank das Schweizer Geschäft im zweiten Halbjahr 2017 teilweise an die Börse zu bringen. Der Verwaltungsrat hat jetzt jedoch entschieden, zugunsten einer ordentlichen Kapitalerhöhung auf diesen Börsengang zu verzichten, wie die CS am Mittwoch mitteilte.
    «Wir glauben, dass der weiterhin vollständige Besitz der wichtigen Schweizer Bank der richtige Weg ist, der sich für die Aktionäre auszahlen wird» CS-Präsident Urs Rohner

    Die Grossbank begründet den Entscheid lediglich mit dem Hinweis auf einen zukünftigen Mehrwert für die Aktionäre. «Wir glauben, dass der weiterhin vollständige Besitz der wichtigen Schweizer Bank der richtige Weg ist, der sich für die Aktionäre auszahlen wird», lässt sich CS-Präsident Urs Rohner in der Mitteilung zitieren.

    Gemäss der Wirtschaftsnachrichtenagentur AWP soll die für die Kapitalerhöhung notwendige ausserordentliche Generalversammlung am 18. Mai 2017 stattfinden.
style="font-family:st;">Starkes erstes Quartalaber
    Geschäftlich lief es der Grossbank zu Jahresbeginn besser als in den Vorquartalen. So schrieb die Bank mit 596 Millionen Franken einen über den Erwartungen liegenden Gewinn. Im Vorjahresquartal resultierte noch ein Verlust von 302 Millionen Franken.
    Diese deutliche Steigerung erreichte die Bank jedoch vor allem dank geringeren Verlusten in den Geschäftsfeldern, aus der die Bank aussteigen will. Geschäftlich dagegen konnte sich die CS nur in der Investmentbanking steigern. In der Vermögensverwaltung aber auch in der Schweizer und der Asien-Bank fiel die Vorsteuergewinne tiefer aus.

25. April 2017 12:57



BANKEN

Credit Suisse bläst Börsengang ab

Hoppla: Credit Suisse bläst Börsengang ihres Schweizer Geschäftes ab

Der Gewinn des ersten Quartals der Grossbank übertrifft die Erwartungen. Das zusätzlich benötigte Kapital will sich die CS nun anders beschaffen als bisher geplant.

Der Gewinn des ersten Quartals der Grossbank übertrifft die Erwartungen. Das zusätzlich benötigte Kapital will sich die CS nun anders beschaffen als bisher geplant.

Hat ein gewinnbringendes Quartal hinter sich: Der Eingang der Credit Suisse in Lausanne. (4. Februar 2016).

Hat ein gewinnbringendes Quartal hinter sich: Der Eingang der Credit Suisse in Lausanne. (4. Februar 2016).

    Die Credit Suisse bringt ihr Schweizer Geschäft doch nicht an die Börse. Die zur Erhöhung des Kapitalpolsters nötigen rund 4 Milliarden Franken will die Grossbank mit einer normalen Kapitalerhöhung beschaffen. Geschäftlich verspürt die Bank Aufwind.
    Ursprünglich plante die Grossbank das Schweizer Geschäft im zweiten Halbjahr 2017 teilweise an die Börse zu bringen. Der Verwaltungsrat hat jetzt jedoch entschieden, auf einen Börsengang zugunsten einer Kapitalerhöhung zu verzichten, wie die CS heute mitteilte.
    Die dafür nötige ausserordentliche Generalversammlung soll am 18. Mai 2017 stattfinden. Die zusätzlichen rund 4 Milliarden Franken sollen das Kapitalpolster (CET1 ratio) von aktuell 12,7 Prozent auf 13,4 Prozent anheben.

Kehrtwende von Thiam
    Die Grossbank begründet den Entscheid in ihrer Mitteilung mit dem Hinweis auf eine grössere finanzielle Flexibilität. «Die Kapitalerhöhung erlaubt uns, weiter in attraktive Wachstumsfelder zu investieren, unsere Bilanz zu stärken und die Restrukturierungspläne umzusetzen», lässt sich CS-Chef Tidjane Thiam zitieren. Den Plan für einen teilweisen Börsengang des Schweizer Geschäfts gab Thiam zusammen mit dem Umbauprogramm der Bank im Oktober 2015 bekannt. Zweifel daran, dass die Bank diesen Plan auch tatsächlich umsetzen würde, gab es bereits im vergangenen Winter.
    Thiam sagte jedoch noch Mitte Februar 2017, dass am Börsengang festgehalten werde. Gleichzeitig liess er es damals offen, ob das Projekt nicht doch noch gestoppt werde, sollten die Marktbedingungen ändern.
    Dies ist jetzt offenbar eingetreten. Zudem hat ein Grossaktionär auf einen Verzicht gedrängt. So stellte sich Harris Associates gegen den geplanten Börsengang. Die US-Investmentgesellschaft hält gemäss eigenen Angaben rund 7,5 Prozent an der Credit Suisse und ist damit der drittgrösste Aktionär der Grossbank.

Geringere Verluste
    Geschäftlich lief es der Grossbank zu Jahresbeginn besser als in den Vorquartalen. Mit 596 Millionen Franken schrieb die Banken einen über den Erwartungen liegenden Gewinn. Im Vorjahresquartal, das das schlechteste erste Quartal der Bank seit der Finanzkrise war, resultierte noch ein Verlust von 302 Millionen Franken.
    Diese Steigerung wurde jedoch zu einem grösseren Teil erreicht, dank geringeren Verlusten in den Geschäftsfeldern, aus der die Bank aussteigen will. So reduzierte sich das Vorsteuer-Minus der so genannten Strategic Resolution Unit von 1,25 Milliarden Franken im ersten Quartal 2016 auf 539 Millionen Franken.
    Aber auch geschäftlich verbesserte sich die Bank. Der Vorsteuergewinn stieg im Kerngeschäft von 769 Millionen Franken auf 1,21 Milliarden Franken, wobei sich die Grossbank nur in den zwei Investmentbanking-Segmenten steigern konnte.
    Der Handel und die Emission von Wertpapieren (Global Markets) erreichte mit einem Vorsteuergewinn von 317 Millionen Franken das beste Resultat seit sechs Quartalen. Zur Steigerung geführt habe ein starkes Abschneiden mit Kredit- und abgesicherten Produkten. Gleichzeitig senkte diese Geschäftseinheit auch die Kosten deutlich. Ebenfalls im Aufwind war das Kredit- und Beratungsgeschäft im Investmentbanking. Nach einem Vorsteuerverlust von 62 Millionen Franken im Vorjahresquartal erzielte die Grossbank hier nun einen Gewinn von 149 Millionen Franken.

Höhere Restrukturierungskosten
    Im eigentlichen Kerngeschäft, der Vermögensverwaltung, musste die Credit Suisse jedoch beim Gewinn Rückschläge hinnehmen. So sank der Vorsteuergewinn sowohl in der internationalen Vermögensverwaltung wie auch bei der Schweiz- und der Asien-Bank. Bei der Schweiz-Bank und der internationalen Vermögensverwaltung sind dafür jedoch Sonderkosten verantwortlich.
    Mit 404 Millionen Franken meldet die Schweiz-Bank einen um 6 Prozent tieferen Vorsteuergewinn als im Vorjahresquartal. Ohne Restrukturierungs- und Rechtskosten im Gesamtumfang von 79 Millionen Franken hätte sich das Schweizer Geschäft jedoch steigern können, wobei nur das Geschäftskundengeschäft höhere Erträge abwarf. Auch in der internationalen Vermögensverwaltung haben Restrukturierungskosten im Umfang von 36 Millionen Franken auf das Ergebnis gedrückt. Der Vorsteuergewinn reduzierte sich um 3 Prozent auf 291 Millionen Franken.
    Bei der Asien-Bank dagegen hat vor allem ein markanter Ertragsrückgang des Investmentbankings zu einem Gewinneinbruch geführt. Der Vorsteuergewinn reduzierte sich um 44 Prozent auf 147 Millionen Franken, was die Bank mit einem geringeren Aktienverkauf und tieferen Handelserträgen begründet. Die Credit Suisse kündet in diesem Zusammenhang auch an, dass sie die Ausgaben in diesem Segment der Asien-Bank bis Ende 2018 auf 1,2 Milliarden Franken senken wolle.

Starker Neugeldzufluss
    Beim Neugeld und den Gesamtkosten meldet die Bank dagegen Fortschritte. So hat sich der Zufluss an neuen Geldern gegenüber dem Vorjahresquartal um 24 Prozent auf 12,0 Milliarden Franken erhöht. Mit 4,3 Milliarden Franken ohne Sonderkosten habe die Bank auch die tiefsten Quartalsausgaben erreicht, schreibt die CS.
    Beim Ausblick auf das laufende Quartal zeigt sich die Bank vorsichtig. Man habe zwar eine weiterhin positive Entwicklung beim Neugeldzufluss festgestellt. Gleichzeitig hätten die diversen politischen Unsicherheiten die Kundschaft zurückhaltend gemacht, was eine Prognose über den weiteren Verlauf des Quartals schwierig mache.

    Die Credit Suisse bringt ihr Schweizer Geschäft doch nicht an die Börse. Die zur Erhöhung des Kapitalpolsters nötigen rund 4 Milliarden Franken will die Grossbank mit einer normalen Kapitalerhöhung beschaffen. Geschäftlich verspürt die Bank Aufwind.
    Ursprünglich plante die Grossbank das Schweizer Geschäft im zweiten Halbjahr 2017 teilweise an die Börse zu bringen. Der Verwaltungsrat hat jetzt jedoch entschieden, auf einen Börsengang zugunsten einer Kapitalerhöhung zu verzichten, wie die CS heute mitteilte.
    Die dafür nötige ausserordentliche Generalversammlung soll am 18. Mai 2017 stattfinden. Die zusätzlichen rund 4 Milliarden Franken sollen das Kapitalpolster (CET1 ratio) von aktuell 12,7 Prozent auf 13,4 Prozent anheben.

style="font-family:st;">Kehrtwende von Thiam
    Die Grossbank begründet den Entscheid in ihrer Mitteilung mit dem Hinweis auf eine grössere finanzielle Flexibilität. «Die Kapitalerhöhung erlaubt uns, weiter in attraktive Wachstumsfelder zu investieren, unsere Bilanz zu stärken und die Restrukturierungspläne umzusetzen», lässt sich CS-Chef Tidjane Thiam zitieren. Den Plan für einen teilweisen Börsengang des Schweizer Geschäfts gab Thiam zusammen mit dem Umbauprogramm der Bank im Oktober 2015 bekannt. Zweifel daran, dass die Bank diesen Plan auch tatsächlich umsetzen würde, gab es bereits im vergangenen Winter.
    Thiam sagte jedoch noch Mitte Februar 2017, dass am Börsengang festgehalten werde. Gleichzeitig liess er es damals offen, ob das Projekt nicht doch noch gestoppt werde, sollten die Marktbedingungen ändern.
    Dies ist jetzt offenbar eingetreten. Zudem hat ein Grossaktionär auf einen Verzicht gedrängt. So stellte sich Harris Associates gegen den geplanten Börsengang. Die US-Investmentgesellschaft hält gemäss eigenen Angaben rund 7,5 Prozent an der Credit Suisse und ist damit der drittgrösste Aktionär der Grossbank.

style="font-family:st;">Geringere Verluste
    Geschäftlich lief es der Grossbank zu Jahresbeginn besser als in den Vorquartalen. Mit 596 Millionen Franken schrieb die Banken einen über den Erwartungen liegenden Gewinn. Im Vorjahresquartal, das das schlechteste erste Quartal der Bank seit der Finanzkrise war, resultierte noch ein Verlust von 302 Millionen Franken.
    Diese Steigerung wurde jedoch zu einem grösseren Teil erreicht, dank geringeren Verlusten in den Geschäftsfeldern, aus der die Bank aussteigen will. So reduzierte sich das Vorsteuer-Minus der so genannten Strategic Resolution Unit von 1,25 Milliarden Franken im ersten Quartal 2016 auf 539 Millionen Franken.
    Aber auch geschäftlich verbesserte sich die Bank. Der Vorsteuergewinn stieg im Kerngeschäft von 769 Millionen Franken auf 1,21 Milliarden Franken, wobei sich die Grossbank nur in den zwei Investmentbanking-Segmenten steigern konnte.
    Der Handel und die Emission von Wertpapieren (Global Markets) erreichte mit einem Vorsteuergewinn von 317 Millionen Franken das beste Resultat seit sechs Quartalen. Zur Steigerung geführt habe ein starkes Abschneiden mit Kredit- und abgesicherten Produkten. Gleichzeitig senkte diese Geschäftseinheit auch die Kosten deutlich. Ebenfalls im Aufwind war das Kredit- und Beratungsgeschäft im Investmentbanking. Nach einem Vorsteuerverlust von 62 Millionen Franken im Vorjahresquartal erzielte die Grossbank hier nun einen Gewinn von 149 Millionen Franken.

style="font-family:st;">Höhere Restrukturierungskosten
    Im eigentlichen Kerngeschäft, der Vermögensverwaltung, musste die Credit Suisse jedoch beim Gewinn Rückschläge hinnehmen. So sank der Vorsteuergewinn sowohl in der internationalen Vermögensverwaltung wie auch bei der Schweiz- und der Asien-Bank. Bei der Schweiz-Bank und der internationalen Vermögensverwaltung sind dafür jedoch Sonderkosten verantwortlich.
    Mit 404 Millionen Franken meldet die Schweiz-Bank einen um 6 Prozent tieferen Vorsteuergewinn als im Vorjahresquartal. Ohne Restrukturierungs- und Rechtskosten im Gesamtumfang von 79 Millionen Franken hätte sich das Schweizer Geschäft jedoch steigern können, wobei nur das Geschäftskundengeschäft höhere Erträge abwarf. Auch in der internationalen Vermögensverwaltung haben Restrukturierungskosten im Umfang von 36 Millionen Franken auf das Ergebnis gedrückt. Der Vorsteuergewinn reduzierte sich um 3 Prozent auf 291 Millionen Franken.
    Bei der Asien-Bank dagegen hat vor allem ein markanter Ertragsrückgang des Investmentbankings zu einem Gewinneinbruch geführt. Der Vorsteuergewinn reduzierte sich um 44 Prozent auf 147 Millionen Franken, was die Bank mit einem geringeren Aktienverkauf und tieferen Handelserträgen begründet. Die Credit Suisse kündet in diesem Zusammenhang auch an, dass sie die Ausgaben in diesem Segment der Asien-Bank bis Ende 2018 auf 1,2 Milliarden Franken senken wolle.

style="font-family:st;">Starker Neugeldzufluss
    Beim Neugeld und den Gesamtkosten meldet die Bank dagegen Fortschritte. So hat sich der Zufluss an neuen Geldern gegenüber dem Vorjahresquartal um 24 Prozent auf 12,0 Milliarden Franken erhöht. Mit 4,3 Milliarden Franken ohne Sonderkosten habe die Bank auch die tiefsten Quartalsausgaben erreicht, schreibt die CS.
    Beim Ausblick auf das laufende Quartal zeigt sich die Bank vorsichtig. Man habe zwar eine weiterhin positive Entwicklung beim Neugeldzufluss festgestellt. Gleichzeitig hätten die diversen politischen Unsicherheiten die Kundschaft zurückhaltend gemacht, was eine Prognose über den weiteren Verlauf des Quartals schwierig mache.

25. April 2017 12:38



KAPITALERHÖHUNG DER CREDIT SUISSE

Doch kein Börsengang der Schweizer Einheit

Doch kein Börsengang der Schweizer Einheit

Die Credit Suisse bringt ihr Schweizer Geschäft nicht an die Börse. Stattdessen führt sie nochmals eine Kapitalerhöhung durch. Operativ erzielt die Bank Fortschritte.

Die Credit Suisse bringt ihr Schweizer Geschäft nicht an die Börse. Stattdessen führt sie nochmals eine Kapitalerhöhung durch. Operativ erzielt die Bank Fortschritte.

Die Credit Suisse plant eine Kapitalerhöhung. (Walter Bieri/Keystone)

Die Credit Suisse plant eine Kapitalerhöhung. (Walter Bieri/Keystone)

    Die Grossbank Credit Suisse (CS) verzichtet auf die vorgesehene Teilkotierung der Schweizer Einheit. Um ihre Kapitalbasis zu stärken, führt sie stattdessen eine Aktienemission von 4 Mrd. Fr. durch. Ein Bankenkonsortium hat die neuen Titel fest übernommen und sichert der Grossbank den Betrag zu.

Strenge Auflagen
    Dieser Entscheid der CS war mit Spannung erwartet worden. Dabei hatte sich jüngst der Eindruck verstärkt, dass die Bankführung auf die komplexe Teilkotierung der Schweizer Universalbank verzichten werde. Bei der kotierten Schweizer Einheit der CS hätte es sich um eine systemrelevante Bank gehandelt, die punkto Kapital und Corporate Governance die sehr hohen Ansprüche der Finanzmarktaufsicht Finma und der Schweizerischen Nationalbank hätte erfüllen müssen.

Unterschiedliche Interessen
    Kompliziert wäre unter Umständen auch das Verhältnis mit den Publikumsaktionären der Schweizer Einheit gewesen. Deren Interessen und die der CS wären möglicherweise nicht allen Fragen deckungsgleich gewesen, und das hätte Konflikte heraufbeschworen.

Gutes Quartalsresultat
    Für eine Kapitalerhöhung spricht auch, dass die CS im Tagesgeschäft offensichtlich Fortschritte macht. Im ersten Quartal hat sie einen Gewinn vor Steuern von 670 Mio. Fr. erzielt. Darin enthalten ist ein Verlust der Einheit SRU, die sich um diejenigen Geschäfte kümmert, welche die CS abwickeln will. Im ersten Quartal 2016 hatte die CS noch einen hohen Verlust von 2,2 Mrd. Fr. erlitten. Massgeblich zu dieser Wende hat die Handelssparte Global Market beigetragen, die es auf einen Vorsteuergewinn von 318 Mio. Fr. brachte.

Schliessen der Kapitallücke
    Bankchef Tidjane Thiam hatte die Börsenpläne im Oktober 2015 zum ersten Mal bekannt gegeben und damit die Öffentlichkeit überrascht. Laut Thiams Einschätzung wies das Institut damals eine Kapitallücke von 9 Mrd. bis 11 Mrd. Fr. auf. Ein Teil der Lücke davon wurde darauf geschlossen, unter anderem mit einer Kapitalerhöhung von 6 Mrd. Fr. und mit Immobilienverkäufen.
    Zwischen 2 Mrd. und 4 Mrd. Fr. hatte das Bankmanagement mit der mit der Teilkotierung der Schweizer Bank einspielen wollen. Mit der Kapitalerhöhung wird die CS bei der Kapitalquote auf ein Niveau kommen, das andere ähnlich ausgerichtete Finanzhäuser in Europa erreichen.

Die Frage der Verwässerung
    Bei der Frage Kapitalerhöhung oder Teilkotierung ging es letztlich auch um die Verwässerung. Wenn die CS ihre Schweizer Einheit an die Börse gebracht hätte, hätte sie auf einen Teil der Gewinne dieser Einheit verzichten müssen. Dafür wäre die Zahl der Aktien gleich geblieben. Bei der Kapitalerhöhung verhält es sich umgekehrt. Die Anzahl Aktien steigt, dafür bleibt der ganze Gewinn bei der Gruppe. Offenbar schätzt das Management den Verwässerungseffekt der Kapitalerhöhung als verhältnismässig geringer ein. Und die Anleger investieren derzeit offenbar lieber in einen Bankkonzern, dessen operativer Leverage steigt, statt in einen Dividendenwert, wie das die teilkotierte Schweizer Einheit gewesen wäre.
An der Börse stieg der Aktienkurs der CS am morgen um rund 1%.

    Die Grossbank Credit Suisse (CS) verzichtet auf die vorgesehene Teilkotierung der Schweizer Einheit. Um ihre Kapitalbasis zu stärken, führt sie stattdessen eine Aktienemission von 4 Mrd. Fr. durch. Ein Bankenkonsortium hat die neuen Titel fest übernommen und sichert der Grossbank den Betrag zu.

style="font-family:st;">Strenge Auflagen
    Dieser Entscheid der CS war mit Spannung erwartet worden. Dabei hatte sich jüngst der Eindruck verstärkt, dass die Bankführung auf die komplexe Teilkotierung der Schweizer Universalbank verzichten werde. Bei der kotierten Schweizer Einheit der CS hätte es sich um eine systemrelevante Bank gehandelt, die punkto Kapital und Corporate Governance die sehr hohen Ansprüche der Finanzmarktaufsicht Finma und der Schweizerischen Nationalbank hätte erfüllen müssen.

style="font-family:st;">Unterschiedliche Interessen
    Kompliziert wäre unter Umständen auch das Verhältnis mit den Publikumsaktionären der Schweizer Einheit gewesen. Deren Interessen und die der CS wären möglicherweise nicht allen Fragen deckungsgleich gewesen, und das hätte Konflikte heraufbeschworen.

style="font-family:st;">Gutes Quartalsresultat
    Für eine Kapitalerhöhung spricht auch, dass die CS im Tagesgeschäft offensichtlich Fortschritte macht. Im ersten Quartal hat sie einen Gewinn vor Steuern von 670 Mio. Fr. erzielt. Darin enthalten ist ein Verlust der Einheit SRU, die sich um diejenigen Geschäfte kümmert, welche die CS abwickeln will. Im ersten Quartal 2016 hatte die CS noch einen hohen Verlust von 2,2 Mrd. Fr. erlitten. Massgeblich zu dieser Wende hat die Handelssparte Global Market beigetragen, die es auf einen Vorsteuergewinn von 318 Mio. Fr. brachte.

style="font-family:st;">Schliessen der Kapitallücke
    Bankchef Tidjane Thiam hatte die Börsenpläne im Oktober 2015 zum ersten Mal bekannt gegeben und damit die Öffentlichkeit überrascht. Laut Thiams Einschätzung wies das Institut damals eine Kapitallücke von 9 Mrd. bis 11 Mrd. Fr. auf. Ein Teil der Lücke davon wurde darauf geschlossen, unter anderem mit einer Kapitalerhöhung von 6 Mrd. Fr. und mit Immobilienverkäufen.
    Zwischen 2 Mrd. und 4 Mrd. Fr. hatte das Bankmanagement mit der mit der Teilkotierung der Schweizer Bank einspielen wollen. Mit der Kapitalerhöhung wird die CS bei der Kapitalquote auf ein Niveau kommen, das andere ähnlich ausgerichtete Finanzhäuser in Europa erreichen.

style="font-family:st;">Die Frage der Verwässerung
    Bei der Frage Kapitalerhöhung oder Teilkotierung ging es letztlich auch um die Verwässerung. Wenn die CS ihre Schweizer Einheit an die Börse gebracht hätte, hätte sie auf einen Teil der Gewinne dieser Einheit verzichten müssen. Dafür wäre die Zahl der Aktien gleich geblieben. Bei der Kapitalerhöhung verhält es sich umgekehrt. Die Anzahl Aktien steigt, dafür bleibt der ganze Gewinn bei der Gruppe. Offenbar schätzt das Management den Verwässerungseffekt der Kapitalerhöhung als verhältnismässig geringer ein. Und die Anleger investieren derzeit offenbar lieber in einen Bankkonzern, dessen operativer Leverage steigt, statt in einen Dividendenwert, wie das die teilkotierte Schweizer Einheit gewesen wäre.
An der Börse stieg der Aktienkurs der CS am morgen um rund 1%.

25. April 2017 12:49



Credit Suisse verzichtet auf Börsengang der Schweizer Bank

Credit Suisse verzichtet auf Börsengang der Schweizer Bank

Die Credit Suisse bringt ihr Schweizer Geschäft nicht an die Börse. Die zur Erhöhung des Kapitalpolsters nötigen rund 4 Milliarden Franken will die Grossbank entgegen den bisherigen Plänen mit einer normalen Kapitalerhöhung beschaffen.

Die Credit Suisse bringt ihr Schweizer Geschäft nicht an die Börse. Die zur Erhöhung des Kapitalpolsters nötigen rund 4 Milliarden Franken will die Grossbank entgegen den bisherigen Plänen mit einer normalen Kapitalerhöhung beschaffen.

KEYSTONE/WALTER BIERI

KEYSTONE/WALTER BIERI

    Ursprünglich plante die Grossbank das Schweizer Geschäft im zweiten Halbjahr 2017 teilweise an die Börse zu bringen. Der Verwaltungsrat hat jetzt jedoch entschieden, zugunsten einer ordentlichen Kapitalerhöhung auf diesen Börsengang zu verzichten, wie die CS am Mittwoch mitteilte. Die Grossbank begründet den Entscheid lediglich mit dem Hinweis auf einen zukünftigen Mehrwert für die Aktionäre. «Wir glauben, dass der weiterhin vollständige Besitz der wichtigen Schweizer Bank der richtige Weg ist, der sich für die Aktionäre auszahlen wird», lässt sich CS-Präsident Urs Rohner in der Mitteilung zitieren.
    Gemäss der Wirtschaftsnachrichtenagentur AWP soll die für die Kapitalerhöhung notwendige ausserordentliche Generalversammlung am 18. Mai 2017 stattfinden.
Geschäftlich lief es der Grossbank zu Jahresbeginn besser als in den Vorquartalen. So schrieb die Bank mit 596 Millionen Franken einen über den Erwartungen liegenden Gewinn. Im Vorjahresquartal resultierte noch ein Verlust von 302 Millionen Franken.
    Diese deutliche Steigerung erreichte die Bank jedoch vor allem dank geringeren Verlusten in den Geschäftsfeldern, aus der die Bank aussteigen will. Geschäftlich dagegen konnte sich die CS nur in der Investmentbanking steigern. In der Vermögensverwaltung aber auch in der Schweizer und der Asien-Bank fiel die Vorsteuergewinne tiefer aus.

    Ursprünglich plante die Grossbank das Schweizer Geschäft im zweiten Halbjahr 2017 teilweise an die Börse zu bringen. Der Verwaltungsrat hat jetzt jedoch entschieden, zugunsten einer ordentlichen Kapitalerhöhung auf diesen Börsengang zu verzichten, wie die CS am Mittwoch mitteilte. Die Grossbank begründet den Entscheid lediglich mit dem Hinweis auf einen zukünftigen Mehrwert für die Aktionäre. «Wir glauben, dass der weiterhin vollständige Besitz der wichtigen Schweizer Bank der richtige Weg ist, der sich für die Aktionäre auszahlen wird», lässt sich CS-Präsident Urs Rohner in der Mitteilung zitieren.
    Gemäss der Wirtschaftsnachrichtenagentur AWP soll die für die Kapitalerhöhung notwendige ausserordentliche Generalversammlung am 18. Mai 2017 stattfinden.
Geschäftlich lief es der Grossbank zu Jahresbeginn besser als in den Vorquartalen. So schrieb die Bank mit 596 Millionen Franken einen über den Erwartungen liegenden Gewinn. Im Vorjahresquartal resultierte noch ein Verlust von 302 Millionen Franken.
    Diese deutliche Steigerung erreichte die Bank jedoch vor allem dank geringeren Verlusten in den Geschäftsfeldern, aus der die Bank aussteigen will. Geschäftlich dagegen konnte sich die CS nur in der Investmentbanking steigern. In der Vermögensverwaltung aber auch in der Schweizer und der Asien-Bank fiel die Vorsteuergewinne tiefer aus.

25. April 2017 12:11



Hoppla: Credit Suisse bläst Börsengang ihres Schweizer Geschäftes ab

Hoppla: Credit Suisse bläst Börsengang ihres Schweizer Geschäftes ab

Credit-Suisse-CEO Tidjane Thiam bild: keystone

Credit-Suisse-CEO Tidjane Thiam bild: keystone

    Zwei Tage vor der grossen Generalversammlung kommt die grosse Überraschung: Die Credit Suisse bringt ihr Schweizer Geschäft nicht an die Börse. Die zur Erhöhung des Kapitalpolsters nötigen rund 4 Milliarden Franken will die Grossbank entgegen den bisherigen Plänen mit einer normalen Kapitalerhöhung beschaffen.
    Ursprünglich plante die Grossbank das Schweizer Geschäft im zweiten Halbjahr 2017 teilweise an die Börse zu bringen. Der Verwaltungsrat hat jetzt jedoch entschieden, zugunsten einer ordentlichen Kapitalerhöhung auf diesen Börsengang zu verzichten, wie die CS am Mittwoch mitteilte.
    «Wir glauben, dass der weiterhin vollständige Besitz der wichtigen Schweizer Bank der richtige Weg ist, der sich für die Aktionäre auszahlen wird» CS-Präsident Urs Rohner

    Die Grossbank begründet den Entscheid lediglich mit dem Hinweis auf einen zukünftigen Mehrwert für die Aktionäre. «Wir glauben, dass der weiterhin vollständige Besitz der wichtigen Schweizer Bank der richtige Weg ist, der sich für die Aktionäre auszahlen wird», lässt sich CS-Präsident Urs Rohner in der Mitteilung zitieren.

    Gemäss der Wirtschaftsnachrichtenagentur AWP soll die für die Kapitalerhöhung notwendige ausserordentliche Generalversammlung am 18. Mai 2017 stattfinden.
Starkes erstes Quartal – aber …
    Geschäftlich lief es der Grossbank zu Jahresbeginn besser als in den Vorquartalen. So schrieb die Bank mit 596 Millionen Franken einen über den Erwartungen liegenden Gewinn. Im Vorjahresquartal resultierte noch ein Verlust von 302 Millionen Franken.
    Diese deutliche Steigerung erreichte die Bank jedoch vor allem dank geringeren Verlusten in den Geschäftsfeldern, aus der die Bank aussteigen will. Geschäftlich dagegen konnte sich die CS nur in der Investmentbanking steigern. In der Vermögensverwaltung aber auch in der Schweizer und der Asien-Bank fiel die Vorsteuergewinne tiefer aus.

    Zwei Tage vor der grossen Generalversammlung kommt die grosse Überraschung: Die Credit Suisse bringt ihr Schweizer Geschäft nicht an die Börse. Die zur Erhöhung des Kapitalpolsters nötigen rund 4 Milliarden Franken will die Grossbank entgegen den bisherigen Plänen mit einer normalen Kapitalerhöhung beschaffen.
    Ursprünglich plante die Grossbank das Schweizer Geschäft im zweiten Halbjahr 2017 teilweise an die Börse zu bringen. Der Verwaltungsrat hat jetzt jedoch entschieden, zugunsten einer ordentlichen Kapitalerhöhung auf diesen Börsengang zu verzichten, wie die CS am Mittwoch mitteilte.
    «Wir glauben, dass der weiterhin vollständige Besitz der wichtigen Schweizer Bank der richtige Weg ist, der sich für die Aktionäre auszahlen wird» CS-Präsident Urs Rohner

    Die Grossbank begründet den Entscheid lediglich mit dem Hinweis auf einen zukünftigen Mehrwert für die Aktionäre. «Wir glauben, dass der weiterhin vollständige Besitz der wichtigen Schweizer Bank der richtige Weg ist, der sich für die Aktionäre auszahlen wird», lässt sich CS-Präsident Urs Rohner in der Mitteilung zitieren.

    Gemäss der Wirtschaftsnachrichtenagentur AWP soll die für die Kapitalerhöhung notwendige ausserordentliche Generalversammlung am 18. Mai 2017 stattfinden.
style="font-family:st;">Starkes erstes Quartalaber
    Geschäftlich lief es der Grossbank zu Jahresbeginn besser als in den Vorquartalen. So schrieb die Bank mit 596 Millionen Franken einen über den Erwartungen liegenden Gewinn. Im Vorjahresquartal resultierte noch ein Verlust von 302 Millionen Franken.
    Diese deutliche Steigerung erreichte die Bank jedoch vor allem dank geringeren Verlusten in den Geschäftsfeldern, aus der die Bank aussteigen will. Geschäftlich dagegen konnte sich die CS nur in der Investmentbanking steigern. In der Vermögensverwaltung aber auch in der Schweizer und der Asien-Bank fiel die Vorsteuergewinne tiefer aus.

25. April 2017 12:57



BANKEN

Credit Suisse bläst Börsengang ab

Credit Suisse bläst Börsengang ab

Der Gewinn des ersten Quartals der Grossbank übertrifft die Erwartungen. Das zusätzlich benötigte Kapital will sich die CS nun anders beschaffen als bisher geplant.

Der Gewinn des ersten Quartals der Grossbank übertrifft die Erwartungen. Das zusätzlich benötigte Kapital will sich die CS nun anders beschaffen als bisher geplant.

Hat ein gewinnbringendes Quartal hinter sich: Der Eingang der Credit Suisse in Lausanne. (4. Februar 2016).

Hat ein gewinnbringendes Quartal hinter sich: Der Eingang der Credit Suisse in Lausanne. (4. Februar 2016).

    Die Credit Suisse bringt ihr Schweizer Geschäft doch nicht an die Börse. Die zur Erhöhung des Kapitalpolsters nötigen rund 4 Milliarden Franken will die Grossbank mit einer normalen Kapitalerhöhung beschaffen. Geschäftlich verspürt die Bank Aufwind.
    Ursprünglich plante die Grossbank das Schweizer Geschäft im zweiten Halbjahr 2017 teilweise an die Börse zu bringen. Der Verwaltungsrat hat jetzt jedoch entschieden, auf einen Börsengang zugunsten einer Kapitalerhöhung zu verzichten, wie die CS heute mitteilte.
    Die dafür nötige ausserordentliche Generalversammlung soll am 18. Mai 2017 stattfinden. Die zusätzlichen rund 4 Milliarden Franken sollen das Kapitalpolster (CET1 ratio) von aktuell 12,7 Prozent auf 13,4 Prozent anheben.

Kehrtwende von Thiam
    Die Grossbank begründet den Entscheid in ihrer Mitteilung mit dem Hinweis auf eine grössere finanzielle Flexibilität. «Die Kapitalerhöhung erlaubt uns, weiter in attraktive Wachstumsfelder zu investieren, unsere Bilanz zu stärken und die Restrukturierungspläne umzusetzen», lässt sich CS-Chef Tidjane Thiam zitieren. Den Plan für einen teilweisen Börsengang des Schweizer Geschäfts gab Thiam zusammen mit dem Umbauprogramm der Bank im Oktober 2015 bekannt. Zweifel daran, dass die Bank diesen Plan auch tatsächlich umsetzen würde, gab es bereits im vergangenen Winter.
    Thiam sagte jedoch noch Mitte Februar 2017, dass am Börsengang festgehalten werde. Gleichzeitig liess er es damals offen, ob das Projekt nicht doch noch gestoppt werde, sollten die Marktbedingungen ändern.
    Dies ist jetzt offenbar eingetreten. Zudem hat ein Grossaktionär auf einen Verzicht gedrängt. So stellte sich Harris Associates gegen den geplanten Börsengang. Die US-Investmentgesellschaft hält gemäss eigenen Angaben rund 7,5 Prozent an der Credit Suisse und ist damit der drittgrösste Aktionär der Grossbank.

Geringere Verluste
    Geschäftlich lief es der Grossbank zu Jahresbeginn besser als in den Vorquartalen. Mit 596 Millionen Franken schrieb die Banken einen über den Erwartungen liegenden Gewinn. Im Vorjahresquartal, das das schlechteste erste Quartal der Bank seit der Finanzkrise war, resultierte noch ein Verlust von 302 Millionen Franken.
    Diese Steigerung wurde jedoch zu einem grösseren Teil erreicht, dank geringeren Verlusten in den Geschäftsfeldern, aus der die Bank aussteigen will. So reduzierte sich das Vorsteuer-Minus der so genannten Strategic Resolution Unit von 1,25 Milliarden Franken im ersten Quartal 2016 auf 539 Millionen Franken.
    Aber auch geschäftlich verbesserte sich die Bank. Der Vorsteuergewinn stieg im Kerngeschäft von 769 Millionen Franken auf 1,21 Milliarden Franken, wobei sich die Grossbank nur in den zwei Investmentbanking-Segmenten steigern konnte.
    Der Handel und die Emission von Wertpapieren (Global Markets) erreichte mit einem Vorsteuergewinn von 317 Millionen Franken das beste Resultat seit sechs Quartalen. Zur Steigerung geführt habe ein starkes Abschneiden mit Kredit- und abgesicherten Produkten. Gleichzeitig senkte diese Geschäftseinheit auch die Kosten deutlich. Ebenfalls im Aufwind war das Kredit- und Beratungsgeschäft im Investmentbanking. Nach einem Vorsteuerverlust von 62 Millionen Franken im Vorjahresquartal erzielte die Grossbank hier nun einen Gewinn von 149 Millionen Franken.

Höhere Restrukturierungskosten
    Im eigentlichen Kerngeschäft, der Vermögensverwaltung, musste die Credit Suisse jedoch beim Gewinn Rückschläge hinnehmen. So sank der Vorsteuergewinn sowohl in der internationalen Vermögensverwaltung wie auch bei der Schweiz- und der Asien-Bank. Bei der Schweiz-Bank und der internationalen Vermögensverwaltung sind dafür jedoch Sonderkosten verantwortlich.
    Mit 404 Millionen Franken meldet die Schweiz-Bank einen um 6 Prozent tieferen Vorsteuergewinn als im Vorjahresquartal. Ohne Restrukturierungs- und Rechtskosten im Gesamtumfang von 79 Millionen Franken hätte sich das Schweizer Geschäft jedoch steigern können, wobei nur das Geschäftskundengeschäft höhere Erträge abwarf. Auch in der internationalen Vermögensverwaltung haben Restrukturierungskosten im Umfang von 36 Millionen Franken auf das Ergebnis gedrückt. Der Vorsteuergewinn reduzierte sich um 3 Prozent auf 291 Millionen Franken.
    Bei der Asien-Bank dagegen hat vor allem ein markanter Ertragsrückgang des Investmentbankings zu einem Gewinneinbruch geführt. Der Vorsteuergewinn reduzierte sich um 44 Prozent auf 147 Millionen Franken, was die Bank mit einem geringeren Aktienverkauf und tieferen Handelserträgen begründet. Die Credit Suisse kündet in diesem Zusammenhang auch an, dass sie die Ausgaben in diesem Segment der Asien-Bank bis Ende 2018 auf 1,2 Milliarden Franken senken wolle.

Starker Neugeldzufluss
    Beim Neugeld und den Gesamtkosten meldet die Bank dagegen Fortschritte. So hat sich der Zufluss an neuen Geldern gegenüber dem Vorjahresquartal um 24 Prozent auf 12,0 Milliarden Franken erhöht. Mit 4,3 Milliarden Franken ohne Sonderkosten habe die Bank auch die tiefsten Quartalsausgaben erreicht, schreibt die CS.
    Beim Ausblick auf das laufende Quartal zeigt sich die Bank vorsichtig. Man habe zwar eine weiterhin positive Entwicklung beim Neugeldzufluss festgestellt. Gleichzeitig hätten die diversen politischen Unsicherheiten die Kundschaft zurückhaltend gemacht, was eine Prognose über den weiteren Verlauf des Quartals schwierig mache.

    Die Credit Suisse bringt ihr Schweizer Geschäft doch nicht an die Börse. Die zur Erhöhung des Kapitalpolsters nötigen rund 4 Milliarden Franken will die Grossbank mit einer normalen Kapitalerhöhung beschaffen. Geschäftlich verspürt die Bank Aufwind.
    Ursprünglich plante die Grossbank das Schweizer Geschäft im zweiten Halbjahr 2017 teilweise an die Börse zu bringen. Der Verwaltungsrat hat jetzt jedoch entschieden, auf einen Börsengang zugunsten einer Kapitalerhöhung zu verzichten, wie die CS heute mitteilte.
    Die dafür nötige ausserordentliche Generalversammlung soll am 18. Mai 2017 stattfinden. Die zusätzlichen rund 4 Milliarden Franken sollen das Kapitalpolster (CET1 ratio) von aktuell 12,7 Prozent auf 13,4 Prozent anheben.

style="font-family:st;">Kehrtwende von Thiam
    Die Grossbank begründet den Entscheid in ihrer Mitteilung mit dem Hinweis auf eine grössere finanzielle Flexibilität. «Die Kapitalerhöhung erlaubt uns, weiter in attraktive Wachstumsfelder zu investieren, unsere Bilanz zu stärken und die Restrukturierungspläne umzusetzen», lässt sich CS-Chef Tidjane Thiam zitieren. Den Plan für einen teilweisen Börsengang des Schweizer Geschäfts gab Thiam zusammen mit dem Umbauprogramm der Bank im Oktober 2015 bekannt. Zweifel daran, dass die Bank diesen Plan auch tatsächlich umsetzen würde, gab es bereits im vergangenen Winter.
    Thiam sagte jedoch noch Mitte Februar 2017, dass am Börsengang festgehalten werde. Gleichzeitig liess er es damals offen, ob das Projekt nicht doch noch gestoppt werde, sollten die Marktbedingungen ändern.
    Dies ist jetzt offenbar eingetreten. Zudem hat ein Grossaktionär auf einen Verzicht gedrängt. So stellte sich Harris Associates gegen den geplanten Börsengang. Die US-Investmentgesellschaft hält gemäss eigenen Angaben rund 7,5 Prozent an der Credit Suisse und ist damit der drittgrösste Aktionär der Grossbank.

style="font-family:st;">Geringere Verluste
    Geschäftlich lief es der Grossbank zu Jahresbeginn besser als in den Vorquartalen. Mit 596 Millionen Franken schrieb die Banken einen über den Erwartungen liegenden Gewinn. Im Vorjahresquartal, das das schlechteste erste Quartal der Bank seit der Finanzkrise war, resultierte noch ein Verlust von 302 Millionen Franken.
    Diese Steigerung wurde jedoch zu einem grösseren Teil erreicht, dank geringeren Verlusten in den Geschäftsfeldern, aus der die Bank aussteigen will. So reduzierte sich das Vorsteuer-Minus der so genannten Strategic Resolution Unit von 1,25 Milliarden Franken im ersten Quartal 2016 auf 539 Millionen Franken.
    Aber auch geschäftlich verbesserte sich die Bank. Der Vorsteuergewinn stieg im Kerngeschäft von 769 Millionen Franken auf 1,21 Milliarden Franken, wobei sich die Grossbank nur in den zwei Investmentbanking-Segmenten steigern konnte.
    Der Handel und die Emission von Wertpapieren (Global Markets) erreichte mit einem Vorsteuergewinn von 317 Millionen Franken das beste Resultat seit sechs Quartalen. Zur Steigerung geführt habe ein starkes Abschneiden mit Kredit- und abgesicherten Produkten. Gleichzeitig senkte diese Geschäftseinheit auch die Kosten deutlich. Ebenfalls im Aufwind war das Kredit- und Beratungsgeschäft im Investmentbanking. Nach einem Vorsteuerverlust von 62 Millionen Franken im Vorjahresquartal erzielte die Grossbank hier nun einen Gewinn von 149 Millionen Franken.

style="font-family:st;">Höhere Restrukturierungskosten
    Im eigentlichen Kerngeschäft, der Vermögensverwaltung, musste die Credit Suisse jedoch beim Gewinn Rückschläge hinnehmen. So sank der Vorsteuergewinn sowohl in der internationalen Vermögensverwaltung wie auch bei der Schweiz- und der Asien-Bank. Bei der Schweiz-Bank und der internationalen Vermögensverwaltung sind dafür jedoch Sonderkosten verantwortlich.
    Mit 404 Millionen Franken meldet die Schweiz-Bank einen um 6 Prozent tieferen Vorsteuergewinn als im Vorjahresquartal. Ohne Restrukturierungs- und Rechtskosten im Gesamtumfang von 79 Millionen Franken hätte sich das Schweizer Geschäft jedoch steigern können, wobei nur das Geschäftskundengeschäft höhere Erträge abwarf. Auch in der internationalen Vermögensverwaltung haben Restrukturierungskosten im Umfang von 36 Millionen Franken auf das Ergebnis gedrückt. Der Vorsteuergewinn reduzierte sich um 3 Prozent auf 291 Millionen Franken.
    Bei der Asien-Bank dagegen hat vor allem ein markanter Ertragsrückgang des Investmentbankings zu einem Gewinneinbruch geführt. Der Vorsteuergewinn reduzierte sich um 44 Prozent auf 147 Millionen Franken, was die Bank mit einem geringeren Aktienverkauf und tieferen Handelserträgen begründet. Die Credit Suisse kündet in diesem Zusammenhang auch an, dass sie die Ausgaben in diesem Segment der Asien-Bank bis Ende 2018 auf 1,2 Milliarden Franken senken wolle.

style="font-family:st;">Starker Neugeldzufluss
    Beim Neugeld und den Gesamtkosten meldet die Bank dagegen Fortschritte. So hat sich der Zufluss an neuen Geldern gegenüber dem Vorjahresquartal um 24 Prozent auf 12,0 Milliarden Franken erhöht. Mit 4,3 Milliarden Franken ohne Sonderkosten habe die Bank auch die tiefsten Quartalsausgaben erreicht, schreibt die CS.
    Beim Ausblick auf das laufende Quartal zeigt sich die Bank vorsichtig. Man habe zwar eine weiterhin positive Entwicklung beim Neugeldzufluss festgestellt. Gleichzeitig hätten die diversen politischen Unsicherheiten die Kundschaft zurückhaltend gemacht, was eine Prognose über den weiteren Verlauf des Quartals schwierig mache.

25. April 2017 12:38



Credit Suisse bläst Börsengang ab

Credit Suisse bläst Börsengang ab

Der Gewinn des ersten Quartals der Grossbank übertrifft die Erwartungen. Das zusätzlich benötigte Kapital will sich die CS nun anders beschaffen als bisher geplant.

Der Gewinn des ersten Quartals der Grossbank übertrifft die Erwartungen. Das zusätzlich benötigte Kapital will sich die CS nun anders beschaffen als bisher geplant.

Hat ein gewinnbringendes Quartal hinter sich: Der Eingang der Credit Suisse in Lausanne. (4. Februar 2016).

Hat ein gewinnbringendes Quartal hinter sich: Der Eingang der Credit Suisse in Lausanne. (4. Februar 2016).

    Die Credit Suisse bringt ihr Schweizer Geschäft doch nicht an die Börse. Die zur Erhöhung des Kapitalpolsters nötigen rund 4 Milliarden Franken will die Grossbank mit einer normalen Kapitalerhöhung beschaffen. Geschäftlich verspürt die Bank Aufwind.
    Ursprünglich plante die Grossbank das Schweizer Geschäft im zweiten Halbjahr 2017 teilweise an die Börse zu bringen. Der Verwaltungsrat hat jetzt jedoch entschieden, auf einen Börsengang zugunsten einer Kapitalerhöhung zu verzichten, wie die CS heute mitteilte.
    Die dafür nötige ausserordentliche Generalversammlung soll am 18. Mai 2017 stattfinden. Die zusätzlichen rund 4 Milliarden Franken sollen das Kapitalpolster (CET1 ratio) von aktuell 12,7 Prozent auf 13,4 Prozent anheben.

Kehrtwende von Thiam
    Die Grossbank begründet den Entscheid in ihrer Mitteilung mit dem Hinweis auf eine grössere finanzielle Flexibilität. «Die Kapitalerhöhung erlaubt uns, weiter in attraktive Wachstumsfelder zu investieren, unsere Bilanz zu stärken und die Restrukturierungspläne umzusetzen», lässt sich CS-Chef Tidjane Thiam zitieren. Den Plan für einen teilweisen Börsengang des Schweizer Geschäfts gab Thiam zusammen mit dem Umbauprogramm der Bank im Oktober 2015 bekannt. Zweifel daran, dass die Bank diesen Plan auch tatsächlich umsetzen würde, gab es bereits im vergangenen Winter.
    Thiam sagte jedoch noch Mitte Februar 2017, dass am Börsengang festgehalten werde. Gleichzeitig liess er es damals offen, ob das Projekt nicht doch noch gestoppt werde, sollten die Marktbedingungen ändern.
    Dies ist jetzt offenbar eingetreten. Zudem hat ein Grossaktionär auf einen Verzicht gedrängt. So stellte sich Harris Associates gegen den geplanten Börsengang. Die US-Investmentgesellschaft hält gemäss eigenen Angaben rund 7,5 Prozent an der Credit Suisse und ist damit der drittgrösste Aktionär der Grossbank.

Geringere Verluste
    Geschäftlich lief es der Grossbank zu Jahresbeginn besser als in den Vorquartalen. Mit 596 Millionen Franken schrieb die Banken einen über den Erwartungen liegenden Gewinn. Im Vorjahresquartal, das das schlechteste erste Quartal der Bank seit der Finanzkrise war, resultierte noch ein Verlust von 302 Millionen Franken.
    Diese Steigerung wurde jedoch zu einem grösseren Teil erreicht, dank geringeren Verlusten in den Geschäftsfeldern, aus der die Bank aussteigen will. So reduzierte sich das Vorsteuer-Minus der so genannten Strategic Resolution Unit von 1,25 Milliarden Franken im ersten Quartal 2016 auf 539 Millionen Franken.
    Aber auch geschäftlich verbesserte sich die Bank. Der Vorsteuergewinn stieg im Kerngeschäft von 769 Millionen Franken auf 1,21 Milliarden Franken, wobei sich die Grossbank nur in den zwei Investmentbanking-Segmenten steigern konnte.
    Der Handel und die Emission von Wertpapieren (Global Markets) erreichte mit einem Vorsteuergewinn von 317 Millionen Franken das beste Resultat seit sechs Quartalen. Zur Steigerung geführt habe ein starkes Abschneiden mit Kredit- und abgesicherten Produkten. Gleichzeitig senkte diese Geschäftseinheit auch die Kosten deutlich. Ebenfalls im Aufwind war das Kredit- und Beratungsgeschäft im Investmentbanking. Nach einem Vorsteuerverlust von 62 Millionen Franken im Vorjahresquartal erzielte die Grossbank hier nun einen Gewinn von 149 Millionen Franken.

Höhere Restrukturierungskosten
    Im eigentlichen Kerngeschäft, der Vermögensverwaltung, musste die Credit Suisse jedoch beim Gewinn Rückschläge hinnehmen. So sank der Vorsteuergewinn sowohl in der internationalen Vermögensverwaltung wie auch bei der Schweiz- und der Asien-Bank. Bei der Schweiz-Bank und der internationalen Vermögensverwaltung sind dafür jedoch Sonderkosten verantwortlich.
    Mit 404 Millionen Franken meldet die Schweiz-Bank einen um 6 Prozent tieferen Vorsteuergewinn als im Vorjahresquartal. Ohne Restrukturierungs- und Rechtskosten im Gesamtumfang von 79 Millionen Franken hätte sich das Schweizer Geschäft jedoch steigern können, wobei nur das Geschäftskundengeschäft höhere Erträge abwarf. Auch in der internationalen Vermögensverwaltung haben Restrukturierungskosten im Umfang von 36 Millionen Franken auf das Ergebnis gedrückt. Der Vorsteuergewinn reduzierte sich um 3 Prozent auf 291 Millionen Franken.
    Bei der Asien-Bank dagegen hat vor allem ein markanter Ertragsrückgang des Investmentbankings zu einem Gewinneinbruch geführt. Der Vorsteuergewinn reduzierte sich um 44 Prozent auf 147 Millionen Franken, was die Bank mit einem geringeren Aktienverkauf und tieferen Handelserträgen begründet. Die Credit Suisse kündet in diesem Zusammenhang auch an, dass sie die Ausgaben in diesem Segment der Asien-Bank bis Ende 2018 auf 1,2 Milliarden Franken senken wolle.

Starker Neugeldzufluss
    Beim Neugeld und den Gesamtkosten meldet die Bank dagegen Fortschritte. So hat sich der Zufluss an neuen Geldern gegenüber dem Vorjahresquartal um 24 Prozent auf 12,0 Milliarden Franken erhöht. Mit 4,3 Milliarden Franken ohne Sonderkosten habe die Bank auch die tiefsten Quartalsausgaben erreicht, schreibt die CS.
    Beim Ausblick auf das laufende Quartal zeigt sich die Bank vorsichtig. Man habe zwar eine weiterhin positive Entwicklung beim Neugeldzufluss festgestellt. Gleichzeitig hätten die diversen politischen Unsicherheiten die Kundschaft zurückhaltend gemacht, was eine Prognose über den weiteren Verlauf des Quartals schwierig mache.

    Die Credit Suisse bringt ihr Schweizer Geschäft doch nicht an die Börse. Die zur Erhöhung des Kapitalpolsters nötigen rund 4 Milliarden Franken will die Grossbank mit einer normalen Kapitalerhöhung beschaffen. Geschäftlich verspürt die Bank Aufwind.
    Ursprünglich plante die Grossbank das Schweizer Geschäft im zweiten Halbjahr 2017 teilweise an die Börse zu bringen. Der Verwaltungsrat hat jetzt jedoch entschieden, auf einen Börsengang zugunsten einer Kapitalerhöhung zu verzichten, wie die CS heute mitteilte.
    Die dafür nötige ausserordentliche Generalversammlung soll am 18. Mai 2017 stattfinden. Die zusätzlichen rund 4 Milliarden Franken sollen das Kapitalpolster (CET1 ratio) von aktuell 12,7 Prozent auf 13,4 Prozent anheben.

style="font-family:st;">Kehrtwende von Thiam
    Die Grossbank begründet den Entscheid in ihrer Mitteilung mit dem Hinweis auf eine grössere finanzielle Flexibilität. «Die Kapitalerhöhung erlaubt uns, weiter in attraktive Wachstumsfelder zu investieren, unsere Bilanz zu stärken und die Restrukturierungspläne umzusetzen», lässt sich CS-Chef Tidjane Thiam zitieren. Den Plan für einen teilweisen Börsengang des Schweizer Geschäfts gab Thiam zusammen mit dem Umbauprogramm der Bank im Oktober 2015 bekannt. Zweifel daran, dass die Bank diesen Plan auch tatsächlich umsetzen würde, gab es bereits im vergangenen Winter.
    Thiam sagte jedoch noch Mitte Februar 2017, dass am Börsengang festgehalten werde. Gleichzeitig liess er es damals offen, ob das Projekt nicht doch noch gestoppt werde, sollten die Marktbedingungen ändern.
    Dies ist jetzt offenbar eingetreten. Zudem hat ein Grossaktionär auf einen Verzicht gedrängt. So stellte sich Harris Associates gegen den geplanten Börsengang. Die US-Investmentgesellschaft hält gemäss eigenen Angaben rund 7,5 Prozent an der Credit Suisse und ist damit der drittgrösste Aktionär der Grossbank.

style="font-family:st;">Geringere Verluste
    Geschäftlich lief es der Grossbank zu Jahresbeginn besser als in den Vorquartalen. Mit 596 Millionen Franken schrieb die Banken einen über den Erwartungen liegenden Gewinn. Im Vorjahresquartal, das das schlechteste erste Quartal der Bank seit der Finanzkrise war, resultierte noch ein Verlust von 302 Millionen Franken.
    Diese Steigerung wurde jedoch zu einem grösseren Teil erreicht, dank geringeren Verlusten in den Geschäftsfeldern, aus der die Bank aussteigen will. So reduzierte sich das Vorsteuer-Minus der so genannten Strategic Resolution Unit von 1,25 Milliarden Franken im ersten Quartal 2016 auf 539 Millionen Franken.
    Aber auch geschäftlich verbesserte sich die Bank. Der Vorsteuergewinn stieg im Kerngeschäft von 769 Millionen Franken auf 1,21 Milliarden Franken, wobei sich die Grossbank nur in den zwei Investmentbanking-Segmenten steigern konnte.
    Der Handel und die Emission von Wertpapieren (Global Markets) erreichte mit einem Vorsteuergewinn von 317 Millionen Franken das beste Resultat seit sechs Quartalen. Zur Steigerung geführt habe ein starkes Abschneiden mit Kredit- und abgesicherten Produkten. Gleichzeitig senkte diese Geschäftseinheit auch die Kosten deutlich. Ebenfalls im Aufwind war das Kredit- und Beratungsgeschäft im Investmentbanking. Nach einem Vorsteuerverlust von 62 Millionen Franken im Vorjahresquartal erzielte die Grossbank hier nun einen Gewinn von 149 Millionen Franken.

style="font-family:st;">Höhere Restrukturierungskosten
    Im eigentlichen Kerngeschäft, der Vermögensverwaltung, musste die Credit Suisse jedoch beim Gewinn Rückschläge hinnehmen. So sank der Vorsteuergewinn sowohl in der internationalen Vermögensverwaltung wie auch bei der Schweiz- und der Asien-Bank. Bei der Schweiz-Bank und der internationalen Vermögensverwaltung sind dafür jedoch Sonderkosten verantwortlich.
    Mit 404 Millionen Franken meldet die Schweiz-Bank einen um 6 Prozent tieferen Vorsteuergewinn als im Vorjahresquartal. Ohne Restrukturierungs- und Rechtskosten im Gesamtumfang von 79 Millionen Franken hätte sich das Schweizer Geschäft jedoch steigern können, wobei nur das Geschäftskundengeschäft höhere Erträge abwarf. Auch in der internationalen Vermögensverwaltung haben Restrukturierungskosten im Umfang von 36 Millionen Franken auf das Ergebnis gedrückt. Der Vorsteuergewinn reduzierte sich um 3 Prozent auf 291 Millionen Franken.
    Bei der Asien-Bank dagegen hat vor allem ein markanter Ertragsrückgang des Investmentbankings zu einem Gewinneinbruch geführt. Der Vorsteuergewinn reduzierte sich um 44 Prozent auf 147 Millionen Franken, was die Bank mit einem geringeren Aktienverkauf und tieferen Handelserträgen begründet. Die Credit Suisse kündet in diesem Zusammenhang auch an, dass sie die Ausgaben in diesem Segment der Asien-Bank bis Ende 2018 auf 1,2 Milliarden Franken senken wolle.

style="font-family:st;">Starker Neugeldzufluss
    Beim Neugeld und den Gesamtkosten meldet die Bank dagegen Fortschritte. So hat sich der Zufluss an neuen Geldern gegenüber dem Vorjahresquartal um 24 Prozent auf 12,0 Milliarden Franken erhöht. Mit 4,3 Milliarden Franken ohne Sonderkosten habe die Bank auch die tiefsten Quartalsausgaben erreicht, schreibt die CS.
    Beim Ausblick auf das laufende Quartal zeigt sich die Bank vorsichtig. Man habe zwar eine weiterhin positive Entwicklung beim Neugeldzufluss festgestellt. Gleichzeitig hätten die diversen politischen Unsicherheiten die Kundschaft zurückhaltend gemacht, was eine Prognose über den weiteren Verlauf des Quartals schwierig mache.

25. April 2017 12:56



Credit Suisse verzichtet auf Börsengang der Schweizer Bank

Credit Suisse verzichtet auf Börsengang der Schweizer Bank

Die Credit Suisse bringt ihr Schweizer Geschäft nicht an die Börse. Die zur Erhöhung des Kapitalpolsters nötigen rund 4 Milliarden Franken will die Grossbank entgegen den bisherigen Plänen mit einer normalen Kapitalerhöhung beschaffen.

Die Credit Suisse bringt ihr Schweizer Geschäft nicht an die Börse. Die zur Erhöhung des Kapitalpolsters nötigen rund 4 Milliarden Franken will die Grossbank entgegen den bisherigen Plänen mit einer normalen Kapitalerhöhung beschaffen.

KEYSTONE/WALTER BIERI

KEYSTONE/WALTER BIERI

    Ursprünglich plante die Grossbank das Schweizer Geschäft im zweiten Halbjahr 2017 teilweise an die Börse zu bringen. Der Verwaltungsrat hat jetzt jedoch entschieden, zugunsten einer ordentlichen Kapitalerhöhung auf diesen Börsengang zu verzichten, wie die CS am Mittwoch mitteilte. Die Grossbank begründet den Entscheid lediglich mit dem Hinweis auf einen zukünftigen Mehrwert für die Aktionäre. «Wir glauben, dass der weiterhin vollständige Besitz der wichtigen Schweizer Bank der richtige Weg ist, der sich für die Aktionäre auszahlen wird», lässt sich CS-Präsident Urs Rohner in der Mitteilung zitieren.
    Gemäss der Wirtschaftsnachrichtenagentur AWP soll die für die Kapitalerhöhung notwendige ausserordentliche Generalversammlung am 18. Mai 2017 stattfinden.
Geschäftlich lief es der Grossbank zu Jahresbeginn besser als in den Vorquartalen. So schrieb die Bank mit 596 Millionen Franken einen über den Erwartungen liegenden Gewinn. Im Vorjahresquartal resultierte noch ein Verlust von 302 Millionen Franken.
    Diese deutliche Steigerung erreichte die Bank jedoch vor allem dank geringeren Verlusten in den Geschäftsfeldern, aus der die Bank aussteigen will. Geschäftlich dagegen konnte sich die CS nur in der Investmentbanking steigern. In der Vermögensverwaltung aber auch in der Schweizer und der Asien-Bank fiel die Vorsteuergewinne tiefer aus.

    Ursprünglich plante die Grossbank das Schweizer Geschäft im zweiten Halbjahr 2017 teilweise an die Börse zu bringen. Der Verwaltungsrat hat jetzt jedoch entschieden, zugunsten einer ordentlichen Kapitalerhöhung auf diesen Börsengang zu verzichten, wie die CS am Mittwoch mitteilte. Die Grossbank begründet den Entscheid lediglich mit dem Hinweis auf einen zukünftigen Mehrwert für die Aktionäre. «Wir glauben, dass der weiterhin vollständige Besitz der wichtigen Schweizer Bank der richtige Weg ist, der sich für die Aktionäre auszahlen wird», lässt sich CS-Präsident Urs Rohner in der Mitteilung zitieren.
    Gemäss der Wirtschaftsnachrichtenagentur AWP soll die für die Kapitalerhöhung notwendige ausserordentliche Generalversammlung am 18. Mai 2017 stattfinden.
Geschäftlich lief es der Grossbank zu Jahresbeginn besser als in den Vorquartalen. So schrieb die Bank mit 596 Millionen Franken einen über den Erwartungen liegenden Gewinn. Im Vorjahresquartal resultierte noch ein Verlust von 302 Millionen Franken.
    Diese deutliche Steigerung erreichte die Bank jedoch vor allem dank geringeren Verlusten in den Geschäftsfeldern, aus der die Bank aussteigen will. Geschäftlich dagegen konnte sich die CS nur in der Investmentbanking steigern. In der Vermögensverwaltung aber auch in der Schweizer und der Asien-Bank fiel die Vorsteuergewinne tiefer aus.

25. April 2017 12:11



Hoppla: Credit Suisse bläst Börsengang ihres Schweizer Geschäftes ab

Hoppla: Credit Suisse bläst Börsengang ihres Schweizer Geschäftes ab

Credit-Suisse-CEO Tidjane Thiam bild: keystone

Credit-Suisse-CEO Tidjane Thiam bild: keystone

    Zwei Tage vor der grossen Generalversammlung kommt die grosse Überraschung: Die Credit Suisse bringt ihr Schweizer Geschäft nicht an die Börse. Die zur Erhöhung des Kapitalpolsters nötigen rund 4 Milliarden Franken will die Grossbank entgegen den bisherigen Plänen mit einer normalen Kapitalerhöhung beschaffen.
    Ursprünglich plante die Grossbank das Schweizer Geschäft im zweiten Halbjahr 2017 teilweise an die Börse zu bringen. Der Verwaltungsrat hat jetzt jedoch entschieden, zugunsten einer ordentlichen Kapitalerhöhung auf diesen Börsengang zu verzichten, wie die CS am Mittwoch mitteilte.
    «Wir glauben, dass der weiterhin vollständige Besitz der wichtigen Schweizer Bank der richtige Weg ist, der sich für die Aktionäre auszahlen wird» CS-Präsident Urs Rohner

    Die Grossbank begründet den Entscheid lediglich mit dem Hinweis auf einen zukünftigen Mehrwert für die Aktionäre. «Wir glauben, dass der weiterhin vollständige Besitz der wichtigen Schweizer Bank der richtige Weg ist, der sich für die Aktionäre auszahlen wird», lässt sich CS-Präsident Urs Rohner in der Mitteilung zitieren.

    Gemäss der Wirtschaftsnachrichtenagentur AWP soll die für die Kapitalerhöhung notwendige ausserordentliche Generalversammlung am 18. Mai 2017 stattfinden.
Starkes erstes Quartal – aber …
    Geschäftlich lief es der Grossbank zu Jahresbeginn besser als in den Vorquartalen. So schrieb die Bank mit 596 Millionen Franken einen über den Erwartungen liegenden Gewinn. Im Vorjahresquartal resultierte noch ein Verlust von 302 Millionen Franken.
    Diese deutliche Steigerung erreichte die Bank jedoch vor allem dank geringeren Verlusten in den Geschäftsfeldern, aus der die Bank aussteigen will. Geschäftlich dagegen konnte sich die CS nur in der Investmentbanking steigern. In der Vermögensverwaltung aber auch in der Schweizer und der Asien-Bank fiel die Vorsteuergewinne tiefer aus.

    Zwei Tage vor der grossen Generalversammlung kommt die grosse Überraschung: Die Credit Suisse bringt ihr Schweizer Geschäft nicht an die Börse. Die zur Erhöhung des Kapitalpolsters nötigen rund 4 Milliarden Franken will die Grossbank entgegen den bisherigen Plänen mit einer normalen Kapitalerhöhung beschaffen.
    Ursprünglich plante die Grossbank das Schweizer Geschäft im zweiten Halbjahr 2017 teilweise an die Börse zu bringen. Der Verwaltungsrat hat jetzt jedoch entschieden, zugunsten einer ordentlichen Kapitalerhöhung auf diesen Börsengang zu verzichten, wie die CS am Mittwoch mitteilte.
    «Wir glauben, dass der weiterhin vollständige Besitz der wichtigen Schweizer Bank der richtige Weg ist, der sich für die Aktionäre auszahlen wird» CS-Präsident Urs Rohner

    Die Grossbank begründet den Entscheid lediglich mit dem Hinweis auf einen zukünftigen Mehrwert für die Aktionäre. «Wir glauben, dass der weiterhin vollständige Besitz der wichtigen Schweizer Bank der richtige Weg ist, der sich für die Aktionäre auszahlen wird», lässt sich CS-Präsident Urs Rohner in der Mitteilung zitieren.

    Gemäss der Wirtschaftsnachrichtenagentur AWP soll die für die Kapitalerhöhung notwendige ausserordentliche Generalversammlung am 18. Mai 2017 stattfinden.
style="font-family:st;">Starkes erstes Quartalaber
    Geschäftlich lief es der Grossbank zu Jahresbeginn besser als in den Vorquartalen. So schrieb die Bank mit 596 Millionen Franken einen über den Erwartungen liegenden Gewinn. Im Vorjahresquartal resultierte noch ein Verlust von 302 Millionen Franken.
    Diese deutliche Steigerung erreichte die Bank jedoch vor allem dank geringeren Verlusten in den Geschäftsfeldern, aus der die Bank aussteigen will. Geschäftlich dagegen konnte sich die CS nur in der Investmentbanking steigern. In der Vermögensverwaltung aber auch in der Schweizer und der Asien-Bank fiel die Vorsteuergewinne tiefer aus.

25. April 2017 12:57



BANKEN

Credit Suisse bläst Börsengang ab

Credit Suisse bläst Börsengang ab

Der Gewinn des ersten Quartals der Grossbank übertrifft die Erwartungen. Das zusätzlich benötigte Kapital will sich die CS nun anders beschaffen als bisher geplant.

Der Gewinn des ersten Quartals der Grossbank übertrifft die Erwartungen. Das zusätzlich benötigte Kapital will sich die CS nun anders beschaffen als bisher geplant.

Hat ein gewinnbringendes Quartal hinter sich: Der Eingang der Credit Suisse in Lausanne. (4. Februar 2016).

Hat ein gewinnbringendes Quartal hinter sich: Der Eingang der Credit Suisse in Lausanne. (4. Februar 2016).

    Die Credit Suisse bringt ihr Schweizer Geschäft doch nicht an die Börse. Die zur Erhöhung des Kapitalpolsters nötigen rund 4 Milliarden Franken will die Grossbank mit einer normalen Kapitalerhöhung beschaffen. Geschäftlich verspürt die Bank Aufwind.
    Ursprünglich plante die Grossbank das Schweizer Geschäft im zweiten Halbjahr 2017 teilweise an die Börse zu bringen. Der Verwaltungsrat hat jetzt jedoch entschieden, auf einen Börsengang zugunsten einer Kapitalerhöhung zu verzichten, wie die CS heute mitteilte.
    Die dafür nötige ausserordentliche Generalversammlung soll am 18. Mai 2017 stattfinden. Die zusätzlichen rund 4 Milliarden Franken sollen das Kapitalpolster (CET1 ratio) von aktuell 12,7 Prozent auf 13,4 Prozent anheben.

Kehrtwende von Thiam
    Die Grossbank begründet den Entscheid in ihrer Mitteilung mit dem Hinweis auf eine grössere finanzielle Flexibilität. «Die Kapitalerhöhung erlaubt uns, weiter in attraktive Wachstumsfelder zu investieren, unsere Bilanz zu stärken und die Restrukturierungspläne umzusetzen», lässt sich CS-Chef Tidjane Thiam zitieren. Den Plan für einen teilweisen Börsengang des Schweizer Geschäfts gab Thiam zusammen mit dem Umbauprogramm der Bank im Oktober 2015 bekannt. Zweifel daran, dass die Bank diesen Plan auch tatsächlich umsetzen würde, gab es bereits im vergangenen Winter.
    Thiam sagte jedoch noch Mitte Februar 2017, dass am Börsengang festgehalten werde. Gleichzeitig liess er es damals offen, ob das Projekt nicht doch noch gestoppt werde, sollten die Marktbedingungen ändern.
    Dies ist jetzt offenbar eingetreten. Zudem hat ein Grossaktionär auf einen Verzicht gedrängt. So stellte sich Harris Associates gegen den geplanten Börsengang. Die US-Investmentgesellschaft hält gemäss eigenen Angaben rund 7,5 Prozent an der Credit Suisse und ist damit der drittgrösste Aktionär der Grossbank.

Geringere Verluste
    Geschäftlich lief es der Grossbank zu Jahresbeginn besser als in den Vorquartalen. Mit 596 Millionen Franken schrieb die Banken einen über den Erwartungen liegenden Gewinn. Im Vorjahresquartal, das das schlechteste erste Quartal der Bank seit der Finanzkrise war, resultierte noch ein Verlust von 302 Millionen Franken.
    Diese Steigerung wurde jedoch zu einem grösseren Teil erreicht, dank geringeren Verlusten in den Geschäftsfeldern, aus der die Bank aussteigen will. So reduzierte sich das Vorsteuer-Minus der so genannten Strategic Resolution Unit von 1,25 Milliarden Franken im ersten Quartal 2016 auf 539 Millionen Franken.
    Aber auch geschäftlich verbesserte sich die Bank. Der Vorsteuergewinn stieg im Kerngeschäft von 769 Millionen Franken auf 1,21 Milliarden Franken, wobei sich die Grossbank nur in den zwei Investmentbanking-Segmenten steigern konnte.
    Der Handel und die Emission von Wertpapieren (Global Markets) erreichte mit einem Vorsteuergewinn von 317 Millionen Franken das beste Resultat seit sechs Quartalen. Zur Steigerung geführt habe ein starkes Abschneiden mit Kredit- und abgesicherten Produkten. Gleichzeitig senkte diese Geschäftseinheit auch die Kosten deutlich. Ebenfalls im Aufwind war das Kredit- und Beratungsgeschäft im Investmentbanking. Nach einem Vorsteuerverlust von 62 Millionen Franken im Vorjahresquartal erzielte die Grossbank hier nun einen Gewinn von 149 Millionen Franken.

Höhere Restrukturierungskosten
    Im eigentlichen Kerngeschäft, der Vermögensverwaltung, musste die Credit Suisse jedoch beim Gewinn Rückschläge hinnehmen. So sank der Vorsteuergewinn sowohl in der internationalen Vermögensverwaltung wie auch bei der Schweiz- und der Asien-Bank. Bei der Schweiz-Bank und der internationalen Vermögensverwaltung sind dafür jedoch Sonderkosten verantwortlich.
    Mit 404 Millionen Franken meldet die Schweiz-Bank einen um 6 Prozent tieferen Vorsteuergewinn als im Vorjahresquartal. Ohne Restrukturierungs- und Rechtskosten im Gesamtumfang von 79 Millionen Franken hätte sich das Schweizer Geschäft jedoch steigern können, wobei nur das Geschäftskundengeschäft höhere Erträge abwarf. Auch in der internationalen Vermögensverwaltung haben Restrukturierungskosten im Umfang von 36 Millionen Franken auf das Ergebnis gedrückt. Der Vorsteuergewinn reduzierte sich um 3 Prozent auf 291 Millionen Franken.
    Bei der Asien-Bank dagegen hat vor allem ein markanter Ertragsrückgang des Investmentbankings zu einem Gewinneinbruch geführt. Der Vorsteuergewinn reduzierte sich um 44 Prozent auf 147 Millionen Franken, was die Bank mit einem geringeren Aktienverkauf und tieferen Handelserträgen begründet. Die Credit Suisse kündet in diesem Zusammenhang auch an, dass sie die Ausgaben in diesem Segment der Asien-Bank bis Ende 2018 auf 1,2 Milliarden Franken senken wolle.

Starker Neugeldzufluss
    Beim Neugeld und den Gesamtkosten meldet die Bank dagegen Fortschritte. So hat sich der Zufluss an neuen Geldern gegenüber dem Vorjahresquartal um 24 Prozent auf 12,0 Milliarden Franken erhöht. Mit 4,3 Milliarden Franken ohne Sonderkosten habe die Bank auch die tiefsten Quartalsausgaben erreicht, schreibt die CS.
    Beim Ausblick auf das laufende Quartal zeigt sich die Bank vorsichtig. Man habe zwar eine weiterhin positive Entwicklung beim Neugeldzufluss festgestellt. Gleichzeitig hätten die diversen politischen Unsicherheiten die Kundschaft zurückhaltend gemacht, was eine Prognose über den weiteren Verlauf des Quartals schwierig mache.

    Die Credit Suisse bringt ihr Schweizer Geschäft doch nicht an die Börse. Die zur Erhöhung des Kapitalpolsters nötigen rund 4 Milliarden Franken will die Grossbank mit einer normalen Kapitalerhöhung beschaffen. Geschäftlich verspürt die Bank Aufwind.
    Ursprünglich plante die Grossbank das Schweizer Geschäft im zweiten Halbjahr 2017 teilweise an die Börse zu bringen. Der Verwaltungsrat hat jetzt jedoch entschieden, auf einen Börsengang zugunsten einer Kapitalerhöhung zu verzichten, wie die CS heute mitteilte.
    Die dafür nötige ausserordentliche Generalversammlung soll am 18. Mai 2017 stattfinden. Die zusätzlichen rund 4 Milliarden Franken sollen das Kapitalpolster (CET1 ratio) von aktuell 12,7 Prozent auf 13,4 Prozent anheben.

style="font-family:st;">Kehrtwende von Thiam
    Die Grossbank begründet den Entscheid in ihrer Mitteilung mit dem Hinweis auf eine grössere finanzielle Flexibilität. «Die Kapitalerhöhung erlaubt uns, weiter in attraktive Wachstumsfelder zu investieren, unsere Bilanz zu stärken und die Restrukturierungspläne umzusetzen», lässt sich CS-Chef Tidjane Thiam zitieren. Den Plan für einen teilweisen Börsengang des Schweizer Geschäfts gab Thiam zusammen mit dem Umbauprogramm der Bank im Oktober 2015 bekannt. Zweifel daran, dass die Bank diesen Plan auch tatsächlich umsetzen würde, gab es bereits im vergangenen Winter.
    Thiam sagte jedoch noch Mitte Februar 2017, dass am Börsengang festgehalten werde. Gleichzeitig liess er es damals offen, ob das Projekt nicht doch noch gestoppt werde, sollten die Marktbedingungen ändern.
    Dies ist jetzt offenbar eingetreten. Zudem hat ein Grossaktionär auf einen Verzicht gedrängt. So stellte sich Harris Associates gegen den geplanten Börsengang. Die US-Investmentgesellschaft hält gemäss eigenen Angaben rund 7,5 Prozent an der Credit Suisse und ist damit der drittgrösste Aktionär der Grossbank.

style="font-family:st;">Geringere Verluste
    Geschäftlich lief es der Grossbank zu Jahresbeginn besser als in den Vorquartalen. Mit 596 Millionen Franken schrieb die Banken einen über den Erwartungen liegenden Gewinn. Im Vorjahresquartal, das das schlechteste erste Quartal der Bank seit der Finanzkrise war, resultierte noch ein Verlust von 302 Millionen Franken.
    Diese Steigerung wurde jedoch zu einem grösseren Teil erreicht, dank geringeren Verlusten in den Geschäftsfeldern, aus der die Bank aussteigen will. So reduzierte sich das Vorsteuer-Minus der so genannten Strategic Resolution Unit von 1,25 Milliarden Franken im ersten Quartal 2016 auf 539 Millionen Franken.
    Aber auch geschäftlich verbesserte sich die Bank. Der Vorsteuergewinn stieg im Kerngeschäft von 769 Millionen Franken auf 1,21 Milliarden Franken, wobei sich die Grossbank nur in den zwei Investmentbanking-Segmenten steigern konnte.
    Der Handel und die Emission von Wertpapieren (Global Markets) erreichte mit einem Vorsteuergewinn von 317 Millionen Franken das beste Resultat seit sechs Quartalen. Zur Steigerung geführt habe ein starkes Abschneiden mit Kredit- und abgesicherten Produkten. Gleichzeitig senkte diese Geschäftseinheit auch die Kosten deutlich. Ebenfalls im Aufwind war das Kredit- und Beratungsgeschäft im Investmentbanking. Nach einem Vorsteuerverlust von 62 Millionen Franken im Vorjahresquartal erzielte die Grossbank hier nun einen Gewinn von 149 Millionen Franken.

style="font-family:st;">Höhere Restrukturierungskosten
    Im eigentlichen Kerngeschäft, der Vermögensverwaltung, musste die Credit Suisse jedoch beim Gewinn Rückschläge hinnehmen. So sank der Vorsteuergewinn sowohl in der internationalen Vermögensverwaltung wie auch bei der Schweiz- und der Asien-Bank. Bei der Schweiz-Bank und der internationalen Vermögensverwaltung sind dafür jedoch Sonderkosten verantwortlich.
    Mit 404 Millionen Franken meldet die Schweiz-Bank einen um 6 Prozent tieferen Vorsteuergewinn als im Vorjahresquartal. Ohne Restrukturierungs- und Rechtskosten im Gesamtumfang von 79 Millionen Franken hätte sich das Schweizer Geschäft jedoch steigern können, wobei nur das Geschäftskundengeschäft höhere Erträge abwarf. Auch in der internationalen Vermögensverwaltung haben Restrukturierungskosten im Umfang von 36 Millionen Franken auf das Ergebnis gedrückt. Der Vorsteuergewinn reduzierte sich um 3 Prozent auf 291 Millionen Franken.
    Bei der Asien-Bank dagegen hat vor allem ein markanter Ertragsrückgang des Investmentbankings zu einem Gewinneinbruch geführt. Der Vorsteuergewinn reduzierte sich um 44 Prozent auf 147 Millionen Franken, was die Bank mit einem geringeren Aktienverkauf und tieferen Handelserträgen begründet. Die Credit Suisse kündet in diesem Zusammenhang auch an, dass sie die Ausgaben in diesem Segment der Asien-Bank bis Ende 2018 auf 1,2 Milliarden Franken senken wolle.

style="font-family:st;">Starker Neugeldzufluss
    Beim Neugeld und den Gesamtkosten meldet die Bank dagegen Fortschritte. So hat sich der Zufluss an neuen Geldern gegenüber dem Vorjahresquartal um 24 Prozent auf 12,0 Milliarden Franken erhöht. Mit 4,3 Milliarden Franken ohne Sonderkosten habe die Bank auch die tiefsten Quartalsausgaben erreicht, schreibt die CS.
    Beim Ausblick auf das laufende Quartal zeigt sich die Bank vorsichtig. Man habe zwar eine weiterhin positive Entwicklung beim Neugeldzufluss festgestellt. Gleichzeitig hätten die diversen politischen Unsicherheiten die Kundschaft zurückhaltend gemacht, was eine Prognose über den weiteren Verlauf des Quartals schwierig mache.

25. April 2017 12:38



Credit Suisse bläst Börsengang ab

Credit Suisse bläst Börsengang ab

Der Gewinn des ersten Quartals der Grossbank übertrifft die Erwartungen. Das zusätzlich benötigte Kapital will sich die CS nun anders beschaffen als bisher geplant.

Der Gewinn des ersten Quartals der Grossbank übertrifft die Erwartungen. Das zusätzlich benötigte Kapital will sich die CS nun anders beschaffen als bisher geplant.

Hat ein gewinnbringendes Quartal hinter sich: Der Eingang der Credit Suisse in Lausanne. (4. Februar 2016).

Hat ein gewinnbringendes Quartal hinter sich: Der Eingang der Credit Suisse in Lausanne. (4. Februar 2016).

    Die Credit Suisse bringt ihr Schweizer Geschäft doch nicht an die Börse. Die zur Erhöhung des Kapitalpolsters nötigen rund 4 Milliarden Franken will die Grossbank mit einer normalen Kapitalerhöhung beschaffen. Geschäftlich verspürt die Bank Aufwind.
    Ursprünglich plante die Grossbank das Schweizer Geschäft im zweiten Halbjahr 2017 teilweise an die Börse zu bringen. Der Verwaltungsrat hat jetzt jedoch entschieden, auf einen Börsengang zugunsten einer Kapitalerhöhung zu verzichten, wie die CS heute mitteilte.
    Die dafür nötige ausserordentliche Generalversammlung soll am 18. Mai 2017 stattfinden. Die zusätzlichen rund 4 Milliarden Franken sollen das Kapitalpolster (CET1 ratio) von aktuell 12,7 Prozent auf 13,4 Prozent anheben.

Kehrtwende von Thiam
    Die Grossbank begründet den Entscheid in ihrer Mitteilung mit dem Hinweis auf eine grössere finanzielle Flexibilität. «Die Kapitalerhöhung erlaubt uns, weiter in attraktive Wachstumsfelder zu investieren, unsere Bilanz zu stärken und die Restrukturierungspläne umzusetzen», lässt sich CS-Chef Tidjane Thiam zitieren. Den Plan für einen teilweisen Börsengang des Schweizer Geschäfts gab Thiam zusammen mit dem Umbauprogramm der Bank im Oktober 2015 bekannt. Zweifel daran, dass die Bank diesen Plan auch tatsächlich umsetzen würde, gab es bereits im vergangenen Winter.
    Thiam sagte jedoch noch Mitte Februar 2017, dass am Börsengang festgehalten werde. Gleichzeitig liess er es damals offen, ob das Projekt nicht doch noch gestoppt werde, sollten die Marktbedingungen ändern.
    Dies ist jetzt offenbar eingetreten. Zudem hat ein Grossaktionär auf einen Verzicht gedrängt. So stellte sich Harris Associates gegen den geplanten Börsengang. Die US-Investmentgesellschaft hält gemäss eigenen Angaben rund 7,5 Prozent an der Credit Suisse und ist damit der drittgrösste Aktionär der Grossbank.

Geringere Verluste
    Geschäftlich lief es der Grossbank zu Jahresbeginn besser als in den Vorquartalen. Mit 596 Millionen Franken schrieb die Banken einen über den Erwartungen liegenden Gewinn. Im Vorjahresquartal, das das schlechteste erste Quartal der Bank seit der Finanzkrise war, resultierte noch ein Verlust von 302 Millionen Franken.
    Diese Steigerung wurde jedoch zu einem grösseren Teil erreicht, dank geringeren Verlusten in den Geschäftsfeldern, aus der die Bank aussteigen will. So reduzierte sich das Vorsteuer-Minus der so genannten Strategic Resolution Unit von 1,25 Milliarden Franken im ersten Quartal 2016 auf 539 Millionen Franken.
    Aber auch geschäftlich verbesserte sich die Bank. Der Vorsteuergewinn stieg im Kerngeschäft von 769 Millionen Franken auf 1,21 Milliarden Franken, wobei sich die Grossbank nur in den zwei Investmentbanking-Segmenten steigern konnte.
    Der Handel und die Emission von Wertpapieren (Global Markets) erreichte mit einem Vorsteuergewinn von 317 Millionen Franken das beste Resultat seit sechs Quartalen. Zur Steigerung geführt habe ein starkes Abschneiden mit Kredit- und abgesicherten Produkten. Gleichzeitig senkte diese Geschäftseinheit auch die Kosten deutlich. Ebenfalls im Aufwind war das Kredit- und Beratungsgeschäft im Investmentbanking. Nach einem Vorsteuerverlust von 62 Millionen Franken im Vorjahresquartal erzielte die Grossbank hier nun einen Gewinn von 149 Millionen Franken.

Höhere Restrukturierungskosten
    Im eigentlichen Kerngeschäft, der Vermögensverwaltung, musste die Credit Suisse jedoch beim Gewinn Rückschläge hinnehmen. So sank der Vorsteuergewinn sowohl in der internationalen Vermögensverwaltung wie auch bei der Schweiz- und der Asien-Bank. Bei der Schweiz-Bank und der internationalen Vermögensverwaltung sind dafür jedoch Sonderkosten verantwortlich.
    Mit 404 Millionen Franken meldet die Schweiz-Bank einen um 6 Prozent tieferen Vorsteuergewinn als im Vorjahresquartal. Ohne Restrukturierungs- und Rechtskosten im Gesamtumfang von 79 Millionen Franken hätte sich das Schweizer Geschäft jedoch steigern können, wobei nur das Geschäftskundengeschäft höhere Erträge abwarf. Auch in der internationalen Vermögensverwaltung haben Restrukturierungskosten im Umfang von 36 Millionen Franken auf das Ergebnis gedrückt. Der Vorsteuergewinn reduzierte sich um 3 Prozent auf 291 Millionen Franken.
    Bei der Asien-Bank dagegen hat vor allem ein markanter Ertragsrückgang des Investmentbankings zu einem Gewinneinbruch geführt. Der Vorsteuergewinn reduzierte sich um 44 Prozent auf 147 Millionen Franken, was die Bank mit einem geringeren Aktienverkauf und tieferen Handelserträgen begründet. Die Credit Suisse kündet in diesem Zusammenhang auch an, dass sie die Ausgaben in diesem Segment der Asien-Bank bis Ende 2018 auf 1,2 Milliarden Franken senken wolle.

Starker Neugeldzufluss
    Beim Neugeld und den Gesamtkosten meldet die Bank dagegen Fortschritte. So hat sich der Zufluss an neuen Geldern gegenüber dem Vorjahresquartal um 24 Prozent auf 12,0 Milliarden Franken erhöht. Mit 4,3 Milliarden Franken ohne Sonderkosten habe die Bank auch die tiefsten Quartalsausgaben erreicht, schreibt die CS.
    Beim Ausblick auf das laufende Quartal zeigt sich die Bank vorsichtig. Man habe zwar eine weiterhin positive Entwicklung beim Neugeldzufluss festgestellt. Gleichzeitig hätten die diversen politischen Unsicherheiten die Kundschaft zurückhaltend gemacht, was eine Prognose über den weiteren Verlauf des Quartals schwierig mache.

    Die Credit Suisse bringt ihr Schweizer Geschäft doch nicht an die Börse. Die zur Erhöhung des Kapitalpolsters nötigen rund 4 Milliarden Franken will die Grossbank mit einer normalen Kapitalerhöhung beschaffen. Geschäftlich verspürt die Bank Aufwind.
    Ursprünglich plante die Grossbank das Schweizer Geschäft im zweiten Halbjahr 2017 teilweise an die Börse zu bringen. Der Verwaltungsrat hat jetzt jedoch entschieden, auf einen Börsengang zugunsten einer Kapitalerhöhung zu verzichten, wie die CS heute mitteilte.
    Die dafür nötige ausserordentliche Generalversammlung soll am 18. Mai 2017 stattfinden. Die zusätzlichen rund 4 Milliarden Franken sollen das Kapitalpolster (CET1 ratio) von aktuell 12,7 Prozent auf 13,4 Prozent anheben.

style="font-family:st;">Kehrtwende von Thiam
    Die Grossbank begründet den Entscheid in ihrer Mitteilung mit dem Hinweis auf eine grössere finanzielle Flexibilität. «Die Kapitalerhöhung erlaubt uns, weiter in attraktive Wachstumsfelder zu investieren, unsere Bilanz zu stärken und die Restrukturierungspläne umzusetzen», lässt sich CS-Chef Tidjane Thiam zitieren. Den Plan für einen teilweisen Börsengang des Schweizer Geschäfts gab Thiam zusammen mit dem Umbauprogramm der Bank im Oktober 2015 bekannt. Zweifel daran, dass die Bank diesen Plan auch tatsächlich umsetzen würde, gab es bereits im vergangenen Winter.
    Thiam sagte jedoch noch Mitte Februar 2017, dass am Börsengang festgehalten werde. Gleichzeitig liess er es damals offen, ob das Projekt nicht doch noch gestoppt werde, sollten die Marktbedingungen ändern.
    Dies ist jetzt offenbar eingetreten. Zudem hat ein Grossaktionär auf einen Verzicht gedrängt. So stellte sich Harris Associates gegen den geplanten Börsengang. Die US-Investmentgesellschaft hält gemäss eigenen Angaben rund 7,5 Prozent an der Credit Suisse und ist damit der drittgrösste Aktionär der Grossbank.

style="font-family:st;">Geringere Verluste
    Geschäftlich lief es der Grossbank zu Jahresbeginn besser als in den Vorquartalen. Mit 596 Millionen Franken schrieb die Banken einen über den Erwartungen liegenden Gewinn. Im Vorjahresquartal, das das schlechteste erste Quartal der Bank seit der Finanzkrise war, resultierte noch ein Verlust von 302 Millionen Franken.
    Diese Steigerung wurde jedoch zu einem grösseren Teil erreicht, dank geringeren Verlusten in den Geschäftsfeldern, aus der die Bank aussteigen will. So reduzierte sich das Vorsteuer-Minus der so genannten Strategic Resolution Unit von 1,25 Milliarden Franken im ersten Quartal 2016 auf 539 Millionen Franken.
    Aber auch geschäftlich verbesserte sich die Bank. Der Vorsteuergewinn stieg im Kerngeschäft von 769 Millionen Franken auf 1,21 Milliarden Franken, wobei sich die Grossbank nur in den zwei Investmentbanking-Segmenten steigern konnte.
    Der Handel und die Emission von Wertpapieren (Global Markets) erreichte mit einem Vorsteuergewinn von 317 Millionen Franken das beste Resultat seit sechs Quartalen. Zur Steigerung geführt habe ein starkes Abschneiden mit Kredit- und abgesicherten Produkten. Gleichzeitig senkte diese Geschäftseinheit auch die Kosten deutlich. Ebenfalls im Aufwind war das Kredit- und Beratungsgeschäft im Investmentbanking. Nach einem Vorsteuerverlust von 62 Millionen Franken im Vorjahresquartal erzielte die Grossbank hier nun einen Gewinn von 149 Millionen Franken.

style="font-family:st;">Höhere Restrukturierungskosten
    Im eigentlichen Kerngeschäft, der Vermögensverwaltung, musste die Credit Suisse jedoch beim Gewinn Rückschläge hinnehmen. So sank der Vorsteuergewinn sowohl in der internationalen Vermögensverwaltung wie auch bei der Schweiz- und der Asien-Bank. Bei der Schweiz-Bank und der internationalen Vermögensverwaltung sind dafür jedoch Sonderkosten verantwortlich.
    Mit 404 Millionen Franken meldet die Schweiz-Bank einen um 6 Prozent tieferen Vorsteuergewinn als im Vorjahresquartal. Ohne Restrukturierungs- und Rechtskosten im Gesamtumfang von 79 Millionen Franken hätte sich das Schweizer Geschäft jedoch steigern können, wobei nur das Geschäftskundengeschäft höhere Erträge abwarf. Auch in der internationalen Vermögensverwaltung haben Restrukturierungskosten im Umfang von 36 Millionen Franken auf das Ergebnis gedrückt. Der Vorsteuergewinn reduzierte sich um 3 Prozent auf 291 Millionen Franken.
    Bei der Asien-Bank dagegen hat vor allem ein markanter Ertragsrückgang des Investmentbankings zu einem Gewinneinbruch geführt. Der Vorsteuergewinn reduzierte sich um 44 Prozent auf 147 Millionen Franken, was die Bank mit einem geringeren Aktienverkauf und tieferen Handelserträgen begründet. Die Credit Suisse kündet in diesem Zusammenhang auch an, dass sie die Ausgaben in diesem Segment der Asien-Bank bis Ende 2018 auf 1,2 Milliarden Franken senken wolle.

style="font-family:st;">Starker Neugeldzufluss
    Beim Neugeld und den Gesamtkosten meldet die Bank dagegen Fortschritte. So hat sich der Zufluss an neuen Geldern gegenüber dem Vorjahresquartal um 24 Prozent auf 12,0 Milliarden Franken erhöht. Mit 4,3 Milliarden Franken ohne Sonderkosten habe die Bank auch die tiefsten Quartalsausgaben erreicht, schreibt die CS.
    Beim Ausblick auf das laufende Quartal zeigt sich die Bank vorsichtig. Man habe zwar eine weiterhin positive Entwicklung beim Neugeldzufluss festgestellt. Gleichzeitig hätten die diversen politischen Unsicherheiten die Kundschaft zurückhaltend gemacht, was eine Prognose über den weiteren Verlauf des Quartals schwierig mache.

25. April 2017 12:56



Credit Suisse verzichtet auf Börsengang der Schweizer Bank

Credit Suisse verzichtet auf Börsengang der Schweizer Bank

Die Credit Suisse bringt ihr Schweizer Geschäft nicht an die Börse. Die zur Erhöhung des Kapitalpolsters nötigen rund 4 Milliarden Franken will die Grossbank entgegen den bisherigen Plänen mit einer normalen Kapitalerhöhung beschaffen.

Die Credit Suisse bringt ihr Schweizer Geschäft nicht an die Börse. Die zur Erhöhung des Kapitalpolsters nötigen rund 4 Milliarden Franken will die Grossbank entgegen den bisherigen Plänen mit einer normalen Kapitalerhöhung beschaffen.

KEYSTONE/WALTER BIERI

KEYSTONE/WALTER BIERI

    Ursprünglich plante die Grossbank das Schweizer Geschäft im zweiten Halbjahr 2017 teilweise an die Börse zu bringen. Der Verwaltungsrat hat jetzt jedoch entschieden, zugunsten einer ordentlichen Kapitalerhöhung auf diesen Börsengang zu verzichten, wie die CS am Mittwoch mitteilte. Die Grossbank begründet den Entscheid lediglich mit dem Hinweis auf einen zukünftigen Mehrwert für die Aktionäre. «Wir glauben, dass der weiterhin vollständige Besitz der wichtigen Schweizer Bank der richtige Weg ist, der sich für die Aktionäre auszahlen wird», lässt sich CS-Präsident Urs Rohner in der Mitteilung zitieren.
    Gemäss der Wirtschaftsnachrichtenagentur AWP soll die für die Kapitalerhöhung notwendige ausserordentliche Generalversammlung am 18. Mai 2017 stattfinden.
Geschäftlich lief es der Grossbank zu Jahresbeginn besser als in den Vorquartalen. So schrieb die Bank mit 596 Millionen Franken einen über den Erwartungen liegenden Gewinn. Im Vorjahresquartal resultierte noch ein Verlust von 302 Millionen Franken.
    Diese deutliche Steigerung erreichte die Bank jedoch vor allem dank geringeren Verlusten in den Geschäftsfeldern, aus der die Bank aussteigen will. Geschäftlich dagegen konnte sich die CS nur in der Investmentbanking steigern. In der Vermögensverwaltung aber auch in der Schweizer und der Asien-Bank fiel die Vorsteuergewinne tiefer aus.

    Ursprünglich plante die Grossbank das Schweizer Geschäft im zweiten Halbjahr 2017 teilweise an die Börse zu bringen. Der Verwaltungsrat hat jetzt jedoch entschieden, zugunsten einer ordentlichen Kapitalerhöhung auf diesen Börsengang zu verzichten, wie die CS am Mittwoch mitteilte. Die Grossbank begründet den Entscheid lediglich mit dem Hinweis auf einen zukünftigen Mehrwert für die Aktionäre. «Wir glauben, dass der weiterhin vollständige Besitz der wichtigen Schweizer Bank der richtige Weg ist, der sich für die Aktionäre auszahlen wird», lässt sich CS-Präsident Urs Rohner in der Mitteilung zitieren.
    Gemäss der Wirtschaftsnachrichtenagentur AWP soll die für die Kapitalerhöhung notwendige ausserordentliche Generalversammlung am 18. Mai 2017 stattfinden.
Geschäftlich lief es der Grossbank zu Jahresbeginn besser als in den Vorquartalen. So schrieb die Bank mit 596 Millionen Franken einen über den Erwartungen liegenden Gewinn. Im Vorjahresquartal resultierte noch ein Verlust von 302 Millionen Franken.
    Diese deutliche Steigerung erreichte die Bank jedoch vor allem dank geringeren Verlusten in den Geschäftsfeldern, aus der die Bank aussteigen will. Geschäftlich dagegen konnte sich die CS nur in der Investmentbanking steigern. In der Vermögensverwaltung aber auch in der Schweizer und der Asien-Bank fiel die Vorsteuergewinne tiefer aus.

25. April 2017 12:11



Hoppla: Credit Suisse bläst Börsengang ihres Schweizer Geschäftes ab

Hoppla: Credit Suisse bläst Börsengang ihres Schweizer Geschäftes ab

Credit-Suisse-CEO Tidjane Thiam bild: keystone

Credit-Suisse-CEO Tidjane Thiam bild: keystone

    Zwei Tage vor der grossen Generalversammlung kommt die grosse Überraschung: Die Credit Suisse bringt ihr Schweizer Geschäft nicht an die Börse. Die zur Erhöhung des Kapitalpolsters nötigen rund 4 Milliarden Franken will die Grossbank entgegen den bisherigen Plänen mit einer normalen Kapitalerhöhung beschaffen.
    Ursprünglich plante die Grossbank das Schweizer Geschäft im zweiten Halbjahr 2017 teilweise an die Börse zu bringen. Der Verwaltungsrat hat jetzt jedoch entschieden, zugunsten einer ordentlichen Kapitalerhöhung auf diesen Börsengang zu verzichten, wie die CS am Mittwoch mitteilte.
    «Wir glauben, dass der weiterhin vollständige Besitz der wichtigen Schweizer Bank der richtige Weg ist, der sich für die Aktionäre auszahlen wird» CS-Präsident Urs Rohner

    Die Grossbank begründet den Entscheid lediglich mit dem Hinweis auf einen zukünftigen Mehrwert für die Aktionäre. «Wir glauben, dass der weiterhin vollständige Besitz der wichtigen Schweizer Bank der richtige Weg ist, der sich für die Aktionäre auszahlen wird», lässt sich CS-Präsident Urs Rohner in der Mitteilung zitieren.

    Gemäss der Wirtschaftsnachrichtenagentur AWP soll die für die Kapitalerhöhung notwendige ausserordentliche Generalversammlung am 18. Mai 2017 stattfinden.
Starkes erstes Quartal – aber …
    Geschäftlich lief es der Grossbank zu Jahresbeginn besser als in den Vorquartalen. So schrieb die Bank mit 596 Millionen Franken einen über den Erwartungen liegenden Gewinn. Im Vorjahresquartal resultierte noch ein Verlust von 302 Millionen Franken.
    Diese deutliche Steigerung erreichte die Bank jedoch vor allem dank geringeren Verlusten in den Geschäftsfeldern, aus der die Bank aussteigen will. Geschäftlich dagegen konnte sich die CS nur in der Investmentbanking steigern. In der Vermögensverwaltung aber auch in der Schweizer und der Asien-Bank fiel die Vorsteuergewinne tiefer aus.

    Zwei Tage vor der grossen Generalversammlung kommt die grosse Überraschung: Die Credit Suisse bringt ihr Schweizer Geschäft nicht an die Börse. Die zur Erhöhung des Kapitalpolsters nötigen rund 4 Milliarden Franken will die Grossbank entgegen den bisherigen Plänen mit einer normalen Kapitalerhöhung beschaffen.
    Ursprünglich plante die Grossbank das Schweizer Geschäft im zweiten Halbjahr 2017 teilweise an die Börse zu bringen. Der Verwaltungsrat hat jetzt jedoch entschieden, zugunsten einer ordentlichen Kapitalerhöhung auf diesen Börsengang zu verzichten, wie die CS am Mittwoch mitteilte.
    «Wir glauben, dass der weiterhin vollständige Besitz der wichtigen Schweizer Bank der richtige Weg ist, der sich für die Aktionäre auszahlen wird» CS-Präsident Urs Rohner

    Die Grossbank begründet den Entscheid lediglich mit dem Hinweis auf einen zukünftigen Mehrwert für die Aktionäre. «Wir glauben, dass der weiterhin vollständige Besitz der wichtigen Schweizer Bank der richtige Weg ist, der sich für die Aktionäre auszahlen wird», lässt sich CS-Präsident Urs Rohner in der Mitteilung zitieren.

    Gemäss der Wirtschaftsnachrichtenagentur AWP soll die für die Kapitalerhöhung notwendige ausserordentliche Generalversammlung am 18. Mai 2017 stattfinden.
style="font-family:st;">Starkes erstes Quartalaber
    Geschäftlich lief es der Grossbank zu Jahresbeginn besser als in den Vorquartalen. So schrieb die Bank mit 596 Millionen Franken einen über den Erwartungen liegenden Gewinn. Im Vorjahresquartal resultierte noch ein Verlust von 302 Millionen Franken.
    Diese deutliche Steigerung erreichte die Bank jedoch vor allem dank geringeren Verlusten in den Geschäftsfeldern, aus der die Bank aussteigen will. Geschäftlich dagegen konnte sich die CS nur in der Investmentbanking steigern. In der Vermögensverwaltung aber auch in der Schweizer und der Asien-Bank fiel die Vorsteuergewinne tiefer aus.

25. April 2017 12:57



Credit Suisse bläst Börsengang ab

Credit Suisse bläst Börsengang ab

Der Gewinn des ersten Quartals der Grossbank übertrifft die Erwartungen. Das zusätzlich benötigte Kapital will sich die CS nun anders beschaffen als bisher geplant.

Der Gewinn des ersten Quartals der Grossbank übertrifft die Erwartungen. Das zusätzlich benötigte Kapital will sich die CS nun anders beschaffen als bisher geplant.

Hat ein gewinnbringendes Quartal hinter sich: Der Eingang der Credit Suisse in Lausanne. (4. Februar 2016).

Hat ein gewinnbringendes Quartal hinter sich: Der Eingang der Credit Suisse in Lausanne. (4. Februar 2016).

    Die Credit Suisse bringt ihr Schweizer Geschäft doch nicht an die Börse. Die zur Erhöhung des Kapitalpolsters nötigen rund 4 Milliarden Franken will die Grossbank mit einer normalen Kapitalerhöhung beschaffen. Geschäftlich verspürt die Bank Aufwind.
    Ursprünglich plante die Grossbank das Schweizer Geschäft im zweiten Halbjahr 2017 teilweise an die Börse zu bringen. Der Verwaltungsrat hat jetzt jedoch entschieden, auf einen Börsengang zugunsten einer Kapitalerhöhung zu verzichten, wie die CS heute mitteilte.
    Die dafür nötige ausserordentliche Generalversammlung soll am 18. Mai 2017 stattfinden. Die zusätzlichen rund 4 Milliarden Franken sollen das Kapitalpolster (CET1 ratio) von aktuell 12,7 Prozent auf 13,4 Prozent anheben.

Kehrtwende von Thiam

    Die Grossbank begründet den Entscheid in ihrer Mitteilung mit dem Hinweis auf eine grössere finanzielle Flexibilität. «Die Kapitalerhöhung erlaubt uns, weiter in attraktive Wachstumsfelder zu investieren, unsere Bilanz zu stärken und die Restrukturierungspläne umzusetzen», lässt sich CS-Chef Tidjane Thiam zitieren. Den Plan für einen teilweisen Börsengang des Schweizer Geschäfts gab Thiam zusammen mit dem Umbauprogramm der Bank im Oktober 2015 bekannt. Zweifel daran, dass die Bank diesen Plan auch tatsächlich umsetzen würde, gab es bereits im vergangenen Winter.
    Thiam sagte jedoch noch Mitte Februar 2017, dass am Börsengang festgehalten werde. Gleichzeitig liess er es damals offen, ob das Projekt nicht doch noch gestoppt werde, sollten die Marktbedingungen ändern.
    Dies ist jetzt offenbar eingetreten. Zudem hat ein Grossaktionär auf einen Verzicht gedrängt. So stellte sich Harris Associates gegen den geplanten Börsengang. Die US-Investmentgesellschaft hält gemäss eigenen Angaben rund 7,5 Prozent an der Credit Suisse und ist damit der drittgrösste Aktionär der Grossbank.

Geringere Verluste

    Geschäftlich lief es der Grossbank zu Jahresbeginn besser als in den Vorquartalen. Mit 596 Millionen Franken schrieb die Banken einen über den Erwartungen liegenden Gewinn. Im Vorjahresquartal, das das schlechteste erste Quartal der Bank seit der Finanzkrise war, resultierte noch ein Verlust von 302 Millionen Franken.
    Diese Steigerung wurde jedoch zu einem grösseren Teil erreicht, dank geringeren Verlusten in den Geschäftsfeldern, aus der die Bank aussteigen will. So reduzierte sich das Vorsteuer-Minus der so genannten Strategic Resolution Unit von 1,25 Milliarden Franken im ersten Quartal 2016 auf 539 Millionen Franken.
    Aber auch geschäftlich verbesserte sich die Bank. Der Vorsteuergewinn stieg im Kerngeschäft von 769 Millionen Franken auf 1,21 Milliarden Franken, wobei sich die Grossbank nur in den zwei Investmentbanking-Segmenten steigern konnte.
    Der Handel und die Emission von Wertpapieren (Global Markets) erreichte mit einem Vorsteuergewinn von 317 Millionen Franken das beste Resultat seit sechs Quartalen. Zur Steigerung geführt habe ein starkes Abschneiden mit Kredit- und abgesicherten Produkten. Gleichzeitig senkte diese Geschäftseinheit auch die Kosten deutlich. Ebenfalls im Aufwind war das Kredit- und Beratungsgeschäft im Investmentbanking. Nach einem Vorsteuerverlust von 62 Millionen Franken im Vorjahresquartal erzielte die Grossbank hier nun einen Gewinn von 149 Millionen Franken.

Höhere Restrukturierungskosten

    Im eigentlichen Kerngeschäft, der Vermögensverwaltung, musste die Credit Suisse jedoch beim Gewinn Rückschläge hinnehmen. So sank der Vorsteuergewinn sowohl in der internationalen Vermögensverwaltung wie auch bei der Schweiz- und der Asien-Bank. Bei der Schweiz-Bank und der internationalen Vermögensverwaltung sind dafür jedoch Sonderkosten verantwortlich.
    Mit 404 Millionen Franken meldet die Schweiz-Bank einen um 6 Prozent tieferen Vorsteuergewinn als im Vorjahresquartal. Ohne Restrukturierungs- und Rechtskosten im Gesamtumfang von 79 Millionen Franken hätte sich das Schweizer Geschäft jedoch steigern können, wobei nur das Geschäftskundengeschäft höhere Erträge abwarf. Auch in der internationalen Vermögensverwaltung haben Restrukturierungskosten im Umfang von 36 Millionen Franken auf das Ergebnis gedrückt. Der Vorsteuergewinn reduzierte sich um 3 Prozent auf 291 Millionen Franken.
    Bei der Asien-Bank dagegen hat vor allem ein markanter Ertragsrückgang des Investmentbankings zu einem Gewinneinbruch geführt. Der Vorsteuergewinn reduzierte sich um 44 Prozent auf 147 Millionen Franken, was die Bank mit einem geringeren Aktienverkauf und tieferen Handelserträgen begründet. Die Credit Suisse kündet in diesem Zusammenhang auch an, dass sie die Ausgaben in diesem Segment der Asien-Bank bis Ende 2018 auf 1,2 Milliarden Franken senken wolle.

Starker Neugeldzufluss

    Beim Neugeld und den Gesamtkosten meldet die Bank dagegen Fortschritte. So hat sich der Zufluss an neuen Geldern gegenüber dem Vorjahresquartal um 24 Prozent auf 12,0 Milliarden Franken erhöht. Mit 4,3 Milliarden Franken ohne Sonderkosten habe die Bank auch die tiefsten Quartalsausgaben erreicht, schreibt die CS.
    Beim Ausblick auf das laufende Quartal zeigt sich die Bank vorsichtig. Man habe zwar eine weiterhin positive Entwicklung beim Neugeldzufluss festgestellt. Gleichzeitig hätten die diversen politischen Unsicherheiten die Kundschaft zurückhaltend gemacht, was eine Prognose über den weiteren Verlauf des Quartals schwierig mache.

    Die Credit Suisse bringt ihr Schweizer Geschäft doch nicht an die Börse. Die zur Erhöhung des Kapitalpolsters nötigen rund 4 Milliarden Franken will die Grossbank mit einer normalen Kapitalerhöhung beschaffen. Geschäftlich verspürt die Bank Aufwind.
    Ursprünglich plante die Grossbank das Schweizer Geschäft im zweiten Halbjahr 2017 teilweise an die Börse zu bringen. Der Verwaltungsrat hat jetzt jedoch entschieden, auf einen Börsengang zugunsten einer Kapitalerhöhung zu verzichten, wie die CS heute mitteilte.
    Die dafür nötige ausserordentliche Generalversammlung soll am 18. Mai 2017 stattfinden. Die zusätzlichen rund 4 Milliarden Franken sollen das Kapitalpolster (CET1 ratio) von aktuell 12,7 Prozent auf 13,4 Prozent anheben.

style="font-family:st;">Kehrtwende von Thiam

    Die Grossbank begründet den Entscheid in ihrer Mitteilung mit dem Hinweis auf eine grössere finanzielle Flexibilität. «Die Kapitalerhöhung erlaubt uns, weiter in attraktive Wachstumsfelder zu investieren, unsere Bilanz zu stärken und die Restrukturierungspläne umzusetzen», lässt sich CS-Chef Tidjane Thiam zitieren. Den Plan für einen teilweisen Börsengang des Schweizer Geschäfts gab Thiam zusammen mit dem Umbauprogramm der Bank im Oktober 2015 bekannt. Zweifel daran, dass die Bank diesen Plan auch tatsächlich umsetzen würde, gab es bereits im vergangenen Winter.
    Thiam sagte jedoch noch Mitte Februar 2017, dass am Börsengang festgehalten werde. Gleichzeitig liess er es damals offen, ob das Projekt nicht doch noch gestoppt werde, sollten die Marktbedingungen ändern.
    Dies ist jetzt offenbar eingetreten. Zudem hat ein Grossaktionär auf einen Verzicht gedrängt. So stellte sich Harris Associates gegen den geplanten Börsengang. Die US-Investmentgesellschaft hält gemäss eigenen Angaben rund 7,5 Prozent an der Credit Suisse und ist damit der drittgrösste Aktionär der Grossbank.

style="font-family:st;">Geringere Verluste

    Geschäftlich lief es der Grossbank zu Jahresbeginn besser als in den Vorquartalen. Mit 596 Millionen Franken schrieb die Banken einen über den Erwartungen liegenden Gewinn. Im Vorjahresquartal, das das schlechteste erste Quartal der Bank seit der Finanzkrise war, resultierte noch ein Verlust von 302 Millionen Franken.
    Diese Steigerung wurde jedoch zu einem grösseren Teil erreicht, dank geringeren Verlusten in den Geschäftsfeldern, aus der die Bank aussteigen will. So reduzierte sich das Vorsteuer-Minus der so genannten Strategic Resolution Unit von 1,25 Milliarden Franken im ersten Quartal 2016 auf 539 Millionen Franken.
    Aber auch geschäftlich verbesserte sich die Bank. Der Vorsteuergewinn stieg im Kerngeschäft von 769 Millionen Franken auf 1,21 Milliarden Franken, wobei sich die Grossbank nur in den zwei Investmentbanking-Segmenten steigern konnte.
    Der Handel und die Emission von Wertpapieren (Global Markets) erreichte mit einem Vorsteuergewinn von 317 Millionen Franken das beste Resultat seit sechs Quartalen. Zur Steigerung geführt habe ein starkes Abschneiden mit Kredit- und abgesicherten Produkten. Gleichzeitig senkte diese Geschäftseinheit auch die Kosten deutlich. Ebenfalls im Aufwind war das Kredit- und Beratungsgeschäft im Investmentbanking. Nach einem Vorsteuerverlust von 62 Millionen Franken im Vorjahresquartal erzielte die Grossbank hier nun einen Gewinn von 149 Millionen Franken.

style="font-family:st;">Höhere Restrukturierungskosten

    Im eigentlichen Kerngeschäft, der Vermögensverwaltung, musste die Credit Suisse jedoch beim Gewinn Rückschläge hinnehmen. So sank der Vorsteuergewinn sowohl in der internationalen Vermögensverwaltung wie auch bei der Schweiz- und der Asien-Bank. Bei der Schweiz-Bank und der internationalen Vermögensverwaltung sind dafür jedoch Sonderkosten verantwortlich.
    Mit 404 Millionen Franken meldet die Schweiz-Bank einen um 6 Prozent tieferen Vorsteuergewinn als im Vorjahresquartal. Ohne Restrukturierungs- und Rechtskosten im Gesamtumfang von 79 Millionen Franken hätte sich das Schweizer Geschäft jedoch steigern können, wobei nur das Geschäftskundengeschäft höhere Erträge abwarf. Auch in der internationalen Vermögensverwaltung haben Restrukturierungskosten im Umfang von 36 Millionen Franken auf das Ergebnis gedrückt. Der Vorsteuergewinn reduzierte sich um 3 Prozent auf 291 Millionen Franken.
    Bei der Asien-Bank dagegen hat vor allem ein markanter Ertragsrückgang des Investmentbankings zu einem Gewinneinbruch geführt. Der Vorsteuergewinn reduzierte sich um 44 Prozent auf 147 Millionen Franken, was die Bank mit einem geringeren Aktienverkauf und tieferen Handelserträgen begründet. Die Credit Suisse kündet in diesem Zusammenhang auch an, dass sie die Ausgaben in diesem Segment der Asien-Bank bis Ende 2018 auf 1,2 Milliarden Franken senken wolle.

style="font-family:st;">Starker Neugeldzufluss

    Beim Neugeld und den Gesamtkosten meldet die Bank dagegen Fortschritte. So hat sich der Zufluss an neuen Geldern gegenüber dem Vorjahresquartal um 24 Prozent auf 12,0 Milliarden Franken erhöht. Mit 4,3 Milliarden Franken ohne Sonderkosten habe die Bank auch die tiefsten Quartalsausgaben erreicht, schreibt die CS.
    Beim Ausblick auf das laufende Quartal zeigt sich die Bank vorsichtig. Man habe zwar eine weiterhin positive Entwicklung beim Neugeldzufluss festgestellt. Gleichzeitig hätten die diversen politischen Unsicherheiten die Kundschaft zurückhaltend gemacht, was eine Prognose über den weiteren Verlauf des Quartals schwierig mache.

25. April 2017 12:45



Credit Suisse bläst Börsengang ab

Credit Suisse bläst Börsengang ab

Der Gewinn des ersten Quartals der Grossbank übertrifft die Erwartungen. Das zusätzlich benötigte Kapital will sich die CS nun anders beschaffen als bisher geplant.

Der Gewinn des ersten Quartals der Grossbank übertrifft die Erwartungen. Das zusätzlich benötigte Kapital will sich die CS nun anders beschaffen als bisher geplant.

Hat ein gewinnbringendes Quartal hinter sich: Der Eingang der Credit Suisse in Lausanne. (4. Februar 2016).

Hat ein gewinnbringendes Quartal hinter sich: Der Eingang der Credit Suisse in Lausanne. (4. Februar 2016).

    Die Credit Suisse bringt ihr Schweizer Geschäft doch nicht an die Börse. Die zur Erhöhung des Kapitalpolsters nötigen rund 4 Milliarden Franken will die Grossbank mit einer normalen Kapitalerhöhung beschaffen. Geschäftlich verspürt die Bank Aufwind.
    Ursprünglich plante die Grossbank das Schweizer Geschäft im zweiten Halbjahr 2017 teilweise an die Börse zu bringen. Der Verwaltungsrat hat jetzt jedoch entschieden, auf einen Börsengang zugunsten einer Kapitalerhöhung zu verzichten, wie die CS heute mitteilte.
    Die dafür nötige ausserordentliche Generalversammlung soll am 18. Mai 2017 stattfinden. Die zusätzlichen rund 4 Milliarden Franken sollen das Kapitalpolster (CET1 ratio) von aktuell 12,7 Prozent auf 13,4 Prozent anheben.

Kehrtwende von Thiam
    Die Grossbank begründet den Entscheid in ihrer Mitteilung mit dem Hinweis auf eine grössere finanzielle Flexibilität. «Die Kapitalerhöhung erlaubt uns, weiter in attraktive Wachstumsfelder zu investieren, unsere Bilanz zu stärken und die Restrukturierungspläne umzusetzen», lässt sich CS-Chef Tidjane Thiam zitieren. Den Plan für einen teilweisen Börsengang des Schweizer Geschäfts gab Thiam zusammen mit dem Umbauprogramm der Bank im Oktober 2015 bekannt. Zweifel daran, dass die Bank diesen Plan auch tatsächlich umsetzen würde, gab es bereits im vergangenen Winter.
    Thiam sagte jedoch noch Mitte Februar 2017, dass am Börsengang festgehalten werde. Gleichzeitig liess er es damals offen, ob das Projekt nicht doch noch gestoppt werde, sollten die Marktbedingungen ändern.
    Dies ist jetzt offenbar eingetreten. Zudem hat ein Grossaktionär auf einen Verzicht gedrängt. So stellte sich Harris Associates gegen den geplanten Börsengang. Die US-Investmentgesellschaft hält gemäss eigenen Angaben rund 7,5 Prozent an der Credit Suisse und ist damit der drittgrösste Aktionär der Grossbank.

Geringere Verluste
    Geschäftlich lief es der Grossbank zu Jahresbeginn besser als in den Vorquartalen. Mit 596 Millionen Franken schrieb die Banken einen über den Erwartungen liegenden Gewinn. Im Vorjahresquartal, das das schlechteste erste Quartal der Bank seit der Finanzkrise war, resultierte noch ein Verlust von 302 Millionen Franken.
    Diese Steigerung wurde jedoch zu einem grösseren Teil erreicht, dank geringeren Verlusten in den Geschäftsfeldern, aus der die Bank aussteigen will. So reduzierte sich das Vorsteuer-Minus der so genannten Strategic Resolution Unit von 1,25 Milliarden Franken im ersten Quartal 2016 auf 539 Millionen Franken.
    Aber auch geschäftlich verbesserte sich die Bank. Der Vorsteuergewinn stieg im Kerngeschäft von 769 Millionen Franken auf 1,21 Milliarden Franken, wobei sich die Grossbank nur in den zwei Investmentbanking-Segmenten steigern konnte.
    Der Handel und die Emission von Wertpapieren (Global Markets) erreichte mit einem Vorsteuergewinn von 317 Millionen Franken das beste Resultat seit sechs Quartalen. Zur Steigerung geführt habe ein starkes Abschneiden mit Kredit- und abgesicherten Produkten. Gleichzeitig senkte diese Geschäftseinheit auch die Kosten deutlich. Ebenfalls im Aufwind war das Kredit- und Beratungsgeschäft im Investmentbanking. Nach einem Vorsteuerverlust von 62 Millionen Franken im Vorjahresquartal erzielte die Grossbank hier nun einen Gewinn von 149 Millionen Franken.

Höhere Restrukturierungskosten
    Im eigentlichen Kerngeschäft, der Vermögensverwaltung, musste die Credit Suisse jedoch beim Gewinn Rückschläge hinnehmen. So sank der Vorsteuergewinn sowohl in der internationalen Vermögensverwaltung wie auch bei der Schweiz- und der Asien-Bank. Bei der Schweiz-Bank und der internationalen Vermögensverwaltung sind dafür jedoch Sonderkosten verantwortlich.
    Mit 404 Millionen Franken meldet die Schweiz-Bank einen um 6 Prozent tieferen Vorsteuergewinn als im Vorjahresquartal. Ohne Restrukturierungs- und Rechtskosten im Gesamtumfang von 79 Millionen Franken hätte sich das Schweizer Geschäft jedoch steigern können, wobei nur das Geschäftskundengeschäft höhere Erträge abwarf. Auch in der internationalen Vermögensverwaltung haben Restrukturierungskosten im Umfang von 36 Millionen Franken auf das Ergebnis gedrückt. Der Vorsteuergewinn reduzierte sich um 3 Prozent auf 291 Millionen Franken.
    Bei der Asien-Bank dagegen hat vor allem ein markanter Ertragsrückgang des Investmentbankings zu einem Gewinneinbruch geführt. Der Vorsteuergewinn reduzierte sich um 44 Prozent auf 147 Millionen Franken, was die Bank mit einem geringeren Aktienverkauf und tieferen Handelserträgen begründet. Die Credit Suisse kündet in diesem Zusammenhang auch an, dass sie die Ausgaben in diesem Segment der Asien-Bank bis Ende 2018 auf 1,2 Milliarden Franken senken wolle.

Starker Neugeldzufluss
    Beim Neugeld und den Gesamtkosten meldet die Bank dagegen Fortschritte. So hat sich der Zufluss an neuen Geldern gegenüber dem Vorjahresquartal um 24 Prozent auf 12,0 Milliarden Franken erhöht. Mit 4,3 Milliarden Franken ohne Sonderkosten habe die Bank auch die tiefsten Quartalsausgaben erreicht, schreibt die CS.
    Beim Ausblick auf das laufende Quartal zeigt sich die Bank vorsichtig. Man habe zwar eine weiterhin positive Entwicklung beim Neugeldzufluss festgestellt. Gleichzeitig hätten die diversen politischen Unsicherheiten die Kundschaft zurückhaltend gemacht, was eine Prognose über den weiteren Verlauf des Quartals schwierig mache.

    Die Credit Suisse bringt ihr Schweizer Geschäft doch nicht an die Börse. Die zur Erhöhung des Kapitalpolsters nötigen rund 4 Milliarden Franken will die Grossbank mit einer normalen Kapitalerhöhung beschaffen. Geschäftlich verspürt die Bank Aufwind.
    Ursprünglich plante die Grossbank das Schweizer Geschäft im zweiten Halbjahr 2017 teilweise an die Börse zu bringen. Der Verwaltungsrat hat jetzt jedoch entschieden, auf einen Börsengang zugunsten einer Kapitalerhöhung zu verzichten, wie die CS heute mitteilte.
    Die dafür nötige ausserordentliche Generalversammlung soll am 18. Mai 2017 stattfinden. Die zusätzlichen rund 4 Milliarden Franken sollen das Kapitalpolster (CET1 ratio) von aktuell 12,7 Prozent auf 13,4 Prozent anheben.

style="font-family:st;">Kehrtwende von Thiam
    Die Grossbank begründet den Entscheid in ihrer Mitteilung mit dem Hinweis auf eine grössere finanzielle Flexibilität. «Die Kapitalerhöhung erlaubt uns, weiter in attraktive Wachstumsfelder zu investieren, unsere Bilanz zu stärken und die Restrukturierungspläne umzusetzen», lässt sich CS-Chef Tidjane Thiam zitieren. Den Plan für einen teilweisen Börsengang des Schweizer Geschäfts gab Thiam zusammen mit dem Umbauprogramm der Bank im Oktober 2015 bekannt. Zweifel daran, dass die Bank diesen Plan auch tatsächlich umsetzen würde, gab es bereits im vergangenen Winter.
    Thiam sagte jedoch noch Mitte Februar 2017, dass am Börsengang festgehalten werde. Gleichzeitig liess er es damals offen, ob das Projekt nicht doch noch gestoppt werde, sollten die Marktbedingungen ändern.
    Dies ist jetzt offenbar eingetreten. Zudem hat ein Grossaktionär auf einen Verzicht gedrängt. So stellte sich Harris Associates gegen den geplanten Börsengang. Die US-Investmentgesellschaft hält gemäss eigenen Angaben rund 7,5 Prozent an der Credit Suisse und ist damit der drittgrösste Aktionär der Grossbank.

style="font-family:st;">Geringere Verluste
    Geschäftlich lief es der Grossbank zu Jahresbeginn besser als in den Vorquartalen. Mit 596 Millionen Franken schrieb die Banken einen über den Erwartungen liegenden Gewinn. Im Vorjahresquartal, das das schlechteste erste Quartal der Bank seit der Finanzkrise war, resultierte noch ein Verlust von 302 Millionen Franken.
    Diese Steigerung wurde jedoch zu einem grösseren Teil erreicht, dank geringeren Verlusten in den Geschäftsfeldern, aus der die Bank aussteigen will. So reduzierte sich das Vorsteuer-Minus der so genannten Strategic Resolution Unit von 1,25 Milliarden Franken im ersten Quartal 2016 auf 539 Millionen Franken.
    Aber auch geschäftlich verbesserte sich die Bank. Der Vorsteuergewinn stieg im Kerngeschäft von 769 Millionen Franken auf 1,21 Milliarden Franken, wobei sich die Grossbank nur in den zwei Investmentbanking-Segmenten steigern konnte.
    Der Handel und die Emission von Wertpapieren (Global Markets) erreichte mit einem Vorsteuergewinn von 317 Millionen Franken das beste Resultat seit sechs Quartalen. Zur Steigerung geführt habe ein starkes Abschneiden mit Kredit- und abgesicherten Produkten. Gleichzeitig senkte diese Geschäftseinheit auch die Kosten deutlich. Ebenfalls im Aufwind war das Kredit- und Beratungsgeschäft im Investmentbanking. Nach einem Vorsteuerverlust von 62 Millionen Franken im Vorjahresquartal erzielte die Grossbank hier nun einen Gewinn von 149 Millionen Franken.

style="font-family:st;">Höhere Restrukturierungskosten
    Im eigentlichen Kerngeschäft, der Vermögensverwaltung, musste die Credit Suisse jedoch beim Gewinn Rückschläge hinnehmen. So sank der Vorsteuergewinn sowohl in der internationalen Vermögensverwaltung wie auch bei der Schweiz- und der Asien-Bank. Bei der Schweiz-Bank und der internationalen Vermögensverwaltung sind dafür jedoch Sonderkosten verantwortlich.
    Mit 404 Millionen Franken meldet die Schweiz-Bank einen um 6 Prozent tieferen Vorsteuergewinn als im Vorjahresquartal. Ohne Restrukturierungs- und Rechtskosten im Gesamtumfang von 79 Millionen Franken hätte sich das Schweizer Geschäft jedoch steigern können, wobei nur das Geschäftskundengeschäft höhere Erträge abwarf. Auch in der internationalen Vermögensverwaltung haben Restrukturierungskosten im Umfang von 36 Millionen Franken auf das Ergebnis gedrückt. Der Vorsteuergewinn reduzierte sich um 3 Prozent auf 291 Millionen Franken.
    Bei der Asien-Bank dagegen hat vor allem ein markanter Ertragsrückgang des Investmentbankings zu einem Gewinneinbruch geführt. Der Vorsteuergewinn reduzierte sich um 44 Prozent auf 147 Millionen Franken, was die Bank mit einem geringeren Aktienverkauf und tieferen Handelserträgen begründet. Die Credit Suisse kündet in diesem Zusammenhang auch an, dass sie die Ausgaben in diesem Segment der Asien-Bank bis Ende 2018 auf 1,2 Milliarden Franken senken wolle.

style="font-family:st;">Starker Neugeldzufluss
    Beim Neugeld und den Gesamtkosten meldet die Bank dagegen Fortschritte. So hat sich der Zufluss an neuen Geldern gegenüber dem Vorjahresquartal um 24 Prozent auf 12,0 Milliarden Franken erhöht. Mit 4,3 Milliarden Franken ohne Sonderkosten habe die Bank auch die tiefsten Quartalsausgaben erreicht, schreibt die CS.
    Beim Ausblick auf das laufende Quartal zeigt sich die Bank vorsichtig. Man habe zwar eine weiterhin positive Entwicklung beim Neugeldzufluss festgestellt. Gleichzeitig hätten die diversen politischen Unsicherheiten die Kundschaft zurückhaltend gemacht, was eine Prognose über den weiteren Verlauf des Quartals schwierig mache.

25. April 2017 12:56



Credit Suisse verzichtet auf Börsengang der Schweizer Bank

Credit Suisse verzichtet auf Börsengang der Schweizer Bank

Die Credit Suisse bringt ihr Schweizer Geschäft nicht an die Börse. Die zur Erhöhung des Kapitalpolsters nötigen rund 4 Milliarden Franken will die Grossbank entgegen den bisherigen Plänen mit einer normalen Kapitalerhöhung beschaffen.

Die Credit Suisse bringt ihr Schweizer Geschäft nicht an die Börse. Die zur Erhöhung des Kapitalpolsters nötigen rund 4 Milliarden Franken will die Grossbank entgegen den bisherigen Plänen mit einer normalen Kapitalerhöhung beschaffen.

KEYSTONE/WALTER BIERI

KEYSTONE/WALTER BIERI

    Ursprünglich plante die Grossbank das Schweizer Geschäft im zweiten Halbjahr 2017 teilweise an die Börse zu bringen. Der Verwaltungsrat hat jetzt jedoch entschieden, zugunsten einer ordentlichen Kapitalerhöhung auf diesen Börsengang zu verzichten, wie die CS am Mittwoch mitteilte. Die Grossbank begründet den Entscheid lediglich mit dem Hinweis auf einen zukünftigen Mehrwert für die Aktionäre. «Wir glauben, dass der weiterhin vollständige Besitz der wichtigen Schweizer Bank der richtige Weg ist, der sich für die Aktionäre auszahlen wird», lässt sich CS-Präsident Urs Rohner in der Mitteilung zitieren.
    Gemäss der Wirtschaftsnachrichtenagentur AWP soll die für die Kapitalerhöhung notwendige ausserordentliche Generalversammlung am 18. Mai 2017 stattfinden.
Geschäftlich lief es der Grossbank zu Jahresbeginn besser als in den Vorquartalen. So schrieb die Bank mit 596 Millionen Franken einen über den Erwartungen liegenden Gewinn. Im Vorjahresquartal resultierte noch ein Verlust von 302 Millionen Franken.
    Diese deutliche Steigerung erreichte die Bank jedoch vor allem dank geringeren Verlusten in den Geschäftsfeldern, aus der die Bank aussteigen will. Geschäftlich dagegen konnte sich die CS nur in der Investmentbanking steigern. In der Vermögensverwaltung aber auch in der Schweizer und der Asien-Bank fiel die Vorsteuergewinne tiefer aus.

    Ursprünglich plante die Grossbank das Schweizer Geschäft im zweiten Halbjahr 2017 teilweise an die Börse zu bringen. Der Verwaltungsrat hat jetzt jedoch entschieden, zugunsten einer ordentlichen Kapitalerhöhung auf diesen Börsengang zu verzichten, wie die CS am Mittwoch mitteilte. Die Grossbank begründet den Entscheid lediglich mit dem Hinweis auf einen zukünftigen Mehrwert für die Aktionäre. «Wir glauben, dass der weiterhin vollständige Besitz der wichtigen Schweizer Bank der richtige Weg ist, der sich für die Aktionäre auszahlen wird», lässt sich CS-Präsident Urs Rohner in der Mitteilung zitieren.
    Gemäss der Wirtschaftsnachrichtenagentur AWP soll die für die Kapitalerhöhung notwendige ausserordentliche Generalversammlung am 18. Mai 2017 stattfinden.
Geschäftlich lief es der Grossbank zu Jahresbeginn besser als in den Vorquartalen. So schrieb die Bank mit 596 Millionen Franken einen über den Erwartungen liegenden Gewinn. Im Vorjahresquartal resultierte noch ein Verlust von 302 Millionen Franken.
    Diese deutliche Steigerung erreichte die Bank jedoch vor allem dank geringeren Verlusten in den Geschäftsfeldern, aus der die Bank aussteigen will. Geschäftlich dagegen konnte sich die CS nur in der Investmentbanking steigern. In der Vermögensverwaltung aber auch in der Schweizer und der Asien-Bank fiel die Vorsteuergewinne tiefer aus.

25. April 2017 12:11



Hoppla: Credit Suisse bläst Börsengang ihres Schweizer Geschäftes ab

Hoppla: Credit Suisse bläst Börsengang ihres Schweizer Geschäftes ab

Credit-Suisse-CEO Tidjane Thiam bild: keystone

Credit-Suisse-CEO Tidjane Thiam bild: keystone

    Zwei Tage vor der grossen Generalversammlung kommt die grosse Überraschung: Die Credit Suisse bringt ihr Schweizer Geschäft nicht an die Börse. Die zur Erhöhung des Kapitalpolsters nötigen rund 4 Milliarden Franken will die Grossbank entgegen den bisherigen Plänen mit einer normalen Kapitalerhöhung beschaffen.
    Ursprünglich plante die Grossbank das Schweizer Geschäft im zweiten Halbjahr 2017 teilweise an die Börse zu bringen. Der Verwaltungsrat hat jetzt jedoch entschieden, zugunsten einer ordentlichen Kapitalerhöhung auf diesen Börsengang zu verzichten, wie die CS am Mittwoch mitteilte.
    «Wir glauben, dass der weiterhin vollständige Besitz der wichtigen Schweizer Bank der richtige Weg ist, der sich für die Aktionäre auszahlen wird» CS-Präsident Urs Rohner

    Die Grossbank begründet den Entscheid lediglich mit dem Hinweis auf einen zukünftigen Mehrwert für die Aktionäre. «Wir glauben, dass der weiterhin vollständige Besitz der wichtigen Schweizer Bank der richtige Weg ist, der sich für die Aktionäre auszahlen wird», lässt sich CS-Präsident Urs Rohner in der Mitteilung zitieren.

    Gemäss der Wirtschaftsnachrichtenagentur AWP soll die für die Kapitalerhöhung notwendige ausserordentliche Generalversammlung am 18. Mai 2017 stattfinden.
Starkes erstes Quartal – aber …
    Geschäftlich lief es der Grossbank zu Jahresbeginn besser als in den Vorquartalen. So schrieb die Bank mit 596 Millionen Franken einen über den Erwartungen liegenden Gewinn. Im Vorjahresquartal resultierte noch ein Verlust von 302 Millionen Franken.
    Diese deutliche Steigerung erreichte die Bank jedoch vor allem dank geringeren Verlusten in den Geschäftsfeldern, aus der die Bank aussteigen will. Geschäftlich dagegen konnte sich die CS nur in der Investmentbanking steigern. In der Vermögensverwaltung aber auch in der Schweizer und der Asien-Bank fiel die Vorsteuergewinne tiefer aus.

    Zwei Tage vor der grossen Generalversammlung kommt die grosse Überraschung: Die Credit Suisse bringt ihr Schweizer Geschäft nicht an die Börse. Die zur Erhöhung des Kapitalpolsters nötigen rund 4 Milliarden Franken will die Grossbank entgegen den bisherigen Plänen mit einer normalen Kapitalerhöhung beschaffen.
    Ursprünglich plante die Grossbank das Schweizer Geschäft im zweiten Halbjahr 2017 teilweise an die Börse zu bringen. Der Verwaltungsrat hat jetzt jedoch entschieden, zugunsten einer ordentlichen Kapitalerhöhung auf diesen Börsengang zu verzichten, wie die CS am Mittwoch mitteilte.
    «Wir glauben, dass der weiterhin vollständige Besitz der wichtigen Schweizer Bank der richtige Weg ist, der sich für die Aktionäre auszahlen wird» CS-Präsident Urs Rohner

    Die Grossbank begründet den Entscheid lediglich mit dem Hinweis auf einen zukünftigen Mehrwert für die Aktionäre. «Wir glauben, dass der weiterhin vollständige Besitz der wichtigen Schweizer Bank der richtige Weg ist, der sich für die Aktionäre auszahlen wird», lässt sich CS-Präsident Urs Rohner in der Mitteilung zitieren.

    Gemäss der Wirtschaftsnachrichtenagentur AWP soll die für die Kapitalerhöhung notwendige ausserordentliche Generalversammlung am 18. Mai 2017 stattfinden.
style="font-family:st;">Starkes erstes Quartalaber
    Geschäftlich lief es der Grossbank zu Jahresbeginn besser als in den Vorquartalen. So schrieb die Bank mit 596 Millionen Franken einen über den Erwartungen liegenden Gewinn. Im Vorjahresquartal resultierte noch ein Verlust von 302 Millionen Franken.
    Diese deutliche Steigerung erreichte die Bank jedoch vor allem dank geringeren Verlusten in den Geschäftsfeldern, aus der die Bank aussteigen will. Geschäftlich dagegen konnte sich die CS nur in der Investmentbanking steigern. In der Vermögensverwaltung aber auch in der Schweizer und der Asien-Bank fiel die Vorsteuergewinne tiefer aus.

25. April 2017 12:57



Credit Suisse bläst Börsengang ab

Credit Suisse bläst Börsengang ab

Der Gewinn des ersten Quartals der Grossbank übertrifft die Erwartungen. Das zusätzlich benötigte Kapital will sich die CS nun anders beschaffen als bisher geplant.

Der Gewinn des ersten Quartals der Grossbank übertrifft die Erwartungen. Das zusätzlich benötigte Kapital will sich die CS nun anders beschaffen als bisher geplant.

Hat ein gewinnbringendes Quartal hinter sich: Der Eingang der Credit Suisse in Lausanne. (4. Februar 2016).

Hat ein gewinnbringendes Quartal hinter sich: Der Eingang der Credit Suisse in Lausanne. (4. Februar 2016).

    Die Credit Suisse bringt ihr Schweizer Geschäft doch nicht an die Börse. Die zur Erhöhung des Kapitalpolsters nötigen rund 4 Milliarden Franken will die Grossbank mit einer normalen Kapitalerhöhung beschaffen. Geschäftlich verspürt die Bank Aufwind.
    Ursprünglich plante die Grossbank das Schweizer Geschäft im zweiten Halbjahr 2017 teilweise an die Börse zu bringen. Der Verwaltungsrat hat jetzt jedoch entschieden, auf einen Börsengang zugunsten einer Kapitalerhöhung zu verzichten, wie die CS heute mitteilte.
    Die dafür nötige ausserordentliche Generalversammlung soll am 18. Mai 2017 stattfinden. Die zusätzlichen rund 4 Milliarden Franken sollen das Kapitalpolster (CET1 ratio) von aktuell 12,7 Prozent auf 13,4 Prozent anheben.

Kehrtwende von Thiam

    Die Grossbank begründet den Entscheid in ihrer Mitteilung mit dem Hinweis auf eine grössere finanzielle Flexibilität. «Die Kapitalerhöhung erlaubt uns, weiter in attraktive Wachstumsfelder zu investieren, unsere Bilanz zu stärken und die Restrukturierungspläne umzusetzen», lässt sich CS-Chef Tidjane Thiam zitieren. Den Plan für einen teilweisen Börsengang des Schweizer Geschäfts gab Thiam zusammen mit dem Umbauprogramm der Bank im Oktober 2015 bekannt. Zweifel daran, dass die Bank diesen Plan auch tatsächlich umsetzen würde, gab es bereits im vergangenen Winter.
    Thiam sagte jedoch noch Mitte Februar 2017, dass am Börsengang festgehalten werde. Gleichzeitig liess er es damals offen, ob das Projekt nicht doch noch gestoppt werde, sollten die Marktbedingungen ändern.
    Dies ist jetzt offenbar eingetreten. Zudem hat ein Grossaktionär auf einen Verzicht gedrängt. So stellte sich Harris Associates gegen den geplanten Börsengang. Die US-Investmentgesellschaft hält gemäss eigenen Angaben rund 7,5 Prozent an der Credit Suisse und ist damit der drittgrösste Aktionär der Grossbank.

Geringere Verluste

    Geschäftlich lief es der Grossbank zu Jahresbeginn besser als in den Vorquartalen. Mit 596 Millionen Franken schrieb die Banken einen über den Erwartungen liegenden Gewinn. Im Vorjahresquartal, das das schlechteste erste Quartal der Bank seit der Finanzkrise war, resultierte noch ein Verlust von 302 Millionen Franken.
    Diese Steigerung wurde jedoch zu einem grösseren Teil erreicht, dank geringeren Verlusten in den Geschäftsfeldern, aus der die Bank aussteigen will. So reduzierte sich das Vorsteuer-Minus der so genannten Strategic Resolution Unit von 1,25 Milliarden Franken im ersten Quartal 2016 auf 539 Millionen Franken.
    Aber auch geschäftlich verbesserte sich die Bank. Der Vorsteuergewinn stieg im Kerngeschäft von 769 Millionen Franken auf 1,21 Milliarden Franken, wobei sich die Grossbank nur in den zwei Investmentbanking-Segmenten steigern konnte.
    Der Handel und die Emission von Wertpapieren (Global Markets) erreichte mit einem Vorsteuergewinn von 317 Millionen Franken das beste Resultat seit sechs Quartalen. Zur Steigerung geführt habe ein starkes Abschneiden mit Kredit- und abgesicherten Produkten. Gleichzeitig senkte diese Geschäftseinheit auch die Kosten deutlich. Ebenfalls im Aufwind war das Kredit- und Beratungsgeschäft im Investmentbanking. Nach einem Vorsteuerverlust von 62 Millionen Franken im Vorjahresquartal erzielte die Grossbank hier nun einen Gewinn von 149 Millionen Franken.

Höhere Restrukturierungskosten

    Im eigentlichen Kerngeschäft, der Vermögensverwaltung, musste die Credit Suisse jedoch beim Gewinn Rückschläge hinnehmen. So sank der Vorsteuergewinn sowohl in der internationalen Vermögensverwaltung wie auch bei der Schweiz- und der Asien-Bank. Bei der Schweiz-Bank und der internationalen Vermögensverwaltung sind dafür jedoch Sonderkosten verantwortlich.
    Mit 404 Millionen Franken meldet die Schweiz-Bank einen um 6 Prozent tieferen Vorsteuergewinn als im Vorjahresquartal. Ohne Restrukturierungs- und Rechtskosten im Gesamtumfang von 79 Millionen Franken hätte sich das Schweizer Geschäft jedoch steigern können, wobei nur das Geschäftskundengeschäft höhere Erträge abwarf. Auch in der internationalen Vermögensverwaltung haben Restrukturierungskosten im Umfang von 36 Millionen Franken auf das Ergebnis gedrückt. Der Vorsteuergewinn reduzierte sich um 3 Prozent auf 291 Millionen Franken.
    Bei der Asien-Bank dagegen hat vor allem ein markanter Ertragsrückgang des Investmentbankings zu einem Gewinneinbruch geführt. Der Vorsteuergewinn reduzierte sich um 44 Prozent auf 147 Millionen Franken, was die Bank mit einem geringeren Aktienverkauf und tieferen Handelserträgen begründet. Die Credit Suisse kündet in diesem Zusammenhang auch an, dass sie die Ausgaben in diesem Segment der Asien-Bank bis Ende 2018 auf 1,2 Milliarden Franken senken wolle.

Starker Neugeldzufluss

    Beim Neugeld und den Gesamtkosten meldet die Bank dagegen Fortschritte. So hat sich der Zufluss an neuen Geldern gegenüber dem Vorjahresquartal um 24 Prozent auf 12,0 Milliarden Franken erhöht. Mit 4,3 Milliarden Franken ohne Sonderkosten habe die Bank auch die tiefsten Quartalsausgaben erreicht, schreibt die CS.
    Beim Ausblick auf das laufende Quartal zeigt sich die Bank vorsichtig. Man habe zwar eine weiterhin positive Entwicklung beim Neugeldzufluss festgestellt. Gleichzeitig hätten die diversen politischen Unsicherheiten die Kundschaft zurückhaltend gemacht, was eine Prognose über den weiteren Verlauf des Quartals schwierig mache.

    Die Credit Suisse bringt ihr Schweizer Geschäft doch nicht an die Börse. Die zur Erhöhung des Kapitalpolsters nötigen rund 4 Milliarden Franken will die Grossbank mit einer normalen Kapitalerhöhung beschaffen. Geschäftlich verspürt die Bank Aufwind.
    Ursprünglich plante die Grossbank das Schweizer Geschäft im zweiten Halbjahr 2017 teilweise an die Börse zu bringen. Der Verwaltungsrat hat jetzt jedoch entschieden, auf einen Börsengang zugunsten einer Kapitalerhöhung zu verzichten, wie die CS heute mitteilte.
    Die dafür nötige ausserordentliche Generalversammlung soll am 18. Mai 2017 stattfinden. Die zusätzlichen rund 4 Milliarden Franken sollen das Kapitalpolster (CET1 ratio) von aktuell 12,7 Prozent auf 13,4 Prozent anheben.

style="font-family:st;">Kehrtwende von Thiam

    Die Grossbank begründet den Entscheid in ihrer Mitteilung mit dem Hinweis auf eine grössere finanzielle Flexibilität. «Die Kapitalerhöhung erlaubt uns, weiter in attraktive Wachstumsfelder zu investieren, unsere Bilanz zu stärken und die Restrukturierungspläne umzusetzen», lässt sich CS-Chef Tidjane Thiam zitieren. Den Plan für einen teilweisen Börsengang des Schweizer Geschäfts gab Thiam zusammen mit dem Umbauprogramm der Bank im Oktober 2015 bekannt. Zweifel daran, dass die Bank diesen Plan auch tatsächlich umsetzen würde, gab es bereits im vergangenen Winter.
    Thiam sagte jedoch noch Mitte Februar 2017, dass am Börsengang festgehalten werde. Gleichzeitig liess er es damals offen, ob das Projekt nicht doch noch gestoppt werde, sollten die Marktbedingungen ändern.
    Dies ist jetzt offenbar eingetreten. Zudem hat ein Grossaktionär auf einen Verzicht gedrängt. So stellte sich Harris Associates gegen den geplanten Börsengang. Die US-Investmentgesellschaft hält gemäss eigenen Angaben rund 7,5 Prozent an der Credit Suisse und ist damit der drittgrösste Aktionär der Grossbank.

style="font-family:st;">Geringere Verluste

    Geschäftlich lief es der Grossbank zu Jahresbeginn besser als in den Vorquartalen. Mit 596 Millionen Franken schrieb die Banken einen über den Erwartungen liegenden Gewinn. Im Vorjahresquartal, das das schlechteste erste Quartal der Bank seit der Finanzkrise war, resultierte noch ein Verlust von 302 Millionen Franken.
    Diese Steigerung wurde jedoch zu einem grösseren Teil erreicht, dank geringeren Verlusten in den Geschäftsfeldern, aus der die Bank aussteigen will. So reduzierte sich das Vorsteuer-Minus der so genannten Strategic Resolution Unit von 1,25 Milliarden Franken im ersten Quartal 2016 auf 539 Millionen Franken.
    Aber auch geschäftlich verbesserte sich die Bank. Der Vorsteuergewinn stieg im Kerngeschäft von 769 Millionen Franken auf 1,21 Milliarden Franken, wobei sich die Grossbank nur in den zwei Investmentbanking-Segmenten steigern konnte.
    Der Handel und die Emission von Wertpapieren (Global Markets) erreichte mit einem Vorsteuergewinn von 317 Millionen Franken das beste Resultat seit sechs Quartalen. Zur Steigerung geführt habe ein starkes Abschneiden mit Kredit- und abgesicherten Produkten. Gleichzeitig senkte diese Geschäftseinheit auch die Kosten deutlich. Ebenfalls im Aufwind war das Kredit- und Beratungsgeschäft im Investmentbanking. Nach einem Vorsteuerverlust von 62 Millionen Franken im Vorjahresquartal erzielte die Grossbank hier nun einen Gewinn von 149 Millionen Franken.

style="font-family:st;">Höhere Restrukturierungskosten

    Im eigentlichen Kerngeschäft, der Vermögensverwaltung, musste die Credit Suisse jedoch beim Gewinn Rückschläge hinnehmen. So sank der Vorsteuergewinn sowohl in der internationalen Vermögensverwaltung wie auch bei der Schweiz- und der Asien-Bank. Bei der Schweiz-Bank und der internationalen Vermögensverwaltung sind dafür jedoch Sonderkosten verantwortlich.
    Mit 404 Millionen Franken meldet die Schweiz-Bank einen um 6 Prozent tieferen Vorsteuergewinn als im Vorjahresquartal. Ohne Restrukturierungs- und Rechtskosten im Gesamtumfang von 79 Millionen Franken hätte sich das Schweizer Geschäft jedoch steigern können, wobei nur das Geschäftskundengeschäft höhere Erträge abwarf. Auch in der internationalen Vermögensverwaltung haben Restrukturierungskosten im Umfang von 36 Millionen Franken auf das Ergebnis gedrückt. Der Vorsteuergewinn reduzierte sich um 3 Prozent auf 291 Millionen Franken.
    Bei der Asien-Bank dagegen hat vor allem ein markanter Ertragsrückgang des Investmentbankings zu einem Gewinneinbruch geführt. Der Vorsteuergewinn reduzierte sich um 44 Prozent auf 147 Millionen Franken, was die Bank mit einem geringeren Aktienverkauf und tieferen Handelserträgen begründet. Die Credit Suisse kündet in diesem Zusammenhang auch an, dass sie die Ausgaben in diesem Segment der Asien-Bank bis Ende 2018 auf 1,2 Milliarden Franken senken wolle.

style="font-family:st;">Starker Neugeldzufluss

    Beim Neugeld und den Gesamtkosten meldet die Bank dagegen Fortschritte. So hat sich der Zufluss an neuen Geldern gegenüber dem Vorjahresquartal um 24 Prozent auf 12,0 Milliarden Franken erhöht. Mit 4,3 Milliarden Franken ohne Sonderkosten habe die Bank auch die tiefsten Quartalsausgaben erreicht, schreibt die CS.
    Beim Ausblick auf das laufende Quartal zeigt sich die Bank vorsichtig. Man habe zwar eine weiterhin positive Entwicklung beim Neugeldzufluss festgestellt. Gleichzeitig hätten die diversen politischen Unsicherheiten die Kundschaft zurückhaltend gemacht, was eine Prognose über den weiteren Verlauf des Quartals schwierig mache.

25. April 2017 12:45



Credit Suisse bläst Börsengang ab

Credit Suisse bläst Börsengang ab

Der Gewinn des ersten Quartals der Grossbank übertrifft die Erwartungen. Das zusätzlich benötigte Kapital will sich die CS nun anders beschaffen als bisher geplant.

Der Gewinn des ersten Quartals der Grossbank übertrifft die Erwartungen. Das zusätzlich benötigte Kapital will sich die CS nun anders beschaffen als bisher geplant.

Hat ein gewinnbringendes Quartal hinter sich: Der Eingang der Credit Suisse in Lausanne. (4. Februar 2016).

Hat ein gewinnbringendes Quartal hinter sich: Der Eingang der Credit Suisse in Lausanne. (4. Februar 2016).

    Die Credit Suisse bringt ihr Schweizer Geschäft doch nicht an die Börse. Die zur Erhöhung des Kapitalpolsters nötigen rund 4 Milliarden Franken will die Grossbank mit einer normalen Kapitalerhöhung beschaffen. Geschäftlich verspürt die Bank Aufwind.
    Ursprünglich plante die Grossbank das Schweizer Geschäft im zweiten Halbjahr 2017 teilweise an die Börse zu bringen. Der Verwaltungsrat hat jetzt jedoch entschieden, auf einen Börsengang zugunsten einer Kapitalerhöhung zu verzichten, wie die CS heute mitteilte.
    Die dafür nötige ausserordentliche Generalversammlung soll am 18. Mai 2017 stattfinden. Die zusätzlichen rund 4 Milliarden Franken sollen das Kapitalpolster (CET1 ratio) von aktuell 12,7 Prozent auf 13,4 Prozent anheben.

Kehrtwende von Thiam
    Die Grossbank begründet den Entscheid in ihrer Mitteilung mit dem Hinweis auf eine grössere finanzielle Flexibilität. «Die Kapitalerhöhung erlaubt uns, weiter in attraktive Wachstumsfelder zu investieren, unsere Bilanz zu stärken und die Restrukturierungspläne umzusetzen», lässt sich CS-Chef Tidjane Thiam zitieren. Den Plan für einen teilweisen Börsengang des Schweizer Geschäfts gab Thiam zusammen mit dem Umbauprogramm der Bank im Oktober 2015 bekannt. Zweifel daran, dass die Bank diesen Plan auch tatsächlich umsetzen würde, gab es bereits im vergangenen Winter.
    Thiam sagte jedoch noch Mitte Februar 2017, dass am Börsengang festgehalten werde. Gleichzeitig liess er es damals offen, ob das Projekt nicht doch noch gestoppt werde, sollten die Marktbedingungen ändern.
    Dies ist jetzt offenbar eingetreten. Zudem hat ein Grossaktionär auf einen Verzicht gedrängt. So stellte sich Harris Associates gegen den geplanten Börsengang. Die US-Investmentgesellschaft hält gemäss eigenen Angaben rund 7,5 Prozent an der Credit Suisse und ist damit der drittgrösste Aktionär der Grossbank.

Geringere Verluste
    Geschäftlich lief es der Grossbank zu Jahresbeginn besser als in den Vorquartalen. Mit 596 Millionen Franken schrieb die Banken einen über den Erwartungen liegenden Gewinn. Im Vorjahresquartal, das das schlechteste erste Quartal der Bank seit der Finanzkrise war, resultierte noch ein Verlust von 302 Millionen Franken.
    Diese Steigerung wurde jedoch zu einem grösseren Teil erreicht, dank geringeren Verlusten in den Geschäftsfeldern, aus der die Bank aussteigen will. So reduzierte sich das Vorsteuer-Minus der so genannten Strategic Resolution Unit von 1,25 Milliarden Franken im ersten Quartal 2016 auf 539 Millionen Franken.
    Aber auch geschäftlich verbesserte sich die Bank. Der Vorsteuergewinn stieg im Kerngeschäft von 769 Millionen Franken auf 1,21 Milliarden Franken, wobei sich die Grossbank nur in den zwei Investmentbanking-Segmenten steigern konnte.
    Der Handel und die Emission von Wertpapieren (Global Markets) erreichte mit einem Vorsteuergewinn von 317 Millionen Franken das beste Resultat seit sechs Quartalen. Zur Steigerung geführt habe ein starkes Abschneiden mit Kredit- und abgesicherten Produkten. Gleichzeitig senkte diese Geschäftseinheit auch die Kosten deutlich. Ebenfalls im Aufwind war das Kredit- und Beratungsgeschäft im Investmentbanking. Nach einem Vorsteuerverlust von 62 Millionen Franken im Vorjahresquartal erzielte die Grossbank hier nun einen Gewinn von 149 Millionen Franken.

Höhere Restrukturierungskosten
    Im eigentlichen Kerngeschäft, der Vermögensverwaltung, musste die Credit Suisse jedoch beim Gewinn Rückschläge hinnehmen. So sank der Vorsteuergewinn sowohl in der internationalen Vermögensverwaltung wie auch bei der Schweiz- und der Asien-Bank. Bei der Schweiz-Bank und der internationalen Vermögensverwaltung sind dafür jedoch Sonderkosten verantwortlich.
    Mit 404 Millionen Franken meldet die Schweiz-Bank einen um 6 Prozent tieferen Vorsteuergewinn als im Vorjahresquartal. Ohne Restrukturierungs- und Rechtskosten im Gesamtumfang von 79 Millionen Franken hätte sich das Schweizer Geschäft jedoch steigern können, wobei nur das Geschäftskundengeschäft höhere Erträge abwarf. Auch in der internationalen Vermögensverwaltung haben Restrukturierungskosten im Umfang von 36 Millionen Franken auf das Ergebnis gedrückt. Der Vorsteuergewinn reduzierte sich um 3 Prozent auf 291 Millionen Franken.
    Bei der Asien-Bank dagegen hat vor allem ein markanter Ertragsrückgang des Investmentbankings zu einem Gewinneinbruch geführt. Der Vorsteuergewinn reduzierte sich um 44 Prozent auf 147 Millionen Franken, was die Bank mit einem geringeren Aktienverkauf und tieferen Handelserträgen begründet. Die Credit Suisse kündet in diesem Zusammenhang auch an, dass sie die Ausgaben in diesem Segment der Asien-Bank bis Ende 2018 auf 1,2 Milliarden Franken senken wolle.

Starker Neugeldzufluss
    Beim Neugeld und den Gesamtkosten meldet die Bank dagegen Fortschritte. So hat sich der Zufluss an neuen Geldern gegenüber dem Vorjahresquartal um 24 Prozent auf 12,0 Milliarden Franken erhöht. Mit 4,3 Milliarden Franken ohne Sonderkosten habe die Bank auch die tiefsten Quartalsausgaben erreicht, schreibt die CS.
    Beim Ausblick auf das laufende Quartal zeigt sich die Bank vorsichtig. Man habe zwar eine weiterhin positive Entwicklung beim Neugeldzufluss festgestellt. Gleichzeitig hätten die diversen politischen Unsicherheiten die Kundschaft zurückhaltend gemacht, was eine Prognose über den weiteren Verlauf des Quartals schwierig mache.

    Die Credit Suisse bringt ihr Schweizer Geschäft doch nicht an die Börse. Die zur Erhöhung des Kapitalpolsters nötigen rund 4 Milliarden Franken will die Grossbank mit einer normalen Kapitalerhöhung beschaffen. Geschäftlich verspürt die Bank Aufwind.
    Ursprünglich plante die Grossbank das Schweizer Geschäft im zweiten Halbjahr 2017 teilweise an die Börse zu bringen. Der Verwaltungsrat hat jetzt jedoch entschieden, auf einen Börsengang zugunsten einer Kapitalerhöhung zu verzichten, wie die CS heute mitteilte.
    Die dafür nötige ausserordentliche Generalversammlung soll am 18. Mai 2017 stattfinden. Die zusätzlichen rund 4 Milliarden Franken sollen das Kapitalpolster (CET1 ratio) von aktuell 12,7 Prozent auf 13,4 Prozent anheben.

style="font-family:st;">Kehrtwende von Thiam
    Die Grossbank begründet den Entscheid in ihrer Mitteilung mit dem Hinweis auf eine grössere finanzielle Flexibilität. «Die Kapitalerhöhung erlaubt uns, weiter in attraktive Wachstumsfelder zu investieren, unsere Bilanz zu stärken und die Restrukturierungspläne umzusetzen», lässt sich CS-Chef Tidjane Thiam zitieren. Den Plan für einen teilweisen Börsengang des Schweizer Geschäfts gab Thiam zusammen mit dem Umbauprogramm der Bank im Oktober 2015 bekannt. Zweifel daran, dass die Bank diesen Plan auch tatsächlich umsetzen würde, gab es bereits im vergangenen Winter.
    Thiam sagte jedoch noch Mitte Februar 2017, dass am Börsengang festgehalten werde. Gleichzeitig liess er es damals offen, ob das Projekt nicht doch noch gestoppt werde, sollten die Marktbedingungen ändern.
    Dies ist jetzt offenbar eingetreten. Zudem hat ein Grossaktionär auf einen Verzicht gedrängt. So stellte sich Harris Associates gegen den geplanten Börsengang. Die US-Investmentgesellschaft hält gemäss eigenen Angaben rund 7,5 Prozent an der Credit Suisse und ist damit der drittgrösste Aktionär der Grossbank.

style="font-family:st;">Geringere Verluste
    Geschäftlich lief es der Grossbank zu Jahresbeginn besser als in den Vorquartalen. Mit 596 Millionen Franken schrieb die Banken einen über den Erwartungen liegenden Gewinn. Im Vorjahresquartal, das das schlechteste erste Quartal der Bank seit der Finanzkrise war, resultierte noch ein Verlust von 302 Millionen Franken.
    Diese Steigerung wurde jedoch zu einem grösseren Teil erreicht, dank geringeren Verlusten in den Geschäftsfeldern, aus der die Bank aussteigen will. So reduzierte sich das Vorsteuer-Minus der so genannten Strategic Resolution Unit von 1,25 Milliarden Franken im ersten Quartal 2016 auf 539 Millionen Franken.
    Aber auch geschäftlich verbesserte sich die Bank. Der Vorsteuergewinn stieg im Kerngeschäft von 769 Millionen Franken auf 1,21 Milliarden Franken, wobei sich die Grossbank nur in den zwei Investmentbanking-Segmenten steigern konnte.
    Der Handel und die Emission von Wertpapieren (Global Markets) erreichte mit einem Vorsteuergewinn von 317 Millionen Franken das beste Resultat seit sechs Quartalen. Zur Steigerung geführt habe ein starkes Abschneiden mit Kredit- und abgesicherten Produkten. Gleichzeitig senkte diese Geschäftseinheit auch die Kosten deutlich. Ebenfalls im Aufwind war das Kredit- und Beratungsgeschäft im Investmentbanking. Nach einem Vorsteuerverlust von 62 Millionen Franken im Vorjahresquartal erzielte die Grossbank hier nun einen Gewinn von 149 Millionen Franken.

style="font-family:st;">Höhere Restrukturierungskosten
    Im eigentlichen Kerngeschäft, der Vermögensverwaltung, musste die Credit Suisse jedoch beim Gewinn Rückschläge hinnehmen. So sank der Vorsteuergewinn sowohl in der internationalen Vermögensverwaltung wie auch bei der Schweiz- und der Asien-Bank. Bei der Schweiz-Bank und der internationalen Vermögensverwaltung sind dafür jedoch Sonderkosten verantwortlich.
    Mit 404 Millionen Franken meldet die Schweiz-Bank einen um 6 Prozent tieferen Vorsteuergewinn als im Vorjahresquartal. Ohne Restrukturierungs- und Rechtskosten im Gesamtumfang von 79 Millionen Franken hätte sich das Schweizer Geschäft jedoch steigern können, wobei nur das Geschäftskundengeschäft höhere Erträge abwarf. Auch in der internationalen Vermögensverwaltung haben Restrukturierungskosten im Umfang von 36 Millionen Franken auf das Ergebnis gedrückt. Der Vorsteuergewinn reduzierte sich um 3 Prozent auf 291 Millionen Franken.
    Bei der Asien-Bank dagegen hat vor allem ein markanter Ertragsrückgang des Investmentbankings zu einem Gewinneinbruch geführt. Der Vorsteuergewinn reduzierte sich um 44 Prozent auf 147 Millionen Franken, was die Bank mit einem geringeren Aktienverkauf und tieferen Handelserträgen begründet. Die Credit Suisse kündet in diesem Zusammenhang auch an, dass sie die Ausgaben in diesem Segment der Asien-Bank bis Ende 2018 auf 1,2 Milliarden Franken senken wolle.

style="font-family:st;">Starker Neugeldzufluss
    Beim Neugeld und den Gesamtkosten meldet die Bank dagegen Fortschritte. So hat sich der Zufluss an neuen Geldern gegenüber dem Vorjahresquartal um 24 Prozent auf 12,0 Milliarden Franken erhöht. Mit 4,3 Milliarden Franken ohne Sonderkosten habe die Bank auch die tiefsten Quartalsausgaben erreicht, schreibt die CS.
    Beim Ausblick auf das laufende Quartal zeigt sich die Bank vorsichtig. Man habe zwar eine weiterhin positive Entwicklung beim Neugeldzufluss festgestellt. Gleichzeitig hätten die diversen politischen Unsicherheiten die Kundschaft zurückhaltend gemacht, was eine Prognose über den weiteren Verlauf des Quartals schwierig mache.

25. April 2017 12:56



BANKEN

Credit Suisse bläst Börsengang ab

Credit Suisse bläst Börsengang ab

Der Gewinn des ersten Quartals der Grossbank übertrifft die Erwartungen. Das zusätzlich benötigte Kapital will sich die CS nun anders beschaffen als bisher geplant.

Der Gewinn des ersten Quartals der Grossbank übertrifft die Erwartungen. Das zusätzlich benötigte Kapital will sich die CS nun anders beschaffen als bisher geplant.

Hat ein gewinnbringendes Quartal hinter sich: Der Eingang der Credit Suisse in Lausanne. (4. Februar 2016).

Hat ein gewinnbringendes Quartal hinter sich: Der Eingang der Credit Suisse in Lausanne. (4. Februar 2016).

    Die Credit Suisse bringt ihr Schweizer Geschäft doch nicht an die Börse. Die zur Erhöhung des Kapitalpolsters nötigen rund 4 Milliarden Franken will die Grossbank mit einer normalen Kapitalerhöhung beschaffen. Geschäftlich verspürt die Bank Aufwind.
    Ursprünglich plante die Grossbank das Schweizer Geschäft im zweiten Halbjahr 2017 teilweise an die Börse zu bringen. Der Verwaltungsrat hat jetzt jedoch entschieden, auf einen Börsengang zugunsten einer Kapitalerhöhung zu verzichten, wie die CS heute mitteilte.
    Die dafür nötige ausserordentliche Generalversammlung soll am 18. Mai 2017 stattfinden. Die zusätzlichen rund 4 Milliarden Franken sollen das Kapitalpolster (CET1 ratio) von aktuell 12,7 Prozent auf 13,4 Prozent anheben.

Kehrtwende von Thiam
    Die Grossbank begründet den Entscheid in ihrer Mitteilung mit dem Hinweis auf eine grössere finanzielle Flexibilität. «Die Kapitalerhöhung erlaubt uns, weiter in attraktive Wachstumsfelder zu investieren, unsere Bilanz zu stärken und die Restrukturierungspläne umzusetzen», lässt sich CS-Chef Tidjane Thiam zitieren. Den Plan für einen teilweisen Börsengang des Schweizer Geschäfts gab Thiam zusammen mit dem Umbauprogramm der Bank im Oktober 2015 bekannt. Zweifel daran, dass die Bank diesen Plan auch tatsächlich umsetzen würde, gab es bereits im vergangenen Winter.
    Thiam sagte jedoch noch Mitte Februar 2017, dass am Börsengang festgehalten werde. Gleichzeitig liess er es damals offen, ob das Projekt nicht doch noch gestoppt werde, sollten die Marktbedingungen ändern.
    Dies ist jetzt offenbar eingetreten. Zudem hat ein Grossaktionär auf einen Verzicht gedrängt. So stellte sich Harris Associates gegen den geplanten Börsengang. Die US-Investmentgesellschaft hält gemäss eigenen Angaben rund 7,5 Prozent an der Credit Suisse und ist damit der drittgrösste Aktionär der Grossbank.

Geringere Verluste
    Geschäftlich lief es der Grossbank zu Jahresbeginn besser als in den Vorquartalen. Mit 596 Millionen Franken schrieb die Banken einen über den Erwartungen liegenden Gewinn. Im Vorjahresquartal, das das schlechteste erste Quartal der Bank seit der Finanzkrise war, resultierte noch ein Verlust von 302 Millionen Franken.
    Diese Steigerung wurde jedoch zu einem grösseren Teil erreicht, dank geringeren Verlusten in den Geschäftsfeldern, aus der die Bank aussteigen will. So reduzierte sich das Vorsteuer-Minus der so genannten Strategic Resolution Unit von 1,25 Milliarden Franken im ersten Quartal 2016 auf 539 Millionen Franken.
    Aber auch geschäftlich verbesserte sich die Bank. Der Vorsteuergewinn stieg im Kerngeschäft von 769 Millionen Franken auf 1,21 Milliarden Franken, wobei sich die Grossbank nur in den zwei Investmentbanking-Segmenten steigern konnte.
    Der Handel und die Emission von Wertpapieren (Global Markets) erreichte mit einem Vorsteuergewinn von 317 Millionen Franken das beste Resultat seit sechs Quartalen. Zur Steigerung geführt habe ein starkes Abschneiden mit Kredit- und abgesicherten Produkten. Gleichzeitig senkte diese Geschäftseinheit auch die Kosten deutlich. Ebenfalls im Aufwind war das Kredit- und Beratungsgeschäft im Investmentbanking. Nach einem Vorsteuerverlust von 62 Millionen Franken im Vorjahresquartal erzielte die Grossbank hier nun einen Gewinn von 149 Millionen Franken.

Höhere Restrukturierungskosten
    Im eigentlichen Kerngeschäft, der Vermögensverwaltung, musste die Credit Suisse jedoch beim Gewinn Rückschläge hinnehmen. So sank der Vorsteuergewinn sowohl in der internationalen Vermögensverwaltung wie auch bei der Schweiz- und der Asien-Bank. Bei der Schweiz-Bank und der internationalen Vermögensverwaltung sind dafür jedoch Sonderkosten verantwortlich.
    Mit 404 Millionen Franken meldet die Schweiz-Bank einen um 6 Prozent tieferen Vorsteuergewinn als im Vorjahresquartal. Ohne Restrukturierungs- und Rechtskosten im Gesamtumfang von 79 Millionen Franken hätte sich das Schweizer Geschäft jedoch steigern können, wobei nur das Geschäftskundengeschäft höhere Erträge abwarf. Auch in der internationalen Vermögensverwaltung haben Restrukturierungskosten im Umfang von 36 Millionen Franken auf das Ergebnis gedrückt. Der Vorsteuergewinn reduzierte sich um 3 Prozent auf 291 Millionen Franken.
    Bei der Asien-Bank dagegen hat vor allem ein markanter Ertragsrückgang des Investmentbankings zu einem Gewinneinbruch geführt. Der Vorsteuergewinn reduzierte sich um 44 Prozent auf 147 Millionen Franken, was die Bank mit einem geringeren Aktienverkauf und tieferen Handelserträgen begründet. Die Credit Suisse kündet in diesem Zusammenhang auch an, dass sie die Ausgaben in diesem Segment der Asien-Bank bis Ende 2018 auf 1,2 Milliarden Franken senken wolle.

Starker Neugeldzufluss
    Beim Neugeld und den Gesamtkosten meldet die Bank dagegen Fortschritte. So hat sich der Zufluss an neuen Geldern gegenüber dem Vorjahresquartal um 24 Prozent auf 12,0 Milliarden Franken erhöht. Mit 4,3 Milliarden Franken ohne Sonderkosten habe die Bank auch die tiefsten Quartalsausgaben erreicht, schreibt die CS.
    Beim Ausblick auf das laufende Quartal zeigt sich die Bank vorsichtig. Man habe zwar eine weiterhin positive Entwicklung beim Neugeldzufluss festgestellt. Gleichzeitig hätten die diversen politischen Unsicherheiten die Kundschaft zurückhaltend gemacht, was eine Prognose über den weiteren Verlauf des Quartals schwierig mache.

    Die Credit Suisse bringt ihr Schweizer Geschäft doch nicht an die Börse. Die zur Erhöhung des Kapitalpolsters nötigen rund 4 Milliarden Franken will die Grossbank mit einer normalen Kapitalerhöhung beschaffen. Geschäftlich verspürt die Bank Aufwind.
    Ursprünglich plante die Grossbank das Schweizer Geschäft im zweiten Halbjahr 2017 teilweise an die Börse zu bringen. Der Verwaltungsrat hat jetzt jedoch entschieden, auf einen Börsengang zugunsten einer Kapitalerhöhung zu verzichten, wie die CS heute mitteilte.
    Die dafür nötige ausserordentliche Generalversammlung soll am 18. Mai 2017 stattfinden. Die zusätzlichen rund 4 Milliarden Franken sollen das Kapitalpolster (CET1 ratio) von aktuell 12,7 Prozent auf 13,4 Prozent anheben.

style="font-family:st;">Kehrtwende von Thiam
    Die Grossbank begründet den Entscheid in ihrer Mitteilung mit dem Hinweis auf eine grössere finanzielle Flexibilität. «Die Kapitalerhöhung erlaubt uns, weiter in attraktive Wachstumsfelder zu investieren, unsere Bilanz zu stärken und die Restrukturierungspläne umzusetzen», lässt sich CS-Chef Tidjane Thiam zitieren. Den Plan für einen teilweisen Börsengang des Schweizer Geschäfts gab Thiam zusammen mit dem Umbauprogramm der Bank im Oktober 2015 bekannt. Zweifel daran, dass die Bank diesen Plan auch tatsächlich umsetzen würde, gab es bereits im vergangenen Winter.
    Thiam sagte jedoch noch Mitte Februar 2017, dass am Börsengang festgehalten werde. Gleichzeitig liess er es damals offen, ob das Projekt nicht doch noch gestoppt werde, sollten die Marktbedingungen ändern.
    Dies ist jetzt offenbar eingetreten. Zudem hat ein Grossaktionär auf einen Verzicht gedrängt. So stellte sich Harris Associates gegen den geplanten Börsengang. Die US-Investmentgesellschaft hält gemäss eigenen Angaben rund 7,5 Prozent an der Credit Suisse und ist damit der drittgrösste Aktionär der Grossbank.

style="font-family:st;">Geringere Verluste
    Geschäftlich lief es der Grossbank zu Jahresbeginn besser als in den Vorquartalen. Mit 596 Millionen Franken schrieb die Banken einen über den Erwartungen liegenden Gewinn. Im Vorjahresquartal, das das schlechteste erste Quartal der Bank seit der Finanzkrise war, resultierte noch ein Verlust von 302 Millionen Franken.
    Diese Steigerung wurde jedoch zu einem grösseren Teil erreicht, dank geringeren Verlusten in den Geschäftsfeldern, aus der die Bank aussteigen will. So reduzierte sich das Vorsteuer-Minus der so genannten Strategic Resolution Unit von 1,25 Milliarden Franken im ersten Quartal 2016 auf 539 Millionen Franken.
    Aber auch geschäftlich verbesserte sich die Bank. Der Vorsteuergewinn stieg im Kerngeschäft von 769 Millionen Franken auf 1,21 Milliarden Franken, wobei sich die Grossbank nur in den zwei Investmentbanking-Segmenten steigern konnte.
    Der Handel und die Emission von Wertpapieren (Global Markets) erreichte mit einem Vorsteuergewinn von 317 Millionen Franken das beste Resultat seit sechs Quartalen. Zur Steigerung geführt habe ein starkes Abschneiden mit Kredit- und abgesicherten Produkten. Gleichzeitig senkte diese Geschäftseinheit auch die Kosten deutlich. Ebenfalls im Aufwind war das Kredit- und Beratungsgeschäft im Investmentbanking. Nach einem Vorsteuerverlust von 62 Millionen Franken im Vorjahresquartal erzielte die Grossbank hier nun einen Gewinn von 149 Millionen Franken.

style="font-family:st;">Höhere Restrukturierungskosten
    Im eigentlichen Kerngeschäft, der Vermögensverwaltung, musste die Credit Suisse jedoch beim Gewinn Rückschläge hinnehmen. So sank der Vorsteuergewinn sowohl in der internationalen Vermögensverwaltung wie auch bei der Schweiz- und der Asien-Bank. Bei der Schweiz-Bank und der internationalen Vermögensverwaltung sind dafür jedoch Sonderkosten verantwortlich.
    Mit 404 Millionen Franken meldet die Schweiz-Bank einen um 6 Prozent tieferen Vorsteuergewinn als im Vorjahresquartal. Ohne Restrukturierungs- und Rechtskosten im Gesamtumfang von 79 Millionen Franken hätte sich das Schweizer Geschäft jedoch steigern können, wobei nur das Geschäftskundengeschäft höhere Erträge abwarf. Auch in der internationalen Vermögensverwaltung haben Restrukturierungskosten im Umfang von 36 Millionen Franken auf das Ergebnis gedrückt. Der Vorsteuergewinn reduzierte sich um 3 Prozent auf 291 Millionen Franken.
    Bei der Asien-Bank dagegen hat vor allem ein markanter Ertragsrückgang des Investmentbankings zu einem Gewinneinbruch geführt. Der Vorsteuergewinn reduzierte sich um 44 Prozent auf 147 Millionen Franken, was die Bank mit einem geringeren Aktienverkauf und tieferen Handelserträgen begründet. Die Credit Suisse kündet in diesem Zusammenhang auch an, dass sie die Ausgaben in diesem Segment der Asien-Bank bis Ende 2018 auf 1,2 Milliarden Franken senken wolle.

style="font-family:st;">Starker Neugeldzufluss
    Beim Neugeld und den Gesamtkosten meldet die Bank dagegen Fortschritte. So hat sich der Zufluss an neuen Geldern gegenüber dem Vorjahresquartal um 24 Prozent auf 12,0 Milliarden Franken erhöht. Mit 4,3 Milliarden Franken ohne Sonderkosten habe die Bank auch die tiefsten Quartalsausgaben erreicht, schreibt die CS.
    Beim Ausblick auf das laufende Quartal zeigt sich die Bank vorsichtig. Man habe zwar eine weiterhin positive Entwicklung beim Neugeldzufluss festgestellt. Gleichzeitig hätten die diversen politischen Unsicherheiten die Kundschaft zurückhaltend gemacht, was eine Prognose über den weiteren Verlauf des Quartals schwierig mache.

25. April 2017 12:38



Hoppla: Credit Suisse bläst Börsengang ihres Schweizer Geschäftes ab

Hoppla: Credit Suisse bläst Börsengang ihres Schweizer Geschäftes ab

Credit-Suisse-CEO Tidjane Thiam bild: keystone

Credit-Suisse-CEO Tidjane Thiam bild: keystone

    Zwei Tage vor der grossen Generalversammlung kommt die grosse Überraschung: Die Credit Suisse bringt ihr Schweizer Geschäft nicht an die Börse. Die zur Erhöhung des Kapitalpolsters nötigen rund 4 Milliarden Franken will die Grossbank entgegen den bisherigen Plänen mit einer normalen Kapitalerhöhung beschaffen.
    Ursprünglich plante die Grossbank das Schweizer Geschäft im zweiten Halbjahr 2017 teilweise an die Börse zu bringen. Der Verwaltungsrat hat jetzt jedoch entschieden, zugunsten einer ordentlichen Kapitalerhöhung auf diesen Börsengang zu verzichten, wie die CS am Mittwoch mitteilte.
    «Wir glauben, dass der weiterhin vollständige Besitz der wichtigen Schweizer Bank der richtige Weg ist, der sich für die Aktionäre auszahlen wird» CS-Präsident Urs Rohner

    Die Grossbank begründet den Entscheid lediglich mit dem Hinweis auf einen zukünftigen Mehrwert für die Aktionäre. «Wir glauben, dass der weiterhin vollständige Besitz der wichtigen Schweizer Bank der richtige Weg ist, der sich für die Aktionäre auszahlen wird», lässt sich CS-Präsident Urs Rohner in der Mitteilung zitieren.

    Gemäss der Wirtschaftsnachrichtenagentur AWP soll die für die Kapitalerhöhung notwendige ausserordentliche Generalversammlung am 18. Mai 2017 stattfinden.
Starkes erstes Quartal – aber …
    Geschäftlich lief es der Grossbank zu Jahresbeginn besser als in den Vorquartalen. So schrieb die Bank mit 596 Millionen Franken einen über den Erwartungen liegenden Gewinn. Im Vorjahresquartal resultierte noch ein Verlust von 302 Millionen Franken.
    Diese deutliche Steigerung erreichte die Bank jedoch vor allem dank geringeren Verlusten in den Geschäftsfeldern, aus der die Bank aussteigen will. Geschäftlich dagegen konnte sich die CS nur in der Investmentbanking steigern. In der Vermögensverwaltung aber auch in der Schweizer und der Asien-Bank fiel die Vorsteuergewinne tiefer aus.

    Zwei Tage vor der grossen Generalversammlung kommt die grosse Überraschung: Die Credit Suisse bringt ihr Schweizer Geschäft nicht an die Börse. Die zur Erhöhung des Kapitalpolsters nötigen rund 4 Milliarden Franken will die Grossbank entgegen den bisherigen Plänen mit einer normalen Kapitalerhöhung beschaffen.
    Ursprünglich plante die Grossbank das Schweizer Geschäft im zweiten Halbjahr 2017 teilweise an die Börse zu bringen. Der Verwaltungsrat hat jetzt jedoch entschieden, zugunsten einer ordentlichen Kapitalerhöhung auf diesen Börsengang zu verzichten, wie die CS am Mittwoch mitteilte.
    «Wir glauben, dass der weiterhin vollständige Besitz der wichtigen Schweizer Bank der richtige Weg ist, der sich für die Aktionäre auszahlen wird» CS-Präsident Urs Rohner

    Die Grossbank begründet den Entscheid lediglich mit dem Hinweis auf einen zukünftigen Mehrwert für die Aktionäre. «Wir glauben, dass der weiterhin vollständige Besitz der wichtigen Schweizer Bank der richtige Weg ist, der sich für die Aktionäre auszahlen wird», lässt sich CS-Präsident Urs Rohner in der Mitteilung zitieren.

    Gemäss der Wirtschaftsnachrichtenagentur AWP soll die für die Kapitalerhöhung notwendige ausserordentliche Generalversammlung am 18. Mai 2017 stattfinden.
style="font-family:st;">Starkes erstes Quartalaber
    Geschäftlich lief es der Grossbank zu Jahresbeginn besser als in den Vorquartalen. So schrieb die Bank mit 596 Millionen Franken einen über den Erwartungen liegenden Gewinn. Im Vorjahresquartal resultierte noch ein Verlust von 302 Millionen Franken.
    Diese deutliche Steigerung erreichte die Bank jedoch vor allem dank geringeren Verlusten in den Geschäftsfeldern, aus der die Bank aussteigen will. Geschäftlich dagegen konnte sich die CS nur in der Investmentbanking steigern. In der Vermögensverwaltung aber auch in der Schweizer und der Asien-Bank fiel die Vorsteuergewinne tiefer aus.

25. April 2017 12:57


Credit Suisse bläst Börsengang ab

Credit Suisse bläst Börsengang ab

Der Gewinn des ersten Quartals der Grossbank übertrifft die Erwartungen. Das zusätzlich benötigte Kapital will sich die CS nun anders beschaffen als bisher geplant.

Der Gewinn des ersten Quartals der Grossbank übertrifft die Erwartungen. Das zusätzlich benötigte Kapital will sich die CS nun anders beschaffen als bisher geplant.

Hat ein gewinnbringendes Quartal hinter sich: Der Eingang der Credit Suisse in Lausanne. (4. Februar 2016).

Hat ein gewinnbringendes Quartal hinter sich: Der Eingang der Credit Suisse in Lausanne. (4. Februar 2016).

    Die Credit Suisse bringt ihr Schweizer Geschäft doch nicht an die Börse. Die zur Erhöhung des Kapitalpolsters nötigen rund 4 Milliarden Franken will die Grossbank mit einer normalen Kapitalerhöhung beschaffen. Geschäftlich verspürt die Bank Aufwind.
    Ursprünglich plante die Grossbank das Schweizer Geschäft im zweiten Halbjahr 2017 teilweise an die Börse zu bringen. Der Verwaltungsrat hat jetzt jedoch entschieden, auf einen Börsengang zugunsten einer Kapitalerhöhung zu verzichten, wie die CS heute mitteilte.
    Die dafür nötige ausserordentliche Generalversammlung soll am 18. Mai 2017 stattfinden. Die zusätzlichen rund 4 Milliarden Franken sollen das Kapitalpolster (CET1 ratio) von aktuell 12,7 Prozent auf 13,4 Prozent anheben.

Kehrtwende von Thiam

    Die Grossbank begründet den Entscheid in ihrer Mitteilung mit dem Hinweis auf eine grössere finanzielle Flexibilität. «Die Kapitalerhöhung erlaubt uns, weiter in attraktive Wachstumsfelder zu investieren, unsere Bilanz zu stärken und die Restrukturierungspläne umzusetzen», lässt sich CS-Chef Tidjane Thiam zitieren. Den Plan für einen teilweisen Börsengang des Schweizer Geschäfts gab Thiam zusammen mit dem Umbauprogramm der Bank im Oktober 2015 bekannt. Zweifel daran, dass die Bank diesen Plan auch tatsächlich umsetzen würde, gab es bereits im vergangenen Winter.
    Thiam sagte jedoch noch Mitte Februar 2017, dass am Börsengang festgehalten werde. Gleichzeitig liess er es damals offen, ob das Projekt nicht doch noch gestoppt werde, sollten die Marktbedingungen ändern.
    Dies ist jetzt offenbar eingetreten. Zudem hat ein Grossaktionär auf einen Verzicht gedrängt. So stellte sich Harris Associates gegen den geplanten Börsengang. Die US-Investmentgesellschaft hält gemäss eigenen Angaben rund 7,5 Prozent an der Credit Suisse und ist damit der drittgrösste Aktionär der Grossbank.

Geringere Verluste

    Geschäftlich lief es der Grossbank zu Jahresbeginn besser als in den Vorquartalen. Mit 596 Millionen Franken schrieb die Banken einen über den Erwartungen liegenden Gewinn. Im Vorjahresquartal, das das schlechteste erste Quartal der Bank seit der Finanzkrise war, resultierte noch ein Verlust von 302 Millionen Franken.
    Diese Steigerung wurde jedoch zu einem grösseren Teil erreicht, dank geringeren Verlusten in den Geschäftsfeldern, aus der die Bank aussteigen will. So reduzierte sich das Vorsteuer-Minus der so genannten Strategic Resolution Unit von 1,25 Milliarden Franken im ersten Quartal 2016 auf 539 Millionen Franken.
    Aber auch geschäftlich verbesserte sich die Bank. Der Vorsteuergewinn stieg im Kerngeschäft von 769 Millionen Franken auf 1,21 Milliarden Franken, wobei sich die Grossbank nur in den zwei Investmentbanking-Segmenten steigern konnte.
    Der Handel und die Emission von Wertpapieren (Global Markets) erreichte mit einem Vorsteuergewinn von 317 Millionen Franken das beste Resultat seit sechs Quartalen. Zur Steigerung geführt habe ein starkes Abschneiden mit Kredit- und abgesicherten Produkten. Gleichzeitig senkte diese Geschäftseinheit auch die Kosten deutlich. Ebenfalls im Aufwind war das Kredit- und Beratungsgeschäft im Investmentbanking. Nach einem Vorsteuerverlust von 62 Millionen Franken im Vorjahresquartal erzielte die Grossbank hier nun einen Gewinn von 149 Millionen Franken.

Höhere Restrukturierungskosten

    Im eigentlichen Kerngeschäft, der Vermögensverwaltung, musste die Credit Suisse jedoch beim Gewinn Rückschläge hinnehmen. So sank der Vorsteuergewinn sowohl in der internationalen Vermögensverwaltung wie auch bei der Schweiz- und der Asien-Bank. Bei der Schweiz-Bank und der internationalen Vermögensverwaltung sind dafür jedoch Sonderkosten verantwortlich.
    Mit 404 Millionen Franken meldet die Schweiz-Bank einen um 6 Prozent tieferen Vorsteuergewinn als im Vorjahresquartal. Ohne Restrukturierungs- und Rechtskosten im Gesamtumfang von 79 Millionen Franken hätte sich das Schweizer Geschäft jedoch steigern können, wobei nur das Geschäftskundengeschäft höhere Erträge abwarf. Auch in der internationalen Vermögensverwaltung haben Restrukturierungskosten im Umfang von 36 Millionen Franken auf das Ergebnis gedrückt. Der Vorsteuergewinn reduzierte sich um 3 Prozent auf 291 Millionen Franken.
    Bei der Asien-Bank dagegen hat vor allem ein markanter Ertragsrückgang des Investmentbankings zu einem Gewinneinbruch geführt. Der Vorsteuergewinn reduzierte sich um 44 Prozent auf 147 Millionen Franken, was die Bank mit einem geringeren Aktienverkauf und tieferen Handelserträgen begründet. Die Credit Suisse kündet in diesem Zusammenhang auch an, dass sie die Ausgaben in diesem Segment der Asien-Bank bis Ende 2018 auf 1,2 Milliarden Franken senken wolle.

Starker Neugeldzufluss

    Beim Neugeld und den Gesamtkosten meldet die Bank dagegen Fortschritte. So hat sich der Zufluss an neuen Geldern gegenüber dem Vorjahresquartal um 24 Prozent auf 12,0 Milliarden Franken erhöht. Mit 4,3 Milliarden Franken ohne Sonderkosten habe die Bank auch die tiefsten Quartalsausgaben erreicht, schreibt die CS.
    Beim Ausblick auf das laufende Quartal zeigt sich die Bank vorsichtig. Man habe zwar eine weiterhin positive Entwicklung beim Neugeldzufluss festgestellt. Gleichzeitig hätten die diversen politischen Unsicherheiten die Kundschaft zurückhaltend gemacht, was eine Prognose über den weiteren Verlauf des Quartals schwierig mache.

    Die Credit Suisse bringt ihr Schweizer Geschäft doch nicht an die Börse. Die zur Erhöhung des Kapitalpolsters nötigen rund 4 Milliarden Franken will die Grossbank mit einer normalen Kapitalerhöhung beschaffen. Geschäftlich verspürt die Bank Aufwind.
    Ursprünglich plante die Grossbank das Schweizer Geschäft im zweiten Halbjahr 2017 teilweise an die Börse zu bringen. Der Verwaltungsrat hat jetzt jedoch entschieden, auf einen Börsengang zugunsten einer Kapitalerhöhung zu verzichten, wie die CS heute mitteilte.
    Die dafür nötige ausserordentliche Generalversammlung soll am 18. Mai 2017 stattfinden. Die zusätzlichen rund 4 Milliarden Franken sollen das Kapitalpolster (CET1 ratio) von aktuell 12,7 Prozent auf 13,4 Prozent anheben.

style="font-family:st;">Kehrtwende von Thiam

    Die Grossbank begründet den Entscheid in ihrer Mitteilung mit dem Hinweis auf eine grössere finanzielle Flexibilität. «Die Kapitalerhöhung erlaubt uns, weiter in attraktive Wachstumsfelder zu investieren, unsere Bilanz zu stärken und die Restrukturierungspläne umzusetzen», lässt sich CS-Chef Tidjane Thiam zitieren. Den Plan für einen teilweisen Börsengang des Schweizer Geschäfts gab Thiam zusammen mit dem Umbauprogramm der Bank im Oktober 2015 bekannt. Zweifel daran, dass die Bank diesen Plan auch tatsächlich umsetzen würde, gab es bereits im vergangenen Winter.
    Thiam sagte jedoch noch Mitte Februar 2017, dass am Börsengang festgehalten werde. Gleichzeitig liess er es damals offen, ob das Projekt nicht doch noch gestoppt werde, sollten die Marktbedingungen ändern.
    Dies ist jetzt offenbar eingetreten. Zudem hat ein Grossaktionär auf einen Verzicht gedrängt. So stellte sich Harris Associates gegen den geplanten Börsengang. Die US-Investmentgesellschaft hält gemäss eigenen Angaben rund 7,5 Prozent an der Credit Suisse und ist damit der drittgrösste Aktionär der Grossbank.

style="font-family:st;">Geringere Verluste

    Geschäftlich lief es der Grossbank zu Jahresbeginn besser als in den Vorquartalen. Mit 596 Millionen Franken schrieb die Banken einen über den Erwartungen liegenden Gewinn. Im Vorjahresquartal, das das schlechteste erste Quartal der Bank seit der Finanzkrise war, resultierte noch ein Verlust von 302 Millionen Franken.
    Diese Steigerung wurde jedoch zu einem grösseren Teil erreicht, dank geringeren Verlusten in den Geschäftsfeldern, aus der die Bank aussteigen will. So reduzierte sich das Vorsteuer-Minus der so genannten Strategic Resolution Unit von 1,25 Milliarden Franken im ersten Quartal 2016 auf 539 Millionen Franken.
    Aber auch geschäftlich verbesserte sich die Bank. Der Vorsteuergewinn stieg im Kerngeschäft von 769 Millionen Franken auf 1,21 Milliarden Franken, wobei sich die Grossbank nur in den zwei Investmentbanking-Segmenten steigern konnte.
    Der Handel und die Emission von Wertpapieren (Global Markets) erreichte mit einem Vorsteuergewinn von 317 Millionen Franken das beste Resultat seit sechs Quartalen. Zur Steigerung geführt habe ein starkes Abschneiden mit Kredit- und abgesicherten Produkten. Gleichzeitig senkte diese Geschäftseinheit auch die Kosten deutlich. Ebenfalls im Aufwind war das Kredit- und Beratungsgeschäft im Investmentbanking. Nach einem Vorsteuerverlust von 62 Millionen Franken im Vorjahresquartal erzielte die Grossbank hier nun einen Gewinn von 149 Millionen Franken.

style="font-family:st;">Höhere Restrukturierungskosten

    Im eigentlichen Kerngeschäft, der Vermögensverwaltung, musste die Credit Suisse jedoch beim Gewinn Rückschläge hinnehmen. So sank der Vorsteuergewinn sowohl in der internationalen Vermögensverwaltung wie auch bei der Schweiz- und der Asien-Bank. Bei der Schweiz-Bank und der internationalen Vermögensverwaltung sind dafür jedoch Sonderkosten verantwortlich.
    Mit 404 Millionen Franken meldet die Schweiz-Bank einen um 6 Prozent tieferen Vorsteuergewinn als im Vorjahresquartal. Ohne Restrukturierungs- und Rechtskosten im Gesamtumfang von 79 Millionen Franken hätte sich das Schweizer Geschäft jedoch steigern können, wobei nur das Geschäftskundengeschäft höhere Erträge abwarf. Auch in der internationalen Vermögensverwaltung haben Restrukturierungskosten im Umfang von 36 Millionen Franken auf das Ergebnis gedrückt. Der Vorsteuergewinn reduzierte sich um 3 Prozent auf 291 Millionen Franken.
    Bei der Asien-Bank dagegen hat vor allem ein markanter Ertragsrückgang des Investmentbankings zu einem Gewinneinbruch geführt. Der Vorsteuergewinn reduzierte sich um 44 Prozent auf 147 Millionen Franken, was die Bank mit einem geringeren Aktienverkauf und tieferen Handelserträgen begründet. Die Credit Suisse kündet in diesem Zusammenhang auch an, dass sie die Ausgaben in diesem Segment der Asien-Bank bis Ende 2018 auf 1,2 Milliarden Franken senken wolle.

style="font-family:st;">Starker Neugeldzufluss

    Beim Neugeld und den Gesamtkosten meldet die Bank dagegen Fortschritte. So hat sich der Zufluss an neuen Geldern gegenüber dem Vorjahresquartal um 24 Prozent auf 12,0 Milliarden Franken erhöht. Mit 4,3 Milliarden Franken ohne Sonderkosten habe die Bank auch die tiefsten Quartalsausgaben erreicht, schreibt die CS.
    Beim Ausblick auf das laufende Quartal zeigt sich die Bank vorsichtig. Man habe zwar eine weiterhin positive Entwicklung beim Neugeldzufluss festgestellt. Gleichzeitig hätten die diversen politischen Unsicherheiten die Kundschaft zurückhaltend gemacht, was eine Prognose über den weiteren Verlauf des Quartals schwierig mache.

25. April 2017 12:45


Credit Suisse bläst Börsengang ab

Credit Suisse bläst Börsengang ab

Der Gewinn des ersten Quartals der Grossbank übertrifft die Erwartungen. Das zusätzlich benötigte Kapital will sich die CS nun anders beschaffen als bisher geplant.

Der Gewinn des ersten Quartals der Grossbank übertrifft die Erwartungen. Das zusätzlich benötigte Kapital will sich die CS nun anders beschaffen als bisher geplant.

Hat ein gewinnbringendes Quartal hinter sich: Der Eingang der Credit Suisse in Lausanne. (4. Februar 2016).

Hat ein gewinnbringendes Quartal hinter sich: Der Eingang der Credit Suisse in Lausanne. (4. Februar 2016).

    Die Credit Suisse bringt ihr Schweizer Geschäft doch nicht an die Börse. Die zur Erhöhung des Kapitalpolsters nötigen rund 4 Milliarden Franken will die Grossbank mit einer normalen Kapitalerhöhung beschaffen. Geschäftlich verspürt die Bank Aufwind.
    Ursprünglich plante die Grossbank das Schweizer Geschäft im zweiten Halbjahr 2017 teilweise an die Börse zu bringen. Der Verwaltungsrat hat jetzt jedoch entschieden, auf einen Börsengang zugunsten einer Kapitalerhöhung zu verzichten, wie die CS heute mitteilte.
    Die dafür nötige ausserordentliche Generalversammlung soll am 18. Mai 2017 stattfinden. Die zusätzlichen rund 4 Milliarden Franken sollen das Kapitalpolster (CET1 ratio) von aktuell 12,7 Prozent auf 13,4 Prozent anheben.

Kehrtwende von Thiam
    Die Grossbank begründet den Entscheid in ihrer Mitteilung mit dem Hinweis auf eine grössere finanzielle Flexibilität. «Die Kapitalerhöhung erlaubt uns, weiter in attraktive Wachstumsfelder zu investieren, unsere Bilanz zu stärken und die Restrukturierungspläne umzusetzen», lässt sich CS-Chef Tidjane Thiam zitieren. Den Plan für einen teilweisen Börsengang des Schweizer Geschäfts gab Thiam zusammen mit dem Umbauprogramm der Bank im Oktober 2015 bekannt. Zweifel daran, dass die Bank diesen Plan auch tatsächlich umsetzen würde, gab es bereits im vergangenen Winter.
    Thiam sagte jedoch noch Mitte Februar 2017, dass am Börsengang festgehalten werde. Gleichzeitig liess er es damals offen, ob das Projekt nicht doch noch gestoppt werde, sollten die Marktbedingungen ändern.
    Dies ist jetzt offenbar eingetreten. Zudem hat ein Grossaktionär auf einen Verzicht gedrängt. So stellte sich Harris Associates gegen den geplanten Börsengang. Die US-Investmentgesellschaft hält gemäss eigenen Angaben rund 7,5 Prozent an der Credit Suisse und ist damit der drittgrösste Aktionär der Grossbank.

Geringere Verluste
    Geschäftlich lief es der Grossbank zu Jahresbeginn besser als in den Vorquartalen. Mit 596 Millionen Franken schrieb die Banken einen über den Erwartungen liegenden Gewinn. Im Vorjahresquartal, das das schlechteste erste Quartal der Bank seit der Finanzkrise war, resultierte noch ein Verlust von 302 Millionen Franken.
    Diese Steigerung wurde jedoch zu einem grösseren Teil erreicht, dank geringeren Verlusten in den Geschäftsfeldern, aus der die Bank aussteigen will. So reduzierte sich das Vorsteuer-Minus der so genannten Strategic Resolution Unit von 1,25 Milliarden Franken im ersten Quartal 2016 auf 539 Millionen Franken.
    Aber auch geschäftlich verbesserte sich die Bank. Der Vorsteuergewinn stieg im Kerngeschäft von 769 Millionen Franken auf 1,21 Milliarden Franken, wobei sich die Grossbank nur in den zwei Investmentbanking-Segmenten steigern konnte.
    Der Handel und die Emission von Wertpapieren (Global Markets) erreichte mit einem Vorsteuergewinn von 317 Millionen Franken das beste Resultat seit sechs Quartalen. Zur Steigerung geführt habe ein starkes Abschneiden mit Kredit- und abgesicherten Produkten. Gleichzeitig senkte diese Geschäftseinheit auch die Kosten deutlich. Ebenfalls im Aufwind war das Kredit- und Beratungsgeschäft im Investmentbanking. Nach einem Vorsteuerverlust von 62 Millionen Franken im Vorjahresquartal erzielte die Grossbank hier nun einen Gewinn von 149 Millionen Franken.

Höhere Restrukturierungskosten
    Im eigentlichen Kerngeschäft, der Vermögensverwaltung, musste die Credit Suisse jedoch beim Gewinn Rückschläge hinnehmen. So sank der Vorsteuergewinn sowohl in der internationalen Vermögensverwaltung wie auch bei der Schweiz- und der Asien-Bank. Bei der Schweiz-Bank und der internationalen Vermögensverwaltung sind dafür jedoch Sonderkosten verantwortlich.
    Mit 404 Millionen Franken meldet die Schweiz-Bank einen um 6 Prozent tieferen Vorsteuergewinn als im Vorjahresquartal. Ohne Restrukturierungs- und Rechtskosten im Gesamtumfang von 79 Millionen Franken hätte sich das Schweizer Geschäft jedoch steigern können, wobei nur das Geschäftskundengeschäft höhere Erträge abwarf. Auch in der internationalen Vermögensverwaltung haben Restrukturierungskosten im Umfang von 36 Millionen Franken auf das Ergebnis gedrückt. Der Vorsteuergewinn reduzierte sich um 3 Prozent auf 291 Millionen Franken.
    Bei der Asien-Bank dagegen hat vor allem ein markanter Ertragsrückgang des Investmentbankings zu einem Gewinneinbruch geführt. Der Vorsteuergewinn reduzierte sich um 44 Prozent auf 147 Millionen Franken, was die Bank mit einem geringeren Aktienverkauf und tieferen Handelserträgen begründet. Die Credit Suisse kündet in diesem Zusammenhang auch an, dass sie die Ausgaben in diesem Segment der Asien-Bank bis Ende 2018 auf 1,2 Milliarden Franken senken wolle.

Starker Neugeldzufluss
    Beim Neugeld und den Gesamtkosten meldet die Bank dagegen Fortschritte. So hat sich der Zufluss an neuen Geldern gegenüber dem Vorjahresquartal um 24 Prozent auf 12,0 Milliarden Franken erhöht. Mit 4,3 Milliarden Franken ohne Sonderkosten habe die Bank auch die tiefsten Quartalsausgaben erreicht, schreibt die CS.
    Beim Ausblick auf das laufende Quartal zeigt sich die Bank vorsichtig. Man habe zwar eine weiterhin positive Entwicklung beim Neugeldzufluss festgestellt. Gleichzeitig hätten die diversen politischen Unsicherheiten die Kundschaft zurückhaltend gemacht, was eine Prognose über den weiteren Verlauf des Quartals schwierig mache.

    Die Credit Suisse bringt ihr Schweizer Geschäft doch nicht an die Börse. Die zur Erhöhung des Kapitalpolsters nötigen rund 4 Milliarden Franken will die Grossbank mit einer normalen Kapitalerhöhung beschaffen. Geschäftlich verspürt die Bank Aufwind.
    Ursprünglich plante die Grossbank das Schweizer Geschäft im zweiten Halbjahr 2017 teilweise an die Börse zu bringen. Der Verwaltungsrat hat jetzt jedoch entschieden, auf einen Börsengang zugunsten einer Kapitalerhöhung zu verzichten, wie die CS heute mitteilte.
    Die dafür nötige ausserordentliche Generalversammlung soll am 18. Mai 2017 stattfinden. Die zusätzlichen rund 4 Milliarden Franken sollen das Kapitalpolster (CET1 ratio) von aktuell 12,7 Prozent auf 13,4 Prozent anheben.

style="font-family:st;">Kehrtwende von Thiam
    Die Grossbank begründet den Entscheid in ihrer Mitteilung mit dem Hinweis auf eine grössere finanzielle Flexibilität. «Die Kapitalerhöhung erlaubt uns, weiter in attraktive Wachstumsfelder zu investieren, unsere Bilanz zu stärken und die Restrukturierungspläne umzusetzen», lässt sich CS-Chef Tidjane Thiam zitieren. Den Plan für einen teilweisen Börsengang des Schweizer Geschäfts gab Thiam zusammen mit dem Umbauprogramm der Bank im Oktober 2015 bekannt. Zweifel daran, dass die Bank diesen Plan auch tatsächlich umsetzen würde, gab es bereits im vergangenen Winter.
    Thiam sagte jedoch noch Mitte Februar 2017, dass am Börsengang festgehalten werde. Gleichzeitig liess er es damals offen, ob das Projekt nicht doch noch gestoppt werde, sollten die Marktbedingungen ändern.
    Dies ist jetzt offenbar eingetreten. Zudem hat ein Grossaktionär auf einen Verzicht gedrängt. So stellte sich Harris Associates gegen den geplanten Börsengang. Die US-Investmentgesellschaft hält gemäss eigenen Angaben rund 7,5 Prozent an der Credit Suisse und ist damit der drittgrösste Aktionär der Grossbank.

style="font-family:st;">Geringere Verluste
    Geschäftlich lief es der Grossbank zu Jahresbeginn besser als in den Vorquartalen. Mit 596 Millionen Franken schrieb die Banken einen über den Erwartungen liegenden Gewinn. Im Vorjahresquartal, das das schlechteste erste Quartal der Bank seit der Finanzkrise war, resultierte noch ein Verlust von 302 Millionen Franken.
    Diese Steigerung wurde jedoch zu einem grösseren Teil erreicht, dank geringeren Verlusten in den Geschäftsfeldern, aus der die Bank aussteigen will. So reduzierte sich das Vorsteuer-Minus der so genannten Strategic Resolution Unit von 1,25 Milliarden Franken im ersten Quartal 2016 auf 539 Millionen Franken.
    Aber auch geschäftlich verbesserte sich die Bank. Der Vorsteuergewinn stieg im Kerngeschäft von 769 Millionen Franken auf 1,21 Milliarden Franken, wobei sich die Grossbank nur in den zwei Investmentbanking-Segmenten steigern konnte.
    Der Handel und die Emission von Wertpapieren (Global Markets) erreichte mit einem Vorsteuergewinn von 317 Millionen Franken das beste Resultat seit sechs Quartalen. Zur Steigerung geführt habe ein starkes Abschneiden mit Kredit- und abgesicherten Produkten. Gleichzeitig senkte diese Geschäftseinheit auch die Kosten deutlich. Ebenfalls im Aufwind war das Kredit- und Beratungsgeschäft im Investmentbanking. Nach einem Vorsteuerverlust von 62 Millionen Franken im Vorjahresquartal erzielte die Grossbank hier nun einen Gewinn von 149 Millionen Franken.

style="font-family:st;">Höhere Restrukturierungskosten
    Im eigentlichen Kerngeschäft, der Vermögensverwaltung, musste die Credit Suisse jedoch beim Gewinn Rückschläge hinnehmen. So sank der Vorsteuergewinn sowohl in der internationalen Vermögensverwaltung wie auch bei der Schweiz- und der Asien-Bank. Bei der Schweiz-Bank und der internationalen Vermögensverwaltung sind dafür jedoch Sonderkosten verantwortlich.
    Mit 404 Millionen Franken meldet die Schweiz-Bank einen um 6 Prozent tieferen Vorsteuergewinn als im Vorjahresquartal. Ohne Restrukturierungs- und Rechtskosten im Gesamtumfang von 79 Millionen Franken hätte sich das Schweizer Geschäft jedoch steigern können, wobei nur das Geschäftskundengeschäft höhere Erträge abwarf. Auch in der internationalen Vermögensverwaltung haben Restrukturierungskosten im Umfang von 36 Millionen Franken auf das Ergebnis gedrückt. Der Vorsteuergewinn reduzierte sich um 3 Prozent auf 291 Millionen Franken.
    Bei der Asien-Bank dagegen hat vor allem ein markanter Ertragsrückgang des Investmentbankings zu einem Gewinneinbruch geführt. Der Vorsteuergewinn reduzierte sich um 44 Prozent auf 147 Millionen Franken, was die Bank mit einem geringeren Aktienverkauf und tieferen Handelserträgen begründet. Die Credit Suisse kündet in diesem Zusammenhang auch an, dass sie die Ausgaben in diesem Segment der Asien-Bank bis Ende 2018 auf 1,2 Milliarden Franken senken wolle.

style="font-family:st;">Starker Neugeldzufluss
    Beim Neugeld und den Gesamtkosten meldet die Bank dagegen Fortschritte. So hat sich der Zufluss an neuen Geldern gegenüber dem Vorjahresquartal um 24 Prozent auf 12,0 Milliarden Franken erhöht. Mit 4,3 Milliarden Franken ohne Sonderkosten habe die Bank auch die tiefsten Quartalsausgaben erreicht, schreibt die CS.
    Beim Ausblick auf das laufende Quartal zeigt sich die Bank vorsichtig. Man habe zwar eine weiterhin positive Entwicklung beim Neugeldzufluss festgestellt. Gleichzeitig hätten die diversen politischen Unsicherheiten die Kundschaft zurückhaltend gemacht, was eine Prognose über den weiteren Verlauf des Quartals schwierig mache.

25. April 2017 12:56



BANKEN

Credit Suisse bläst Börsengang ab

Credit Suisse bläst Börsengang ab

Der Gewinn des ersten Quartals der Grossbank übertrifft die Erwartungen. Das zusätzlich benötigte Kapital will sich die CS nun anders beschaffen als bisher geplant.

Der Gewinn des ersten Quartals der Grossbank übertrifft die Erwartungen. Das zusätzlich benötigte Kapital will sich die CS nun anders beschaffen als bisher geplant.

Hat ein gewinnbringendes Quartal hinter sich: Der Eingang der Credit Suisse in Lausanne. (4. Februar 2016).

Hat ein gewinnbringendes Quartal hinter sich: Der Eingang der Credit Suisse in Lausanne. (4. Februar 2016).

    Die Credit Suisse bringt ihr Schweizer Geschäft doch nicht an die Börse. Die zur Erhöhung des Kapitalpolsters nötigen rund 4 Milliarden Franken will die Grossbank mit einer normalen Kapitalerhöhung beschaffen. Geschäftlich verspürt die Bank Aufwind.
    Ursprünglich plante die Grossbank das Schweizer Geschäft im zweiten Halbjahr 2017 teilweise an die Börse zu bringen. Der Verwaltungsrat hat jetzt jedoch entschieden, auf einen Börsengang zugunsten einer Kapitalerhöhung zu verzichten, wie die CS heute mitteilte.
    Die dafür nötige ausserordentliche Generalversammlung soll am 18. Mai 2017 stattfinden. Die zusätzlichen rund 4 Milliarden Franken sollen das Kapitalpolster (CET1 ratio) von aktuell 12,7 Prozent auf 13,4 Prozent anheben.

Kehrtwende von Thiam
    Die Grossbank begründet den Entscheid in ihrer Mitteilung mit dem Hinweis auf eine grössere finanzielle Flexibilität. «Die Kapitalerhöhung erlaubt uns, weiter in attraktive Wachstumsfelder zu investieren, unsere Bilanz zu stärken und die Restrukturierungspläne umzusetzen», lässt sich CS-Chef Tidjane Thiam zitieren. Den Plan für einen teilweisen Börsengang des Schweizer Geschäfts gab Thiam zusammen mit dem Umbauprogramm der Bank im Oktober 2015 bekannt. Zweifel daran, dass die Bank diesen Plan auch tatsächlich umsetzen würde, gab es bereits im vergangenen Winter.
    Thiam sagte jedoch noch Mitte Februar 2017, dass am Börsengang festgehalten werde. Gleichzeitig liess er es damals offen, ob das Projekt nicht doch noch gestoppt werde, sollten die Marktbedingungen ändern.
    Dies ist jetzt offenbar eingetreten. Zudem hat ein Grossaktionär auf einen Verzicht gedrängt. So stellte sich Harris Associates gegen den geplanten Börsengang. Die US-Investmentgesellschaft hält gemäss eigenen Angaben rund 7,5 Prozent an der Credit Suisse und ist damit der drittgrösste Aktionär der Grossbank.

Geringere Verluste
    Geschäftlich lief es der Grossbank zu Jahresbeginn besser als in den Vorquartalen. Mit 596 Millionen Franken schrieb die Banken einen über den Erwartungen liegenden Gewinn. Im Vorjahresquartal, das das schlechteste erste Quartal der Bank seit der Finanzkrise war, resultierte noch ein Verlust von 302 Millionen Franken.
    Diese Steigerung wurde jedoch zu einem grösseren Teil erreicht, dank geringeren Verlusten in den Geschäftsfeldern, aus der die Bank aussteigen will. So reduzierte sich das Vorsteuer-Minus der so genannten Strategic Resolution Unit von 1,25 Milliarden Franken im ersten Quartal 2016 auf 539 Millionen Franken.
    Aber auch geschäftlich verbesserte sich die Bank. Der Vorsteuergewinn stieg im Kerngeschäft von 769 Millionen Franken auf 1,21 Milliarden Franken, wobei sich die Grossbank nur in den zwei Investmentbanking-Segmenten steigern konnte.
    Der Handel und die Emission von Wertpapieren (Global Markets) erreichte mit einem Vorsteuergewinn von 317 Millionen Franken das beste Resultat seit sechs Quartalen. Zur Steigerung geführt habe ein starkes Abschneiden mit Kredit- und abgesicherten Produkten. Gleichzeitig senkte diese Geschäftseinheit auch die Kosten deutlich. Ebenfalls im Aufwind war das Kredit- und Beratungsgeschäft im Investmentbanking. Nach einem Vorsteuerverlust von 62 Millionen Franken im Vorjahresquartal erzielte die Grossbank hier nun einen Gewinn von 149 Millionen Franken.

Höhere Restrukturierungskosten
    Im eigentlichen Kerngeschäft, der Vermögensverwaltung, musste die Credit Suisse jedoch beim Gewinn Rückschläge hinnehmen. So sank der Vorsteuergewinn sowohl in der internationalen Vermögensverwaltung wie auch bei der Schweiz- und der Asien-Bank. Bei der Schweiz-Bank und der internationalen Vermögensverwaltung sind dafür jedoch Sonderkosten verantwortlich.
    Mit 404 Millionen Franken meldet die Schweiz-Bank einen um 6 Prozent tieferen Vorsteuergewinn als im Vorjahresquartal. Ohne Restrukturierungs- und Rechtskosten im Gesamtumfang von 79 Millionen Franken hätte sich das Schweizer Geschäft jedoch steigern können, wobei nur das Geschäftskundengeschäft höhere Erträge abwarf. Auch in der internationalen Vermögensverwaltung haben Restrukturierungskosten im Umfang von 36 Millionen Franken auf das Ergebnis gedrückt. Der Vorsteuergewinn reduzierte sich um 3 Prozent auf 291 Millionen Franken.
    Bei der Asien-Bank dagegen hat vor allem ein markanter Ertragsrückgang des Investmentbankings zu einem Gewinneinbruch geführt. Der Vorsteuergewinn reduzierte sich um 44 Prozent auf 147 Millionen Franken, was die Bank mit einem geringeren Aktienverkauf und tieferen Handelserträgen begründet. Die Credit Suisse kündet in diesem Zusammenhang auch an, dass sie die Ausgaben in diesem Segment der Asien-Bank bis Ende 2018 auf 1,2 Milliarden Franken senken wolle.

Starker Neugeldzufluss
    Beim Neugeld und den Gesamtkosten meldet die Bank dagegen Fortschritte. So hat sich der Zufluss an neuen Geldern gegenüber dem Vorjahresquartal um 24 Prozent auf 12,0 Milliarden Franken erhöht. Mit 4,3 Milliarden Franken ohne Sonderkosten habe die Bank auch die tiefsten Quartalsausgaben erreicht, schreibt die CS.
    Beim Ausblick auf das laufende Quartal zeigt sich die Bank vorsichtig. Man habe zwar eine weiterhin positive Entwicklung beim Neugeldzufluss festgestellt. Gleichzeitig hätten die diversen politischen Unsicherheiten die Kundschaft zurückhaltend gemacht, was eine Prognose über den weiteren Verlauf des Quartals schwierig mache.

    Die Credit Suisse bringt ihr Schweizer Geschäft doch nicht an die Börse. Die zur Erhöhung des Kapitalpolsters nötigen rund 4 Milliarden Franken will die Grossbank mit einer normalen Kapitalerhöhung beschaffen. Geschäftlich verspürt die Bank Aufwind.
    Ursprünglich plante die Grossbank das Schweizer Geschäft im zweiten Halbjahr 2017 teilweise an die Börse zu bringen. Der Verwaltungsrat hat jetzt jedoch entschieden, auf einen Börsengang zugunsten einer Kapitalerhöhung zu verzichten, wie die CS heute mitteilte.
    Die dafür nötige ausserordentliche Generalversammlung soll am 18. Mai 2017 stattfinden. Die zusätzlichen rund 4 Milliarden Franken sollen das Kapitalpolster (CET1 ratio) von aktuell 12,7 Prozent auf 13,4 Prozent anheben.

style="font-family:st;">Kehrtwende von Thiam
    Die Grossbank begründet den Entscheid in ihrer Mitteilung mit dem Hinweis auf eine grössere finanzielle Flexibilität. «Die Kapitalerhöhung erlaubt uns, weiter in attraktive Wachstumsfelder zu investieren, unsere Bilanz zu stärken und die Restrukturierungspläne umzusetzen», lässt sich CS-Chef Tidjane Thiam zitieren. Den Plan für einen teilweisen Börsengang des Schweizer Geschäfts gab Thiam zusammen mit dem Umbauprogramm der Bank im Oktober 2015 bekannt. Zweifel daran, dass die Bank diesen Plan auch tatsächlich umsetzen würde, gab es bereits im vergangenen Winter.
    Thiam sagte jedoch noch Mitte Februar 2017, dass am Börsengang festgehalten werde. Gleichzeitig liess er es damals offen, ob das Projekt nicht doch noch gestoppt werde, sollten die Marktbedingungen ändern.
    Dies ist jetzt offenbar eingetreten. Zudem hat ein Grossaktionär auf einen Verzicht gedrängt. So stellte sich Harris Associates gegen den geplanten Börsengang. Die US-Investmentgesellschaft hält gemäss eigenen Angaben rund 7,5 Prozent an der Credit Suisse und ist damit der drittgrösste Aktionär der Grossbank.

style="font-family:st;">Geringere Verluste
    Geschäftlich lief es der Grossbank zu Jahresbeginn besser als in den Vorquartalen. Mit 596 Millionen Franken schrieb die Banken einen über den Erwartungen liegenden Gewinn. Im Vorjahresquartal, das das schlechteste erste Quartal der Bank seit der Finanzkrise war, resultierte noch ein Verlust von 302 Millionen Franken.
    Diese Steigerung wurde jedoch zu einem grösseren Teil erreicht, dank geringeren Verlusten in den Geschäftsfeldern, aus der die Bank aussteigen will. So reduzierte sich das Vorsteuer-Minus der so genannten Strategic Resolution Unit von 1,25 Milliarden Franken im ersten Quartal 2016 auf 539 Millionen Franken.
    Aber auch geschäftlich verbesserte sich die Bank. Der Vorsteuergewinn stieg im Kerngeschäft von 769 Millionen Franken auf 1,21 Milliarden Franken, wobei sich die Grossbank nur in den zwei Investmentbanking-Segmenten steigern konnte.
    Der Handel und die Emission von Wertpapieren (Global Markets) erreichte mit einem Vorsteuergewinn von 317 Millionen Franken das beste Resultat seit sechs Quartalen. Zur Steigerung geführt habe ein starkes Abschneiden mit Kredit- und abgesicherten Produkten. Gleichzeitig senkte diese Geschäftseinheit auch die Kosten deutlich. Ebenfalls im Aufwind war das Kredit- und Beratungsgeschäft im Investmentbanking. Nach einem Vorsteuerverlust von 62 Millionen Franken im Vorjahresquartal erzielte die Grossbank hier nun einen Gewinn von 149 Millionen Franken.

style="font-family:st;">Höhere Restrukturierungskosten
    Im eigentlichen Kerngeschäft, der Vermögensverwaltung, musste die Credit Suisse jedoch beim Gewinn Rückschläge hinnehmen. So sank der Vorsteuergewinn sowohl in der internationalen Vermögensverwaltung wie auch bei der Schweiz- und der Asien-Bank. Bei der Schweiz-Bank und der internationalen Vermögensverwaltung sind dafür jedoch Sonderkosten verantwortlich.
    Mit 404 Millionen Franken meldet die Schweiz-Bank einen um 6 Prozent tieferen Vorsteuergewinn als im Vorjahresquartal. Ohne Restrukturierungs- und Rechtskosten im Gesamtumfang von 79 Millionen Franken hätte sich das Schweizer Geschäft jedoch steigern können, wobei nur das Geschäftskundengeschäft höhere Erträge abwarf. Auch in der internationalen Vermögensverwaltung haben Restrukturierungskosten im Umfang von 36 Millionen Franken auf das Ergebnis gedrückt. Der Vorsteuergewinn reduzierte sich um 3 Prozent auf 291 Millionen Franken.
    Bei der Asien-Bank dagegen hat vor allem ein markanter Ertragsrückgang des Investmentbankings zu einem Gewinneinbruch geführt. Der Vorsteuergewinn reduzierte sich um 44 Prozent auf 147 Millionen Franken, was die Bank mit einem geringeren Aktienverkauf und tieferen Handelserträgen begründet. Die Credit Suisse kündet in diesem Zusammenhang auch an, dass sie die Ausgaben in diesem Segment der Asien-Bank bis Ende 2018 auf 1,2 Milliarden Franken senken wolle.

style="font-family:st;">Starker Neugeldzufluss
    Beim Neugeld und den Gesamtkosten meldet die Bank dagegen Fortschritte. So hat sich der Zufluss an neuen Geldern gegenüber dem Vorjahresquartal um 24 Prozent auf 12,0 Milliarden Franken erhöht. Mit 4,3 Milliarden Franken ohne Sonderkosten habe die Bank auch die tiefsten Quartalsausgaben erreicht, schreibt die CS.
    Beim Ausblick auf das laufende Quartal zeigt sich die Bank vorsichtig. Man habe zwar eine weiterhin positive Entwicklung beim Neugeldzufluss festgestellt. Gleichzeitig hätten die diversen politischen Unsicherheiten die Kundschaft zurückhaltend gemacht, was eine Prognose über den weiteren Verlauf des Quartals schwierig mache.

25. April 2017 12:38



KOMMISSION WILL «ERDKAMPFFÄHIGKEIT»

F/A-18-Jets sollen Bomber werden

F/A-18-Jets sollen Bomber werden

Die Sicherheitspolitische Kommission des Nationalrats will das aktuelle Rüstungsprogramm aufstocken. Die F/A-18-Flugzeuge soll eine beschränkte Erdkampffähigkeit erhalten.

Die Sicherheitspolitische Kommission des Nationalrats will das aktuelle Rüstungsprogramm aufstocken. Die F/A-18-Flugzeuge soll eine beschränkte Erdkampffähigkeit erhalten.

    Den Sicherheitspolitikern des Nationalrats sitzt das Steuergeld locker in den Taschen. 20 Millionen Franken wollen sie mit dem aktuellen Rüstungsprogramm zusätzlich ausgeben, um die Luftwaffe so aufzurüsten, dass sie wieder in der Lage sei, im Verteidigungsfall weit entfernte Bodenziele anzugreifen. Dies beschloss die Sicherheitspolitische Kommission mit 11 zu 10 Stimmen bei 3 Enthaltungen.
Das bedeutet, dass die F/A-18-Jets der Armee so aufgerüstet werden sollen, dass sie Bomben abwerfen könnten.
    Die Kommissionsmehrheit erachtet laut einer Mitteilung die Wiedererlangung der Erdkampffähigkeit angesichts der sicherheitspolitischen Veränderungen der letzten Jahre als zwingende Notwendigkeit. Denn bis zur Einsatzfähigkeit würden 5 bis 10 Jahre benötigt. Die Erfahrungen im Bereich des Trainings und dem Umgang mit der Technik, die durch die Investition gewonnen würden, könnten aus Sicht der Kommission auch für einen neuen Kampfflugzeugtyp genutzt werden.
    Die Kommissions-Minderheit ist hingegen der Ansicht, dass der Nutzen der Erdkampffähigkeit für ein kleines und dicht besiedeltes Land wie die Schweiz nicht gegeben sei. Auch der Bundesrat war der Ansicht, dass es die Erdkampffähigkeit derzeit nicht braucht und hatte einen ensprechenden Antrag von Verteidigungsminister Guy Parmelin abgelehnt.

    Den Sicherheitspolitikern des Nationalrats sitzt das Steuergeld locker in den Taschen. 20 Millionen Franken wollen sie mit dem aktuellen Rüstungsprogramm zusätzlich ausgeben, um die Luftwaffe so aufzurüsten, dass sie wieder in der Lage sei, im Verteidigungsfall weit entfernte Bodenziele anzugreifen. Dies beschloss die Sicherheitspolitische Kommission mit 11 zu 10 Stimmen bei 3 Enthaltungen.
Das bedeutet, dass die F/A-18-Jets der Armee so aufgerüstet werden sollen, dass sie Bomben abwerfen könnten.
    Die Kommissionsmehrheit erachtet laut einer Mitteilung die Wiedererlangung der Erdkampffähigkeit angesichts der sicherheitspolitischen Veränderungen der letzten Jahre als zwingende Notwendigkeit. Denn bis zur Einsatzfähigkeit würden 5 bis 10 Jahre benötigt. Die Erfahrungen im Bereich des Trainings und dem Umgang mit der Technik, die durch die Investition gewonnen würden, könnten aus Sicht der Kommission auch für einen neuen Kampfflugzeugtyp genutzt werden.
    Die Kommissions-Minderheit ist hingegen der Ansicht, dass der Nutzen der Erdkampffähigkeit für ein kleines und dicht besiedeltes Land wie die Schweiz nicht gegeben sei. Auch der Bundesrat war der Ansicht, dass es die Erdkampffähigkeit derzeit nicht braucht und hatte einen ensprechenden Antrag von Verteidigungsminister Guy Parmelin abgelehnt.

25. April 2017 09:37



KAMPFJETS

Bürgerliche wollen F/A-18-Kampfjets mit Bomben ausrüsten – ist das hinausgeworfenes Geld?

Bürgerliche wollen F/A-18-Kampfjets mit Bomben ausrüsten – ist das hinausgeworfenes Geld?

2016 wollte das Verteidigungsdepartement (VBS) von Guy Parmelin die Kampfflugzeuge mit Präzisonslenkbomben aufrüsten – der Bundesrat sagte dazu Nein. Nun entschied die Sicherheitskommission (SIK) haarscharf wieder für eine Aufnahme ins Rüstungsprogramm 2017.

2016 wollte das Verteidigungsdepartement (VBS) von Guy Parmelin die Kampfflugzeuge mit Präzisonslenkbomben aufrüsten – der Bundesrat sagte dazu Nein. Nun entschied die Sicherheitskommission (SIK) haarscharf wieder für eine Aufnahme ins Rüstungsprogramm 2017.

Der Bomben-Entscheid fiel haarscharf, mit 11 zu 10 Stimmen bei 3 Enthaltungen. (Archivbild) © Keystone

    Am Anfang war das Verteidigungsdepartement (VBS) von Guy Parmelin: Es plante letztes Jahr, die Kampfflugzeuge auf das Ende ihrer Lebensdauer noch mit Präzisionslenkbomben auszurüsten. Sie «erdkampffähig» zu machen, wie es im freundlichen Fachjargon heisst. Kosten: 20 Millionen Franken.

    Dann kam der Bundesrat und machte dem VBS-Chef einen Strich durch die Rechnung: Die Regierung strich die Bomben aus der Armeebotschaft 2017.
    Gestern war die Sicherheitskommission (SIK) des Nationalrats am Zug. Und sie pfropfte die 20 Millionen für die Bomben wieder auf das Rüstungsprogramm 2017, das jetzt 920 Millionen kostet. Der Bomben-Entscheid fiel haarscharf, mit 11 zu 10 Stimmen bei 3 Enthaltungen. Dagegen waren SP und Grüne, auch BDP und GLP. Auf Distanz ging aber auch etwa ein Drittel des Blocks SVP/FDP/CVP. Denn diese stellen 16 Personen in der SIK.
    Tendenziell waren vor allem altgediente Sicherheitspolitiker für die Bomben. Amtsjüngere Mitglieder, gerade auch in der FDP, hatten Bedenken, gerade auch finanzpolitische. Die SIK begründete in ihrer Medienmitteilung: «Die Kommissionsmehrheit erachtet die Wiedererlangung der Erdkampffähigkeit angesichts der sicherheitspolitischen Veränderungen der letzten Jahre als zwingende Notwendigkeit, die ohne Verzug an die Hand genommen werden muss, zumal bis zur Einsatzfähigkeit 5 bis 10 Jahre benötigt werden.» Seit 1994, als die Hunter ausgemustert wurden, verfügt die Luftwaffe nicht mehr über Bombenfähigkeit.

Bomben für 3 Jahre?
    Das sei zum Fenster hinausgeworfenes Geld, findet die Zürcher SP-Sicherheitspolitikerin Priska Seiler Graf. Es werde also bis etwa 2027 dauern, bis die F/A-18 über die Erdkampffähigkeit verfügten und die paar Piloten, die man darauf ausbilden wolle, geschult seien. Aber schon 2030 sollen die F/A-18, deren Nutzungsdauer jetzt verlängert wird, eingemottet werden. 20 Bomben-Millionen für bloss drei Jahre? Weil das keinen Sinn mache, habe ja der Bundesrat die Erdkampffähigkeit auch gestrichen, sagt Seiler Graf. Aus Sicht der SIK-Mehrheit aber können die Erfahrungen, die mit den Bomben gemacht werden, auch für das neue Kampfflugzeug genutzt werden.
    Seiler Graf wiederum sieht keine Szenarien, bei denen die Bomben vernünftigerweise zum Einsatz kommen könnten. Es gehe ja um Beschuss auf Schweizer Boden. Der Feind müsste also physisch in der Schweiz anwesend sein. «Die Frage stellt sich, ob man da nicht mehr zerstört als beschützt», sagt die SP-Frau. Der Ständerat werde den Bomben nicht zustimmen. Vermutlich nicht einmal der Nationalrat.
    Behält sie recht, wird die Bomben-Frage auf später verschoben: auf die Beschaffung des neuen Kampfflugzeugs, die bald anläuft. Dort wird einer der Streitpunkte sein: Soll die Luftwaffe nur Luftpolizei machen, oder soll sie auch Bomben werfen?

    Am Anfang war das Verteidigungsdepartement (VBS) von Guy Parmelin: Es plante letztes Jahr, die Kampfflugzeuge auf das Ende ihrer Lebensdauer noch mit Präzisionslenkbomben auszurüsten. Sie «erdkampffähig» zu machen, wie es im freundlichen Fachjargon heisst. Kosten: 20 Millionen Franken.

    Dann kam der Bundesrat und machte dem VBS-Chef einen Strich durch die Rechnung: Die Regierung strich die Bomben aus der Armeebotschaft 2017.
    Gestern war die Sicherheitskommission (SIK) des Nationalrats am Zug. Und sie pfropfte die 20 Millionen für die Bomben wieder auf das Rüstungsprogramm 2017, das jetzt 920 Millionen kostet. Der Bomben-Entscheid fiel haarscharf, mit 11 zu 10 Stimmen bei 3 Enthaltungen. Dagegen waren SP und Grüne, auch BDP und GLP. Auf Distanz ging aber auch etwa ein Drittel des Blocks SVP/FDP/CVP. Denn diese stellen 16 Personen in der SIK.
    Tendenziell waren vor allem altgediente Sicherheitspolitiker für die Bomben. Amtsjüngere Mitglieder, gerade auch in der FDP, hatten Bedenken, gerade auch finanzpolitische. Die SIK begründete in ihrer Medienmitteilung: «Die Kommissionsmehrheit erachtet die Wiedererlangung der Erdkampffähigkeit angesichts der sicherheitspolitischen Veränderungen der letzten Jahre als zwingende Notwendigkeit, die ohne Verzug an die Hand genommen werden muss, zumal bis zur Einsatzfähigkeit 5 bis 10 Jahre benötigt werden.» Seit 1994, als die Hunter ausgemustert wurden, verfügt die Luftwaffe nicht mehr über Bombenfähigkeit.

Bomben für 3 Jahre?
    Das sei zum Fenster hinausgeworfenes Geld, findet die Zürcher SP-Sicherheitspolitikerin Priska Seiler Graf. Es werde also bis etwa 2027 dauern, bis die F/A-18 über die Erdkampffähigkeit verfügten und die paar Piloten, die man darauf ausbilden wolle, geschult seien. Aber schon 2030 sollen die F/A-18, deren Nutzungsdauer jetzt verlängert wird, eingemottet werden. 20 Bomben-Millionen für bloss drei Jahre? Weil das keinen Sinn mache, habe ja der Bundesrat die Erdkampffähigkeit auch gestrichen, sagt Seiler Graf. Aus Sicht der SIK-Mehrheit aber können die Erfahrungen, die mit den Bomben gemacht werden, auch für das neue Kampfflugzeug genutzt werden.
    Seiler Graf wiederum sieht keine Szenarien, bei denen die Bomben vernünftigerweise zum Einsatz kommen könnten. Es gehe ja um Beschuss auf Schweizer Boden. Der Feind müsste also physisch in der Schweiz anwesend sein. «Die Frage stellt sich, ob man da nicht mehr zerstört als beschützt», sagt die SP-Frau. Der Ständerat werde den Bomben nicht zustimmen. Vermutlich nicht einmal der Nationalrat.
    Behält sie recht, wird die Bomben-Frage auf später verschoben: auf die Beschaffung des neuen Kampfflugzeugs, die bald anläuft. Dort wird einer der Streitpunkte sein: Soll die Luftwaffe nur Luftpolizei machen, oder soll sie auch Bomben werfen?

25. April 2017 10:45



Profi-Fallschirmspringer verliert Leben bei Absprung über Zermatt

Profi-Fallschirmspringer verliert Leben bei Absprung über Zermatt

Ein Profi-Fallschirmspringer ist am Montag in der Region Zermatt tödlich verunglückt. Ein zweiter Fallschirmspringer wurde schwer verletzt.

Ein Profi-Fallschirmspringer ist am Montag in der Region Zermatt tödlich verunglückt. Ein zweiter Fallschirmspringer wurde schwer verletzt.

KEYSTONE/GAETAN BALLY

KEYSTONE/GAETAN BALLY

    Am Absprung aus einem Helikopter über Zermatt nahmen am Montag gegen 9 Uhr vier professionelle Fallschirmspringer teil, wie die Walliser Kantonspolizei am Dienstag mitteilte. Ihr Ziel war es, einen gemeinsamen Sprung in Formation durchzuführen.
    Während des freien Falls kamen die vier Sportler aus noch ungeklärten Gründen von der vorgesehenen Falllinie ab und mussten ihre Fallschirme über felsigem Gebiet öffnen. Einer von ihnen, ein 38-jähriger Schweizer mit Wohnsitz im Kanton Basel-Land, zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu.
    Ein zweiter Fallschirmspringer, ein 30-jähriger Walliser, wurde schwer verletzt und mit einem Helikopter ins Spital Visp geflogen. Zwei weitere Personen blieben unverletzt. Die Walliser Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet, um die Unfallursache zu klären.

    Am Absprung aus einem Helikopter über Zermatt nahmen am Montag gegen 9 Uhr vier professionelle Fallschirmspringer teil, wie die Walliser Kantonspolizei am Dienstag mitteilte. Ihr Ziel war es, einen gemeinsamen Sprung in Formation durchzuführen.
    Während des freien Falls kamen die vier Sportler aus noch ungeklärten Gründen von der vorgesehenen Falllinie ab und mussten ihre Fallschirme über felsigem Gebiet öffnen. Einer von ihnen, ein 38-jähriger Schweizer mit Wohnsitz im Kanton Basel-Land, zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu.
    Ein zweiter Fallschirmspringer, ein 30-jähriger Walliser, wurde schwer verletzt und mit einem Helikopter ins Spital Visp geflogen. Zwei weitere Personen blieben unverletzt. Die Walliser Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet, um die Unfallursache zu klären.

26. April 2017 09:26



Nach Sprung aus Heli über Zermatt tödlich verunfallt

Nach Sprung aus Heli über Zermatt tödlich verunfallt

Ein Profi-Fallschirmspringer zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu. Seine Gruppe war zuvor von der geplanten Falllinie abgekommen.

Ein Profi-Fallschirmspringer zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu. Seine Gruppe war zuvor von der geplanten Falllinie abgekommen.

    Am Absprung aus einem Helikopter über Zermatt nahmen am Montag gegen 9 Uhr vier professionelle Fallschirmspringer teil, wie die Walliser Kantonspolizei am Dienstag mitteilte. Ihr Ziel war es, einen gemeinsamen Sprung in Formation durchzuführen.
    Während des freien Falls kamen die vier Sportler aus noch ungeklärten Gründen von der vorgesehenen Falllinie ab und mussten ihre Fallschirme über felsigem Gebiet öffnen. Einer von ihnen, ein 38-jähriger Schweizer mit Wohnsitz im Kanton Basel-Land, zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu.

Walliser verletzt sich schwer
    Ein zweiter Fallschirmspringer, ein 30-jähriger Walliser, wurde schwer verletzt und mit einem Helikopter ins Spital Visp geflogen. Zwei weitere Personen blieben unverletzt. Die Walliser Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet, um die Unfallursache zu klären.

    Am Absprung aus einem Helikopter über Zermatt nahmen am Montag gegen 9 Uhr vier professionelle Fallschirmspringer teil, wie die Walliser Kantonspolizei am Dienstag mitteilte. Ihr Ziel war es, einen gemeinsamen Sprung in Formation durchzuführen.
    Während des freien Falls kamen die vier Sportler aus noch ungeklärten Gründen von der vorgesehenen Falllinie ab und mussten ihre Fallschirme über felsigem Gebiet öffnen. Einer von ihnen, ein 38-jähriger Schweizer mit Wohnsitz im Kanton Basel-Land, zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu.

style="font-family:st;">Walliser verletzt sich schwer
    Ein zweiter Fallschirmspringer, ein 30-jähriger Walliser, wurde schwer verletzt und mit einem Helikopter ins Spital Visp geflogen. Zwei weitere Personen blieben unverletzt. Die Walliser Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet, um die Unfallursache zu klären.

25. April 2017 18:04



ZERMATT

Fallschirmspringer verunglückt tödlich

Fallschirmspringer verunglückt tödlich

    Ein Profi-Fallschirmspringer ist am Montag in der Region Zermatt tödlich verunglückt. Ein zweiter Fallschirmspringer wurde schwer verletzt.
    Am Absprung aus einem Helikopter über Zermatt nahmen am Montag gegen 9 Uhr vier professionelle Fallschirmspringer teil, wie die Walliser Kantonspolizei am Dienstag mitteilte. Ihr Ziel war es, einen gemeinsamen Sprung in Formation durchzuführen.
    Während des freien Falls kamen die vier Sportler aus noch ungeklärten Gründen von der vorgesehenen Falllinie ab und mussten ihre Fallschirme über felsigem Gebiet öffnen. Einer von ihnen, ein 38-jähriger Schweizer mit Wohnsitz im Kanton Basel-Land, zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu.
    Ein zweiter Fallschirmspringer, ein 30-jähriger Walliser, wurde schwer verletzt und mit einem Helikopter ins Spital Visp geflogen. Zwei weitere Personen blieben unverletzt. Die Walliser Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet, um die Unfallursache zu klären.

    Ein Profi-Fallschirmspringer ist am Montag in der Region Zermatt tödlich verunglückt. Ein zweiter Fallschirmspringer wurde schwer verletzt.
    Am Absprung aus einem Helikopter über Zermatt nahmen am Montag gegen 9 Uhr vier professionelle Fallschirmspringer teil, wie die Walliser Kantonspolizei am Dienstag mitteilte. Ihr Ziel war es, einen gemeinsamen Sprung in Formation durchzuführen.
    Während des freien Falls kamen die vier Sportler aus noch ungeklärten Gründen von der vorgesehenen Falllinie ab und mussten ihre Fallschirme über felsigem Gebiet öffnen. Einer von ihnen, ein 38-jähriger Schweizer mit Wohnsitz im Kanton Basel-Land, zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu.
    Ein zweiter Fallschirmspringer, ein 30-jähriger Walliser, wurde schwer verletzt und mit einem Helikopter ins Spital Visp geflogen. Zwei weitere Personen blieben unverletzt. Die Walliser Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet, um die Unfallursache zu klären.

26. April 2017 08:50



Nach Sprung aus Heli über Zermatt tödlich verunfallt

Nach Sprung aus Heli über Zermatt tödlich verunfallt

Ein Profi-Fallschirmspringer zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu. Seine Gruppe war zuvor von der geplanten Falllinie abgekommen.

Ein Profi-Fallschirmspringer zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu. Seine Gruppe war zuvor von der geplanten Falllinie abgekommen.

    Am Absprung aus einem Helikopter über Zermatt nahmen am Montag gegen 9 Uhr vier professionelle Fallschirmspringer teil, wie die Walliser Kantonspolizei am Dienstag mitteilte. Ihr Ziel war es, einen gemeinsamen Sprung in Formation durchzuführen.
    Während des freien Falls kamen die vier Sportler aus noch ungeklärten Gründen von der vorgesehenen Falllinie ab und mussten ihre Fallschirme über felsigem Gebiet öffnen. Einer von ihnen, ein 38-jähriger Schweizer mit Wohnsitz im Kanton Basel-Land, zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu.

Walliser verletzt sich schwer
    Ein zweiter Fallschirmspringer, ein 30-jähriger Walliser, wurde schwer verletzt und mit einem Helikopter ins Spital Visp geflogen. Zwei weitere Personen blieben unverletzt. Die Walliser Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet, um die Unfallursache zu klären.

    Am Absprung aus einem Helikopter über Zermatt nahmen am Montag gegen 9 Uhr vier professionelle Fallschirmspringer teil, wie die Walliser Kantonspolizei am Dienstag mitteilte. Ihr Ziel war es, einen gemeinsamen Sprung in Formation durchzuführen.
    Während des freien Falls kamen die vier Sportler aus noch ungeklärten Gründen von der vorgesehenen Falllinie ab und mussten ihre Fallschirme über felsigem Gebiet öffnen. Einer von ihnen, ein 38-jähriger Schweizer mit Wohnsitz im Kanton Basel-Land, zog sich bei der Landung tödliche Verletzungen zu.

style="font-family:st;">Walliser verletzt sich schwer
    Ein zweiter Fallschirmspringer, ein 30-jähriger Walliser, wurde schwer verletzt und mit einem Helikopter ins Spital Visp geflogen. Zwei weitere Personen blieben unverletzt. Die Walliser Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet, um die Unfallursache zu klären.

25. April 2017 16:19